Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.02.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-02-23
- Erscheinungsdatum
- 23.02.1932
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19320223
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193202237
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19320223
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1932
- Monat1932-02
- Tag1932-02-23
- Monat1932-02
- Jahr1932
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X» 4S, 23. Februar 1932. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. wie »die bewundernswerte Presseausstcllung in Köln, die ein er sichtlicher Erfolg war«. Ter französische Geist müsse gegen das Ausland verteidigt werden, heißt es in einem Werbeartikel. Die leider noch nicht genügend bekannte »Iksvue Oermanique« informiert nun schon seit etwa acht Jahren in umfangreicher Weise über deutsche Dichtkunst. Sie wird von der Universität Lille hcraus- gcgcbcn und hat als regelmäßige Mitarbeiter vier Universitäts rektoren und sämtliche Germanisten der französischen Universitäten, ich nenne hier nur Lichtenberger, Andlcr, Piquet, Fauconnet usw. Mit der oben genannten Berichterstattung ist Herr Camille Schneider betraut, der Lpiritus reetor der »Elsässischeu und lothringischen Mo natshefte« und des Elsässisch-Lothringischen Schriftstellervcrbandes. Sein jeweiliger Bericht hat einen Umfang von rund 40—80 Seiten. Ferner bringt die »ksvus Oermanique« aus der gleichen Feder längere Besprechungen deutscher Werke, in der letzten mir vorliegenden Nummer allein achtzig an der Zahl. Es wurde an dieser Stelle des öfteren über die »Krise« im französischen Buchhandel berichtet und zugleich der Meinung Aus druck verliehen, daß es gar so schlimm kaum sein könne und das; dieser Buchhandel nicht so recht wisse, wie gut es ihm gehe. Diese Ansicht wird nunmehr von französischer Seite in einem Leitartikel der »labrairie« vom 31. Januar bestätigt. Es heißt da u. a. fol gendermaßen: »In Wahrheit hat der französische Verlag und Buch handel seit dem Weltkrieg eine Epoche des Gedeihens erlebt. Und dies hat wohl viele dazu veranlaßt, sich ebenfalls Buchhändler zu nennen. Die Zahl unsrer Verleger hat nach dem Weltkrieg in be trächtlicher Weise zugenommeu. Um von dieser Zunahme eine Vorstellung zu vermitteln, sei darauf hingewiesen, das; im Weih nachtskatalog des Oerels cke la 1-lbrairis vom Jahre 1914 kaum fünfzig Verleger ihre Werke bekannt gaben, während es 1931 genau 144 sind. Die Zahl der Buchhändler hat im gleichen Maße zu genommen. Wenn statistische Angaben über den Absatz möglich wären, so würden sie nach unserer Überzeugung alle jene trüge rischen Argumente erdrücken, die man zu dunkeln Zwecken auszu tischen pflegt. vr. Ue-Paris. Aus den Vereinigten Staaten. — Ein Aufsatzschreiber in ?ubli8der8' IVoekIy, Mitglied der Verlegersirma Little, Brown, verlangt für das neue Jahr für Bücher eine »Geburtenbeschrän kung«. Der Verfasser sagt: »Die zwei schwersten Fragen, denen der Verleger im neuen Jahre gegenllberstehen wird, sind der schwindende Absatz von Büchern und die schwindende Kaufkraft des Sortimenters. Der ersten Frage will er mit der »Geburten beschränkung« zu Leibe gehen. Die Produktion seines Verlages wurde bereits im Jahre 1931 gegen das vorhergehende Jahr um ein Viertel gesenkt. Cr folgert daraus, daß sich die Lage des Buch händlers bessern wird, wenn er nicht mehr den Laden voller unver käuflicher Bücher hat. Die Lalurcks^ kexierv ok latersture hat in ihrer Ausgabe vom 14. Dezember einen Fragebogen abgedruckt, der dem Buchgeschäst dienen soll. Der Grundgedanke dieser Fragestellungen ist: »Es gibt nur eine Person, die den Schlüssel des Seins oder Nichtseins in Händen hat, das ist der Bücherkäufer«. Dieser soll nun seine An sichten über den heutigen Buchhandel, wie er ihn als Käufer auf faßt, bekanntgeben. Alle Fragen sind so gestellt, daß sie mit Ja oder Nein beantwortet werden können. Einzelne Fragen sind: Kaufen Sic so viele Bücher wie bisher? Halten Rundfunk und Kino Sie von Büchern ab? Beanspruchen die Magazine zu viel von Ihrer Zeit? Kaufen Sie weniger Bücher, weil Ihnen die Bücher der letzten Zeit minderwertiger erschienen sind? Oder weil sich die Moral des Bücherinhalts verschlechtert hat? Dann kommen Fragen nach Buchklubs, mangelhaften Kundendienst in den Läden, ob es zu wenig oder zu viel Buchhandlungen gäbe, würde bei Ver mehrung der Verkaufsstellen die Kauflust steigen, sind die Buch besprechungen zu überschwenglich oder zu trocken gehalten, usw. Von den Buchumschlägcn (lacket) sagt ein Buchhändler, der zum Stabe eines großen New Aorker Sortiments gehört, im Ver legerblatt, daß die jetzt Mode gewordenen mehrfarbigen Umschläge manche Mißstände hervorgerufen haben. Ernste Bücher erhielten schreiende Umschläge, die über und über mit Werbctexten versehen wären, hinter denen der Titel des Buches und der Name des Ver fassers vollständig zurücktreten. Es wäre nicht selten, daß beliebte Zeichner zwei Verlegern ganz ähnliche Umschläge lieferten, wodurch Verwechslungen vorgekommen seien. Eine unternehmende Buchhändlerin hat die Vcrkehrsverhält- nisse in San Franzisko untersucht und sich dann in dem großen Ferrygebäude am Hafen niedergelassen. Hier kommen täglich Hun- öerttausende durch, die von der Arbeitsstätte mit Fähren und Dampfern ihrer Wohnung zustrebcn. Für alle diese Leute war die Leihbücherei gedacht und die Buchhändlerin hatte sich nicht getäuscht. Nach vier Monaten hatte sie 800 eingeschriebene Leser, die im Durchschnitt täglich 400 Bücher wechselten. Den Betrieb richtete sie einfach ein. Dauerkarteninhabcr der verschiedenen Fahrgelegen heiten brauchten nur diese vorzuzeigeu, um Bücher zu erhalten. Fremde mußten je Blich ein Pfand hinterlegen. Leser, die täglich ihr Buch holen, zahlen jedesmal 5 Cents oder 1,60 § den Monat. Jedes ausgehende Buch kommt in einen Umschlag von grauem Pack papier mit Aufdruck der Bücherei uud dem Wahrzeichen des Unter nehmens, dem Uhrturm des Ferrygebäudcs. Zwei unterhalten sich über Weihnachtsgeschenke. Einer fragt den anderen, ob er mit feinen Einkäufen fertig sei, dieser sagt »Ja, ich gebe nur Bücher als Geschenke«. »Warum das?« »Ich finde es leichter, den Geschmack meiner Freunde durch Bücher zu treffen als mit irgend anderen Gegenständen, und die Beschenkten freuen sich darüber. Und nebenbei gesagt, Bücher verpacken sich so leicht, wenn ich dagegen halte, was uns im vorigen Jahr das Geschenk für meine Mutter, eine Tischlampe, für Verpackungsschwierigkeiten machte! (Aus ?ubli8dsr8' IVeekI^.) Sch. Deutsche BuchauSstcllung in Chicago. — Der vornehme AuS- stellungssaal der Xenberr^ Oibrar^ beherbergt während des Monats Februar die 50 schönsten deutschen Bücher des Jahres 1930, aus gewählt vou der »Deutschen Buchkunststiftung«. Die rührige New Aorker Firma B. Westermann Co. hat diese Wanderausstellung ver anstaltet und ein kleines beschreibendes Verzeichnis zur Verteilung an das Publikum dazu hcrgestellt. Nachdem die einheimische und die deutsche Presse Chicagos auf den Zweck der Schau, die Öffentlichkeit mit den neuzeitlichen Leistungen Deutschlands auf dem Gebiete der Druckkuust uud Buchausstattung bekannt zu machen, hiugewiesen hatte, war der Besuch seither — namentlich dcutsch-amerikanischer- seits — ganz erfreulich. Verbotene Druckschrift. — Das Schöffengericht in Kassel hat am 1. Oktober 1931 u. a. für Recht erkannt: Alle Exemplare der Schrift »Purpurne Schmerzen« sowie die zu ihrer Herstellung be stimmten Platten und Formen sind unbrauchbar zu machen. 5 I 525/28 X 517/27. Kassel, 9. Februar 1932. StA. (Deutsches Kriminal polizeiblatt Nr. 1176 vom 20. Februar 1932.) ?ersonalnackrickten. Jubiläum. — Am 22. Februar konnte Herr Konrad Strü- bing auf eine 25jährige Tätigkeit im Hause Koehler L Volckmar A.-G. L Co. in Leipzig zurückblicken. Von der Geschäftsleitung und der Mitarbeiterschaft wurde der Jubilar durch Ansprache und Geschenke geehrt, auch erhielt er das Ehrenzeichen des Buchhandels. Todesnachrichten aus Wissenschaft, Literatur und Kunst. — In Berlin starb im Alter von 63 Jahren der sozialistische Schriftsteller Julian Borchardt; in Potsdam im Alter von 59 Jahren der Geodät Prof. I)r. Karl Gustav Förster; in Frankfurt im 63. Jahre Bibliotheksrat vr. Paul Hohcnemser; in München im 66. Jahre der Kirchcnrcchtler Prof. vr. August Knecht.; in Lannion am 12. Febr., 78jährig, der französische Dichter Charles Henri Le Goffic; in Berlin im 35. Jahre der Dramaturg Heinz Lipmann; in Tarmstadt im 57. Jahre der Architekt Professor Karl Roth. Inhaltsverzeichnis. Artikel: Richtlinien für den Geschäftsverkehr zwischen erzählenden Schrift stellern und Verlegern. S. 133. Methoden der Devisenbewirtschaftung im Ausland. S. 134. Buchausstellung in der höheren Schule. Von vr. E. Locwenberg. S. 135. Deutsche Buchkünstler im Urteil des Auslandes. Von vr. H. H. Nockwitz. S. 136. Fürdie buchhändlerische Fachbibliothek. S. 138. Kleine Mitteilungen S. 138—140: Die soziologischen Grund lagen der Buchwirtschast vor 100 Jahren / Konkurseröffnung / Die Buchhändler-Vereinigung des Rhein.-Westf. Industriegebiets / Buchhändler-Lehrstellen / Ausbildung von Lehrlingen in Berlin / Der Lyrik eine Bresche / Das Typotiefdruck-Verfahren / Naabe und Goethe / Eine Grönland-Ausstellung / Aus Frankreich / Aus den Vereinigten Staaten / Deutsche Buchausstelluug in Chicago / Verbotene Druckschrift. Personal Nachrichten S. 140: Jubiläum K. Strübing, Leip zig / Todesnachrichten aus Wissenschaft, Literatur und Kunst. Verantwort!. Schriftleiter: Franz Wagner. — Verlag: Der Börsenvcrein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: E. Hedrtch Nachf. Sämtl. in Leipzig. — Anschrift d. Schrtstleitung u. Expeditton: Leipzig. Gerichtsweg?« lBuchhändlerhauS), Postschlichfach 274/75. 140
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder