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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.02.1932
- Strukturtyp
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- 1932-02-23
- Erscheinungsdatum
- 23.02.1932
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X: 45, 23. Februar 1932. Redaktioneller Teil. Börsrublatt f. d. Dtscha vuchhan-el. Bezüglich des Weihnachtsgeschäfts bezifferte der Vorsitzende den Rück gang des Umsatzes gegen das Vorjahr mit 25A, den Rückgang des Jahresumsatzes mit 15—20A und die allgemeinen Unkosten mit 25—27A vom Umsatz. Znm Tag des Buches im Goethejahr wird auf Beihilfen seitens der Stadtverwaltungen diesmal nicht zu rechnen sein, sodaß der Buchhändler auf sich selbst angewiesen ist und auch zu zeigen wissen wird, was er dem Namen Goethe schuldig ist. Der Syndikus des Kreisvercins — Dr. Hopfs-Hagen — hielt einen ausgezeichneten Vortrag über das abgelaufcne Wirtschaftsjahr mit besonderer Berücksichtigung des Buchhandels. Kollege Dabelow- Hamm führte seinen Geschäftsgang in graphischen Kurven vor, die einen vorzüglichen Überblick über die letzten Jahre gewährten. Da derartige Darstellungen eine entsprechende Buchsührung voraussetzen, muß dem Buchhändler wiederholt eine einwandfreie Buchführung empfohlen werden, nicht nur im eigenen Interesse, sondern auch um der Finanzbehördc mit einem Material dienen zu können, gegen das sie Einwendungen nicht erheben kann. Es wäre außerdem empfehlenswert, wenn mehr Kollegen sich mit der Anfertigung solcher Kurven befaßten, damit durch Vergleich sestgestellt werden könnte, ob sich nur örtliche oder allgemeine Verhältnisse in ihnen wider- spicgeln. Daran anschließend wurden Steucrsragen, die im Augen blick im Vordergrund des Interesses stehen, behandelt, die in Aus sicht stehende Berufsausbildung und Lehrlingsprüfung besprochen. Die allerorts auftauchcnden Leihbüchereien fanden kein günstiges und für das Sortiment beunruhigendes Urteil. Minderwertige Literatur, Verleihung ohne Pfand, verhältnismäßig hohe Spesen und zu niedrige Leihgebühr dürften diesen Läden nach Einbuße ihres kleinen Kapitals die Möglichkeit zur Fortsetzung ihrer Betriebe nehmen. Zur Teil nahme an der Kantate-Hauptversammlung soll drei Kollegen eine Beihilfe aus der Kasse der Vereinigung gewährt werden. Die recht anregende und für alle Teilnehmer interessante Aussprache schloß um 1916 Uhr. G e l s c n k i r ch e n. Ernst Müller, 1. Schriftführer. Buchhändler-Lehrstellen. — Wie die Stellenvermittlung der Zweiggcschäftsstelle des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungs- gehilfen-Berbandcs (Fachgruppe Buchhandel im D.H.V.) in B e r l i n mitteilt, vermittelt sie für sofort und auch für Ostern 1932 den Ber liner Buchhandelsfirmen kostenlos Lehrlinge mit und ohne höhere Schulbildung. Die Lehrstellenvermittlung hält es für angebracht, schon heute die Firmen darauf hinzuweisen, sich zeitig genug mit der Neueinstcllung der Lehrlinge für 1932 zu befassen, damit in aller Ruhe der geeignete junge Mann, den Wünschen der Firma ent sprechend, gefunden werden kann. Die Berliner Lehrstellenvermitt lung befindet sich Berlin SW 11, Stresemannstraße 26 (Fernruf K 5, Bergmann 623). Ausbildung von Lehrlingen in Berlin. — Herr Direktor Nick st a r d t, Prokurist der Buchhandlung Collignon G. m. b. H. in Berlin, hat für die Lehrlinge dieses Betriebes und der ange schlossenen Sortimente einen Ausbildungslehrgang in der buchhänd- lerijchen Verkaufskunst abgchalten, in welchem die Grundsätze für erfolgreiche Verkäufe besprochen wurden. Hinweise auf Anwendung der Kundenpsychologie, auf Verhalten im Umgang mit schwieriger Kundschaft sowie praktische Winke für jedweden Ladenverkehr wur den zum Teil in Arbeitsgemeinschaft durchgefllhrt. Weitere Vor tragsgruppen, die nach und nach alle Gebiete des Buchhandels erfassen sollen, werden sich anschließen. Der Lyrik eine Bresche. — Uber dieses Thema 'spricht in einer Veranstaltung des Mitteldeutschen Rundfunks am Freitag, dem 26. Februar, 14.30 Uhr, Karl Rauch, Herausgeber des Bücher wurms, Berlin. — Karl Rauch wird außerdem auf der Deutschen Welle (Königswustcrhausen) am Donnerstag, dem 3. März, 18 Uhr, in einem Zwiegespräch mit vr. Hans Traub vom Institut für Zei- tungskunde über die besonderen Aufgaben und Möglichkeiten der Zeit schriften in der Gegenwart sprechen. Das Typotiefdruck-Verfahren. — Uber dieses zeitgemäße Thema sprechen in der Typographischen Gesellschaft zu Leipzig Neproduk- tionstechniker Bruno Nebner (Herstellung der .Atzungen), Fach lehrer Robert Mohr (Druck derselben) und Direktor G. Haegens (Typotiefdruckfarben) am Mittwoch, dem 24. Februar, 20 Uhr im Sitznngsraume im Deutschen Buchgewerbehause. Der Vortrag be handelt die Entwicklung und den gegenwärtigen Stand des Druckes von Buchdruckklischees mit tiefdruckähnlicher Wirkung und wird durch eine reichhaltige Ausstellung unterstützt. Gäste sind herzlich willkommen. Raabe und Goethe lautet das Thema, mit dem die Literarische Gesellschaft E. V. zu Hamburg ihre Goethe-Feier einleitet. Am Mittwoch, dem 24. d. M. spricht vr. Fr. Castelle, Herausgeber des »Türmer«, hierüber und rezitiert Raabeschc Dichtungen. Der Vor trag findet im Kleinen Saale der Musikhalle 8 Uhr abends statt. Angestellte des Buchhandels erhalten Karten zum stark ermäßigten Preis von 75 Pf. durch die Zweigstelle des Verlages Westermann (jetzt Börnestr. 71) oder an der Abendkasse. Eine Grönland-Ausstellung veranstaltete der dänische Staat bzw. Grönlands Styrelse (wie vorher schon auf der Kolonialausstellung in Paris, dann in Nom) jetzt in Kopenhagen in den Sälen des Jndustriegebäudcs und gab dazu eine illustrierte kleine Schrift »Grönland 1932« (46 S. und eingehefteter Katalog, Vortrags- und Filmprogramm, Preis Kr. —.50) sowie ein größeres Heft »Orön- lancl i Uillecker« (48 S. mit Text, Kr. 2.—, beide bei H. Hagerup in Komm.) heraus. Auf einer in der Mitte des Hauptsaals aufge bauten plastischen Niesenkarte leuchteten abwechselnd Glühlampen gruppenweise auf zur Bezeichnung der von der Verwaltung unter haltenen Handels- und Siedlungsplätze, Arzt-, Kirchen-, Schul-, Radio- und wissenschaftlichen Stationen an beiden Küsten. Eine Ab teilung enthielt die Grönland-Literatur, von der ältesten (wie »von OrönIanckLke Okroniea«, Kopenh. 1608, kl. 8"; und Re produktion der ältesten, 1424 vom Dänen Claudius Clavus gezeich neten Karte) bis zur neuesten, darunter die schon 76 Bände wissen schaftlicher »i4e<lcl6l6l8er om Orönlanck«. Weite Verbreitung fand einst die Landesbeschreibung des Missionars Hans Egedc (Kopenh. 1729 nnd später), von der auch zwei deutsche Ausgaben (Hamburg 1740, Berlin 1763), eine englische (1745) und eine holländische (1746) auslagen. In Handschrift sah man das Tagebuch (1739—63) des dänischen Wicderentdcckers der Ostkiiste, P. O. Wallöe. Einen Ver kaufsstand hatte H. Hagerups Buchhandlung und verteilte ein sechs seitiges Verzeichnis der bekanntesten, noch im Handel befindlichen dänischen Grönland-Literatur. Endlich ist zu nennen eine Abteilung für die ans Grönland selbst gedruckten Schriften; besteht doch schon seit etwa 1860 in Süd-, seit 1910 auch in Nordgrönland eine Buch- druckerci, über deren Tätigkeit kürzlich Ministerialsekretär canck. jur. Madsen eine illustrierte Darstellung gegeben hat (im Kopen- hagener Fachblatt »De Orakiske kag« 1931, S. 319—22). Sie drucken das Vcrwaltungsblättchcn, Schulbücher (diese auch dänisch), ein wenig Schöne Literatur, Kalender und jede eine Monatsschrift »^tua- Zarrckliutü« (d. h. »umsonst herausgegebencr Lesestoff«) mit Bildern und »^vanZnamiok« (d. i. »Der Nordgrönländer«), die ausschließlich von ausgebildeten Grönländern geschrieben und hergcstellt werden. — Als Tombolagewinne dienten u. a. Grönland-Schriften in Ein band aus der schon industriell verwerteten, in Dänemark gegerbten Haut des Grönland- oder Eis-Hais (8omniosu8 mieroeeptwlrw, schwedisch »UälrärinZ«), der im übrigen der fettreichen Leber wegen gefangen wird. * B. Aus Frankreich. — Auf dem Gebiet der literarischen Reklame gilt in Frankreich der Verleger Bernard Grasset als der geschickteste, selbst seine Autoren sollen mit ihm zufrieden sein. Darüber, wie man Bücher am besten »lanciert«, hat er vor einiger Zeit einen viel beachteten Artikel veröffentlicht. Nach ihm besteht die ganze Weis heit der literarischen Reklame darin, das Ziel, das man erreichen will, als schon erreicht vorauszusetzen, also zu tun, »als ob«. »An statt zu sagen: ,Lest dies Buch', veröffentliche ich etwa folgende kleine Notiz: ,Das Buch L, von dem jedermann spricht . . .' usw. Natürlich ist es nicht meine Sache, die Wirksamkeit der Reklame vermittels der Aufdringlichkeit und der Wiederholung bezweifeln zu wollen. Aber auf dem literarischen Gebiete kommt diese Art der Reklame erst in zweiter Linie in Betracht. Wir können diese Re klame nicht für Bücher verwenden, denen wir erst ein Publikum schaffen müssen. Die Hauptsache bei der Lancierung des ersten Buches eines unbekannten Autors sind dessen Eigenarten. Aber manchmal ist es nicht die hauptsächliche Eigenart eines Autors, die ihm ein Publikum verschafft, sondern etwas Nebensächliches. Ich ver kündete also bei einem gewissen Buche nicht etwa folgendes: ,Jch habe hier einen sehr großen Romancier entdeckt', sondern ich sagte vor allem: ,Jch habe einen nur siebzehn Jahre alten Schriftsteller ent deckt'. Nur dies war meiner Meinung nach dazu geeignet, die Auf merksamkeit des Publikums zu erregen. Und als dieses Ziel er reicht war, wurde sich das Publikum darüber klar, daß hier in der Tat ein gutes Werk vorlag; und dann erst konnte ich von den Gaben dieses Autors sprechen.« Für einen »Internationalen Kongreß des Buches«, der in Paris stattfinden soll, wird von Jos6 Germain, dem eifrigen und sehr geschätzten Werber für das französische Buch, Stimmung gemacht. Dieser Kongreß soll ebenso großzügig aufgezogen werden 139
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