Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.12.1848

1356 (8479.) Mit dcm Beginne des Jahres 18t9wirdan den Unterzeichneten der Verlag der Patriotischen Blätter übergehen. Indem ich zur geneigten Pränumeration hierauf einlade, nehme ich mir die Freiheit in Nachfolgendem einen Ueberblick des Inhalts der Schrift mitzuthcilen. Die ,,Patriotischen Blätter" sind bestimmt, den jetzt begonnenen Aufbau eines neuen Staates thcils zu beobachten, lheils in so weit zu überwachen, daß dabei den beiden Haupt- träger» des neuen Gebäudes, der Freiheit und Nationalität, gleichmäßig ihr Recht geschehe. Wir wollen die ganze Freiheit, gleiche Berechti gung Aller und eine durch alle Schichten des Staatsorganimus gegliederte Selbstrezierung in gesetzlichen und zwar konstitutionellen Formen, aber wir wollen auch, daß das deutsche Natio- nalgcfühl erhöht und gekräftigl werde. Wir werde» daher dagegen prolcstirrn, wenn unver besserliche Anhänger des alten Systems die ge wonnene Freiheit verkümmern, oder wenn eigen sinnige Minoritäten ihre Staalsthcorien dem deutschen Volke, wohl gar mit fremder Hülfe aufdrängen wollen, aber ebenso auch dagegen an- kämpfcn, wenn großmüthige Freiheitoheldcn aus mißverstandener Begeisterung für eine allgemeine Freiheit, die Erreichung eines so großartigen Zweckes mit der Aufopferung einiger hunderttau send Deutschen nicht zu thcucr erkauft wähnen. Wir werden die beiden Klippen, sowohl einer hochslicgcndcn Frcihcilsvergotrerung, die von der Wirklichkeit ganz absieht, als auch eines engher zigen und sich selbst vernichtenden Patriotismus auf gleiche Weise zu vermeiden bestrebt sein. In den Kreis unserer Betrachtung werden wir das ganze Leben der Gegenwart ziehen, so weit es unsere Nation berührt, und so weit cs sich in der Umwandelung ihrer äußern Zustände abspic- gclt. Es werden daher in unserer Zeitschrift die verschiedenartigsten Bestandthcile ihren Platz fin den: raisonnirende Artikel zur Feststellung des Urtheils über die Ereignisse der Gegenwart; Kri tiken der zu erwartenden Gesetze; Beobachtungen über die Entwickelung des Handels, des Finanz-, Unterrichts- und Heerwesens, der Marine, der socialen Frage in Deutschland, so wie über die Stellung Deutschlands zum Auslande; Charakte ristiken hervorragender Persönlichkeiten; Schilde rungen großer Arikmomente, so wie der verän derten Sitte und Weltanschauung; Correspon denzen, welche die besondere Gestaltung der jun gen Freiheit an den einzelnen Orten darstellen; und endlich soll auch die leichtere Kunstform und selbst die poetische, nicht ausgeschlossen sein, wenn sie in ihrer Weise den neuen Aufschwung des deutschen Lebens auch der Phantasie anschaulich zu machen versucht. Von obiger Zeitschrift erscheint wöchentlich k Bogen, und ist der Pränumerationspreis 15 Sz,( pro Quartal, wofür die Schrift wöchent lich franco übersandt wird. Um diejenigen Buchhandlungen, welche sich für die Verbreitung des Blattes interessiren, in den Stand zu setzen, ihren Abonnenten dasselbe möglichst schnell nach dem Erscheinen einzuhändi gen , hat die Unterzeichnete Handlung die Ein richtung getroffen, daß alle bei ihr eingehenden festen Bestellungen für den Preußischen Staat durch die Post gratis expedirt werden und die bctheiligtcn Handlungen nur nöthig haben, die Exemplare am bestimmten Tage von der Post abholen zu lassen. Durch dies Verfahren glaube ich den Buch handlungen, wenngleich ich Ihnen nur 25 Ra batt gewähren kann, schon durch die schnellere Ex pedition einen Vorthcil zu gewähren, indem da durch die direkten Bestellungen der Abonnenten bei den Postämtern sehr stark verringert werden dürften. Probcnummern des Blattes stehen jederzeit auf Verlangen gern zu Gebot. H. G. Effenbart's Erbin», Stettin. I. Bagmihl. sStso.j Repertorium der deutschen und ausländischenLiteratur. Diese bisher im Verlag von F. A. Brock. Haus erschienene, von Dr. E. G. Ge rsdo rf, Oberbibliothekar an hiesiger Universitäts-Biblio thek, herausgegcbcne Zeitschrift erscheint vom I. 1849 an in meinem Verlage. Indem ich die Herren College« hiervon benachrichtige, rechne ich auf deren fernere Unterstützung und thätige Verwendung für dieses Unternehmen um so zu versichtlicher, als gerade diese Zeitschrift vor an dern die Bestimmung hat, gebildeten Lesern aller Kreise die wünschenswerthe, umfassende Bekannt schaft mit den neuesten Erscheinungen der Lite ratur zu verschaffen, die sie anderweit in dieser Weise sich nicht wohl erwerben können. Neben einer sorgfältig rcdigirten Bibliographie Deutsch lands, Frankreichs, Belgiens, der Niederlande, Englands, Italiens, Spaniens, Dänemarks, Schwedens u. s. w., wobei mit sicherm Tact, um Raum für Nützlicheres zu sparen, nur die unbe dingt trivialen Erscheinungen der Belletristik, Volks- und Jugendliteratur, Gewerbskunde, Land, und Hauswirthschaft u. s. w. übergangen werden sollen , wird das Repertorium eine große Anzahl von Schriften der neuesten in- und aus ländischen Literatur gewissenhaft und unbefangen nach ihrem wesentlichen Inhalte und so bespre chen, daß der Leser ein klares Bild von Dem er lange, was eine einzelne Schrift wolle, was sie wirklich leiste und welche Stellung zu andern verwandter oder gleicher Tendenz sie folglich ein nehme. Reichhaltige Personalnotizen, Verzeich nisse der bei verschiedenen Lehranstalten und sonst erschienenen kleineren Schriften, welche nicht in den Buchhandel gekommen, u. s. w. werden au ßerdem noch jedem Hefte bclgegeben und die viel fachen Hülfsmittel, welche vorzugsweise Leipzig für diesen Zweck bietet, gewissenhaft benutzt werden. Zur Besprechung Ihrer Verlagsunternehmun gen, darf ich Ihnen diese, seit so vielen Jahren bestehende und geschätzte Zeitschrift empfehlen. Senden Sie mir zu diesem Zwecke sofort nach Erscheinen ein ExcmplarJhreswis- kcn sch a ft li ch c n Verlags gratis zu. Ankündigungen werden mit 2 N-f für die Zeile oder deren Raum, und besondere An zeigen zum Beiheften mit 1 ^ 15 N-f berechnet. Die neue Jenaische Literatur-Zei tung hört mit Ende d. I. zu erscheinen auf und ich ersuche Sie demnach in Ihrem Interesse so wohl, als auch dem Ihrer bisherigen Abnehmer jener Literatur-Zeitung, denselben das Repertorium an deren Stelle zu empfehlen. Der Preis des Repertoriums ist für den Jahrgang auf 10 festgestellt. Es erscheint re gelmäßig monatlich zwei Mal, in Heften von mindestens 4 Bogen. Leipzig, 18. December 1848. T. O. Weigel- 109 Angebotene Bücher. s848i.) Preis-Ermäßigung. In meinen Verlag sind übergegangen und von nun an um die beibemerkten herabgesetzten Nettopreise zu beziehen: (Mit 25^, Rabatt gegenbaar; franco Leipzig.) Ludw. Börne's gesammelte Schriften. 3. verm. u. rechtmäßige Originalausg. in 5 Bdn. Stuttg. 1840. Schillerformat. Geh. Herabges. Pr. 3 fl. 30 kr. oder 2 Die in dieser Ausgabe enthaltenen Vermehrungen erschienen für die Besitzer der Hoffman» u. Campe'schen Ausgabe in besonderem Abdrucke, unter dem Titel: gesammelte Schriften. 16. Theil. Oc- tavo. Herabges. Pr. I fl. oder 17 N-s. Der Rittersaal. Eine Geschichte des Ritter thums, seines Entstehens u. Fortgangs, seiner Gebräuche und Sitten. Artistisch erläut. von F. M. v. Neidisch; histor. beleuchtet von Dr. Fr. Kottenkamp. Mit 62 prachtvoll colorirten Kupfertafeln. Stuttg. 1842. quer-Quarto- In Eambric gebunden. (Ladenpr. 33 fl.) Herabges. Pr. 10 fl. od. 5 ^ 22 N-s. 1. k r. L oeh m er, Codex diplomaticus lffoeno- franoolortaous. Orlcundsnbuck <1er Leielis- stadt kranlclurt. 794—1400. branstk. «.öl. 1836. 4. Cartonnirt (12 11.) Herabges. ?r. 6 ll. ocl. 3 13 K-s. Frankfurt a. M., im December 1848. Joseph Baer. (8482.) Libiiotllvken uncl Knmwlei-. bis sii»I uns folgende äusserst seltene X)-- logrsphiscke coniplete 3Verlce auf Icurre 2eit rum Verlcauk gestellt: 1 Lihlia pauporum. Pergament - Co dex »ns dem XIV. Ishrliundert, mitinOold und karben gedruelcten Iffinialuren. I X p o lc» l v ps is. Lrsle Xusgabe, mit XXXV glätter». Die Schnitts sind alt susgemalt. 1 sshe uer d a nlc. ksrgamentdruelc u. erste Xusgabe. Die Ilolrselinilts sind alt eolo- rirt, in gleiehreitigem gepresstem Alünelis- band, mit messingenen kelcbesehlägen und Länden. Irsssliek erhalten. AA" Dieses kxemplar wird dadurch äusserst merkwürdig und ru einem Onicum, dass es ein 6esckenlc des Verfassers, Dichter lVlelckior pfuitring an seinen freund, Kitter kosenherg, ist, dessen VVappen von Dürer oder 8cl>eui1elin vortrefflich geschnitten und prscktlich ausgemslt den Illtel riert. Diesem gegenüber, so wie aus der Innern 8eite der kllclcwsnd lclehen rwei Icostbare IVsppenge- mslds auf Pergament, das «ine aus Dürer'» 2sit, das andere von Virgilius 8olis. ch-vlbllarüt «k ILelsIixock in Ceiprig. (8483.) Die Naffc'scbe Buchh. in Soest offc- rirt und sieht Geboten entgegen: Itloslieim.