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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.12.1848
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1848-12-01
- Erscheinungsdatum
- 01.12.1848
- Sprache
- Deutsch
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1265 1848.) bereits in anderen Geschäften versucht ist, geschehen könne. Ein sol ches Verfahren würde fruchtlos sein, denn es ist mit den Arbeitskräf ten wie mit der Waare. Beide sinken im Preise, je geringer die Nachfrage ist, und eine künstlich heraufgeschraubte Erhöhung der Ge halte würde, im Fall sie gelänge, was noch stark bezweifelt werden muß, doch von keiner Dauer sein. Nach meinem Dafürhalten würde dies dadurch am Besten zu Stande kommen, daß die Eollegen in den großen Städten, Vereine bilden und dort die Angelegenheit berathen, das Resultat aber durch einen Bericht im Börsenblatte, welchem die Redaction die Aufnahme gewiß nicht versagen würde, bekannt machten. Es existicen in Leip zig und an anderen bedeutenden Orten bereits Gchülfenvereine, diese könnten sehr gut mit dem geselligen Vergnügen auch ernstere Zwecke verbinden. Vor allen Dingen lassen Sie uns an die Ehrenhaftigkeit un serer Prinzipale, die früher ja auch unserem Stande angehörten und ihn kennen, appelliren, lassen Sie uns die Kreisvereine und die ange sehensten Buchhändler auffordern, sich specicll für diese Angelegenheit zu interessiren, dann wird ein guter Erfolg gewiß nicht ausbleiben. Einige von den Gedanken, die ich mir über die Punkte und die Art der Vereinigung gemacht habe, mögen hier ihre Stelle finden, unter dem Bemerken jedoch, daß sie, als die Ansicht eines Einzelnen, nur den Anspruch machen, gehört zu werden und Veranlassung zu fernerer Berathung geben wollen. Wir ersuchen unsere Prinzipale, durch freiwillige Erklä rung*) Folgendes fcstzustellen: 1) Wir wollen nie mehr Lehrlinge als Gehülfen halten. 2) Das Minimum des Gehaltsatzes für die Gehülfen ist bei freier Station im ersten Jahre 100 >/?. 3) Im zweiten Jahre tritt nach gegenseitiger Uebereinkunft eine Zulage ein. 4) Wo die freie Station wegfällt, findet nach Maßgabe der Größe des Ortes eine Vergütung statt. Als Mittelsatz kommen auf 100 ^ Gehalt 150 Stalionsentschädigung. 5) Die Kündigung ist für beide Theile vierteljährlich. 6) Die Reisekosten werden vergütet. 7) Wenn die Gehülfen auf Haltung obiger Punkte Anspruch haben wollen, müssen sie sich beim Engagement auf ein Jahr ver pflichten. Diese Anträge wird Niemand für überspannt, noch weniger aber für ungebührlich halten. Manchem der Eollegen, der sich in einer lucrativen und angenehmen Stellung befindet, mögen sie sogar un- nöthig erscheinen. Mag der aber bedenken, daß es Handlungen gibt, deren Principale bis jetzt noch fast keinen Punkt erfüllt haben, die aber, wenn die Uebrigen, wie zu erwarten, darauf eingehen soll ten, sich gewiß nicht ausschließen würden. Was den Punkt Nr. 1 betrifft, so ist darauf im Börsenblatts in zwei beachtenswerthen Aufsätzen genügend hingewiesen, auch hat die Corporation der Berliner Buchhändler bereits darüber beschlossen, weswegen ich zur Moüvirung dieses wichtigen Punktes einfach dar auf verweise. Ueber Nr. 2 ließe sich eigentlich sehr wenig sagen, als höchstens die Erfahrung hinstellen, daß es viele Conditionen mit 80»^ jährlich gibt. Hiermit kann Niemand auskommen, es ist dies nur eine gefährliche Anleitung zum Schuldenmachen. Mag sich der Ge- hülfe auch noch so sehr einschränken, so kann er sich doch nicht von allen Sachen zurückziehen, da er dem Geschäfte auch außerhalb dessel ben keine Schande machen darf. Ueberdies hat er den ganzen Tag mit gebildeten Leuten zu thun, weswegen er stets anständig gekleidet sein muß. — Und dazu 80 — Dieses Raisonnement, welches ich *) Diese hat sich bei der Frage über die Haftpflicht nach vielen De batten als die einzig mögliche und praktische Art der Uebereinkunft gezeigt. nicht Lust habe, weiter auszuführen, mag trivial erscheinen. Es iff aber die nüchternste Prosa des Lebens, welche sich hier geltend macht. So viel steht fest, daß ein Jeder, der einmal mit einem solchen Ge halte gearbeitet hat, wissen wird, daß er genügt, um am Ende des Jahres mit circa 20Schulden abzuschlicßen. Ein jeder Arbeiter ist sei nes Lohnes werth, man verlangt von einem Buchhandlungs-Gehülfen und das mit Recht, mehr, als von einem andern Kaufmann, aber man bezahlt ihn meistentheils schlechter. Ein Geschäft, das die Hal tung eines Gehülfen nölhig macht, wirft auch so viel ab, um ihn an ständig zu ernähren. Nr. 3 und 4 sind eine natürliche Folge von Nr. 2, und Nr. 5 ist zur Sicherung beider Theile nothwendig, auch von den meisten Handlungen bereits eingesührt. Der Ersatz der Reisekosten scheint, bei der jetzt leichteren und wohlfeileren Art des Reifens, bei kleineren Touren gänzlich aufgehört zu haben, es ist aber gerecht, daß diese Vergütung beibehalten werde, die Prinzipale wer den gewiß für die Deckung derselben sorgen, wenn sie bedenken, daß diese Ausgabe nicht viel Bedeutung für sie hat, für ihre Gehülfen aber ein kleines Capital ist, dessen Verlust sie augenblicklich manch mal nicht wenig derangirt. Daß zur Sicherstellung unserer Princi- pale die Aufrechterhaltung des siebenten Punktes unsere Pflicht ist, liegt auf der Hand. So laßt uns denn rüstig ans Werk gehen in dem festen Ver trauen, daß unsere Prinzipale uns dabei förderlich sein werden. Denn sie wissen, daß feste Bestimmungen in jeder Lage ein Segen sind; sie wissen es um so besser, da sie die Lockerung der jetzigen Verhältnisse schwer Mitempfinden. Sie wissen es aber auch, daß ein guter Ge- hülfe ihr Interesse zu dem seinigen macht und daß Alles, was sie ihm zu Gute kommen lassen, dem Geschäfte zum Nutzen gereicht. Wenn sich dann der Sturm gelegt und das Vertrauen, wie es schon in Aussicht, wiedergekehrt ist, dann wird unsere Literatur, da von bin ich fest überzeugt, in eine klassische Periode eintrelen, und mit ihr unser Geschäft zu neuer Blüthe gelangen. Wohl uns, wenn dann auch wir gebaut haben! In der Meinung, daß der Name hier nichts zur Sache thue, schließe ich mit dem Wunsche, daß dieser Aufsatz nicht das Schicksal vieler anderen haben möge, nämlich gelesen und — vergessen zu werden. — 27 — Mitthcilimg. Mit Bezug auf unsere Bitte in diesen Blättern, einen Betrüger Namens Dalchow, wo er sich sehen ließ, aufgreifenzu lassen, theilen wir den, leider vielen Herren Collegen, welche ebenfalls von diesem Menschen betrogen sind und in dieser Angelegenheit an uns schrieben, hierdurch mit, daß der w. Dalchow, durch Vermittlung des Herrn Büchting in Nordhausen, ergriffen und dem Criminal-Gerichte übergeben ist. — Fabcicius k Schäfer in Magdeburg. Todesfall. Am 9. November d. I. starb Herr Ludwig Stahel in Würz burg, in Folge einer unheilbaren Brustkrankheit, 38 Jahre und 2Mo nate alt, ledig. In ihm verliert der weitere Kreis der Buchhändler ei nes seiner thätigsten Mitglieder, der engere einen seiner liebsten Freunde. Neuigkeiten der ausländischen Literatur. (Mitgetheilt von Wfg. Gerhard.) Englische Literatur. N. ll., Okess sor Winter bivenings; ccmtsining. tke llclli- ments vl tke 6an>e ans klementnr)' ^naft'ses ok tke most populär Openings, exemplikell in Lames actunll)' planes b^ tke greatest »Insters, »lso, s 8eries vs Lbess 1*nles, >vitk illnstrstions. 12. 1>vnson. 12 s. 6 ä.
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