Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.12.1848
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- 1848-12-01
- Erscheinungsdatum
- 01.12.1848
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1264 104 Nichtamtlicher Th eil. Aufforderung. Wenn die bisherige Einrichtung des deutschen Buchhandels nicht ganz in Trümmer gehen soll; wenn überhaupt der deutsche Buchhan del, d. h. der Verlags buchhandel, nicht zu Grunde gehen soll, so ist eine Maßregel, die uns einzig retten kann, von äußerster Noth- wendigkeit. Es müssen die deutschen Verleger sich vereinigen, wem in Zukunft Eredit gegeben werden soll und kann, und wer in Zukunft ein Recht hat, unserm Kreise anzugehören! Es muß ein Gesetz von uns geschaffen werden, welches den Eommissionären untersagt, ferner das Geschäft einer Handlung zu besorgen, welche ihren Verpflichtun gen nicht nachgekommen ist. Es muß dieses Gesetz geschaffen werden, damit das leichtsinnige Etabliren, was die Verleger und redlichen Sortimentsbuchhandlungen an den Bettelstab bringt, unmöglich ge macht wird. Jetzt etablirt sich so mancher unerfahrene junge Mensch '— rein auf Kosten der Verleger, rein auf den Ruin wackerer Sorti- mentsbuchhändlec, mithin zu seinem eigenen Unglück. So gehen auch nach und nach die soliden Sortimentsbuchhändler zu Grunde, und es ist Pflicht zu steuern, wenn es noch Zeit ist! — Mein Vorschlag geht dahin, es vereinigen sich diejenigen Buch händler, denen die Ehre des deutschen Buchhandels und die Existenz so vieler hundert Familien am Herzen liegt, und berathen sich über diesen wichtigen Gegenstand. Sprechen Sie sich alle, die von dem Gesagten überzeugt sind, im Börsenblatte aus. Bestimmen Sie Zeit und Ort, wo wir zusammentreten wollen, und zeigen Sie ihre Na men zum Beitritt dieses neuen Vereins der Redaction dieser Blätter an. Was hat uns unsre Börse und die ganze Einrichtung bis heute genützt? Nichts! Einen Beitrag haben wir jährlich bezahlt, eine Cor poration gebildet, und sind dabei zur größer» Hälfte zu Grunde ge gangen. — Also Hand ans Werk! Berliner Dcrleger-Dcrcin. In Nr. 100 des Börsenbl. befindet sich wieder ein Angriff gegen eine Vereinigung höchst achtbarer Firmen, die Alle, mehr oder weni ger bedeutend, durch das Bedürfniß ihrer Saldis, deren sie, wenn auch viele unter ihnen sehr reich sind, zur Fortführung ihrer Geschäfte nöthig bedürfen, zusammengetreten sind. Lobenswerth war es, daß die größe ren Verleger auch die kleineren zu diesem Verbände einluden, aber es lag auch in ihrem eigenen Interesse, denn diejenigen Handlun gen, die nur einigen großen Verlegern bezahlen, sind im Grunde auch faul und verdienen durchaus nicht Unterstützung, denn sie schleppen sich so lange, als es geht, und dann verliert der große Verleger große Summen. Es ist anmaßend und lächerlich, wenn sogenannte einige Hand lungen, an wenige namentlich aufgeführte Verleger gleichsam drohend sich wenden, mit der Aufforderung, sich vom Verlegervcrein zurückzu ziehen, nachdem jene Herren von der Zweckmäßigkeit desselben sich hin länglich überzeugt haben. Der Verein hat schon gute Resultate gelie fert und wird, wenn er permanent sich hält, vielleicht die faulen und nachlässigen Handlungen zu ordentlichem Geschäftsbetriebe zurückfüh- ren und so den ganzen Buchhandel regeneriren. Der Jrrthum mit Bonnier ist zwar zu bedauern, indeß wurde er noch rechtzeitig bemerkt und verbessert, und der Verlegerverein, groß und klein, arbeitet gern mit dieser achtbaren Firma. Es ist zu erwarten, daß Herr Bonnier viel zu sehr Kaufmann ist, als daß er eine Erinne rung (mehr geschah nicht) so sehrmißdeuten wird, um sich für den Ver lag der Mitglieder des Verlegervereins nicht zu verwenden. Der ist kein ordentlicher Buchhändler, der sich für eingutes wissenschaft lich es Buch nicht verwendet, weil er sich durch,seine Unpünktlichkeit, die mehrentheils schon sein alter Fehler ist, einen Ordnungsruf zugezo gen. Uebrigens verfährt der Verein zum großen Theil mit freund schaftlicher, fast brüderlicher, wenn auch nicht kaufmännischer Nachsicht und Theilnahme, und wo er die Personen genau kennt, Haler offen ge gen sein Interesse gehandelt und geschont so, lange es ging, z. B. die Stuhrsche Buchh. in Potsdam, H. Gottschick, der allerseits Theilnahme verdient, auch findet, obgleich trotz dem am 9. dss. der Concurs über seine Handlung ausgesprochen worden. Der Verein ist nöthig und wird sich immer mehr bewähren, mag ec auch die Einzelnen, die im Schlendrian ihr Geschäft zu treiben sich gewöhnt haben, bitter treffen. Fort mit den faulen Gliedern eines Körpers, so schmerzlich auch die Operation ist. Zum Schlüsse noch einige Worte an den Gegner in No. 101 des Blattes. Der Verlegerverein entzieht in der Regel nur solchen Hand lungen das Vertrauen, die nach öfteren Aufforderungen gar nicht oder grob geantwortet haben und sich bei jedem Einzelnen des bisher leider so freigebig genossenen Gutes nicht würdig gezeigt haben. Die Mit glieder des Vereins sind gefühlvoll und Männer, die mit gutem Ge wissen sich zu diesem Schritte entschließen mußten, wollten sie nicht selbst sich ruiniren helfen, sie amputiren mit den schmerzlichsten Empfindungen die faulen Glieder des Körpers, damit dieser, zu unser Aller Heil, bald gesunden und kräftiger denn je blühe. Berlin, 23. Novbr. 1848. — I> — Rath für die österreichischen Buchhandlungen. Nach den Mittheilungen der Calve'schen Buchhandlung in Prag in No- 97. d. Bl. dürfte die Geldcalamität in Oesterreich noch lange andauern; wäre es daher nicht gut, wenn sich alle österreichischen Hand lungen dahin verständigten, künftighin keinen Rabatt mehr an Pri vatkunden zu geben? Es wäre dadurch auch der Weg für den übrigen Buchhandel angebahnt. Und da die österreichischen Handlungen so schnell einig waren, zur J.-M. 1848 den preuß.Thlr. mit 1 fl. 24kr- C--M. und in Banknoten vergüten zu wollen, so dürfte wohl eben so schnell ein Zustandekommen wegen des Rabatts möglich sein; die außer österreichischen Handlungen werden sich wol nie dazu verstehen, in den nächsten Jahren statt preuß. Crt. Banknoten zu nehmen; es wären die Verluste zu bedeutend. M- Aufforderung an meine College», die Gchülfen. In allen Verhältnissen wird auf das schöne Ziel der wahren Freiheit hingearbeitet. — Dieses Arbeiten ist aber ein so heftiges und sich selbst überstürzendes, daß die Bande der allgemeinen Ordnung, ohne welche kein Glück und Wohlstand denkbar, zu unser Aller Scha den gelöst sind. Der Sturm der Revolution hat die Musen aus ihren Tempeln gejagt, die schönen Künste liegen bei dem Tumulte darnieder und die Wissenschaft findet nicht die nölhige Ruhe und den Schutz, welchen sie zu ihren Studien bedarf. Was Wunder, daß wir, die wir ja auch mit dazu bestimmt sind, diese Genien mit der Welt zu vermit teln, theilweise feiern müssen. Lassen Sie aber diese Zeit, wo an allen Orten neu und hoffent lich haltbar gebaut wird, für uns nicht ungenutzt vorübergehen, las sen Sie uns „mit Ordnung" dadurch eine Verbesserung unsrer Lage herbeizuführen suchen, daß wir mit unseren Prinzipalen einige maß gebende Normen für das gegenseitige Verhältniß vereinbaren; aber nur — vereinbaren —denn es ist nicht meine Meinung, daß dies durch allgemeine Arbeitsvcrsagung oder auf ähnliche Weise, wie es
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