Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.06.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-06-10
- Erscheinungsdatum
- 10.06.1916
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19160610
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191606100
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19160610
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1916
- Monat1916-06
- Tag1916-06-10
- Monat1916-06
- Jahr1916
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redakiionellei Teil. «G 133, 10. Juni 1916. 4. Nachdem zunächst Herr Koebner durch Zuruf wiederum zum Vorsitzenden gewählt worden ist und die Wahl angenommen! hat, wird auf Vorschlag des Herr» Geheimrat Siegismnnt^ der gesamte übrige Vorstand ebenfalls durch Zuruf gemeinsam wicdcrgewählt. Der Vorsitzende Herr Koebner erbittet und erhält darauf die Genehmigung der Versammlung, da zwei Mit glieder des Vorstandes im Felde stehen, zu seinen Arbeiten ein oder zwei Mitglieder zuzuziehen; zunächst sei Herr Or. Pickard 1 hierfür in Aussicht genommen. 5. Auf Antrag des Herrn A. Weber beschlietzt die Ver sammlung, über die Punkte 8 (Antrag Schmidt) und 18 (Antrag Dietrich) der Hauptversammlung des Börscnvereins vor den an deren zu verhandeln. Herr Nits ch m ann, der erklärt, daß der Antrag Schmidt zwar der Beachtung wert, in der vorliegenden Form aber für das Sortiment unbrauchbar sei, möchte zunächst die Ansicht des Börsenvcreinsvorstandes kennen lernen. Unter Hinweis auf. die in Nr. 92 des Börsenblattes veröffentlichten Richtlinien, die die Ansicht des Börsenvereinsvorstandes wiedergäben, weist Herr Geheimrat Siegismund darauf hin, daß keine Versammlung einen Beschluß entsprechend dem Antrag Schmidt fassen könne, da dadurch das feststehende Recht des Verlegers, den Ladenpreis zu bestimmen, also auch Teuerungszuschläge festzusetzen, verletzt werden würde. Im übrigen wäre die erste Vorbedingung für solche Teuecungszuschläge die Aushebung jeglichen Kundcn- rabatts. Herr Nitschmann ist der Ansicht, daß die Kriegszeit eine Erweiterung der Machtbefugnisse des Börsenvereinsvorstandcs auch gegen die jetzigen Satzungen rechtfertige. Er erhofft An nahme des Vorschlags, eines Teuerungszuschlags von 18 °/°, der je zur Hälfte Verleger und Sortimenter zugute kommen solle. In der weiteren Besprechung gibt Herr Staar seiner Ansicht Ausdruck, daß reiner Tisch gemacht werden, also auch der Biblio thekenrabatt fallen müsse; Herr Karger bittet das Sortiment, in Anbetracht des günstigen Augenblicks jeglichen Rabatt abzu schaffen, und stellt sich im übrigen auf den Standpunkt des Herrn Geheimrat S i« g i s m u n d, der seinerseits erklärt, daß auch der Vorstand des Börsenvereins alles tun werde, um jeden Rabatt ab zuschaffen. Gegen die Teilung des Zuschlags, entsprechend dem Vor schlag« des Herrn Nitschmann, hat Herr Ernst Bedenken, da auch die Autoren ihren Anteil an der Preiserhöhung bean spruchen werden, was bereits in einigen Fällen geschehen sei. Nachdem noch Herr Warthemann, besonders im Inter esse der kleineren Sortimenisbuchhandlungen, für sofortige Ab schaffung des Kundenrabatts, unabhängig von der Frage des Bibliothenrabatts, eingetreten ist, und auch Herr Kantoro- wicz sich dafür ausgesprochen hat, tritt auch Herr Koebner dafür ein, zu nehmen, was jetzt zu bekommen sei, und das andere allmählich durchzudrücken. Die Anssprache wird sodann nach einigen kurzen Bemerkungen der Herren Prager und Staar geschlossen. Punkt 16 (Antrag Dietrich) der Tagesordnung der Kantate versammlung bleibt ebenso wie die Punkte 1 bis 7 und 9 bis 11 wegen Zeitmangels unbesprochen. 8. über den Antrag des Kreisvereins Ost- und Westpreutzi- scher Buchhändler wünscht Herr Nitschmann die Ansicht des Börfenvereinsvorstandes zu hören, die Herr Geheimrat Sie- gismund unter Bezugnahme auf das früher Gesagte dahin feststellt, daß der Börsenverein Bestimmungen wie die Königs berger nicht genehmigen könne. Nachdem Herr vr. Vollert dem Vorstand für seine Tätig keit im letzten Jahre den Dank der Versammlung ausgesprochen hat, wird die Versammlung um 10^1 Uhr geschlossen. Aus dem englischen Buchhandel. Im Nachstehenden geben wir einen Auszug aus dem Bericht des »?ud1isksr8' Circular« über die Jahresversammlung des englischen Verlegervereins, hanptsächlich, w5il er einen Einblick in die Arbeits weise der sogenannten englischen »Königlichen Papierkommission« ge währt, auf die wir schon mehrfach hingewieseu haben. Sie verdient wohl billigerweise Aufmerksamkeit als eine Einrichtung, wie sie die 730 Geschichte der Literatur aller Völker und Zeiten bisher noch nicht ge- ^ kannl hat. Trotz aller Beschönigungen wird sie sich in Wirklichkeit ! doch nur als Knebel für die gesamte englische Literatur erweisen, wie ihn das für England sprichwörtlich gewordene freie Wort seit dem 16. Jahrhundert nicht erduldet hat. Schliesslich ist es doch etwas ganz anderes, ob in Kriegszeiten Preis und Seltenheit des Papiers das Erscheinen vieler Bücher und Zeitschriften unmöglich machen, oder ob die Negierung dies durch Einfuhrverbote gewaltsam herbeiführt und so dem Geiste Fesseln anlegt. Uns kann das Zwar nur recht sein, da die Sache unserer Feinde dadurch den vollen Gebrauch gerade derjenigen Waffe verliert, die sie mit aller Schärfe und nicht immer nach den Regeln ehrlichen Kampfes gegen uns angewandt haben und der gegenüber wir am schlechtesten gerüstet waren. Einer späteren Zeit muß Vorbehalten bleiben, festznstellen, welche Wirkung dies Einfuhrverbot auf die gesamte englische Literatur aus geübt hat, doch läßt sich jetzt schon mit Bestimmtheit sagen, daß bei längerer Dauer des Krieges die Folgen erheblich sein müssen, erheb licher, als sich dies in Worten andeutcn läßt. Von vielen anderen Nachteilen abgesehen, werden vor allem neue, junge Kräfte nicht znr Geltung kommen können, ein neuer Dickens, ein zweiter Tennyson, auf die England schon lange mit Schmerzen wartet, wird schwerlich entdeckt werden, und die englische Literatur wird nach dem Kriege in ihrer jetzt schon offenbar gewordenen krassen Nüchternheit nur noch beschämender dastehcn. Jahrhundertlange Kämpfe haben doch wohl znr Genüge dargetan, daß gewaltsame geistige Eindämmung das Ver kehrteste ist, was es gibt, und daß sie sich immer bitter gerächt hat. Znm Bericht selbst kommend, muß die Erklärung Sir Frederick Macmillans, der Mangel an Schiffsladeraum sei durch das Belegen der Handelsschiffe seitens der Negierung hervorgerufen worden, mit einiger Vorsicht ausgenommen werden: unsere Unterseeboote dürften dabei wohl ebenfalls ein Wörtchen mitgeredet haben. Auch daß als soge nanntes Normal- oder Musterjahr — der Bericht sagt Ztanäarä-Vear — 1914 bestimmt wurde, ist eine weitere Beschränkung in Verkleidung, denn mit seinen fünf Kriegsmonaten kann dieses Jahr nicht als Durch schnittsmesser des englischen Papierverbrauchs angesehen werden. Hier sei eingeschaltet, daß es in Friedenszeiten doch schon einen Engländer gegeben hat, der eintretendenfalls eine Kriegspapiernot vorausgesehen hat. Es ist dies der große Kriegshetzer Lord North- cliffe, früher einfach Herr Harmsworth geheißen. Mit seinen 38—40 Zeitschriften und Zeitungen, gemeinhin »Harnwrvortlr-Oouaern« ge nannt, wollte er von ausländischer Papierlieferung unabhängig sein, und gründete in Kanada größere Fabriken. Daß ihn einst kleine deutsche Unterseeboote verhindern würden, deren Erzeugnisse heran zuschaffen, hat er sich wohl auch nicht träumen lassen. Die Kommission an und für sich betrachtet, ist aber wohl das Beste, was die Negierung zur Erreichung ihrer Zwecke einsetzen konnte. Tie hat selbständige, von anderen Negierungsämtern unabhängige Machtbefugnisse, svdaß ihre Tätigkeit nicht bloß eine rein »p a - pierne « sein wird. Wenn wir eingangs noch einige andere Abschnitte aus dem Be richt übersetzen, so geschieht es in der Annahme, daß sie für den einen oder anderen unserer Berufszweige von Nutzen sein könnten. D e u t s ch c B ü ch e r : Der Verein hat unentwegt den Grundsatz verfolgt, die Übersetzung von Büchern zu verhindern, betreffs derer es infolge des Krieges nicht möglich ist, mit den Verfassern zu ver handeln, und hat somit die hauptsächlichen Vorteile, die uns die Berner Übereinkunft gewährt, zu wahren gesucht. Eine ähnliche Stellung hat man in Deutschland englischen Büchern gegenüber eingenommen. Auf beiden Seiten sind Übertretungen vorgekommen, die aber von un serem Verlegerverein, bzw. vom deutschen scharf verurteilt wurden. tt n i v e r s i t ä t v o n L ö w e n: Unternehmungen sind im Gange, um dieser Universität bei der Wiederbeschaffnng einer Bücherei behilf lich zu sein. Es ist ein Ausschuß unter Vorsitz von Lord Muir Mackenzie ernannt worden, dem auch der erste Vorsitzende unseres Vereins, Herr Reginald I. Smith, K. C. (King's Counsel-Kronrat) als Mitglied angehört. Russisches Verlagsrecht: Es ist keine Gelegenheit ver säumt worden, um den Beitritt unserer russischen Verbündeten znr Berner Übereinkunft herbeiznführen, und wir hoffen, daß das Ziel im Laufe der Zeit erreicht werden wird, da der russische Gesandte ebenfalls seine herzliche Zustimmung in dieser Angelegenheit kund gegeben hat. Der Vorstand ist in dieser Angelegenheit mehr als ein. mal an bas Auswärtige Amt herangetreten. Feld-Büchereien: Von Sir Edward Wood und dem Ver legerverein wurde ein erfolgreicher Aufruf betr. Bücher für die Sol daten erlassen, der nach den eigenen Worten der Schriftführerin der Feldbüchereicn, Frau Henry Anftruther, »eine äußerst entzückende Sammlung reiner, neuer Bücher« brachte. Herr Meredith (Con stable L Co.) vertritt den Verein im Bücheransschuß des Feldheeres.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder