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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1848
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.11.1848
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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1250 103 Buch- und Steindrucker einer besondern Erlaubniß der Regierung zur Führung ihres Gewerbes bedürfen, — ist ausgehoben." Ginge dieser Antrag durch, und würde ein solches Gesetz er lassen, dann sei der Himmel uns armen Preußischen Buchhändlern gnädig! Der größte Theil von uns würde theils an den Bettelstab kommen, theils, zur Fristung seiner Existenz, noch ein anderes Geschäft neben dem Buchhandel ergreifen müssen, und was wäre dadurch wieder für die anderen Stände gewonnen, in deren Ge schäft die Buchhändler noth gedrungen einfallen müß ten^! — Ein ordentlicher, geregelter Buchhandel, so wie jetzt, ist dann in Zukunft gar nicht mehr denkbar; Schleuderei, Betrügerei und all' dergleichen Unwesen würde bei uns massenhaft einreißen, und die Verleger, die jetzt leider so heftig schon gegen die Sortimenter ru fen und solche verdächtigen und verdammen, auf alle mögliche Weise, weil viele derselben dies Jahr nicht so prompt zahlen konnten, als sonst, — nun die Verleger würden gewiß solche Zustände, wie sie dies Jahr herrschen, noch golden finden, sie herzlich gern wieder ver tauschen wollen, gegen die Zustände, die ihnen durch die Fceige- b un g d es B uch ha n dels e rw ach s en würdenund erwachsen müßten! Daher: Verleger wie Sortimenter, vereinigt Euch lieber jetzt, statt Euch zu veruneinigen! Verdammt Euch nicht unter ein ander, sondern suchet einer den andern zu stützen und zu erhalten, statt zu stürzen und zu verd erben! — Ihr wühlet nur in Eurem eigenen Fleische und Blute durch Eure jetzigen Kämpfe (die doch größtentheils unnütz sind); Ihr verderbt Euch gegenseitig und macht Euch zu Bettlern! BlicketaufdieEuchbevorstehendegräßlicheZukunstund rettet, rettet gem e i n sa m euer Geschäft! — L. Stehinger. Neugierige Frage. Ich möchte wohl wissen, zu welchen Resultaten diejenigen Handlungen kommen werden, die jetzt so unbarmherzig ihre Eolle- gen Sortimenter von der Auslieferungsliste streichen wollen (theils auf Nimmerwiedersehen, wie z. B. Herr W.), weil letztere noch nicht im Stande waren, vollständig ihre Saldis aus 1847 zu bezahlen?! — Da manche Herren auch dieö ste r rei ch i sch en, ru ssi sch en w.Handlungen (welche durch Verhältnisse, die sie zu bewältigen nicht im Stande sind, gezwungen, bis jetzt nicht bezahlen konnten) jetzt flott darauf losstrei chen wollen, so dürfte diesen Herren wohl nur ein kleines Häuflein Buchhändler übrig bleiben, mit denen sie fernerhin im Verkehr bleiben können; und wenn dann die Verhältnisse sich wieder gebessert haben werden, und d i e Handlungen, die jetzt nicht zahlen können, später gezahlt haben werden, — wenn dann diese Sortimenter, wie nicht zu bezweifeln, sich der Freundschaft der Herren Verleger, die jetzt so un barmherzig sie streichen, erinnern werden, und dann dieHerren Verle ger eben so unbarmherzig aus ihrem Gedächtnisse und aus ihrer Ver wendung streichen, d. h. deren Verlag sich in Aukun ft gänzlich verbitten werden, dann dürften die jetzt so unnachsichllichen Verle ger wohl klägliche Resultate erzielen für ihren Verlag, namentlich in Oesterreich, welches ein so großes Feld für die Literatur und den Buch handel noch darbietet! E. S. Anfrage. Wie kommt es, daß der Dorfbacbier das bei Schröter in Plauen erschienene Werke: „Na da lacht zu! oder der Dorfbarbier in seiner besten Laune." Ladenpreis 25 NA, bei direkter Bestellung mit 20 NA verkauft, und außerdem noch eine Anzahl Abdrücke seines Volksliedes ,,bä» stoutsclie-i Oauäeaniuo" gratis zugibr?? Soliden Sortimentshandlungen ist dies nicht möglich, wie kön nen die Verleger dann erwarten, daß die Saldis pünktlich eingehen, wenn Privatleute dieselben, oftmals unter noch bessern Bedingungen erhalten, als der Sortimenter. R. Bornemann in Großenhain. R ü g e. So gewaltig auch die Zeitbegebcnheiten alles auf das Gebiet der Politik hingedrängt haben, so gibt es doch noch viele Leser und Le serinnen, die sich wenigstens ab und zu davon abziehen möchten und sich seknen nach einem ruhigen Lebensgenüsse. Sie fanden ihn bisher in den belletristischen und sogenannten Unterhaltungsjournalen; aber wo sind die geblieben und wie sind sie beschaffen?—Man findet fast keins, in welchem nicht der größte Theil des Inhalts in politischen Notizen, Urtheilen, Aussprüchen der verschiedensten Farben sich ergeht, und unmuthig werden die Blätter bei Seite gelegt. Einsender dieses hat einen nicht unbedeutenden Lesezirkel, und kann aus Erfahrung sprechen, daß dieser eingeschlagene Weg der schön- wissenschaftlichen Zeitschriften ein für sie verderblicher, sie auflösender sein wird; denn sehr viele Leser wollen gar nicht mehr lesen, weil sie nicht finden, was sie suchen: geistige Unterhaltung und Erheiterung. Möchten doch die Verleger das beherzigen und ihre Redactionen darauf aufmerksam machen. Beiläufig muß ich auch eine materielle Klage von vielen Seilen erwähnen, nämlich, daß das Format der Blätter immer größer undunbe- quemerwicd; z. B. Humorist,Morgenblatt,Figaro,WiencrZeilschrifl rc., welche letztere viel mehr Beifall fand, als sie in med. 8. erschien; man bedenke doch, daß besonders Frauenhände die Journale halten! — K. N ü g c. Fast jede Woche bringen sowohl die Organe des Buchhandels als auch mehrere politische Blätter Süddeutschlands Jeremiaden über den Ver fall des baierischen Buchhandels durch die Eingriffe des berüchtigten Central-Schulbücher-Verlags. Ein Beispiel aus der allecneuesten Zeit zeigt jedoch, wie die Geschäflsweise eines baierischen Eollegen der des Eentcal-Schulbüchec-Verlags offenbar in die Hände arbeitet. — Bei Herrn Pustet in Regensburg erschienen nämlich unlängst zwei Katechismen, betitelt: „Katholischer Katechismus, oder Lehrbegriff nebst einem kurzen Ab- „riß der Religionsgeschichte vom Anbeginn der Well bis auf die „neueste Zeit," und ferner: „Kleiner katholischer Katechismus. Ein kleiner Auszug vom Ver fasser des Obigen." Beide Katechismen wurden auf Befehl des Bischofs von Limburg ä. <l. 25. Juli und 12. September d. d. zum ausschließlich zu gebrau chenden Diözesan-Katechismus erklärt, und dessen sofortige Einführung im gestimmten Bisthum (wozu das Herzogthum Nassau, und die freie Stadt Frankfurt nebst deren Gebiet gehören) unter dem 26. Septdc. beschlossen. Das betreffende Publicandum wurde nun vor ca. 14 Tagen von sämmtlichen Kanzeln der Diözese mit dem Anfügen erlassen, daß der Preis des größeren Katechismus auf 9 kr., gleich baar auf 8 kr. und der kleinere auf 3 kr. käme, uno bei freier Einsendung des BeiragS zu den genannten Preisen von den Herren Gebhard k Körber in Frank furt nach einer mit dem Verleger getroffenen Vereinba rung bezogen werden könnte, daß der Detailverkauf sich etwas ledoch voraussichtlich nicht über 2, resp. 1 kr., erhöhen dürfte, da mit ei nem gewissen Buchbinder schon eine Verständigung dahin getroffen sei, daß derselbe den größeren Katechismus roh 9 kr. „und gut ge bunden" 14 kr., und den kleineren (roh 4 kr.) gut gebunden „um 7 kr." abzugcben sich erboten habe. Während nun die von Limburg entfernt wohnenden Handlungen von allen Seiten angegangen werden, genannten Katechismus nach der Kanzelverkündigung um 10 und 4 kr. abzugeben, erklären die Herren Gebhard L Körber, daß sie den größern Katechismus nur zu 9 kr. baar zu erpediren beauftragt wären.
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