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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1848
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.11.1848
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- Deutsch
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t249 1848.) Glauben Sie aber ja nicht, werthe Kollegen, daß ohne die größte Anstrengung irgend etwas erzielt wird; bei dem königl. „Con tra l-Sch u l f o n d" ist der Ministerial-Rath Häcker Vorstand — und bei dem „katholischen Bücher-Verein" ist der Mini- sterial-Seccetär Prand Vorstand, beide Geschäftsbranchen sind in den Händen von Ministerial-Bcamten, die ihre einträgliche, ange nehme und bequeme Stellung so lange als möglich festhalten wer den. — Es gibt für uns keine Hülfe, als der bevorstehende Land tag, was da nicht erlangt wird, ist verloren, wenigstens auf lange Zeit. — Bei dem Landtage vom November 1847 haben wir die trau rige Erfahrung gemacht, daß die mehrsten Deputaten unsere Be drückungen gar nicht kannten, und nichts davon gehört hatten; ein Beweis, daß die Collegen rein nichts gechan hatten, um ihre Ab geordneten zu instruiren, letzteres darf jetzt nicht wieder versäumt werden. Wir haben Ihnen schon im Laufe des Sommers verschie dene Zeitungen gesandt und legen Ihnen hier noch einige Blätter bei, worin diese Angelegenheit mehr oder minder ausführlich bespro chen ist, benutzen Sie diese zur Instruktion und fügen Sie das Weitere mündlich oder durch weitere Belege bei. — Lassen Sie diesen Landtag, der wahrscheinlich für lange Zeit entscheidet, nicht wieder unbenützt vorübergehen, es ist eine Lebens frage für unser Geschäft und nicht minder für die bayerische» Buch drucker, die mit uns stehen und fallen. Ziehen Sie diese ebenfalls in Ihren Kreis, wie wir dies hier gethan haben und wenden Sie bei der bevorstehenden Wahl des Abgeordneten allen Einfluß an, daß diesmal solche Männer gewählt werden, die wissen, wo den Ge werk- und Handelsstand der Schuh drückt, die unabhängig sind, und den guten Willen haben, für daS materielle Wohl der Ge werbe und des Handels etwas zu thun, nicht solche, die nur aus Ehrgeiz als politische Redner glänzen wollen. — Nicht blos der Buchhandel, sondern nicht minder die Buchdrucke reien in Bayern rücken dem Verfalle von Tag zu Tag näher. Durch den Eentral-Schulbücher-Verlag ist der Druck aller Bedürfnisse für die Schulen des Landes, Bücher die alle Jahr in Masse consumirt werden, wodurch früher eine Menge Druckereien in allen Theilen des Landes beschäftigt wurden, nach München in die Staatsbuch druckerei centralisirt worden. Durch den kalhol. Bücher-Ver- ein in München, der jetzt durch die Geistlichkeit den Absatz der gan zen Erbauungsliteratur der großen kathol. Bevölkerung Bayerns an sich gerissen hat, ist den einzelnen Buchdruckereien des Landes eben falls eine ergiebige Arbeits- und Verdienstquelle entzogen, denn wie viele Pressen diese Literatur früher in Bayern beschäftigte, ist be kannt, ebenso daß diese Geschäftsbräuche durch obigen Verein für den Buchhandel verloren gegangen ist. Jetzt, wo die Vereine wie Pilze über Nacht aus der Erde schießen, und alle Vereine der Geist lichkeit haben sich bisher stets für ihre Zwecke des unmittelbaren Dücherhandels bedient, werden sich diese auch der wenigen uns übrig gebliebenen Nahrungsquellen bemächtigen, wenn wir nicht bald den uns gesetzlich zustehenden Schutz für diese bisher so arg mißhandel ten Gewerbe energisch fordern. Während sich in allen andern deut schen Ländern diese zwei für den geistigen Aufschwung des Volkes unentbehrlichen Geschäfte in den letzten 25 Jahren verdoppelt, in einigen Ländern verdreifacht haben, ist in Bayern fast nicht eine ein zige neue Buchhandlung und Buchdruckerei entstanden, viele der Letz teren sind sogar eingegangen; die ältern Geschäfte sind nicht selten durch Kauf in andere Hände übergegangen, wenn der Besitzer sein Ver mögen aufgezehrt hatte; dabei ist aber auch nicht ein Fall in dem großen Bayern bekannt, daß sich ein Verkäufer zurückgezogen habe — um — wie dies in fast allen andern Geschäftsbräuchen der Fall ist, von dem Erworbenen in seinen alten Tagen ein sorgenfreies Leben führen zu können, dagegen sind der Beispiele in Menge vorhanden, daß in Folge der bezeichnet«» Gewerbsbeeinträchtigung ruinirke Prin zipale den Armenkassen anheimgefallen sind, oder mit ihren Fami lien als Gehülfen einer trostlosen Zukunft entgegen sehen, was allen unfern Collegen leider nur zu bekannt ist. Es ist daher nvlhwendig, daß wir uns mit den Buchdruckern zu einem compakten Vereine zusammen schaaren, einen gemeinsa men Landesverein bilden, einen Ausschuß von 12 Mitgliedern aus allen Theilen des Landes wählen, und diese unter sich einen Vor stand wählen, welcher zusammen unsere Angelegenheiten für den be vorstehenden Landtag in die Hand nimmt. Es müssen von allen Theilen des Landes Adressen an die Kammer gemacht werden, die unsere verkümmerten, verfassungsmäßigen Rechte bei den Ständen des Reichs reclamiren, gleichzeitig scheint es unerläßlich, daß auch eine Adresse in diesem Betreffe an die deutsche Neichsversammlung nach Frankfurt gesandt wird, denn daß die Staatsregierung hier nicht helfen will, sehen wir durch die Erfolglosigkeit unserer jüngsten Pe tition. Ein Ausschuß kann sich an einem zu bestimmenden Orte zur gemeinschaftlichen Besprechung versammeln, aber nicht alle Col legen; auch ist der schriftliche Verkehr mit allen einzelnen Mitglie dern schleppend, in vielen Fällen, wo rasch gehandelt werden muß, unmöglich. Aber was geschehen soll, muß sofort geschehen, laden Sie auch die Buchdrucker in den Landstädten dazu ein, es berührt Alle; han deln Sie, wählen Sie, und zeigen Sie uns das Resultat an. Nicht allein alle Fabriken und Gewerbe, sondern auch die Gehülfen und Gesellen sind seit Monaten thätig, um entweder bei dem Reichs tage oder bei ihrer Landesregierung bessere Zustände herbeizuführen, nur die in Bayern gedrücktesten von allen Geschäften, der Buchhan del und die Buchdruckereien schlummerten bis zum heutigen Tage, ruhig abwartend, was die Zeit von selbst bringen werde; ohne Müde wird sie aber gewiß nichts bringen. Ihre Beitrittserklärung, getrof fene Wahl und Zuschriften sind an den Vorstand der >l. Section des Augsburger Gewerbevereins (Buchhändler und Buchdrucker) I- P. Himmer mit umgehender Post unsrankirt einzusenden. Mit collegialischem Gruß! Der Verein der Augsburger Buchhändler und Buchdrucker. I. P. Kimmcr, Buchhändler und Buchdruckerei-Besitzer. Klbr. Volk hart, Buchdrucker. I. G. Hampart, Buchhändler. Karl KoUmaiin, Buchhändler und Buchdruckerei-Besitzcr. I. A. Schlafferffche Buch- und Kunsthandlung. Viral. Poll, Buchhändler, v. Icnisch L Sla- gc'sche Buchhandlung. Woljf'sche Buchhandlung. George Iaquct, Verlagsbuchhandlung. Fr. Graf, Namens der G. Geiger'schen Buchdruckerei. I. C. V>irth, Buchdrucker. I. V. Hartman», Buch drucker- Fconhard Poll, Buchhändler und Buchdruckerei - Besitzer. Fricdr. Kahler, Buchdrucker. P. Schmid'sche Buchhandlung. F. L. Krcmcr, Buchdcuckerei-Besitzer. C. A. Fahrinlmchcr, Verlagsbuch handlung. Polling'sche Buchhandlung. Franz Vcitmayr, Buchdrucker. L. A Schatz, Buchdrucker. Der Nothschrci eines würtembergischen Buchhändlers in einer der letzten Num mern des Börsenblattes kann auch leider für Preußische Buchhänd ler gelten, und sollten auch Preußische Buchhändler jetzt nicht müßig sein, sondern sofort die geeigneten Schritte thun, um ibr Ge- schäftvor dem drohenden sichern Untergange zu retten und zu bewahren. Die Abgeordneten Jung und Berends haben nämlich in der BerlinerNationalversammlung jüngst folgenden Antrag gestellt.' die hohe Versammlung wolle beschließen „§.48 der Gewerbeordnung vom 17. Januar 1845, wonach Buch-u.Kunsthändler, Antiquare, Leihbibliotheks- Inhaber, Verkäufer von Flugschriften und Bildern, Lithographen,
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