Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.10.1848

1059 IS 44.) Weitere Ausführung dcö Büchcr-Lotteric-PlauS. Nachstehend lheile ich den Herren Collegen den Plan der Büchcr- lolterie mit, wie ich ihn für ausführbar und zugleich für sehr nutzbrin gend halte, indem dadurch dem Gesammtbuchhandel an Erlös und Verdienst eine Summe von mehr als 180,000 -/ zugewendet würde, die bei dem jetzt so stockenden Handel sehr erwünscht sein müßte: § l. Die große Bücherverloosung mit Prämien besteht aus 32,000 Loosen i> 6 deren Inhaber sogleich Bücher, nach eigener Wahl, von gleichem Betrage erhalten. Die Sortimentshandlungen zahlen für jedes LooS nur 5 -/, tragen aber dafür die Fracht der gewählten Bücher von Leipzig. §. 2. Der Prämien sind 1000, und zwar folgende, nach der Reihen folge, wie sie aus dem Glücksrade hervorgehen: Nr. 1. 1. Gewinn an Büchern 2000-/und zu Beschaffung der Einbände und eines Biblivlhckschranks 500 -/ an Gelbe, also 2,500-/ - 2. 1 Gewinn an Büchern 1200 -/, an Gelbe zu glei chem Zweck 300-/ 1,500- - 3—16.14 Gewinne a 800 -/ an Büchern und 200 >/ baar 14,000- - 17—50. 34 Gewinne ä 500-/ an Büchern und 100 -/ baar 20,400 - - 51—100. 50 Gewinne ä 400 -/an Büchern . .20,000- - 101—200.100 - ö 200-/ - - ..20,000- - 201—300. 100 - s 100 -/ - - . . 10,000 - - 301—400.100 - » 50-/ - - . . 5,000- - 401—600. 200 - s 25 -/ - - . . 5,000 - - 601—1000.400 - s 12 -/ - - . . 4,800 - Summe der Prämien 103,200-/, darunter 7000 -/ baares Geld. Den Gewinnern steht gleichfalls freie Wahl zu. Für Ver packung und Transport haben sie Vergütung zu leisten. §. 3. Die Ziehung der 1. Classe einer der nächsten Königl. Sächs. Landeslotterieen bestimmt die Gewinne, welche den zuerst gezogenen 1000 Nummern von den 32,000 zu Theil werden. Welche der näch sten Lotterien gewählt wird, soll durch öffentliche Blätter bekannt ge macht werden. §- 4. Die Auswahl der Bücher geschieht in der Regel aus dem zu diesem Zweck gedruckten, und in allen Buchhandlungen zur An sicht zu erlangenden Kataloge, welcher nur werthvolle Wecke aus allen Zweigen der Literatur enthält; doch stellen die Verleger, deren Namen dem Eataloge vorgedruckt sind, auch ihren gesummten übri gen Verlag der Auswahl frei. Bei sogenannten Netto-Artikeln fin det ein Aufschlag von '/s des Ladenpreises statt. tz. 5. Die gewinnenden Nummern, mit ihren Gewinnen, werden öf fentlich bekannt gemacht. Die Gewinne können von der Direktion unmittelbar, oder auch durch eine beliebige Buchhandlung bezogen werden; es wird jedoch keiner anders, als gegen Rückgabe des Gewinn loses ausgehändigt. §. 6. Die Direktion des Unternehmens befindet sich in Leipzig und un terstellt sich der Controls der Deputaten des Leipziger Buchhandels. desselben zu stellen. Nehmen Sie an, daß täglich nur Bestellung auf 200 Loose einginge, so würden 6—8 Commis und 3—4 Packer während 160 Arbeitstagen vollauf blos mit Expedition und Buchfüh rung über die jedem Loose zu Theil werdenden Bücher zu thun haben. Der Zeitraum eines halben Jahres dürfte daher beinahe zu kurz sein zwischen Ausgabe der Loose und Ziehung der Prämien. Der Katalog müßte so reichhaltig als möglich und mindestens 25—30Bogen stark sein. Die Auflage desselben dürste bei 32,000 Loosen nicht unter 20,000 Ex. sein, und demgemäß würden sich die von den Verlegern zu tragenden Jnsextionskosten auf 4 Ngr. pr. Zeile stellen, da ein Bogen des CatalogS mit allen Nebenkosten nicht unter 100 -/ herzustellen sein wird. An die Theilnahme von Seiten der Verleger knüpft sich außer dem die unerläßliche Bedingung der Gewährung von 50 ?h von Or- dinair und 40 sth von Netto-Artikeln. Alles Bezogene würde so gleich baar bezahlt. Ob das Unternehmen von den Herren Sortimenlshändlern hin länglich unterstützt wird, würde dadurch sich am besten ergeben, wenn dieselben sich von vorn herein zur Abnahme einer gewissen Anzahl von Loosen verbindlich machten. Betrügen diese auch nur die Hälfte des Ganzen, so würde ich das Unternehmen für begründet halten; denn der Absatz der zweiten Hälfte würde sich schon finden. Für jedes Loos wäre also in der Regel bei Bestellung der Bücher 5 -/ baar in Leip zig anzuweisen. Würde der Abnehmer eines Looses aber für 7 bis höchstens 9 -/ wählen (vorausgesetzt, daß ein Werk so viel kostete und er den Betrag dafür zahlte), so würde über 6 ^ hinaus der höhere Rabatt der Sort.-Buchhandlung allein zu Theil werden, also für 7-/ nur 5 -/ 15 N-s, für 8^:6-/, und für 9 -/: 6 >/ 15N-s cinzu- zahlen sein. Ein Punkt würde noch ins Auge zu fassen sein, nämlich die so lidarische Haftung für Unterbringung aller Loose; denn es müßten, wenn die Prämien, gezahlt werden sollen, die etwa übrig bleibenden Loose pro rsls des bereits aus dem Unternehmen gezogenen Nutzens von den lheilnehmenden Verlegern und Sortimentshändlern übernom men werden. Es brauchten in diesem Falle, wenn man auf den Empfang von Büchern verzichtete, anstatt 5 -/ blos 2 -/ baar für das Loos zur Prämiencasse eingezahlt zu werden. Die Concession der Landesbehöcde werde ich erst dann einholen, wenn ich sehe, daß das Unternehmen zur Ausführung reif ist; so wie ich überzeugt bin, daß die Leipziger Deputation das mühsame Amt der Controls nicht ablehnen würde. Ich lasse nun noch die Bilanz folgen. Bilanz: 192,000 -/ Betrag für 32,000 Loose ü 6 -/. Einkaufspreis für 192,000 -/ Bücher mit 50 . . . 96,MO-/ sh Rabatt an die Sorlimentsbuchhandlungen für Unter bringung der Loose u. Uebernahme der 6 -/ Gewinne 32,000 - 1 Gewinn von 500 -/ baar und 2000 >/ an Büchern 1,500 - Ungeachtet der unendlichen Mühe und Arbeit, die dieses Ge schäft verursachen muß, habe ich doch den Math, mich an die Spitze 1 - - 300 -/ - - 1200 -/ - - 900- 14 - - 200-/I - - 800-/ - - . 8,400- 34 - - 100-/ - - 500/ - . 11,900- 50 - - 400 / an Büchern zu ^ . . . . 10,000- 100 - - 200-/ - . 10,000- 100 - - 100-/ - . 5,000- 100 - - 50 / - . 2,500- 200 - - 25 / - - - . . . . 2,500- 400 - - 12 / - - - . 2,400- 4?h von der Bcutto-Einnahme für Vecwaltungskosten . 7,680- Möglicher Ueberschuß zur Deckung nicht abges. Loose, und für die Buchhändler-Wittwencasse 1,220 - 192,OM-/ 158*