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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.07.1848
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.07.1848
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- Deutsch
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731 1848.1 dcrruf jenes Punktes von gor keiner Einigung die Rede sein, und dar- auf tragen wir hiermit öffentlich an, indem wir der Beistimmung un serer beteiligten Eollegen zu dieser gerechten Forderung uns versichert halten. Ebenso verlangen wir, daß die Unterzeichner des östreichischen Eirculairs diejenigen in ihrem neu begründeten Vereine, welche der Ver pflichtung eines baldigen Abschlusses, wenn auch ohne Zahlung, noch nicht nachgekommen sind, dazu anhalten. Schließlich müssen wir noch erwähnen, daß wir die, jenem Cir cular zuletzt angehängten Differenzpunkte zur Erledigung in einem Moment wie der gegenwärtige nicht für geeignet halten, so gerechtfer tigt auch Vieles davon ist und bei uns stets Berücksichtigung gefunden hat. Der Lauf der Zeit wird von selbst manches Unbillige ausgleichen, aber vor allen Dingen müssen diejenigen den Anfang machen, welche sich am meisten beschweren. Viele von denselben aber stellen heute noch Journale ganzjährig in alte Rechnung und Nettopreise bei einem gro ßen Theile ihres Verlages, was doch mit ihren Anforderungen in direk tem Widerspruche steht. Möge diese ruhige Erwägung der Verhältnisse, fern von aller Persönlichkeit, dazu beitragen, die Betheiligten zur richtigen Würdigung derselben hinzuführen, und sie aufmuntecn, zur Beendigung einer Differenz ernst Hand anzulegen, bei welcher beide Partheien nur ver lieren können. Breslau, den 7. Juli 1848. Josef MaxckComp. Flüchtige Bemerkungen eines alten Buchhändlers über die Er scheinungen der O.-M. 1848. Die über Deutschland hcreingebrochenen großen Zeitereignisse und die damit verbundenen Störungen im Geschäftsleben traten ungefähr zur Jahreszeit der vorjährigen Ostermcsse in diesem Jahre ein, und sollte daraus ganz natürlich zu folgern sein, daß die Sortimentsbuchhandlun gen, insofern sie arrangirt und solvent sind, — ein volles Jahr Zeit gehabt haben, für die Verpflichtungen der diesjährigen Ostermesse zu sammeln, um für den nur in unserem Geschäfte so sehclange ausgedehnt genossenen Eredit gerecht werden zu können; eine große Anzahl hat nun auch diesen Ansprüchen genügt, allein fast die Hälfte ist nicht allein mit allen Zahlungen zurückgeblieben, sondern hat auch nicht ein mal sich darüber ausgesprochen, wie und wann sie ihren Verpflichtun gen genügen will. Unterstützt werden die Sortimcntshandlungen für die pünktliche Erfüllung ihrer Verpflichtungen auch durch das unselige in Commis sion und äoonclitionVerlangen und Senden, welches so weitausgedehnt wird, daß unter 100 Handlungen nicht eine auch nur irgend ein Buch, sei es auch nur ein Schulbuch, für eigene Rechnung und Gefahr ver schreibt, wenn es nicht bestellt ist. Ein Handel dieser Art, der lediglich nur auf Kosten und Gefahr des Producenten betrieben wird, ist wohl sonst nirgends mehr zu finden. Aus dem Vorgesagten geht nun leider als nur zu gewiß hervor, und ist auch wohl sonst aufmerksamen Beobachtern klar geworden: Daß eine große Anzahl von Sortimentshandlungen mit ihren Verpflichtungen um ein volles Jahr zurück sein muß; d. h. für die zur O.-M. zahlbar werdenden Beträge befindet sich kein Geld mehr in deren Cassa, es müssen, um sie anzuschaffen, gegen hohe Procente Capi tal« negociirt werden, die dann im Laufe des Jahres bis zur nächsten Ostermesse nach und nach zu decken sind- Kommt nun eine Zeit wie die jetzige, so stockt das Getriebe, kein Pfennig ist vorhanden, kein Credit zu erlangen, es liegt also vollständigeZahlungs Un fähigkeit vor; — allein man sucht sich zu Helsen, indem man Na chsich t v om Verleger verlangt! es werden die wunderbarsten Gründe dafür angeführt, nur die einzige wahre Ursache der Calamitat wird wohlweislich verschwiegen. Mit andern Worten heißt das großartige Begehren: Die Verleger haben die Verpflichtung zu Grunde zu gehen, um die längst faule Existenz dieser Herren Sortimenter zu fristen, denn auf die Dauer kann ein so schlecht begründetes und geführtes Geschäft dann doch nimmer mehr bestehen; diese Handlungen hatten und haben niemals ein anderes Fundament, als den unverdienten, unsinnig langen Credit der Verleger! Werden nun aber bei den Leiden der Zeit, die der Verleger mit denen der Sortimentshandlungcn verglichen, so ist der Nachtheil für die ersteren wenigstens 6fach so groß. Gleichmäßig leiden beide Branchen bei dem sehr vermindertenAb- satze, aber doch mehr als doppelt der Verleger durch die Entwerthung des Lagers, während nach dem jetzigen Usus der Sortimentshändler dergleichen nicht kennt. Verluste an Ausständen werden Beide zu tragen haben, der Sor- timenlshandel ist aber denn doch auch hierbei im Vorlheile, weil er seine Debenten übersehen und nöthigen Falls erreichen kann, während der Verleger in den größten Entfernungen und im Auslande weit zerstreut, bedeutenden Credit zu geben nicht zu vermeiden im Stande ist. Allein und unverhältnismäßig hart aber wird der Verleger durch Zeitverhältnisse, wie sie jetzt vorliegen, getroffen, dadurch daß alle seine Unternehmungen der neuesten Zeit, wenn sie nicht Flug- und Parteischriften umfassen, als gänzlich verfehlt zu betrachten sind, vornehmlich die seit Neujahr ausgegebenen Werke; — was soll er nun gar mit denen beginnen, die noch unter der Presse sich befinden oder über deren nächste Erscheinung contrahirt ist? — Wie hoch soll er seine Vocräthe älterer Verlagswerke anschlagen, wie einen 8tst„8 bonorum aufmachcn, um seine Solvenz, dem Capital- gläubiger gegenüber, welchen er vielleicht hat, darzuthun? Die leichtsinnigen, aus nichts als Credit und guten Glauben be gründeten Etablissements, mit allen den nicht näher zu bezeichnenden, aber auf der Hand liegenden, damit verbundenen Folgen tragen uns jetzt bittere Früchte, und viele Verleger werden in diesem Augenblicke nicht wissen, wo sie Ruhe für ihr sorgenschweres Haupt finden sollen, während die Urheber dieser Sorgen sie mit Humanitätsredensarten abspeisen und ruhig bessere Zeiten abwarten wollen. Die Erklärungen und unerhörten Forderungen der Oesterreich- ischen, Ungarischen, Russischen und Copenhagner Hand lungen mögen sich selbst richten, und wäre cs zu wünschen, daß man denselben mit Consequenz und Energie allgemein, aber auch einstimmig, entgegentreten möchte. Ehre den wenigen Handlungen dieser Katego rie, welche, wie früher, pünctlich ihren Verpflichtungen genügten, und liegt hierin die schlagende Widerlegung der von der Gesammtheit der Handlungen dieser Provinzen und Städte abgegebenen unbilligen und schlecht begründeten Forderungen. Zur Statistik der Ostermcsse 1818. Im Jahre 1847 hielten wir offenes Conto für 499 Sortiments handlungen; davon haben rein abgeschlossen und saldirt 215 Firmen, mit s^-Uebertrag und darunter gezahlt 64 - ungenügend gezahlt 44 - Summa 323 Firmen. kill. Hierunter Oesterreichische, Russische und Copenhagner Handlungen. Gar ni cht gezahlt, größten Theils ohne alle wei tere Eröffnungen deshalb . . . 176 Firmen. Daß Letztere einstweilen aus unserer Auslieferungsliste forkfallen, versteht sich wohl von selbst. Königsberg, 1. Juli 1848. Gebr. B ornträger. 109*
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