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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-05-27
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1916
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 122. 27. Mai 1916. nannten »freien- ZeitungSpressc die öffentliche Meinung in Schlafsucht verseht haben, so hat auch der Weihrauch, der zwischen ihnen, den Schriftstellern unserer Tage, wechselweise gestreut wird, es bewirkt, daß, abgesehen von einigen Spezialisten, die Öffentlichkeit nicht mehr weiß, welches die Meister sind, deren Landsmann zu sein, sie mit Stolz erfüllen muß. Verzeihung, bitte! Man stelle schließlich jedes Ding wieder an seinen Platz; man gebe seinen Gedanken Würde, Gewerbe und Handel mögen ihre Tätigkeit wieder aufnehmcn, und wenn dann alles wieder in Ordnung ist, wird auch Frankreich alle Gewähr dafür haben, das Seinige wiederzufinden an der Spitze des Fortschritts der Geister. Franko is Albert. Kleine Mitteilungen. Der Rat der Stadt Leipzig und die Neichsbuchwochc. - In einer der auf dem weißen Bestellzettel der Nr. 121 abgedruckten Presse- Notizen haben wir auf die freundliche Aufnahme hingewicsen, die die Eingabe des Börsenvereins bei zahlreichen Stadtverwaltungen ge sunden hat. Auch der Rat der Stadt Leipzig hat sich in dankenswerter Weise den Bemühungen, die Bürgerschaft in ihrer Gesamtheit für die Reichsbuchwoche zu mobilisieren, angeschlossen, und im Anzeigenteile der Leipziger Tageszeitungen den nachstehenden, verkleinert wieder gegebenen Ausruf veröffentlicht: Rcichsbuchwoche. Vom 2 8. M a i b i s in i t 3. I u n i dieses Jahres findet im gan zen Deutschen Reiche eine Rcichsbuchwoche statt. Sie hat den Zweck, unfern Soldaten im Felde guten und ge eigneten Lesestoff zuzuführen. Die Sammlung erstreckt sich sowohl ans Bücher als auch ans Geld beträge zur Anschaffung von Büchern. Erwünscht sind namentlich unterhaltende Bücher lNomane, Novellen, Kalender, illustrierte Zeit schriften allgemeinen Inhalts, Gedichte und Dramen), ferner volks tümlich belehrende Schriften und für Soldaten passende Erbauungs schriften. Sammelstellcn sind die Leipziger Buchhandlungen, die Sammel- stelle im Leipziger Bnchhändlerhause (Eingang Gerichtsweg 26) und alle städtischen Schulen. Von den Buchhandlungen werden für die Neichsbuchwochc geeignete Bücher zum Verkaufe bercitgehaltcn. Wir richten an unsere Bürgerschaft die Bitte, das Sammelwerk der Rcichsbuchwoche tatkräftig zu unterstützen. Wer mithilft, ent spricht dringenden Wünschen unserer tapferen Truppen und kann deren Dankes versichert sein. Leipzig, am 25. Mai 1916. Der Rat der Stadt Leipzig. Personalirachrichte». Auszeichnungen. Herr Hauptmann F. G. Mosen ge l, In haber der Barth'schen Buchhandlung in Aachen, wurde für seine Ver dienste auf dem Balkankriegsschauplatze mit dem türkischen Eisernen Halbmond ausgezeichnet. Als Protektorstellvertreter der Vereine vom Roten Kreuz in der österreichisch-ungarischen Monarchie hat S. k. u. k. Hoheit der Erzherzog Franz Salvator Herrn Professor Dr. Anton Kippenberg, Ge schäftsführer des Insel-Verlags G. m. b. H. in Leipzig, das Ehrenzeichen 2. Klasse vom Noten Kreuze taxfrei verliehen. Herr Hofmusikalienhändler Stadtrat Franz Plötner, In haber der Firmen Adolph Brauer und F. Ries, Hofbnchhandlung in Dresden, wurde von S. M. dem Könige von Sachsen znm Hofrat er- annt. Sprechsaal. ^ Tabak oder Buch? In Nr. 118 des Börsenblattes schreibt Herr Georg Korczewski, Wien, in seinem sehr schätzenswerten Beitrag: »Tabak oder Buch?«, man möge doch keine frommen Bücher ins Feld schicken. Demgegen über möchte ich nur zwei Stellen aus Briefen aufführen, die mir auf eine Sendung Bücher zugingen, die auch bessere religiöse Literatur enthielt. »Ew. Hochw. danke ich für die freudige Über raschung, die Sic mir mit dem religiösen Buch von X. bereitet haben. Diese Bücher sind mir längst stille, gute Freunde geworden. Sie sind in je einem Exemplar zu Hause bei meiner Frau und bei mir ini Feldkoffer. Eines muß ich noch ausführlicher erzählen, weil cs mir einen tiefen, nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat, der mir stets erneut gegenwärtig wird, wenn ich mich in Todes gefahr befinde. Es ist ein Kapitel über Christus. Ich habe es gelesen kurz vor der Mobilmachung und las es wieder, als es galt, auf den Soldatentod mich vorzubereiten und mich loszurcißen von einem glücklich trauten Familienleben. Es war mir ein liebes Be dürfnis, dem ein Wort des Dankes zu sagen, dessen Bücher mir soviel schöne Stunden bereitet haben. Hauptmann « »Ew. Hochw., ein rauher Seemann ist's, der sich an Sie wendet. Es fiel mir dieser Tage auch ein Büchlein (religiösen In halts) in die Hand, und ich behaupte nun, daß es das Schönste ist, was ich je gelesen habe. Da vergißt man Krieg und Greuel rings umher, die goldene Jugendzeit lebt neu auf, die Sonne spendet ihre schönsten Strahlen und der gute alte Glaube belebt neu das Herz. Obermaschinistenmaat « Ich füge hinzu, daß es sich nicht um kleine religiöse Schriftchen handelt, welche der Krieg so zahlreich hervorgebracht hat, sondern um bessere, gehaltvolle, riefreligiöse Schriften, von denen wir bei allen Konfessionen eine gute Auswahl finden. Möge deshalb die gute reli giöse Literatur bei der Neichsbuchwochc nicht ganz ausgeschaltet werden. W a r e n d o r f. I o s e p h L c v p o l d. '. Wir glauben nicht, daß es in der Absicht des Herrn Korczewski gelegen hat, die religiöse Literatur »auszuschalten-. Vielmehr besagt die von Herrn Leopold aufgegriffene Bemerkung in Verbindung mit den ihr folgenden Ausführungen nichts anderes, als daß auf Gebet- und Erbauungsbücher im Sinne des »Lebens des seligen Stanislaus ! Kosta« bei der Neichsbuchwochc nicht der Schwerpunkt zu legen sei. > Daher ist wohl auch nicht ohne Absicht in dem Aufsatze von »soge nannten frommen Büchern «, im Gegensatz zu religiösen Wer ken, die Rede. Im übrigen hat unser Herrgott sehr viele Kostgänger, so daß keine Literaturgattung »ausgeschaltet« zu werden braucht, und nur der Wunsch übrig bleibt, aus dem reichen Schatze unserer Lite ratur gerade zur Neichsbuchwochc das Beste auszuwählen, damit auch die dem Buche bisher noch Fernstehenden erkennen lernen, welche Freude und Anregung aus diesem unerschöpflichen Born gucllcn. Bessere Einblicke in die Wünsche und Bedürfnisse der Mannschaften im Felde, als sie lange Auseinandersetzungen über die Psyche des Sol daten im Felde und ihr »religiöses Erleben« geben können, gewährt ein Wunschzettel, der uns von einem Berufsgenossen zur Verfügung gestellt wird, der sich erboten hatte, den unbemittelten M a n n s ch a f t e n e i n e r K o m p a g n i e ein Buch nach ihrer eigenen Wahl zu stiften. Möglich, daß dieser Wunschzettel vielen eine kleine Enttäuschung bereitet, da er weder Goethes Faust noch Nietzsches Zara thustra enthält: er hat aber dafür den Vorzug, dem Leben abgelauscht zu sein und nicht das in den Vordergrund zu stellen, was andere wünschen, gelesen zu sehen, sondern was die Mannschaften wirklich haben wollen. Zeigt nun schon dieser kleine Ausschnitt ein so buntes, mannig faltiges Bild der verschiedenen Bedürfnisse und Wünsche, um wie viel reichhaltiger würde dann wohl die Liste sein, die auf eine Rundfrage bei sämtlichen deutschen Heeresangehörigen zustande käme! In Er manglung einer solchen Aufstellung drucken wir nachstehend wortgetreu die »Meldung ab, die dem Kompagnieführer erstattet und von diesem an den präsumtiven Geschenkgcber weitergeleitet wurde: Im Felde M c l d u n g. Von Angehörigen der Kompagnie sind nachfolgende Bücher ge wünscht worden: 1 Buch für das Tischlerhandwerk, 1 „ Der Maschinist, 1 „ Der Buchbinder, 1 „ Admiral de Nuyter, 1 „ Schaufenster-Dekorationsbuch für Drogisten, l „ Die Technik des Bankbctriebes, von Bnchwald, 1 „ Eine kleine neuere psychologische Schrift, 1 „ Ein franz. Lehrbuch zum Selbstunterricht, 1 „ Geschichte des deutschen Handwerks, 1 „ über Lichtheilkunde, 1 „ über Kunftgewerbe, 1 „ Biographie von Gutenberg, 1 „ über Betonarbeiten, 1 „ Ein christl. Werk, Berantwvrtlichkr Redakteur: Emil TbomaS. — Bcrlag: Ter Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhans. Truck: Na mm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 (BrichhändleryanS). 676 1 „ über Bienenzucht, 1 „ in vogtländischer Mundart, 1 „ Schillers Gedichte. Red.
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