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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1848
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1848-05-27
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1848
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- Deutsch
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581 1848.) wird; aber einen solchen Satz aufzustellen, der niemals überschritten werden darf, halte ich nicht für angemessen. Im Gegentheil, ich halt« cs für angemessen, daß die Anstalt so viel an Pensionen erlheilt als möglich ist, nur nicht unter einem gewissen Satz, denn es ist doch gewiß nicht nolhwendig und eS kann bei einer solchen Anstalt nicht darauf ankommen, daß wir für die Nachkommen sorgen, es ist nicht nöthig, daß wir Capital auf Capital häufen. Himmer: Ich habe mir das genau überlegt und habe gefunden, daß man allerdings im Anfänge, wo noch wenig Wittwen da sind, wahrscheinlich größere Summen auszahlen könnte, aber wenn sich diese mehren, da müßten wir auch heruntergehen und könnten nur kleine Beiträge zahlen; wir würden nur 50 bis 60 Thaler zu zahlen im Stande sein und müßten am Ende herunter gehen bis auf Nichts. Etwas Festes versprechen können wir nicht, weil wir nicht wissen, wie sich die Verhältnisse gestalten. Daß man kein über flüssiges Capital für die Ewigkeit anhäufe, darauf wird Bedacht genommen werden; man wird geben, was man geben kann, das Mini mum und Maximum wird man aber erst nach 12 bis 15 Jahren bestimmen können. Fleischer: Ich glaube hier das anknüpfen zu können, worüber ich schon vorhin gesprochen habe. Ich halte es nämlich für unumgänglich nöthig, daß ein Minimum, sei es auch noch so klein, bestimmt werde, damit doch jeder Theilhaber an der Wittwencasse weiß, was er zu erwarten hat. Ein Minimum, und wäre es auch nur von 20 Thalern, könnte wohl sestgestellt und es dann dem all jährlichen Verwaltungsausschusse überlassen werden, wenn der Cassenbestand es möglich macht, einen Supplementarzuschuß zu bestimmen, auf etwas Bestimmtes aber müssen die Betheiligten rechnen können und ich glaube daher, daß ein Minimum von 40 Thalern, so weit ich die Zahl der Theilnehmer berechnen kann, immer wird zu bestreiten sein und wenn auch im Anfänge die Kräfte der Wittwencasse nicht ausreichen sollte, so können wir immer das Wenige zuschießen. Denn 40 Thaler ist sehr wenig, wenn Jemand 50 Thaler einge steuert hat, ehe er noch einen Genuß davon hat. Lassen Sie 10 Wittwen da sein und es bekommt jede 40 Thaler, so sind das 400 Thaler. Was ist das für den Börsenverein, wenn der auch 50 Thaler zuschießl, damit das Minimum erfüllt werde. Auf Etwas rech nen will ein Jeder, wenn wir aber die Sache nur in das Ungewisse hinausstellen, so glaube ich, verliert man das Vertrauen dazu- Georg Wigand: Ich bin mißverstanden worden; es hat nicht in meiner Absicht gelegen, ein Minimum bestimmen zu wollen, ich habe nur darauf aufmerksam machen wollen, daß nicht in fünf Jahxen, wo die Auszahlung der Pensionen beginnt, daß da nicht der Betrag der Pensionen maßgebend sein soll, wie es hier im K. steht. Die Anstalt wird gerade beim Beginn der Auszahlung in der aller« unvortheilhaftesten Lage sein, denn in den ersten 5 Jahren werden sich so zu sagen, die Wittwen ansammeln, das richtige Verhältniß wird sich aber erst nach einer Reihe von Jahren Herausstellen; also wenn wir in fünf Jahren in der Lage sind, das Minimum zu be stimmen, dann soll dies Minimum nicht möglichst gleichmäßig erhalten werden, sondern cs wird vertheilt, was vertheilt werden kann, das scheint mir das richtige, sonst verfallen wir in denselben Fehler, wie andere derartige Anstalten; wir häufen Capital aus Capital und sor gen nur für die Nachkommen. Avenarius: Ich muß mich ganz entschieden gegen die Ansicht aussprechen, daß wir nur für die Nachkommen sorgen wollen, aber wir müssen im Auge behalten, daß sich in den späteren Jahren die Wittwen mehren können und daß diese Wittwen Kinder zu versorgen haben; wo aber Kinder zu versorgen sind, da ist gar keine Wahrscheinlichkeitsrechnung aufzustellen; wenn also gesagt worden ist, daß wir künftig darauf Rücksicht nehmen sollen, daß Niemand beeinträchtigt wird, so ist es auch ganz unmöglich, ein Minimum oder ein Maximum zu sixiren. Das Minimum könnte uns sehr leicht in große Verlegenheit bringen, das Maximum dagegen ist Sache reiner Willkühr. Wir können leicht sagen, es sollen nicht über 1500 Thaler bezahlt werden, wenn wir die Ueberzeugung haben, daß es nie dahin kommen werde. Ein Minimum wird sich nur so gering annehmen lassen, als die Zinsen des Capitals es erlauben. Ich trage daher darauf an, daß sowohl ein Minimum als ein Maximum in den §. nicht ausgenommen werde, sondern daß wir erst nach 5 Jahren, wenn sich das Institut consolidirt, ein solches feststellen. Hofmeister: Herr Avenarius hat diesen Gegenstand schon so gründlich erläutert, daß mir nur wenig zu sagen übrig bleiben dürfte, gleichwohl will ich mir erlauben, aus eigener Erfahrung ein Beispiel anzuführen: Es ist von Seiten einer hiesigen Freimaurer loge eine Wittwencasse etablirt nach dem Grundsätze, daß von den eingegangenen Geldern nur die Zinsen an die Wittwen vertheilt wer den, und zwar in derselben Weise, wie Herr Wigand in Vorschlag brachte. Da bekam im Anfänge eine Wittwe 150 Thaler und gegen wärtig, nachdem sehr Viele beigetreten sind und nachdem die Beiträge für das Jahr sogar etwas erhöht worden sind, bekommt eine Wittwe nicht mehr als 14 Thaler. Sie sehen also, das die Bestimmung des Minimum und Maximum durchaus nichts taugt. Simion: Mir scheint es, daß Herr Georg Wigand die Statuten mißverstanden hat, wenn ec behauptet, daß in den ersten Jahren sich die Wittwen ansammeln würden und dann also für die Zukunft eine gleichmäßige Vertheilung der Pensionen erfolgen können. Nehmen wir den Fall an: es sind 300 Mitglieder, so läßt sich voraussetzen, daß in dem ersten Jahre sechs Wittwen da sein würden, von diesen würde aber nun jede 6 bis 700 Thaler bekommen, wenn die Vertheilung so ausgeworfen würde, wie sie Herr Wigand wünscht. In späteren Zeiten würden dann aber, wenn die Wittwen sich mehren, Entschädigungen stattsinden müssen, die sich nicht ausführen ließen. Was das Minimum betrifft, was Herr Fleischer vorgeschlagen hat, so läßt sich das nur erst berechnen, wenn man die Zahl der Theilnehmer kennt, denn nur dann kann man wissen, was auf den Theil eines Jeden kommt. View eg: Meine Herren! Ich will Ihnen nur sagen, daß ich bereit bin, Ihnen Nachweisungen anzugeben. Glauben Sie ja nicht, daß diese Sache sich sehr leicht abmachen läßt, wenn es Sie interessirt, es sind die Fakta hier, auf die sich unsere Ansicht stützt, und ich kann sie Ihnen vorlegen; aber ich glaube, Sie können Ihrer Deputation so viel zutrauen, daß sie mit der besten Ueberlegung bei Entwerfung dieses Statuts zu Werke gegangen ist. Karl Reimer: Ich möchte doch bemerken, daß Anstalten der Art allein auf Wahrscheinlichkeitsberechnungen beruhen und wenn Herr Avenarius sich dagegen erklärt, so weiß ich nicht, was übrig bleibt, als der gute Wille und die 1500 Thaler, welche der Bör senverein giebt. Avenarius: Es läßt sich keine Wahrscheinlichkeitsrechnung aufstellen, weil man hier keine anwenden kann. Wir haben keinen Maßstab für die Kinder, die wir zu versorgen haben, wir haben keinen M,Wab für die Gesundheitsumstände und daher haben wir dem Institute den Charakter einer Stiftung gegeben. Wenn wir uns haben darauf beschränken müssen, so müssen wir auch annehmen, daß die Mitglieder eine Zeit lang ihr Geld zahlen und uns dann anheimstellen, welche Unterstützung ihnen gewährt wird. Karl Reimer: Ich möchte nur darauf erwidern, es wird ja nicht blos etwas gewährt, es wird ja auch eine Leistung verlangt Funfzchnter Jahrgang. 87
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