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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1848
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1848-05-27
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1848
- Sprache
- Deutsch
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RutHardt: Seit zwei Jahren ist dieser Gegenstand mehr oder weniger ausführlich und in mehrfacher Hinsicht behandelt worden; wir haben für die nöthigen Vorarbeiten so viel ich mich erinnern kann, ungefähr ll—1200 Thlr. ausgegeben, während nach meiner Meinung von vorn herein die feste Ueberzeugung bei den meisten Mitgliedern des Börsenvereins bestanden hat, daß eine solche Casse bei einer kleinen beschränkten Zahl von Mitgliedern niemals zu einem Gedeihen kommen kann. Es hat auch mehr oder weniger der neue Ausschuß in seinem heutigen Gutachten die Schwierigkeiten dieser Verhältnisse genügend anerkannt und basict die Grundlage der ganzen Casse auf das Eapital des Börsenvereins. Denn was die Einlagen anbetrifft, so werden sie nur eine geringe Basis bilden können. Soll irgend Etwas für die Witwen und Waisen der Buchhändler geschehen, so glaube ich, kann es geschehen, wenn die Un terstützung direct vom Börsenverein erfolgt; thun wir das, so werden alle Nebenausgabcn vermieden, denn wenn wir auch noch drei Jahre über diesen Gegenstand discutiren, so sind wir am Ende noch auf demselben Fleck. Ich glaube deshalb, es ist ganz überflüssig, wenn wir noch mehr Kosten verwenden und die Sache weiter verfolgen und ich schlage deshalb vor, daß mit dieser Messe der Gegenstand als abgethan zu betrachten ist. Vieweg: Ich muß erwidern, daß ein bestimmter Ausschuß niedergesetzl worden ist, der jetzt seine Schuldigkeit gelhan hat- Die Versammlung hat sich im vorigen Jahre überzeugt, daß auf der Grundlage, welche die frühere Commission angenommen hatte, allerdings zu einem gedeihlichen Resultate nicht gelangt werden konnte, weil die Verhältnisse, welche bei unserer Wittwenkasse in Betracht gezogen werden müssen, ganz andere sind, als die bei andern ähnlichen Instituten. Es tauchte daher ein ganz neuer Plan auf, der auch von mehrern unserer College» in Deutschland gewünscht wurde und Unterstützung fand, nämlich ein Institut zu begründen, welches ein« eigentliche Stiftung darstellen sollte, gestützt auf die Beiträge, welche die Mitglieder zu zahlen hätten, gestützt darauf, daß Jeder beitrelen könne, ohne Rücksicht auf Alter und Gesundheit, und gestützt auf diejenigen Beiträge, welche der Börsenverein zu leisten beschlossen hat. Das, was Herr Ruthardt jetzt einwendet, das hätte schon in voriger Messe geschehen können, denn in dem Bericht des Ausschusses liegt nichts, was eine Abschreckung von dem Plan herbeiführen könnte. Herr Ruthardt will die Sache abwersen, gleich bei dem ersten Pa ragraph. Er hat unter anderem die Behauptung aufgestellt, daß das Institut sich lediglich auf diejenigen Beiträge basiren würde, die der Börsenverein als solcher beisteuert; das ist ein großer Jrrlhum. Wir haben in unserem Entwürfe eine Basis annehmen müssen, die weit über den Beitrag des Börsenvereins hinausgeht; wir haben uns zunächst «in Bild gemacht von dem Börsenvereine in den letzte» 13 Jahren; wir haben ermittelt, wie stark die Milgliederschaft in diesen 13 Jahren gewesen ist, wie viel Mitglieder gestorben sind und welche Anzahl von Wittwen sie hinterlassen haben. Wir haben uns ferner tausend Mitglieder, einen jährlichen Beitrag der Mitglieder von lO Thlrn. gedacht und angenommen, daß man einen 5 jährigen Beitrag geleistet haben müsse, um zur Hebung durch die Wiltwe oder deren Kinder gelangen zu können, da der Eintritt ohne Rücksicht auf das Alter und die Gesundheit gestattet ist; auf diese Prämissen haben wir unser» Plan gegründet, wie er jetzt vorliegt. Nehmen wir also an, es schließen sich 1000 Mitglieder, die Gehülfen eingerech net, dem Verein an, deren Beiträge von jährlich 10 Thlrn. bei fünfjähriger Ansammlung nebst den Zinsen einen Capitalstock von circa 65,000 Thlr. bieten würden. Die Zinsen dieses Capitalstocks, die Beiträge der 1000 Mitglieder » 10 Thlr., zu denen noch 1500 Thlr. jährlich als Beitrag des Börsenvereines hinzukommen. Dies sind die Summen, aus denen die jährliche Dividenden-Vertheilung für die Hinterbliebenen hervorgehen würden. Wir sind allerdings nicht in der Lage, Ihnen mit Sicherheit sagen zu können, welches die Divi dende sein kann, die bei einer Vertheilnng am Ende der nächsten 5 Jahre sich Herausstellen wird; sie wird dann erst nach sorgfältiger Prüfung und unter Anwendung der Wahrscheinlichkeitsrechnung für die durchschnittliche Zahl der Wittwen, zu sixiren sein, wenn wir die Zahl der Beitretenden kennen, da hiervon die Summe der jährlichen Beiträge und die Höhe des in den ersten 5 Jahren anzu sammelnden Capitalstockes, sammt dessen Zinsen abhängig ist. Ich möchte Ihnen aber dennoch Vorschlägen, daß man jetzt zunächst an finge, den Capitalstock zu sammeln, der ja unentgeldlich verwaltet wird und seine Zinsen fortwährend tragt. Springer: Ob es überhaupt an der Zeit ist, die ganze Sache jetzt vorzulegen, das möchte ich unentschieden lassen, aber da Herr Ruthardt einmal das Pcincip angefochten hat, so muß ich mich unbedingt dagegen aussprechen, die ganze Sache vom Verein aus gehen zu lassen. Ich glaube nicht, daß das Institut der Wittwencasse eine Ärmencasse sein soll; es soll eine Unterstützungscasse, aber keine Almosencasse sein für unsere Hinterbliebenen, für die Hinteclassenen Derer, die nicht in glänzenden Verhältnissen sind, sie müssen aber gewissermaßen ein Recht haben, auf diese Unterstützung Anspruch zu machen, das können sie aber nicht, wenn der Fonds lediglich aus dem Börsenverein genommen wird. Und ich halte deshalb einen Beitrag für eine Nothwendigkeit. Ruthardt: Ich will nur im Allgemeinen bemerken, daß meine Voraussetzung darauf hinausgeht, daß die Erfolge, welche man sich von den Beiträgen verspricht, rein illusorische sind. Springer: Ich weiß nicht, ob ich Herrn Ruthardt recht verstanden habe, so wie die übrigen Herren, welche vor mir ge redet haben, aber es ist ja jetzt ausgesprochen in diesen Grundzügen, daß die Zahlung eines Beitrages auch eine Berechtigung auf Unter stützung giebt. Vorsitzender. Ich muß darauf aufmerksam machen, daß mehrere Mitglieder schon wieder vergessen zu haben scheinen, was in der vorjährigen Versammlung gesprochen worden ist; damals waren wir ziemlich einig, daß wir keine Unterstützungsanstalt haben wollten, auch keine Art von Lebensversicherungsanstalt, sondern eine Art von Jnnungscasse, so daß Jeder, der seinen Beitrag zahlt, die Berechtigung empfängt, für seine Wittwe die festgesetzte Pension zu bekommen. Auf Das, was Herr Ruthardt zuletzt gesagt hat, habe ich nur zu erwidern, daß gerade, je kleiner die Mitgliederanzahl ist, welche an der Wittwencasse theilnehmen, desto größer kann die Dividende sein, die wir bezahlen, also gerade, wenn wir diese Stiftung ins Leben rufen, riskiren wir gar nichts, während bei einer ge genseitigen Lebensversicherung, wir mit einer kleinen Anzahl gar nicht anfangen können; das ist also durchaus kein Einwand gegen die Sache. Ich möchte hier noch bemerken, damit wir im Laufe der Debatte nicht immer auf das Princip zurückkommen, daß der ganze Entwurf paragraphweise durchgenommen und am Schlüsse der Diskussion noch einmal über das Ganze abgestimmt werden soll. Ist die Versammlung damit einverstanden? (Wird bejaht.)
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