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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.10.1878
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.10.1878
- Sprache
- Deutsch
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239, 14. October. Nichtamtlicher Theil. 4043 Ulmcr in Stuttgart. Iillcas, L., IVnllätLlsI cksr vivlitiFstsL VgrsclalllllZsartsn k. Obst - dLums. 2. H.uü. §ol. * 2. 20 Delhage» L Klasing in Bi«lsf-ld. Haffe, E., Karte der Verbreitung der Socialdemokratie in Deutschland im I. 1878. Auf Grund der Reichstagswahlen vom 30. Juli 1878 bearb. Chromolith. Fol. * 1. — F. C. W. Vogel in Leipzig. Luuuiuxliaus, ll-, allASMöiQs ks>cbopg,tboloZis, rur büukülirA. iu äas Ltuäium cksr trsistssstörZu. 8. * 9. — 4ItoriuA, II. v., äug xsripbsrisobs tlorvsos^stsm clsr IVirboltbisrs, als 6ruucHaZs t. äis Louutuisa äsr Rs^iousuliilclA. clsr IVirbel- säuls. 4. * 20. — Wittwer's VerlagSbuchh. in Stuttgart. OrveeUus, II., ansAekübrts Orabäoulrmälsr. 9. Iiifi. I'ol. * 3. 60 Nichtamtlicher Theil. Die ZeitungSpreislistcn der Rcichspostverwaltung und ihre Be deutung für die Geschichte des Zeitungswesens. Seit Jahren ist das Centralorgan des deutschen Journalisten tages vergeblich bemüht, feste Grundlagen für eine zuverlässige allgemeine Preßstatistik zu gewinnen: engherziger Particularis- mus und Jndifferentismus aus der einen, Mangel an Verständniß für die Bedeutung der Statistik überhaupt auf der anderen Seite setzen allen Versuchen, auf dem Wege der Privatinitiative zu dem gewünschten Ziele zu gelangen, einen unüberwindlichen Damm ent gegen. Leider ist auch von Seiten der amtlichen Statistik auf diesem Gebiete bisher fast nichts geschehen. Ueber die für die Bildung der Jugend bestimmten Unterrichtsanstalten werden die sorgfältigsten Erhebungen veranstaltet, dagegen über die Zahl, die Verbreitung, die Tendenz derjenigen Organe, aus denen die Gesammtmasse der Staatsbürger den größeren Theil ihrer geistigen Nahrung zieht, herrscht ein undurchdringliches Dunkel. Die Resultate der politischen Wahlen und die Ausdehnung der dabei zum Ausdruck kommenden Parteischattirungen werden mit dem größten Fleiß registrirt, statistisch verarbeitet, verglichen, tabellarisch und graphisch dar gestellt, aber die wesentlichste Quelle, aus der diese Resultate fließen, die periodische Presse, bleibt völlig unbeachtet. Kaum gibt es noch irgend einen Gesetzentwurf von einiger Bedeutung, der den parla mentarischen Körperschaften vorgelegt würde, ohne daß den Motiven eine statistische Begründung der rechtlichen oder finanziellen Trag weite der Vorlage beigesügt wäre — nur auf dem Gebiete der Preß- gesetzgebung scheint man solcher Grundlagen nicht zu bedürfen. Die Ursache dieses auffallenden Mangels an gegenseitigem Interesse zwischen der Tagespresse und den Organen der amtlichen Statistik mag einerseits in den Verhältnissen des Zeitungswesens überhaupt, andererseits darin liegen, daß man erst in neuerer Zeit die Bedeutung dieser jüngsten der Wissenschaften zu würdigen an gefangen hat. Nur durch die moderne naturwissenschaftliche Rich tung, die die inductive Methode auf fast allen Gebieten der For schung zur Geltung gebracht hat, konnte erst der Werth desjenigen Beweises, den die exacte Massenbeobachtung zu liefern vermag, zum vollen Verständniß gebracht werden, und so drängt sich naturgemäß jetzt mit einem Male an die berufsmäßigen Vertreter der Statistik eine Reihe von Aufgaben heran, deren Lösung nur von der Zeit er wartet werden darf. Um so erfreulicher ist es, daß neuerdings ein officielles Organ, das „Archiv für Post und Telegraphie" seine Aufmerksamkeit der Preßstatistik zugewendet und unter Benutzung der amtlichen Zeitungspreisverzeichnisse eine Darstellung der enormen Entwicke lung des deutschen Zeitungswesens veröffentlicht hat. Die interes sante Arbeit, aus der Feder des Oberpostsecretärs Heusinger, gibt eine vergleichende Zusammenstellung aller von 1824 bis 1877 in dem amtlichen Zeitungskataloge enthaltenen Zeitungen, geordnet nach Sprachen und Verlagsorten, nach der Zahl und dem Umfang der wöchentlich erschienenen Nummern, nach den Preisen und Beförderungsgebühren, nach ihrer Vertheilung auf die verschie denen Provinzen und die Bezirke der Hauptpostämter — kurz, das scheinbar so unansehnliche Material gewährt wie in einem Kalei doskop bei jeder neuen Gruppirung der Elemente ein überraschendes Bild. Es ist nicht die Aufgabe dieser Zeilen, auf die Einzelheiten näher einzugehen; es kommt hier vielmehr darauf an, zur Ver meidung von Jrrthümern die Grenzen zu bezeichnen, innerhalb deren die Bedeutung der Zahlen liegt, und diejenige Richtung anzu deuten, nach welcher eine weitere Entwickelung der Preßstatistik geboten erscheint. Zunächst darf nicht übersehen werden, daß die gegebenen Zahlen reihen nicht die gesammte deutsche Zeitungsliteratur, sondern nur diejenigen Blätter umfassen, welche zur Beförderung durch die Post bei den Reichspostanstalten angemeldet sind. Die im Gebiete der Reichspostverwaltung erscheinenden Journale und Zeitschriften gehören allerdings zum weitaus größten Theile hierher, dagegen lehrt ein Vergleich des Reichspost-Zeitungskatalogs mit den Special katalogen der bayerischen und württembergischen Particular - Post verwaltungen, daß es in diesen süddeutschen Staaten mehr als 200 kleine Localblättchen gibt, die in den Preislisten der Reichspost verwaltung nicht aufgeführt sind, weil der Kreis ihrer Verbreitung das Gebiet der letzteren gar nicht berührt. Jeder Vergleich der Entwicklung des Zeitungswesens in den verschiedenen Staaten auf Grund des vorliegenden Materials bietet deshalb nur ein relativ, nicht aber ein absolut richtiges Bild. In noch viel höherem Grade gilt das Gesagte natürlich von den Zeitschriften des Auslandes. Aus Oesterreich wurden bei spielsweise in der Preisliste aus dem Jahre 1850 nur 64 in deut scher Sprache erscheinende Blätter angeführt, die sich bis zum Jahre 1876 auf 278 vermehrt haben sollen. Nach den Ausgaben des Dr. Winckler in seinem vortrefflichen Werk über „die Periodische Presse Oesterreichs" betrug dagegen die Zahl der deutschen Blätter in jenem Lande im Jahre 1850 schon 134 und war im Jahre 1873 bereits bis auf 598 gestiegen. Aus England werden 445 Zei tungen namhaft gemacht, während ihre Zahl nach den zuverlässigen Daten von May's?rs88-§uicks genau das Vierfache beträgt. Aus den Vereinigten Staaten von Amerika ist bis zum Jahre 1850 überhaupt kein deutsches Blatt in den Preislisten der Reichspost verwaltung enthalten, während Joachim von Schwartzkopf berichtet, daß die erste deutsche Zeitung jenseit des Oceans bereits um das Jahr 1740 in Philadelphia von einem aus der Breitkopf'schen Officin in Leipzig nach Amerika ausgewanderten Buchdrucker gesellen gegründet wurde. Alle diese Thatsachen beweisen, wie sehr man sich hüten muß, in den Jrrthum zu verfallen, als ob die ge gebenen Ziffern die Gesammtzahl der wirklich erscheinenden Blätter bezeichneten. Auch nach einer andern Richtung liegt eine mißverständliche Auffassung sehr nahe. Der Verfasser des erwähnten Aufsatzes gibt eine Zusammenstellung der Zahlen, welche sich innerhalb der ver schiedenen Provinzen Preußens aus dem Verhältniß der erscheinen den Blätter zu der Bevölkerungsziffer ergeben. Man wird hierdurch leicht zu falschen Schlüssen über die Verbreitung der Zeitungslectüre in den einzelnen Landestheilen veranlaßt. Thatsächlich gibt die 552*
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