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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.03.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-03-03
- Erscheinungsdatum
- 03.03.1932
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- Deutsch
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53, 3. März 1932. Svrechsaal Börsenblatt f. ö. Dtschn Buchhandel. Sprecüsaal Wo bleibt d e Schützenhilfe für Österreich? Ein großer deutscher Verlag, mit dem wir seit 50 Jahren in geschäftlicher Verbindung stehen, verweigert uns, mit Hinweis auf die ungeklärte Lage, eine Kommissionssendung im Betrage von 0 Mark: ein anderer bedeutender deutscher Verlag, dessen Name Weltgeltung besitzt, drohte gleich zu Beginn der neuen Deviscn- verordnungcn mit der Einstellung sämtlicher Lieferungen. Ich greife diese beiden Einzelfälle aus der Flut der uns täglich begegnenden heraus, weil sie symptomatisch zu sein scheinen, und muß gleich bei dieser Gelegenheit mit tiefer Beschämung feststellen, daß die fran zösischen Verleger weitaus entgegenkommender sind und tieferes Verständnis für die Schwierigkeit der Lage bekundeten, obwohl eine gewisse Zeit hindurch die Geldsendungen nach Paris geradezu unter bunden waren. Man wende hier nicht ein, daß der französische Buchhandel sich in weitaus günstigerer Lage befinde als der deutsche, daß der deutsche Buchhandel vielleicht gerade jetzt den schwersten Kampf um sein Bestehen zu führen hat, seit man überhaupt von einem deutschen Buchhandel sprechen kann. Allen anderen Ländern gegenüber mag diese Entgegnung Geltung finden, Österreich gegen über gilt sie nicht. Wie ein Ertrinkender, der verzweifelt um sich schlägt, nur um sich über Wasser zu halten, so ergreift auch Österreich im Kampf um seine Währung Vcrzweiflungsmaßnahmen und trifft Dinge, die nicht zu treffen waren. Von wem aber sollte ihm Rat und Hilfe kommen, wenn nicht von seinem großen Bruder, der selbst in Not und Bedrängnis und doch im Vergleich zu Österreich ungeheuer mächtig und bedeutend ist, während Österreich ein kleines verstüm meltes Land ist, dem man alle Lebensmöglichkeiten genommen hat. Es ist noch nicht lauge her, da wagte mau das Experiment einer Zollunion, eines »maskierten Anschlusses«, wie man in Frank reich sagte, ohne mit den tatsächlichen Machtverhältnissen zu rechnen, heute geht man selbst daran, den einzigen Anschluß, den keine Macht der Erde uns untersagen hätte können, den geistigen Anschluß, zu untergraben und zu unterbinden. Der Buchhändler ist aber nicht nur Kaufmann, er ist Kultur träger, er hat eine kulturelle Sendung zu erfüllen und es ist die heilige Pflicht unseres Standes, mit allen Mitteln es zu verhindern trachten, daß man den Strom des geistigen Austausches beider Län der, den Strom, der aus vielen Quellen fließt, ablenke und unter binde. Von Deutschland getrennt, mit Deutschland vereint, wird und muß Österreich deutsches Kulturland im Osten bleiben, das im Kon zert des deutschen Geisteslebens seiner Geige, wenn man will, eigen artige und andersgefärbtc, aber nichtsdestoweniger Helle und klin gende Töne zu entlocken vermochte, die sich harmonisch ins Ganze fügten. Vor einigen Jahren sind die deutschen Buchhändler nach Öster reich gekommen und legten ein feierliches Bekenntnis zur Einheit deut schen Geistes ab. Noch heute klingen mir, dem damaligen Lehrling, die Reden im Ohre nach: sollen das Worte, nichts als Worte ge wesen sein? Jeder rate, jeder helfe, um dieser Absperrung cut- gegenzutretcn, keiner schließe sich aus! Unser Ruf ergehe aber nicht in eigener Sache, sondern in Sache des deutschen Geistes an alle, gleichgültig welcher Richtung, welcher Partei sie auch angehöreu mögen, an die Dichter und Gelehrten hüben und drüben, an alle Parteiführer, an alle Einflußreichen, an die Negierungen unserer beiden Länder. Man errichte Zollmauern, man sperre sich gegen seitig noch mehr ab, nur eines darf es nicht geben, eine Grenze, die deutschen Geist von österreichischem scheidet! Indessen aber, bis dieser Ruf seine Wirkung tut, müssen wir erwarten, daß jeder deutsche Verleger dem österreichischen Buch handel helfe bis zum Äußersten, bis an die Grenzen der Möglichkeit. Und so frage ich nochmals: Wo bleibt die Schützenhilfe für Öster reich? vr. phil. Arthur Egon Zidek in Buchh. Carl Hölzl, Wien I. Auslandprelse. Herr G. Braun-Elwert macht in seinem Artikel in Nr. 43 vom 20. Februar über die Lieferungsbedingungen englischer Firmen für das deutsche Sortiment Angaben, die in solcher Verallgemeinerung mit den tatsächlichen Verhältnissen nicht allenthalben in Einklang stehen. Die nachstehenden in Leipzig vertretenen englischen wissenschaft lichen bzw. schöngeistigen Verleger und Barsortimente Simpkin Marshall, Ltd., W. H. Smith L Son, Ltd., William Hcinemann, Ltd., Jonathan Cape, Ltd., Cecil Palmer, Luzac L Co., Longmans, Green L Co., Ltd., Melhuen L Co., Kcgan Paul, Trench, Trübner K Co., Alle« L Unwin, Noutledge L Sons, Ltd., Cassel K Co., G. P. Putnam's Sons, Ed. I. Burrow L Co., Ltd., liefern z. B. mit 202ä, 252», 3025 und 3 3 Z-ä 25 Rabatt an das deutsche Sortiment. Von diesen Verlegern unterhalten die Firmen Heinemann — Cape — Palmer — Allen L Unwin — Putnams — Burrow L Co. ein sorgfältig gewähltes Auslieferungslager in Leipzig: die Firma Heinemann liefert sogar franko Leipzig, sodaß deren Verlagswcrke glatt mit 3025 rcsp. 33^5 A Rabatt von Leipzig geliefert werden können. Ausgenommen von den angegebenen Nabattsätzen sind die Publi kationen der englischen Negierung sowie der Londoner wissenschaft lichen Gesellschaften, wie dieses ja auch bet uus ähnlich der Fall ist. Allerdings schlägt aus dem Kreise der vorgenannten Verleger eine englische Firma von vornherein 10^ auf die englischen Original preise auf. Dieser Aufschlag stellt jedoch lediglich die Versandspeseu von London nach Leipzig dar. Gleichzeitig wird von diesen Preisen aber 25A Rabatt gewährt. — Außerdem werden amerikanisches Sortiment und Zeitschriften mit geringerem Rabatt geliefert. Der Zeitschriften-Nabatt ist nur deshalb so gering, weil die englischen und amerikanischen Verleger die eigentümliche Gewohn heit haben, die Portokosten für den direkten Versand nach dem Auslande nur in den N e t t o-Preis einzurechnen, ohne diese auch auf den Ordinär-Preis aufzuschlagen. Hier muß sich das deutsche Sortiment selbst helfen, indem es das tatsächliche Porto feststcllt und dieses auf den Ordinärpreis auffchlägt. Berechtigt ist es zu diesem Aufschlag ohne weiteres, und die betreffenden Abonnenten müssen eben über diesen Aufschlag aufgeklärt werden, was manchmal nicht ganz leicht sein mag. Die gleichen oben erwähnten Nabattsätzc gewähren z. B. auch die in Leipzig vertretenen französischen Verleger Payot, Paris, S. A., Libralrie Payot L Cie., Lausanne, Albin Michel, Garnier Fröres. G. van Ocst, Librairie Armand Colin, Felix Alcan, Cercle de la Libralrie dem deutschen Sortiment. Hier liefern die beiden Firmen Payot (Paris und Lausanne) gleichfalls franko Leip zig, und der weitaus größte Teil der Verlagswcrke Payot-P aris kann deshalb glatt mit 33>525 Rabatt von Leipzig ans geliefert werden. Eingehende Verhandlungen zwischen den deutschen Spttzen- organisationcn und den angesehensten Vertretern des englischen Buch handels haben übrigens im Sommer 1926 in Leipzig stattgefunben und zu einem erfreulichen Ausbau des buchhändlerischcn Verkehrs zwischen Deutschland und England geführt. Auch' mit den meisten französischen Verlegern haben sich ln den letzten Jahren wieder normale geschäftliche Beziehungen angebahnt. K. F. Koehler, Kommissionsgeschäft. Zustellgebühr bezahlt! (S. a. Börsenblatt Nr. 31, S. 98.) Wir machen wiederholt die Beobachtung, daß Verleger bei Paketsendungen neben den Postgebühren auch das Zustellgcld be zahlen. Da, wie unsere Firma, sicher auch viele andere Firmen ihre Pakete vom Pakctamt abholen, wirb dieses Bestellgeld umsonst bezahlt. Es empfiehlt sich daher, die Bestellgebühr nicht im voraus zu bezahlen, jedenfalls können diesbezügliche Belastungen von den abholcndcn Firmen nicht anerkannt werden. Boysen L Maasch. Inhaltsverzeichnis. Bekanntmachungen: Geschäftsstelle des B.-V. betr. Deutsche Dichter-Dank-Sttftung. S. 165 / Rat der Stadt Leipzig betr. UrheberrechtseintragSrollc. S. 166. Artikel: Eine Goethe-Ausstellung in Japan. Von I)r. Predcek. S. 166. Kulturaufgabcn des Rundfunks. Von Prof. vr. Ncubeck. S. 166. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. S. 170. Kleine Mitteilungen S. 171: Das Ausstellerverzeichnis für die Leipziger Frühjahrsmesse / Schluß mit den Repa rationen / Eine Anfrage im Preußischen Landtag. Personalnachrichten S. 171: Jubiläum R. Erdmann, Lodz / Ehrung / 70. Geburtstag I. Schmidt, Leipzig / Gestorben: W. Paasche, Stuttgart: E. Ebel, Nürnberg: H. Henckcl, Tetschen: H. Lange, Güttingen: O. Keil. Leipzig. Sprcchsaal S. 172: Wo bleibt die Schützenhilfe für Österreich? , Auslandpreise / Zustellgebühr bezahlt. Verantwort!. Schriftleiter: Franz Wagner. — Verlag: Der Börsenverein -er Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlerhauS. Druck: E. Hedrtch Nachf. Sämtl. in Leipzig. — Anschrift d Schriftleitung u. Expedition: Leipzig. Gerichtsweg26 sBuchhän-lerhauSj, Poftschlicßfach 274/78. 172
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