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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.05.1848
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1848-05-02
- Erscheinungsdatum
- 02.05.1848
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- Deutsch
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470 35 Sicherm Vernehmen nach hatte sich auch die Leipziger Deputation unterm 15. April an das König!. Sachs. Gesammtministerium wegen Aufhebung des Verbots der Ausführung österreichischer Gold- und Silbermünzen gewendet und zugleich auf eine Tarifirung derZwanzig- Kceuzerstücke angetragen. Darauf ist unterm 19 April der Bescheid gekommen: Daß bereits vor Eingang der Vorstellung der Leipziger Deputation Seitens des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten durch den k. Gesandten in Wie» und den k. k. österreichischen Gesandten in Dresden die geeigneten Schritte, namentlich mit Rücksicht auf die Leipziger Messe, geschehen seien. So viel den Antrag wegen der österreich Zwanzig-Kreuzcrstücke in öffentlichen Kassen anlange, so gehöre die Entschließung darüber zunächst zur Eompetenz des Finanz ministeriums, und es sei daher die Vorstellung an dasselbe abgegeben worden. Auch der Leipziger Handelsstand hat wie wir hören sich in gleicher Weise wegen Aufhebung des Verbots der Ausfuhr an das Ministerium gewendet, und der deutsche Verein zu Leipzig hat in demselben Sinne eine Vorstellung an den Fünfziger-Ausschuß abgchen lassen. An einem günstigen Erfolge ist kaum zu zweifeln, da Oesterreich einse- hen wird, daß Absperrungsmaßregeln wie die vorliegenden nicht geeig net sind, ein einheitliches und einiges Deutschland zu fördern. 6^. An die 28 Berliner College». (Börsenblatt 33. S. 445.) Karl VII. sagt in Schiller's Jungfrau: „Kann ich Soldaten aus der Erde stampfen? Wächst mir ein Kornfeld in der flachen Hand?" Haben Sie denn ganz unberücksichtigt gelassen, wie viele Sorti mentshändler aus der Hand in den Mund leben? — Wie seit Milte Februar der Geld-Eingang so gut wie abgeschnitten ist? — Wie es bei der dauernden Unruhe wohl Keinem möglich ist, bei einem Ban- quier, die selbst in der höchsten Verlegenheit sind, Credit zu eröffnen? — Darum meine ich: Allzu scharf macht schartig! — Jeder rechtschaf fene Mann aus dem Sortimentshandel wird leisten, was er kann, aber wenn in diesen Zeiten nicht Duldung stattsinden soll, so möchte ich wissen, wenn sie zu beanspruchen wäre. In ruhigen Zeiten streng gegen Säumniß zu sein, läßt sich rechtfertigen; aber gerade jetzt den Stab Wehe zu schwingen, ist grausam! — An Herr» Adolph Baedeker in Cöln und diejenigen, welche so thöricht sind und in der Ostcr-Messe nicht zahlen wollen. Darin liegt die Ehrenhaftigkeit eines College», daß er in be drängten Zeiten, wie die jetzigen sind, seinen Verpflichtungen nach kommt, so weit es irgend seine Kräfte gestatten, ob er den ganzen, hal ben oder den dritten Theil seines Saldos zahlt, das würde sich arran- giren lassen, jedoch zahlen muß er und das zur gehörigen Zeit! Wie kann sich wohl Herr Adolph Baedeker unterstehen, so frank und frei über das Eigenthum der Verleger zu verfügen? Ist Herr Baedeker verbunden zu zahlen, oder ist der Verleger verbunden zu warten? Sie hätten höchstens um Erlaubniß bitten dürfen, Ihre Zahlungsverpflich tungen bis dahin zu verschieben; in Bezug auf die politischen Ver hältnisse Deutschlands scheint Herr Adolph Baedeker sehr kurzsichtig zu sein. Ich schlage vor, daß allen denjenigen, die mit solcher Be gierde wie Herr Baedeker bei den jetzigen traurigen Zeiten die Gelegen heit benutzen, um nicht zahlen zu dürfen, von sofort ab kein Tha- ler Credit mehr gegeben wird; wir werden ja diejenigen Firmen ken nen lernen, indem Herr Mar Kornicker sogar zur Namentlichmachung auffordert. Diejenigen Collegen, die meiner Meinung sind, überhebe ich der Mühe, sich zu nennen, indem ich der Ansicht lebe, daß sowohl der größte wie der kleinste Verleger in der Oster-Messe Geld erwartet. Ein Verleger. Die Derleginig der Bnchhändlcrmcssc. Der anonyme Verfasser der unter dieser Ueberschrift im Börsen blatt 1848 Nr. 29 enthaltenen Jeremiade wird gebeten, seinen Namen zu nennen, weil hier und da Zweifel darüber sich erhoben haben, ob der sehr werthe Herr Anonymus Buch händ lec sei. Die gründliche Widerlegung seiner Reform-Pläne soll dann sofort im B -Bl. erfolgen. Für jetzt sei nur erlaubt anzufragen : wenn der Vers. Recht hätte, ob der Jubilate-Sonntag nicht auch auf den 2 9. Septbr. verlegt werden könnte? Wir räumen ein, es ist jetzt eine schwere Zeit und Jeder hat seine Sorgen. Dafür soll er aber nicht zuerst und einzig und allein an sich selber denken! r. Für die Michaelis-Messe. Wenn schon in früheren Jahren ein sehr großer Theil achtbarer Collegen sich für die Verlegung der O.-M. aufdie Michaelis-Messe aus vielfach gewichtigen Gründen ausspcach, so glauben wir um so mehr jetzt diesen bereits im Börsenblatte wiederholt angeregten Wunsch im Interesse Aller kräftig unterstützen zu müssen, jetzt „wo aller Handel in seinen Grundfesten erschüttert ist und in Folge dessen die gewohn ten merkantilischen Verhältnisse theils nickt mehr bestehen, theils gänzlich verändert sind" — unsere Abrechnungszeit auf die M.-M. zu verlegen — und dann ein für allemal so bestehen zu lassen. Haupt sächlich war es der einmalige Zinsenverlust, welcher manche Verlags handlungen veranlaßt-, gegen die fast allgemein gewünschte Verände rung zu opponicen. Jetzt fällt dieser Einwurf und diese Besorgniß ohnehin weg, mit ihnen also auch die Gegner dieser beabsichtigten Ver legung unserer Abrechnungszeit, die erwähnten wenigen Verlagshandlun gen. Denn daß gerade in dieser Messe der größte Theil der solidesten Sortimentshandlungen ganz oder theilweise seinen Verpflich tungen nachzukommen unfähig ist, wissen wir ja und dürfen wir uns darüber nicht täuschen, noch wundern. Solche Handlungen, die Ver lags- und Sortimentsgeschäft vereint betreiben (und solche gehörten stets zu den promptesten Zahlern und sie machen den größten Theil un serer Sorlimentshandlungen aus) sind aus doppelten Gründen dies mal beim besten Willen zahlungsunfähig. Papiere aller Art, nicht aber baares Geld, werden ihnen von ihren Kunden zur Zahlung angeboten, wovon sie natürlich bei dem jetzigen Zinsfüße desselben kei nen Gebrauch machen, mithin von dem größten Theil ihrer Kunden keine Zahlung in Anspruch nehmen können. Gar nicht unbedeutende Wechselverpflichtungen für Papier- und Druckrechnungen mußten be reits honocict werden, ?/g der kleinen Sortimenkshändler schulden noch vom vorigen Jahre den Saldo; diese Messe dürfen sie den früher ge machten traurigen Erfahrungen zu Folge bei diesen kaum auf eine Einnahme rechnen —ihren Banquiercredit, sogar ihr Banquiergutha- ben können sie aus uns allen bekannten Gründen gar nicht in Anspruch nehmen — womit, frage ich nun — sollen sie ihren eigenen Verpflich tungen Nachkommen ? Deshalb stimme ich (ich bin größerer Verleger als Sortimenter und habe namentlich in diesem Jahre mehr Verlag ge bracht als manche andere größere, reine Verlagshandlung) durchaus für Verlegung der O.-M., und wünsche rechtsehr, daß auch andere meiner Herren College» ihr Für und Wider recht bald im Börsenblatts zur Oeffentlichkeit bringen möchten, das Eine nur noch bemerkend, daß wäh rend man diese O-M. nur Unannehmlichkeiten, Zersplitterungen des Rechnungswesens rc. entgegen sehen muß, zur M.-M. jedenfalls jede nur einigermaßen ordnungsliebende Handlung bei Heller und Pfennig rein saldircn würde. Fände sich jedoch hin und wieder doch noch ein Nachlässiger, nun so hätte sich dieser selbst bloßstellend sein Urtheil ge fällt und könnte und dürfte nicht anders erwarten, daß mit ibm für die Zukunft alle und jede Verbindung abgeschlossen würde. Man hätte also den Vortheil von der diesmaligen Verlegung der Messe, die Guten von den Schlechten für immer sondern zu können. Dies, wie manche
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