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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.02.1848
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 29.02.1848
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- Deutsch
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1848.^ 247 lieber de» Buchhandel äußert die Augsb. Allg. Zeit, in einem Bericht gus Leipzig u. A. Folgendes: „Erfahrene Geschäftsmänner sehen rathlos in die Zukunft dieses überlasteten und zerfaserten Geschäftszweiges. Die Ueberzahl von neuen Etablissements und die eingerissene Schleuderei haben das alte sichere Geschäft zerstört und eine haltbar neue Form für eine allerdings sich täglich breiter umgestaltende Zeit ist noch nicht gefunden. Zu nächst führt man den Uebelstand darauf zurück, daß viel zu viel Bücher gedruckt werden. Namentlich seit die Zeitungen sich in Zahl und Material so außerordentlich gesteigert haben, ist das Bedürfniß nach Büchern, ich will nicht sagen verringert, aber doch sicherlich geändert worden. Dieser Aenderung sollte man viel aufmerksamer Rechnung tragen. Betrachte man z. B- eine augenblickliche Erscheinung! Die Landtage bringen seit Jahren fast täglich Lectüre für mehrere Stun den; wie viel Menschen haben denn täglich mehr als einige Stunden auf Lectüre zu verwenden?! Benütze man doch auch die Erfahrungen, welche die schon längst parlamentarischen Länder England und Frank reich bieten! Sie bezeugen uns eben, daß der Bücherverlag nur mit großer Vorsicht betrieben werden, daß bei weitem nicht so viel gedruckt werden kann als bei uns. Läugnen wir uns nicht, daß die große Mehrzahl unserer kleinen Verlagsartikel im besten Fall gut genug sind, als Zeitungsartikel hingenommen zu werden, in vielen Fällen aber nicht Form und Inhalt genug haben, auszugsweise in den Zeitungen abgedruckt zu werden. Wer soll sie denn also kaufen? Der Buchhänd ler muß sich klar machen, welche Gattung, welche Form hat heutiges Tages neben der Zeitung noch Werth und Dauer? Verfährt er nach einem gewonnenen Princip, so wird nicht der Buchhandel, sondern auch die Literatur gewinnen. Es fehlt uns nicht an Buchhändlern, welche dies längst wissen und befolgen, aber der Gedankenlosen ist noch Legion, und der Schmarotzerpflanzen ist noch ein Urwald vorhanden. Die schlimmsten Schmarotzerpflanzen sind die Buchhandlungen mit großen Druckereien. Diese Druckereien wollen beschäftigt sein; sie also, und nichts weiter als diese nach Druck hungrigen Rachen bilden dasjenige, was alsdann in den Ankündigungen literarisches Bedürfniß genannt wird. Futter, Futter! ist die Losung, und unter solchen Um ständen sucht man nur nach wohlfeilemManuscript, und verlangt auch nur den geringsten buchhändlerischcn Gewinn, falls nicht ein Ungefähr größeren bringt. Man will nur die Herstellungskosten finden, denn diese Kosten decken ja das bloße Druckgeschäft. Man ermesse also, welche Stöße von Drucksachen auf diese Weise den Markt überhäufen! Daneben folge man dem Geschäftsbuchs solcher Handwerkerei im li terarischen Handel, was für Namen, was für Kategorien findet man? Geistliche, welche zehn Synoden mit gewöhnlichen Kriegstruppen ver sehen könnten, Schullehrer, Kandidaten, Aspiranten in allen Fächern. Sie haben ein gewisses Handwerkszeug in leidlicher Uebung und sind so fleißig, daß Literatur und Publikum verwischt und verwirrt werden muß, sie mögen sich noch so tapfer wehren. Für geringen Lohn wird eben alles gedruckt; von jenem Stempel, welcher den Schreibenden zum Schriftsteller macht, von jenem specifischen Talent ist nirgends mehr die Rede, und so entstehen die hundert Veclagsartikel, deren kein Mensch weiter bedarf als die Schreiber und Verleger. Dabei gedenke ich noch gar nicht der Uebersctzungen, welche der Bogen zu einem Thaler Ho norar hier zu Lande mit Vergnügen geliefert werden. Kurz, der Buch handel selbst, welcher Rand und Band verloren hat, und für eine un verhältnismäßig große Menge ein Schleudergeschäft mit bedrucktem Papier geworden ist, dieser Maculaturhandel ist durch Liederlichkeit sein eigener und der Literatur ärgster Feind geworden." Mitthcilnng nnö Frankfurt a. M. Dem Aufsatze „zur tragischen Geschichte des Sondcrbundes" ha ben sich durch ihre Unterschriften ferner angeschlossen: Herr Aug. Bötticher, in Düsseldorf. - I. H. C. Schreiner - - P. I. Engels - F. M. Kampmann - Ferner zeigte der Rcdaction d. Bl. seinen Beitritt an: Herr C. A. Eyraud in Neuhaldcnsleben. Die DcbitScrlaubniß in Preußen betreffend. Dem Herrn W. Stefan ski in Posen ist folgendes Oberprä sidialschreiben zugcgangen: Bcikommcnd übersende ich Ihnen die mittelst Gesuchs vom 20. Dcccm- ber v. I. nachgesuchte Debits-Erlaubniß des Königlichen Ober-Censur- Gcrichts vom 26. Januar d. I. III. 9 für die außerhalb Landes i» pol nischer Sprache erschienenen Schriften: 1) ?am!^lnilc relisssno moralu)'. I'om XIII. 4. u. 5. Heft re. 2) Logs rollrics >v dlarmret i na jasnes gurre, erc. I'om. l. II. etc. mit dem Eröffnen, daß die eingcrcichten Ercmplarc dieser Bücher, den beste henden Bestimmungen gemäß, bei den Akten des Königlichen Ober-Censur- Gerichts zurückbchalten worden sind. Posen, den 2. Februar >848. Der Ober-Präsident des Großhcrzogthums Posen. Für Nothlcidende. So eben erscheint bei mir: Ein Urlau b. Zum Besten der nothlcidcnden Oberschlcsier hcrausgegebcn von W. von Merckel. Den Ertrag dieses Kleinen Werkes, Gedichte zur Erinnerung an eine Reise in's Schlesische Gebirge enthaltend, habe ich vollständig, ohne irgend einen Abzug für Papier-, Druck oder andere Kosten, zur Milderung der Roth in Obers chlcsicn bestimmt. Ich hoffe, daß recht viele Menschenfreunde diese Gelegenheit ergreifen werden, zur Milderung der Roth ihr Schcrflein beizusteuern. Der Preis ist 10 S-s. Berlin, im Febr. 1848. M. Simion. Nochmalige Erwiederung. Herr Ritter hat sich als Verfasser der hier mehrmals besprochenen Bemerkung in No. 113 d. Bl. genannt. Ob ein schwarzer Schatten im Hintergründe schlich, ob Eifersucht ohne Liebe waltete, — diese Fra gen brauche ich, da der hiesige Herr Ritter in's Spiel kommt, nicht weiter zu erörtern. Unendlich bedaure ich no th ge d ru n g e n nochmals mich öffentlich aussprechen zu müssen, 1) die letzte Laxe der mir zugehörigen Gebäude, wobei der Grund und Boden, worauf sie stehen, nicht veranschlagt ist, berrägt 9180 ,/S (als ich meine Entgegnung erließ, war diese erhöhte Taxe noch nicht im Brandkataster eingetragen!) — dicß ist, nebst den in No. 5 dss. Blattes angeführten Grundstücken mein alleiniges Eigen- thum! Herr Ritter sucht in seinen! Aufsatz diesen meinen unbestrit tenen Besitz so darzustellcn, als ob andere Erben daran betheiligt wä ren, denn wenn ich auch wohlwollend genug denke, um der Eigenthümlich- kcit, womit Herr Ritter seine Muttersprache handhabt, recht viel zu gute zu schreiben, so ist doch folgender Satz: „Es sind Herrn Grote zwei Häuser übertragen, die nach seiner eigenen „Angabe mit 7560 versichert sind, und die in der Masse (es partizi- „piren 7 oder 8 Erben an dem Nachlaß des verstorbenen Buchdruckers „Grote) mit 5000 in Anrechnung gebracht wurden," kaum anders zu interprctiren, als daß jener angeführte nicht mein voller Besitz wäre! 2) Meine Buchdruckerci beschäftigt seit Januar 1846 eine neue Dinglcr'sche Schnellpresse von doppcl Median-Format, eine eiserne und eine hölzerne Presse, welche letztere in diesem Augenblick durch eine Dingler'sche Presse ersetzt wird. — Herr Ritter bezeichnet diesen Besitz ganz anders! Es wundert mich, daß ein sonst so ruhiger Bürger sich zu
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