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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.03.1916
- Strukturtyp
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- 1916-03-31
- Erscheinungsdatum
- 31.03.1916
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtsch«. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^7 75, 31. März 1916. stättcn, und von Italien die Städte Rom undlBenedig. Es sind wunderbare und auch entsprechend teure Bücher darin angezeigt, deren Preise oft sehr hoch in die Tausende gehen, Bücher mit den entzückendsten Holzschnittitlustrationen — der beigegebene Band mit Faksimiles weist darauf von vornherein hin — und-zum Teil in kostbaren Einbänden. Die Bearbeitung steht in jeder Beziehung aus der Höhe; die Beschreibungen der einzelnen Werke sind dabei zumeist kurz und gedrängt, aber mit Verweisungen auf die be kannten Handbücher der Jnkunabelkunde und der frühen illustrierten Bücher reichlich versehen. Die Vorbereitung eines solchen Kata logs erfordert viel Zeit; vermutlich ist er, als der Krieg einsetzte, schon fast vollendet gewesen und nur deshalb während seiner Dauer auch veröffentlicht worden. Das sührt unsere anfängliche etwas neidische Bewunderung aus das rechte Maß zurück. Auch wir sind inzwischen nicht müßig gewesen und haben in den: begonnenen neuen Jahre schon eine ganze Reihe von größeren und kleineren Bücher-, Autographcn- und Kunstverstcigerungen hinter uns. Im Januar ist eine durch Antoy Crcntzer in Aachen veranstaltete zu nennen; bei M. Bruckstein L Sohn in Danzig hat eine-im Februar stattgehabt, und am 27. März sind dort weitere »seltene Bücher» unter den Haminer gekommen. Besonders aber regt sich's in. Berlin. Bei Karl Ernst Hcnriei sind im Februar wertvolle Autographen versteigert worden, und in diesen Tagen haben dort »Kupferstiche und Lithographien, Handzcichnungen, Städteansichten u. a.« ihren Besitzer gewechselt. Am 12. und 14. Februar sind in dem Antiquariat Fraenkel L Co. allerhand hübsche Bücher meistbietend verkauft worden und in der vergangenen Woche bei Max Perl eine Sammlung von Originalradierungen, Lithographien und Holzschnitten moderner Künstler, von Handzeichnungen und Aquarellen. Bei dieser Ge legenheit wurde in einer Berliner Zeitung Sturm dagegen ge laufen, daß hier auch Blätter französischer und englischer Künstler aus den Markt kamen. Das zeugt, wie schon so oft bei anderen Gelegenheiten, auch hier wieder von dem sehr beschränkten Ver stand, mit dem manche Leute solche Dinge beurteilen. Sollte der »rheinische Kunstfreund«, dessen Sammlung zum Verkauf stand, oder sollten feine Erben etwa die »feindlichen« Stiche und Radierungen aus falschem Patriotismus vernichten und in die Erde stampfen? Vielleicht überlegt sich der Herr Kritikus einmal — er wird's ja allerdings kaum tun —, daß zu uns auch Käufer aus neutralen Ländern kommen, zumal für diese der Valuta unterschied jetzt einen ganz besonderen Reiz zum Kauf hier bietet; vielleicht bedenkt er auch, daß man für den Erlös sogar Kriegs anleihe zeichnen und sich damit als ein eminent praktischer und treuer Vaterlandsfreund erweisen kann. Dann müßte er sich selbst freilich gar noch Vorwürfe darüber machen, daß er durch un passende Bemerkungen das Ergebnis vielleicht ungünstig beein flußt hat. — Am 25. März sind bei Paul Graupe in Berlin in einer »Auktion I» »Seltenheiten aus der Bibliothek Richard Zoozmann — und aus anderem Besitz« verkauft worden. Der zierlich gedruckte Katalog enthält recht gute Bücher und tatsächliche Seltenheiten, im ganzen 400 Nummern, und hat am Schluß einige Abbildungen. Sehr hübsch ist es, daß die aus der Bücherei Zoozmann stammenden Nummern mit einem Sternchen (*) be zeichnet sind. So weiß man, wo und wie. Das etwas gezierte Vorwort von Werner v. d. Schulenburg: »Zum Geleit«, das da anhebt: »Ein Teil der Büchersammlnng von Richard Zoozmann, des feie!) liebenswürdigen Menschen . . . gelangt zur Versteige rung«, würden wir gern missen. Doch das ist Geschmacksache. Der Katalog selbst und sein Inhalt sind gut und schön. Eine größere Auktion,.die eine ganze Woche lang, vom Montag den l. bis zum Sonnabend den K. Mai dauern wird, zeigt Oswald Weigel in Leipzig an. Es handelt sich dabei um die erste Abteilung der Bibliotheken des bekannten Geschichtsforschers und Genealogen Di. Ed. Heydenreich und des vr. Otto Henne am Rhyn, in der 216S Nummern allgemeinen geschichtlichen Inhalts und zur deutschen Geschichte enthalten sind. Zwei weitere Ver steigerungen, von denen die eine »außerdeutsche Geschichte«, die andere »Kultur- und Wirtschaftsgeschichte« bringen wird, sind bereits in Aussicht genommen, wenn auch der Zeitpunkt ihrer Abhaltung noch nicht bestimmt ist. Daß die Antiquare, die im Laufe des Krieges schon Auktionen 374 veranstaltet haben, immer von neuem wieder auf dem Plan er scheinen, ist gewiß kein schlechtes Zeichen. Lour pasger Io teiuxs tun sie es sicher nicht; also muß es doch wohl lohnen. So haben wir es denn zu erwarten, daß auch die Neulinge bald wieder kehren. Fast alle große» und bedeutenden Firmen freilich fehlen in dem Reigen; doch das hat wohl seine besonderen Gründe. Ihre lebenskräftigen und jungen Inhaber stehen wahrscheinlich dem Feinde gegenüber an der Front, oder sie sitzen bei einem Zivil gouverneurin Belgien oder in Polen und schreiben Pässe aus u. dgl. Dabei sammeln sie vermutlich allerhand literarische Kriegsraritäten. Den Erfolg werden wir ja sehen, wenn sie einst zurückkommen. Und nun noch die Antiquarkataloge. So zahlreich sind sie nicht wie sonst um diese Zeit, sind auch nicht so kostbar. Immerhin können wir ganz zufrieden sein, werden doch auch bei uns jetzt Versuche gemacht, alte Drucke und die Kupfer- und Holzschnitt werke aus den frühen Jahrhunderten der Druckcrkunst wieder aus den Markt zu bringen, bescheidene Versuche zunächst. Man hätte annehmen sollen, daß gerade diese Literatur vorerst ein völlig zurückgezogenes Dasein führen würde und auf eine bessere Zeit warten müßte; jetzt aber kommt sie, zum Teil untermischt mit anderen Werken, in Auswahlkatalogen wieder zutage, und ein kleines Verzeichnis von Ferdinand Schöningh in Osnabrück (Katalog 172, mit rund 100 Nummern) ist ihr allein gewidmet, -tl 800.— werden darin sür eine seltene Ausgabe der »Oolloquis oder Tischreden O. Mart. Luthers« lEisleben: Urban Gaubisch 1567. 2") gefordert; .lt 500.— für »8tatnta eeelesiae O'olouiensis« (Cöln: Johann Guldenschaifs 1478. 2°), und auch sonst sind noch wertvolle und seltene Drucke darin enthalten. — Wir finden weiterhin in einem »Bücher- und Bilder-Katalog« (Nr. 78) von Paul Graupe in Berlin ein niederdeutsches Buch »Herbarius«, 1483 von Barth. Gothan in Lübeck gedruckt, für »lt 1000.—, dann: »EynMuchlyn für die Lehen vnd Kinder« (Wittenberg 1525), mit sehr hübscher Titelbordüre mrd einem Holzschnitt, ein sehr seltenes Buch, sür »<t 300.—; einen Einblattdruck vom Jahre I507> »Keyserlich Privilegium der Stadt Leipzig Jahrmärckte, Stapelt vnd Niederlage« für 200.— u. a. m., in einem Katalog (Nr. 638) von JosephjBaer L^Cv. intzFrankfurt a/M., der eine »Auswahl wertvoller Werkefaus allen GebietenHder Geschichte« bietet, eine seltene Inkunabel aus Köln: »Frtiouli abrsviati ultimae bullae saoratissimarum inckulgentiarnm saerae orueiatae vonlirinativae« (Ulrich Zell, ca. 1484), 2 Blätter in Folio, für .4t 380.—, Merlans Hrsatrum Luroxasum in 21 Bänden (Frank furt, 1662—1738) für -K 1800.— u. dgl. Im übrigen können wir uns daraus beschränken, aus der Zahl der Kataloge einige wenige herauszugreifen, die allgemeinere Beachtung verdienen, namentlich aus dem Gebiete der ger manischen Sprachwissenschaft und der deutschen Literatur, wie Kat. 133 von Paul Alicke in Dresden (fast 3000 Nummern) mit der Bibliothek des^vcrstorbenen Professors Ignaz Peters in Leitmeritz, eine ansehnliche, gut katalogisierte Sammlung, und zwei Verzeichnisse (Nr. 129 und 130) von Friedrich Meyer's Buchhandlung in Leipzig über deutsche Literatur, das zweite davon einen Teil'der Bibliothek von R. Keil in Weimar enthaltend; darin u. a. ein vollständiges Exemplar von L. Achim von ArnimstWerken in 22 Bänden <«<t 400.—), ein Exemplar von Goethes »Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit« (6 Bände, Tüb. 1811—22) aus Schreibpapier, ein Geschenk Goethes an Theod. Kräuter <»lt 150.—>, und ein Exemplar vom »Faust«, aus der Wiener Originalausgabe Goethescher Werke sür Österreich be- sonders'abgedruckt (Wien, bei Carl Armbruster, 1823: »T 200.—). Ferner nennen wir Kat. Nr. 5 von Ernst Dannappel in Dresden »Vor hundert Jahren«, Porträts, Schlachtenbild er, Ansichten, Uniformen-Abbildungen, Spottbilder u. dgl., haupt sächlich zur politischen und Kriegsgeschichte der Freiheitskriege (1164 Nummern); Kat. 235 von I. A. Stargardt in Berlin, ein wohlbearbeitetes Verzeichnis <1110 Nummern) zur Familien kunde, Münz-, Siegel- und Wappenkunde, zuiWrkundenlehre, zur Kultur- und Sittengeschichte; einen Katalog 639 von Joseph Baer L Co. in Franksurt a/M. »Francofurtensien« (999 Nummern) mit wertvoller Goethe-Literatur, auch mit einigen wenigen der seltenen Meßkataloge (für 1579, 1580, 1583); zwei Kataloge von Leo Liepmannssohn in Berlin (Nr. 190 und
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