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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.03.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-03-31
- Erscheinungsdatum
- 31.03.1916
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 75. 31. März 1916. Da gab Hannele sich zufrieden damit, daß auch eine Unart einen «ulen Zweck haben kann. »Wie das Böse überhaupt in der Welt«, erläuterte ihre Mutter bedeutsam. »Füuf Millionen!«, sagte Hildegard noch einmal aus neu er wachendem Staunen heraus. »Schicken die Feinde auch so viel an ihre Leute?« Tie Antwort fiel stolz genug aus: »Weder die Engländer noch die Franzosen oder gar die Russen. Das können nur die Deutschen, das vermag nur der deutsche Buchhandel. Und noch weitere Millionen werden verlangt; denn die großen Millioncnheere bedürfen auch Mil lionen von Büchern.« »Wer bezahlt die denn?« fragte meine Frau in praktischer Sorge. »Das ganze Volk. Jeder trägt sein Scherflein bei, damit der Soldat im Unterstand nicht geistig zu darben braucht. Aufrufe fliegen durch das ganze Reich; besonders die Heere im Osten haben noch Bücher »lotwendig; denn die großen Schwierigkeiten des Verkehrs haben bis jetzt »venig Zufuhr ermöglicht.« Meine Korrektoren gerieten in Feuer. »Fertig!«, rief Hildegard ungeduldig. »Und ich trag's zum Briefkasten«, bettelte Hannele. Bubi wollte mit. Das Wort »Million imponierte ihm unge heuer . . . Fünf Millionen Bücher — mit denen könnten »vir wohl alle Schützengräben anfüllen. — Und wenn's zehn Millionen würden? Auch in dieser Perspektive ein nie dagewesener Krieg! Kleine Mitteilungen. Entlassungsfeier in der Buchhändler-Lehranstalt. — Sonntag, den 26. März, vormittags 11 Uhr fand im großen Saale des Deutschen Buchhändlcrhauses die feierliche Entlassung der abgehendcn Schüler der Buchhändler-Lehranstalt statt. Als Gäste waren erschienen der Inspektor für die sächsischen Handelsschulen, Herr Studiendirektor Prof. vr. Adler, der Vorsteher des Ver eins der Buchhändler zu Leipzig und der Vorsitzende des Schul ausschusses, die Herren Linnemann und De gen er, sowie die Herren Dähnert und Weg und zahlreiche Angehörige der abgehen den Schüler. Im Mittelpunkte der Feier standen die Reden des Di rektors der Anstalt, Herrn 1)r. Frenzel, und des Vorsitzenden des Schulausschusses, Herrn Dcgencr. Herr Direktor vr. Frenzel hatte als Abschicdswort an die scheidenden Schüler einen Ausspruch Carmen Sylvas gewählt: »Es gibt nur ein Glück: die Pflicht, nur einen Trost: die Arbeit, nur einen Genuß: das Schöne«. Er führte in eindrucks voller Weife aus, wie im Leben der Dichterin sich dieses Wort bewahr heitet habe, und knüpfte daran ernste Ermahnungen an die abgehenden Schüler. Herr Degener sprach über treue Pflichterfüllung als Gegen dienst für die kämpfenden Brüder und als Voraussetzung zum Durch halten. Hierauf wurden zahlreiche würdige Schüler und Schülerinnen durch Stipendien, Buchprämien und öffentliche Belobigungen ausge zeichnet. Einer der abgehend'en Schüler (Krämer, I a) wandte sich in Worten des Dankes an die Herren des Schulausschusses, des Vereins der Buchhändler und des Lehrerkollegiums, und einer- der Zurück- bleibenden (Zimmermann, II a) widmete den scheidenden Kameraden einen dichterischen Abschiedsgruß. Vorträge für Harmonium, Violine nnd Cello, sowie Choralgesänge umrahmten die ernste, eindrucksvolle Feier. Das Abgangszeugnis konnte 164 Schülern erteilt werden, wäh rend es einigen, die das Ziel nicht erreicht hatten, versagt werden mußte. Jubiläum. — Am heutigen 31. März besteht die Firma Carl Neuer in Dresden, Sortiment und Papierhandlung nebst Buch binderei, 25 Jahre. Ihr Gründer leitet sie noch heute. Perssnalimchrlchte». Gefallen: am 19. März Herr Robert Vogeler auf dem westlichen Kriegsschauplätze. Der Gefallene erlernte den Kunsthandel in der Commeter'schcn Kunsthandlung in Hamburg und hat später bis zum Kriegsausbruch in der Kunsthandlung Bruno Wenzel, Breslau, gearbeitet. Durch seinen gediegenen, lauteren Cha rakter und seine hohe Begeisterung für Beruf und Vaterland wird er bei seinen Mitarbeitern unvergessen bleiben. Gestorben: am 25. März an den Folgen seiner am 21. März erhaltenen schweren Verwundung Herr Wilhelm Paul Jörickc, Soldat m einen» Infanterie-Regiment, der mehrere Jahre bei K. F. Koehler in Leipzig arbeitete und sich unter seinen Mit arbeitern allgemeiner Beliebtheit erfreute. Lson Labbv f. — In Paris ist Prof. I)r. Lson Labbs, einer der bedentendsten Chirurgen, im Alter von 83 Jahren gestorben. Besondere Berühmtheit erwarb er sich dadurch, daß er als erster Operateur in Frankreich die Gastrotomie (den »Bauchschnitt«) in Anwendung brachte. Labbs war Honorarprofessor der Pariser Universität und vor vier- Jahren Präsident der »^.eaäsmis äs Alsäeoiirs«. Sein verbreitetstes Werk sind seine »I^syoirs äs 01iirrir§is«. Syrechsaal. Neuregelung des Rundschrelbenversands (Vgl. Nr. KL, 87 u. 89.) Die bestehenden Einrichtungen des Rundschreibenversands bedür fen der Aufmerksamkeit aller Buchhändler, sowohl der Sortimenter als der Verleger und Kommissionäre. Ich habe anfangs Oktober mein Zirkular über Gründung meines neuen Geschäfts in Arosa versandt, nachdem ich »nein Geschäft in Thun verkauft hatte. Als neue Firma erhielt ich nun aber wochenlang über haupt keine Rundschreiben und erhalte sie auch jetzt unter meiner Firma noch nicht von der Bestellanstalt. Daß die Adressen nicht alle Wochen neu gedruckt werden können, ist selbstverständlich, aber eine neue Firma, deren Inhaber schon seit Jahren Mitglied des Börsenvercins ist, kann doch auf die Liste gesetzt werden und die Adressierung handschriftlich erfolgen. Das liegt im Interesse der Sortimenter wie der Verleger. Für mich war es jeden falls ein großer Schaden. Solange diese gedruckten Listen nicht wöchent lich sorgfältig durchgeseheu werden, hat der Nundschreibenversand nach denselben jedenfalls seine Mängel, sodaß es besser wäre, die Rundschreiben unadressiert den Kommissionären zu übergeben. Ausmahladressen können sehr leicht in Betracht kommende Fir men nicht enthalten, allwissend ist ja niemand. Ich möchte den Herren Verlegern empfehlen, alle Bekanntmachungen im Börsenblatt erscheinen zu lassen. Die Sortimenter werden so am schnellsten in ihren Besitz kommen. Arosa, 27. März 1916. St. S t r e i f f - M a r t i. Nabattansprüche von Deldbuchhondlnngen. <Bgl. Nr. 51, 55, 5«, 57, 88 u. 7L.) In der in Nr. 72 dieses Blattes veröffentlichten Verteidigung der G. I. Göschen'schcn Verlagsbuchhandlung gibt der Verfasser des Ar tikels zu, daß er erst an» 20. März Kenntnis von unserer am 9. März erfolgten Bestellung erhalten habe. Das genügt! Denn unsere Bestellung vom 9. d. M. war die beste »Erwiderung« auf das Schreiben der G. I. Göschen'schcn Verlagsbuch- handlnng von» 3. d. M. Der ganze Angriff der G. I. Göscheu'schen Verlagsbuchhandlung beruht mithin ans einer erstaunlichen Unkenntnis ihres eigenen Ge schäftsgangs. Unerklärlich ist uns überhaupt das Verhalten der G. I. Göscheu'- scheu Verlagsbuchhandlung in dieser Angelegenheit. In ihrem Briefe vom 24. d. M. schreibt sie uns u. a.: ». . . In der Annahme, daß auch für die Folge regelmäßig größere Bestellungen von Ihnen eingehen. .. haben »vir unserer Ausliefcrungsstelle Auftrag gegeben, die oben ge nannte Bestellung, sowie weitere feste Bestellungen von Ihnen für die Folge zum Preise von 56 ^ für das Bändchen zu expedieren«. Bisher verlangte die G. I. Göschen'sche Verlagsbuchhandlung 60 I für das Bändchen von uns. » Wozu also der Lärm, wenn auch bei der G. I. Göschen'schcn Verlags buchhandlung die Einsicht vorhanden ist, daß die Verhältnisse ein beson deres Entgegenkommen fordern? Wir fragen mit Adolf Müllner (Die Schuld): »»Erkläret mir, Graf Oerindur, Diesen Zwiespalt der Natur!« und antworten »nit Goethe (Faust I): »Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, Die eine »vill sich von der andern trennen.« Berlin, 29. März 1916. pprr. Hermann Hillger Verlag A. BlaLek. 37b ' ^ ^ Adresse ^ Redaktion ..ni Erudition, .e.pzig. Merlä'Uwc« 6 'lBuchhani Urhau/).
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