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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.04.1848
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 11.04.1848
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- Deutsch
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1848.) 401 Siegel s> Stoll in Leipzig ferner. I-opit-sok, 1., veülir-klarsck k. ?lr« ä IV^. — — lVlsrsck k. Uwe. über das I.ied: ,,1Vi>8 ist des Ueutsclien Va terland." 5 — — 8ckvesri!, ratk, t>old. klarscli s. Ulte. 5 Hütrer, , 6alop sur des klolils de In klai seillaise p Ult«. 5 7^^. — — klarscli der klidj-enossen s. Ulte. 5 dl^. — — Xcvei l'rsuermsrscbe ru der Ueerdinunxsleier der gelallene» kürzer in Lerlin im klärr 1848 k. Ulte. 5 Wcinliolg in Braunschweig. ketriclr, 6. I, , Uünk Illsder 1. 6e.«a»L und Ulte. blr. 3, ö.aödl.^. Heilig L. , 1-iedesseulrer. IValrer l. Ulte. 2^ Lcbncbt, KI., klarscl, über /Icic/iare/ls VoIIelied: IVas ist des Deut- scken Vntsrlnnd? f. Ult«. 2^ KIsrscb über dss srnnrösiseke Voileslied: allons enlants de In Uatrie, f. Ulte. 2^/g 2-tdeI, 6., 2 KInrscbe f. Ulte. ö Nichtamtlicher Th eil. Die Halleschen Buchhändler und die Preßfreiheit. „O du Hallc'scher Lbwentrotz, „Wie hat man dich bezähmet!" Ist irgend Jemand, den die Aufhebung der Eensur mit freudiger Theilnahme erfüllen muß, so ist es der deutsche Buchhändler- Kaum aber ist unserm Vaterlande durch Einführung der Gedanken- und Preßfreiheit jener entwürdigende Geistesdruck abgenommen und ihm dadurch die Möglichkeit einer freien Entwickelung gegeben, als die sammtlichen Buchhändler der Universitätsstadt Halle zu der Ueberzeu- gung gelangen, die Preßfreiheit sei doch im Grunde ein gefährliches Ding. Um daher dieses Gut, welches das deutsche Volk mit bewun derungswürdiger Energie und Entschlossenheit errang, nach besten Kräften wieder zu nichts zu machen, haben die Halle'schen Buchhänd ler, nun der Staat die Eenfur aufgehoben hat, laut der Leipziger Zei tung beschlossen, sich — nach dem Beispiele ihres Königs, der sich selbst zum Kaiser von Deutschland proclamirte — auf eigne Hand als eine Censurbehörde zu constituiren, indem sie öffentlich erklärt haben, sie würden alle ihnen zugesandten ultra-liberalen Schriften, wären sie mit einer Factur versehen, zurücksendcn, kämen sie aber ohne Factur, ohne Weiteres vernichten. — Wenn nichts Schlimmeres, so liegt hierin wenigstens eine plumpe Anmaßung, und zwar nicht blos gegen die Eollegen , sondern gegen das ganze deutsche Vaterland. Wie kann ein Einzelner, oder auch eine einzelne Corporation sich herausnehmen, eigenmächtig als Vormund einer großen Stadt, in welcher alle Classen von geistiger und politischer Bildung durchdrungen sind, sich aufzu werfen und dem Publicum vorzuschreiben, was es lesen dürfe oder nicht? Wie können eben diese Leute klüger sein wollen, als der Staat, als das ganze deutsche Volk? Wie können sie es wagen, ihre Mitbür ger von dem Mitgenusse eines Gutes abzuhalten, auf welches sie die heiligsten Ansprüche haben? Ich will den Halle'schen Buchhändlern die beste Absicht unterlegen, will zugeben, daß sie dieses Verbrechen gegen die öffentliche Meinung nur deshalb begingen, um bei etwaigem Miß brauch der Presse ihre Vaterstadt vor schädlichen Aufregungen zu be wahren: — jedenfalls haben sie nicht bedacht, daß jeder Deutsche auf jede im Druck herauSkommende Schrift ein unveräußerliches Recht hat, welches ihm Niemand verkümmern darf, am allerwenigsten aber der Buchhändler, dessen Aufgabe es ist, die Möglichkeit des Genusses dieses Rechts zu vermitteln, wenn er nicht zum gemeinen Krämer, wenn er nicht zum verächtlichen Handlanger der Polizei hinabsinken will. Die Halleschcn Buchhändler haben also nicht bloß am Geiste der Zeit, nicht bloß darin, daß sie sich aus eigner Machtvollkom menheit über die Bewegung stellen, sich eine Gewalt über die öffent liche Meinung anmaßen, die ihnen nicht zukommt, sondern auch darin, daß sie ein wirkliches Recht des Publicums mit Füßen treten, schwer gesündigt. Eine gerechte Strafe für diese weisen Herren wäre es, wenn die übrigen deutschen Buchhändler ihnen überhaupt gar keine Zusendungen mehr machten, schon aus Ge schäftsrücksichten, indem sie durch diese Maßregel der Gefahr vor beugten, zum Dank für ihr Vertrauen die eingesandten Bücher zurück geschickt zu bekommen und so doppelte Kosten zu haben; denn da man ja unmöglich voraussehen kann, wie weit diese loyalen Halleschen Een- soren ihre Vorsicht ausdehnen, ob sie nicht auch in dem unschuldigsten literarischen Werke ein verstecktes Gift wittern, so sind die Verleger bei jedem Buche, welcber Art es auch sei, in Gefahr, dasselbe auf ihre Kosten zurückqesandt zu bekommen oder gar vernichtet zu sehen. Warum also wollten sie ihr Eigenthum so unsicher« Händen anverlrauen? Wer aber ein Herz für seine Zeit hat, kann in jener Bekanntmachung nur entweder eine Unüberlegtheit, oder eine bedauerliche Verblendung, oder ein verachtunqswerkhcs, mit allem Ernst zurückzuweisendes Verbrechen gegen die geistige Freiheit und gegen das Publicum erkennen. Br. E. M. Erklärung. Einige Berliner Verleger haben es nicht unter ihrer Würde ge funden, ihren zeitgemäßen Verlag an Broschüren, Karrikaturen, Por träts w. auf offener Straße durch Betteljungen und alte Weiber in Masse vertreiben zu lassen. Die Zudringlichkeit dieser Individuen behelligt das vorübergehende Publikum so arg, daß es den Ekel vor diesen fliegenden Boten des Buchhandels bald auch auf den Letzteren selbst übertragen wird. Die Unterzeichneten, die in solchem Verkehr eine Schmach für den ganzen Geschäftsbetrieb sehen, fordern hierdurch die betreffenden Herren Verleger auf, von diesem Wege, der höchstens für Zeitungsblätter, Extrabeilagen und lose Blätter gerechtfertigt erscheinen kann, abzu- stchen. Wo nicht, so werden sie, wenn diese Herren künftighin wie der Werke bringen, zu deren Vertrieb sie des Buchhandels bedürfen, dem selben, so viel in ihren Kräften steht, entgegentreten, da sie nicht leiden wollen, daß solche Verleger heut Betteljungen und morgen wieder Buchhandlungs-Gehülsen um Verbreitung ihrer meist überflüssigen Produkte angehen. Berlin, den 6. April 1848. Vcr Vorstand des Vereins der 8uchhandlungs-ll)ehülfcu. L. Simon. C. Feyerabend. A. Lange. Die Mitglieder: F. AppelinS. M. Bahn. G. Bchrcnd. A Behrendt. F. Bcrggold. H. Berner. O. Blnmcnberg. G. Eifenmann. A. Gury. LouiS Hepner. Inlins Hold. H. Hollstcin. E. Hoppe. H. Jvhannsscn. H. Kaiser. S. Lands berger. M. Lasch. Th. Liebert. (Lindtner für die Nicolai'sche Vuchhand- lnng.) O. Marquardt. Fr. Pcchül. F. Pcrgande. H. Peters. B. Pfcf. serkorn. C. Poch. I. Nemack. F. Schlamilch. G. Schmidt. F. Schülykc. A. Snowdon. A. Stange. H» Stephan. Ad« Stubenranch. C. Wicgcr. Wollcydt. N. Zenne.
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