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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.04.1848
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1848-04-07
- Erscheinungsdatum
- 07.04.1848
- Sprache
- Deutsch
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1848.1 391 unterordnen, so darf auch Niemand der, solchen Schriften von der Regierung ausdrücklich verheißenen, Debitsfähigkeit hemmend entge gen treten. Eine jede solche Hemmung, gleichviel, in welcher Art sie sich offenbart, kann immer nur als ein gewaltsamer, widerrechtlicher Akt gegen Diejenigen angesehen werden, welche unter dem Schutz der bestehenden Gesetze und unter derjenigen Garantie, die der Staat von ihnen verlangt, ihre Gesinnungen dem Gesammtpublikum vorzulegen berechtigt sind. Ist dieses Prinzip einmal verletzt, so kann dieselbe Eigenmäch tigkeit mit gleichem Rechte auch auf andere Gebiete als der Politik übergreifen (oder sind die deutschen Buchhändler nur auf diesem enl- scheidungsfähig,) und wir erleben es dann vielleicht noch, daß auch eine gute Seite dieses neuen Systems zum Vorschein kommt, voraus gesetzt, daß die deutschen Buchhändler einmal i» oorporo an eine Musterung muckerhaster Missionsblätter und frommer Kirchenzeitun gen gehen, welche letztere sich namentlich über die neuesten Ereignisse in wahrhaft schmachvoller, empörender, ja entwürdigender Weise ver nehmen lassen. Doch kommen wir von dieser Abschweifung auf die Sache selbst zurück. DerSortimentshändler darf nie für den In halt dervon ihm debitieren und bis dahin vom Staate nicht verbotenen Schriften verantwortlich werden. Ob diese Schriften kleine Blättchen sind, die nur wenige Zeilen enthalten, oder ob sie aus dicken Bänden bestehen, das ist völlig einerlei. Es ist dem Sortimentshändler eben so unmöglich, zwanzig winzige Flugschrif ten, wie sie jetzt oft mit einer Sendung ankommen, vor dem Verkauf durchzusehen, um sie für debitsfähig oder nichtfähig zu erklären, als es ihm völlig unmöglich ist, wissenschaftliche Bände dieser Controlle zu unterwerfen; wie ihm im ersten Falle die Zeit fehlt, so ist ihm im zweiten Falle die wissenschaftliche Kritik nicht zuzumuthen, und das drohende System zerfällt somit völlig in sich selbst, da es an und für sich geschäftlich rein unausführbar ist, — ganz abgesehen davon, daß es auch in gar keinem gesetzlichen Boden wurzelt. Dieser gesetzliche Boden aber, auf dem wir uns fortan zu bewe gen haben, der uns, wenn die augenblickliche Trübung aller Verhält nisse überwunden, eine bessere Zukunft si ch e rt, er möge vor Allem richtig aufgefaßt werden, damit nicht von unserm Gebiete aus ähnliche Uebergriffe Vorkommen, welche dem Bewußtsein unserer politischen Er rungenschaften noch weniger zur Ehre gereichen könnten, als die von Seiten einer deutschen Bürgerwache gegen die junge Rede- und Preß freiheit bereits praktisch erfolgten Kolbendemonstrationen. Eins aber möge der deutsche Buchhandel überwachen. Nachdem nämlich sämmtliche deutsche Regierungen keine andre Bürgschaft für die Preßfreiheit verlangt haben als die einfache Nennung einer Firma, hat eine sonst ehrenwerthe Handlung es dennoch gewagt, ein fliegendes Blatt über die Berliner Revolution, das gar keine Firma trägt, dem deutschen Buchhandel zum Debit anzutragen. Gegen ein solches Verfahren, das auch diese letzte Schranke gesetzlicher Wahrung miß achtet, also von vorn herein sich gar keinem Gesetz unterordnen will, darf nur Eine Stimme laut werden, es ist die e i nsti mm ig er Zu rückweisung! Um etwaigen Entgegnungen keinen Anlaß zu neuem Streit über Anonymität zu geben, sei es mir erlaubt — und nur in die sem Sinne — meinen, wenn auch unbekannten, Namen folgen zu lassen. Berlin, 3. April 1848. Hermann Kaiser, Buchhandlungs - Gehülfe. Im Monat December 1847 wurden in Rußland verboten: Abbruch und Neubau oder Jetztzeit und Zukunft von Michael *****. Stuttgart 1846. — Die allgemeine christliche Kirche in ihren Grundzügen. Vom Verfasser der Schrift: Ein Hirt und eine Heerde- Leipzig, Gbtz. 1845. — Amthor. Kußhände und Ohrfeigen. Taschenbuch für Humor und Satire. Leipzig 1845. — Buddcus. Halbrussisches. 2 Bde. Leipzig, O- Wigand. 1847. — Deutscher Volkskalcnder für 1848. Herausgegcbcn von Schweizer und Stein. 4. Jahrgang. Breslau. — Deutschlands Zukunft in kirchlicher Hinsicht von einem deutschen Patrioten. Leipzig 1845. — Dronke. Berlin. 2 Bde. Frankfurt a./Main 1846. — Gerlach. Die römisch-katholische Kirche in ihrer Annäherung an die evan gelische Kirche. Breslau, Schulz L Comp. 1844. — Penelope. Taschenbuch für 1848. Herausgegcbcn von Hell. Leipzig, Hinrichs'sche Buchhandlung. Vergißmeinnicht. Taschenbuch für 1848. Herausgegcbcn von Hcrloßsohn. 2. Jahrg. Leipzig, Th. Thomas. — Jani. Ronge, Czcrski und die christ-katholische Gemeinde zu Schncide- mühl, Regierungs-Bz. Brombcrg in der Konigl. Preuß. Provinz Posen. Leipzig, Pbnicke und Sohn. Junius. Reue Politik. 2 Bde. Mannheim 1846. — Luther und Ronge oder Aufklärungen aus dem 16. Jahrhundert zum Ver- ständniß den 19. Neuß, Hüsgcn. 1845. — Mollwitz. Reformationsstimmen der christlichkatholischcn Kirche. 1. und 2. Heft. Arnstadt, Meinhard'sche Buchhandlung. 1845. — Münch. Erinnerungen, Rcisebilder, Phanlasiegemälde und Festenpredigtcn aus den Jahren 1828 — 40. 2 Bde. Stuttgart 1841. — Offenes Glaubensbrkenntniß der deutsch-katholischen Christengemeinde in Berlin. Berlin, Hermes. 1845. — Offenes Sendschreiben an Herrn Johannes Ronge als Entgegnung auf dessen Aufruf an die niedere katholische Geistlichkeit. Aachen, Hensen und Comp. 1845. — Oeffenkliche Dank-Adresse deutscher Preußen an die Herren Jtzstein und Hecker. Coblenz, Laver und Kuhlmann. 1845. — Otto. Aus der neuen Zeit.—Novellen und Erzählungen. Leipzig 1845.— Rau. Die Pietisten. — 3 Bde. Stuttgart 1841. — Johannes Ronge und der heilige Rock. 2. Aust. Arnstadt 1845. — Stern. Das Judenthum und der Jude im christlichen Staate. Ber lin 1845. — Stolle. 1813. Histor. Roman. 3 Bde. Hamburg 1844. — Tommaseo. Der Herzog von Athen. Stuttgart 1847. — Uhlich's Ansprache an die protestantischen Freunde aus der Asse im Lande Braunfchweig am 20. August 1845. Wolfenbüttel 1845. — Uhlich. Bekenntnisse. Leipzig 1845. — Weidemann, die allgemeine christliche Kirche. Leipzig, Drobisch. 1845.— Wein. Nante als Politiker. I. und 2. Sitzg. Grünbcrg, Lcvysohn- — Worin besteht die wahre apostolisch-katholische Kirche, und kann sic durch eine deutsch-katholische vermittelt werden? Leipzig/Hartung. 1845. Erwicdcruug auf den Wunsch, die diesjährige Oftermcsse um 4 Wochen zu verschieben. Je schwieriger die Verhältnisse, um so heiliger muß jedem recht lich denkenden Sorlimcnlshändler die Verpflichtung sein, in bevorste hender Ostermesse, die dieses Jahr ohnehin schon ungewöhnlich spät, und um 3 Wochen später fällt als im letzten Jahr, sich seiner Ver bindlichkeiten gegen die Verleger zu entledigen, deren größter Th eil ohnedies mit den bangsten Sorgen in die Zukunft sehen muß, wenn ec auf die großen Verpflichtungen blickt, welche er zu lösen hat, und die Seitens der Buchdruckereien, der Papierhandlungen und des beim Banquier etwa benutzten Eredits massenhaft auf ihn eindringen, wäh rend sein Guthaben in zahllosen kleinen Posten in seinen Büchern aussteht, und den leicht die Nichterfüllung der bereits übernommenen W eckselverpflichtungen die bürgerliche Ehre kosten kann. Die Zeiten der reichen Verleger, welche nach abgchaltcner Ostermesse einen hübschen Theil ihrer Einnahme als wohlgewonnenes Gut zurücklegen konnten, sind durch die übermäßige Concurrenz leider längst verschwunden, und die Zahl derer, welche nicht die zur Oster messe erwartete» Gelder zum Fortbclriebe ihres Geschäfts höchst nö- thig gebrauchen, dürfte sehr klein sein. Darum kein Hinausschieben des Meßtermins, sondern mache jeder in seiner Stellung die größt möglichste Anstrengung, und es wird alles in gutem Gange bleiben. Ein seit mehr als dreißig Jahren rastlos wirkender Ver leger, der gleichwohl zu dem erwähnten größer» Theil der Verleger sich zählen muß. 58*
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