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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.02.1848
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 01.02.1848
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18480201
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-184802010
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1848
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124 Die Kommission, die vor einigen Jahren die Ordnung des Bör senblattes redigirte, hat diese Aufgabe in Betreff des vorliegenden Ma terials vortrefflich gelöst, aber die Zukunft hat sie ganz vergessen. Sie hat eben den Wahlzcttel nicht ausgenommen; sie hat ferner nicht dafür Sorge getragen, daß das Börsenblatt zur rechten Stunde in die Hände der Buchhändler kommt. In unserer Zeit der Eisenbahnen ist es Unsinn, das Börsenblatt auf Buchhändlerwege zu verbreiten; jedes Exemplar muß von der Expedition direct durch die Post zum Buchhänd ler gelangen. Nicht wenn der Ballen geöffnet wird, wenn alle Hände beschäftigt sind, muß das Börsenblatt ankommen, um noch einige Tage auf einen Leser zu warten; nein an jedem Morgen muß es mit der politischen Zeitung, die wir lesen, im Bureau des Geschäftsmannes sein. Jetzt mag ein altes Börsenmitglied das lächerlich finden; nach zehn Jahren wird es nothwendig sein- Das Börsenblatt bringt einen reinen Gewinn von Zweitausend Thalern; es ist Pflicht des Börsenvereins, diese Summe zum Besten der Zeitung zu verwenden. Dieselbe genügt, um die Redaction und Kosten des Wahlzettels zu bestreiten und mit der Sächsischen Post ein Abkommen dahin zu treffen, daß die Exemplare des Börsenblattes für den bisherigen Preis den Abonnenten posttäglich zugehen. Anouymi'tät betreffend. Man hat in Berlin gesagt, der Artikel im Börsenblatt 1847 Nr. 113 „Vom Berliner Buchhandel" sei „unter derAegide desHerrn Springer" geschrieben. Der Verfasser jener Zeilen hat darauf nur zu erwidern, daß er viel zu selbstständig ist, um jemals unter dem Schutz oder im Auftrag eines Andern eine Meinung haben zu können, selbst nicht unter den Auspicien des Herrn Springer, den ich hochschätze und verehre, mit dem ich aber in buchhändlerischen Dingen selten übecein- stimme. Ich könnte meinen Namen jetzt nennen; aber das ist wider meine Grundsätze. Die Neugierde, die unter dem Schleier der Namenlosig keit diesen oder jenen Bekannten sucht, und der Aerger, der in Erman gelung von Gründen das Mißliebige kurz als Dictat der Gegenpartei oder als feigen Hinterhalt der Anonymität abfertigt, beide verstecken sich wohl unter dem Deckmantel der Zeilfrage, die nach Oeffentlichkeit ruft, aber mißverstehen dieselbe gänzlich. Die Sachen, die Personen als Thäler sollen öffentlich werden; die Beurtheiler, die Richter beider können so unkenntlich bleiben, wie vorZeiten die Vehmrichter. Jemand z. B. sagt, es ist nicht recht, ein fremdes Stück aus den Sammelwer ken eines berühmten Mannes, der jenes nur entschieden ließ, weil es an Manuskripten fehlte, unter dem Umschlagtitel: abgedruckt aus der Sammlung von jenem beliebten Manne, in die Welt zu schicken. Wenn die Sache sonst wahr ist, dann ist es uns gleichgültig, wer das Urtheil sprach; eben so gleichgültig ist cs, wer jene Zeilen „Vom Ber liner Buchhandel" schrieb. Entgegnung auf den anonymen Aufsatz in Nr. 7 dcö Börsenblattes f. 1848 „Uebcr Conduitenlistcn und Examina.^ Als ich meine Aufsätze „lieber dasWesenrc. des Börsen vereins" der Oeffentlichkeit übergab, war es mein großer Wunsch und ist es noch heut, daß dieselben besprochen und beleuchtet werden möch ten und daß die darin enthaltenen Vorschläge durch das Feuer der Kritik entweder geläutert in die Praxis treten möchten, oder, wenn sie sich als unpraktisch beweisen sollten, durch dasselbe verzehrt würden. Ich bin mir bewußt, daß meine Vorschläge nicht aus einer Eitelkeit hervorgin gen die ihre Weisheit bewundert und gelobhudelt wissen will, sondern aus Liebe zu meinem Berufe, den zu bauen ich eben sowohl berufen bin, als jeder Andere. Ich bin mir ferner bewußt, daß ich nicht allein Opposition und scharfe Kritik vertragen kann, sondern auch wünsche und daß ich der besseren Einsicht, sobald sie sich als solche mir entgegenstellt, gern das Feld räume und mich ihr anschließe. — Mein Wunsch war und ist es aber nicht, daß dieKritik persönlich werde, sondern meine Meinung ist, daß die Sache stets im Auge zu behalten sei; die Person ist Neben sache. — Mein Wunsch war und ist ferner nicht, daß meine Worte und aufgestellten Ansichten verdreht oder aus dem Zusammen- hang gerissen und dann erst, also zugerichtet, widerlegt werden, und endlich war und ist es mein Wunsch nicht, daß der Streit „anonym" geführt werde, weil dadurch oft die Persönlichkeit in der Entgegnung zum Schaden der Personen und Sachen befördert wird. Mit Verdrehung und mit Anonymität (beides wohl nicht in böser Absicht, sondern ersteres wohl aus Mißverstand) habe ich cs in dem beregten Aufsätze zu thun. Jeder wird diese Verdrehungen meiner dargelegten Ansichten fin den, der sich die Mühe nehmen will, die betreffenden Stellen meines Aufsatzes nachzulesen. Ich will das nicht, was mir in dem beregten Aufsatze zuerst untergeschoben und was dann bekämpft wird; — gern werde ich die Behauptung der Verdrehung Nachweisen, sobald der Herr Schreiber des Aufsatzes sich öffentlich nennt. Für die Anonymität habe ich jedoch keine weitere Antwort. Wann wird die Zeit kommen, wo Anonymität Ausnahme in unserm Börsenblatts sein wird! Es gibt Gründe, durch die sie in ein zelnen Fällen gerechtfertigt wird, in den meisten Fällen versteckt sich Blödigkeit, Unverstand, Aufgeblasenheit und Feigheit hinter ihre Wälle. Ich will hiemit nicht gesagt haben, daß ich den Herrn Schreiber jenes Aufsatzes von einer jener Eigenschaften behaftet halte, denn zu Tage liegt nichts dergleichen in demselben, und ich kenne ihn ja überdies nicht, auch weiß ich nicht, ob er Gründe hat, welche seine Anonymität im Allgemeinen oder für sich selbst rechtfertigen oder nicht. Berlin, den 27. Januar 1848. G. W. F. Müller. Schleuderet. Eine Berliner Buch-, nicht Antiquar-, Handlung offerirt ihren Kunden nach glaubwürdiger Mittheilung Goethe's Wecke, T.-A. in 21 Bänden, sehrelegant ge Kunden, zu 4 Louisd'ors — 22 20 S-s — franco nach Westphalcn zu liefern. — Was sollen da mit der Zeit die kleinen Sortimentshandlungen beginnen, besonders wenn der neue „Sonderbund" einmal anfängt, seine Thätigkeit zu entwickeln! B. Erwiederung. Den wiederholten Angriff auf mich in Nr. 6 des diesjährigen Börsen blatts für den deutschen Buchhandel betreffend, verweise ich auf Nr. 99 und 108 des vorjährigen Börsenblattes, wo dies Verhältniß gründlich aus einander gesetzt unv meine Rechtfertigung zu finden ist. Uebrigcns wäre zu erwarten gewesen, daß L- P. in Darmstadt die früheren Börsenblätter doch vorher nachgelescn hätte; er würde den An griff unterlassen und die Sache nicht wiedcrgckäuct haben. Zum Ucberfluß hier noch die Erklärung, daß ich mit dem Antiquar Schlapp in Darmstadt, sowie mit irgend einem anderen Antiquar daselbst in keiner Rechnung stehe, noch gestanden habe. Allcnburg, den 24. Januar 1848. H. A. Pierer.
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