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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.02.1848
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 01.02.1848
- Sprache
- Deutsch
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123 1848.) (Sorkiments-Engrossisten) hingedeutek; inzwischen ist die Aussicht aus Verwirklichung dieser Idee, und zwar durch Kreis-Vereine, bedeutend naher gerückt. Im höchsten Grade wünschenswerth würde es sein, diese für uns so wichtige Angelegenheit in nächster Ostermesse gemeinsam zu besprechen. Bei dem gespannten Interesse, das säst alle College» an den Reformen nehmen, die zum Theil schon in Ausführung sind, und bei der Dring lichkeit für den gestimmten Buchhandel, daß dieselben nicht von Einzel nen, sondern unter der Lheilnahme der Gesammtheit geregelt werden und ins Leben treten, wird es zum Bedürfnis, für diese Besprechungen Raum und Zeit zu schaffen, und der Aufsatz unseres verehrten College» Müller (Nr. 3 und 4 d. Bl.) kommt daher zur rechten Zeit, wenn auch die vielen Einzelheiten des Aufsatzes, so beachtenswerth sie sind, man chem Bedenken unterliegen dürften. Namentlich würde unseres Be- dünkens das Börsenstatul selbst einer Veränderung zu unterwerfen, ins besondere der Vorstand sehr zu vergrößern sein, statt der vielen von demselben getrennten und von einander unabhängigen vereinzelten Aus schüsse, welche Herr Müller vorschlägt, um die von ihm bezeichnten Zwecke zu erreichen. Auch wäre zu bedenken, daß derBörsenverein ja vor dem „Zu viel regieren" sich hüte, besonders vor dem „Zu viel mit einem Male". Das aber scheint unbedenklich rathsam, ja nothwendig, daß die Zeit zu gemeinsamer Besprechung und Berathung ausgedehnt werde. Wenn unser Börsenvorstand vorläufig auch nur einige Nachmittage, etwa Freitag in der Meßwoche, so wie Dienstag und Freitag in der Zahlwoche, den ofsiciellen Berathungen im großen Börsensaale widmen wollte und die Abende von 6 bis 8 Uhr zu vorläufigen Besprechungen im untern Saale bestimmt würden, so möchte dem nächsten Bedürf nisse genügt sein und wir Zeit finden, die wichtigsten Angelegenheiten, dabei auch die Vorschläge des Herrn Müller selbst, gemeinsamer Be rathung zu unterwerfen. An Stoff fehlen würde es wahrlich nicht, der Gemeinsinn aber und die Bedeutung des Börsenvereins, so wie der Buchhändlermesse unbedenklich dadurch gefördert werden. Berlin,-23. Januar 1848. Simion. II. Der neue Sortimenter-Verein wird, wenn er zur völligen Ent faltung seiner Kräfte und seiner Wirksamkeit kommt, voraussichtlich in folgender Weise sich gestalten. Die 50 Handlungen vereinigen sich zum Ankauf irgend eines be liebigen Buches, dessen Ladenpreis 4 sein mag. Der Verleger gibt dem Verein dasselbe zu 1 Eine Anzahl von Mitgliedern hat sich in der Absatzfähigkeit getäuscht, für 4 sind die Exemplare nicht an zubringen. Kann man ihnen, als guten Kaufleuten, zumuthen, sie zu Maculatur zu machen? Ich bezweifle. A. wird daher seine Exem plare zu 3, B. zu 2, C- zu IVs, D. endlich, um nur wieder zu sei nem Gelbe zu kommen, zu 1 verkaufen. A., B., C. und D. kön nen aber möglicherweise in einer Stadt wohnen, vielleicht Nachbarn sein. Sind nun die für alle Buchhändler desselben Ortes aus so verschiedenen Verkaufspreisen entspringenden Widerwärtigkeiten ein wünschenswerther Zustand, ist das eine Verbesserung unseres Geschäfts? Man hat behauptet, feste Preise beständen beute schon nicht mebr, der Buchhandel sei durch das gegenseitige Ueberbieten mit Rabatt vielfach zum Trödclhandel herabgesunken. Aber ist denn der Unterschied von 5, höchstens 10 Procent, zwischen welchem die Nabattverhältnisse an diesem oder jenem Orte zu schwanken pflegen, so erheblich, daß er auf andere als die großen Bücherkäufcc Einfluß ausüben wird? Der Verlags Handel hat sich so gestaltet, daß es eine Thor- heit sein würde, ihm zuzumuthen, zum Besten der Sortimenter alle diejenigen Bücher, welche auf gewöhnlichem Wege keinen Absatz mehr finden, zu Maculatur zu machen.' Er möge immerhin seinen Ueber- fluß den Antiquaren zuwcnden, denen eine Menge von Absatzwegen offen stehen, welche der Sortimenter nicht betreten kann. Die Anti quare, deren Betriebsamkeit in den letzten Jahren dieser Geschäftszweig zugefallen ist, haben sich ein wirkliches Verdienst um den Gesammt- buchhandel dadurch erworben, daß sie diesen Verkehr nach bestimmten Grundsätzen leiten, daß sie feste herabgesetzte Preise haben und von diesen dem Buchhandel den üblichen Rabatt gewähren. Bücher, welche auf diese Weise dem Antiquarhandcl zugefallen sind, wird nur der unkundige Sortimenter noch vom ursprünglichen Verleger beziehen und nur der unkundige Käufer wird dafür den alten Ladenpreis zahlen. Nur der unkundige Verleger wird heute noch sich der Täuschung hin geben, daß es sich nur um die bestimmte Anzahl von Exemplaren handle, die ec dem Antiquar verkaufe, daß er nicht vielmehr dadurch die ganze Auflage entwerthe, ja daß er selbst auf den Absatz folgender Auflagen hemmend einwirke. Ich glaube, es würde belehrend sein, wenn Herr S. G. Liesching in Stuttgart die Güte haben wollte, seine Erfahrungen mit Schwads Sagen mitzutheilen. Das Geschäft mit neuen Büchern, wie es von den Antiquaren betrieben wird, ist ohne Zweifel ein sehr gewinnbringendes. Es gehö ren dazu aber große Umsicht, Kenntniß der Absatzfähigkeit und der Absatzwege, und baares Geld. Nur in wenigen Händen befindet sich bis heute dieser Geschäftszweig, und es dürfte gewiß ersprießlich sein, wenn befähigte Männer aus dem Sortimentsbuchhandel sich demselben zu wenden und ihreKenntnisse für sich und dadurch zugleich der Gesammt heit nutzbar machen wollten. Aus dem neuen Verein aber kann für die Mitglieder nur dann ein Heil erwachsen, wenn die Bestimmung des Preises nicht der Willkühr des Einzelnen überlassen wird, wenn die angekauften Bücher zu ganz festen Preisen wieder verkauft, wenn diese herabgesetzten Preise gleichsam die neuen Ladenpreise werden; für die Gesammtheit nur dann, wenn auch Nichtmitqlieder Exemplare zu diesen herabgesetz ten Preisen mit angemessenem Rabatt beziehen können, kurz wenn der Verein dieselben Grundsätze sich zu eigen macht, wie sie bereits bei den Frankfurter Antiquaren z. B. schon bestehen. Koblenz, 19. Jan. 1848. K. Bädeker. Ein Wahlzcttcl im Börsenblatt soll sein eine Bibliographie der künftig erscheinenden Bücher des deutschen Buchhandels. Ein Vorläufer der Rubrik: er schienene Neuigkeiten (richtiger Bücher, da auch Titularneuigkeiten ausgenommen werden), insecirt der Wahlzettel einmal gratis Verleger, Titel, Umfang, Format, Preis eines künftigen Buches, so früh der Verleger dies Alles annähernd aussprechen kann und will. Erscheint das Buch wirklich, so findet es wiederum Aufnahme als erschienen, und ist nur durch ein Zeichen kenntlich zu machen, daß und wo es unter den zu erwartenden Büchern stand. Damit ist die Pflicht des Börsenblattes, die Pflicht der Gesammt heit erfüllt. Außerdem kann der Einzelne auf die Bequemlichkeit der Buchhändler speculiren und auf Kosten der Verleger die Verlangzettel, bis zur Ausfüllung der Zahl und der Firma, auf dem schönsten Schreib papier fertig, den Leuten ins Haus schicken; der Verleger kann im Börsenblatts oder in Separatcirculairen, bei Mauken oder bei Naum burg den Sortimentern die detaillirteste Belehrung geben, wer seinen Verlag kaufen soll von den hohen Fürsten, Grafen und Herren bis hinab oder nach Bettina bis hinauf zu den Dörflern und Proletariern. Das alles bleibt Pcivatsache; das Börsenblatt hat amtlich nur die oben genau begrenzte Notiz zu bringen.
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