Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.01.1848
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 21.01.1848
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18480121
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-184801213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18480121
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1848
- Monat1848-01
- Tag1848-01-21
- Monat1848-01
- Jahr1848
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1848.^ 85 Ein sich vertheidigender Sonderbündler.*) Prciöhe rabsctznngS-Uiifug. Statut eines Sortimcntsbuchhandlcr- Vcrcins zur gemeinschaftlichen Bezie hung uon Büchern in Parlieen. §. 2 lautet: Zu dem Verein sind nur Sorti mentshändler zulässig, deren Zahl jedoch 50 nicht übersteigen darf und von denen Jeder sich verpflichtet, im Jahre mindestens für dletto 200,^ Bücher nach der im §. 5 angegebe nen Weise zu beziehen- — Filial- handlungcn können für sich besonders die Mitgliedschaft nicht erlangen. §. 8 sagt: Der Wiederverkauf der auf dem Vercinswege bezogenen Werke durch die Vereinsmitglicder kann in Be zug auf die zu stellenden Preise zwar keine Beschränkung irgend ei ner Art durch den Verein selbst er leiden , da die dabei obwaltenden Umstände durch Zeit- und Ortsver hältnisse der Mitglieder unter sich allzu verschieden sind, doch betrachtet man es dem Zweck des Ganzen an gemessen, wenn jedes Mitglied min destens mit einem Netw-Anfschlag von 25 pCt. die auf diesem Wege bezogenen Artikel verkauft. 8- 9 zeugt: Es ist wünschenswerth, daß der Verein sich eine möglichste Anony mität bewahre, und ist dies auch im Einzelnen nicht durchzuführcn, da schon jeder Leipziger Commissionair die Mitgliedschaft seiner Committen- ten durch die an ihn kommenden Baarpackete erfährt, so verpflichtet sich jedoch der Commissionaic des Vereins, die Namen der Mitglieder nur diesen selbst mitzutheilen. 8 6 setztuns inKenntniß: Für die Geschäftsführung des Com missionairs hat jedes Vereinsmit glied auf die Summe der von ihm bezogenen Werke 6 pro Cent Pro vision zu entrichten, die der Com missionair bei jeder Bestellung nach nimmt. — 8 11. verpflichtet sich: Sollten Angriffe auf den Verein von Seiten anderer, demselben nicht angehbrcndcr, Handlungen ausgchen, so versteht es sich von selbst, daß solche, so viel als möglich, von den Mitgliedern zurückgewiescn werden. Magdeburg, am 9. Januar Antwort des Herrn Gtto Zanke in Potsdam, laut Börsenblatt Ilr. 2 vom 7. Januar 1848 Seite 22. Aber der Verein wird den nicht beigetretencn Collcgen schaden? — Der Zutritt stand Jedem frei, der nur Lust dazu hatte; da jedoch ein Verein seine Grenzen haben muß, so wurde die Zahl der Mitglieder auf 50 festgesetzt. — Von letzteren wird es nun abhängen, ob und wie viele neue Mitglieder sie noch zulas- scn wollen; auch dürften die mei sten Mitglieder gern bereit sein, den benachbarten Collcgen, die nicht zum Vereine gehören, die qu. Bücher zu den Vereinspreisen abzulaffcn. Die Vereinsmitglieder wollen also, wenn sie wohlfeil in Massen cinkau- fen können, mit kleinerem Gewinn, je nach den Umständen, vorlieb neh men, um selber das zu gewinnen, was das Publikum jetzt den Anti quaren zuträgt. Wir wollen mit einem Worte uns ferner nicht an die von den Verlegern festgestellren Ladenpreise ihrer älteren Sachen kehren, wenn sie selbst uns diese Buchwaaren wohlfeiler als früher, oder wohlfeiler als Andern, die keine Massen davon abnchmen, verkaufen mögen. So allein dürfen wir hof fen, die sparenden Käufer und Bü cherliebhaber in unserm Verkehr fest zu Hallen und zu beiderseitigem Nu tzen zu befriedigen. ist der Verein anonym? — Wie alle Eisenbahngesellschaften, Aktiengesellschaften, alle Gesellschaf ten und Vereine, die nur von ihrem Zwecke ihren Namen tragen: sie heißen bekanntlich im rechtlichen Sinne anonyme Gesellschaften, die Namen der einzelnen persönlichen Theilnchmcr dagegen sind dem gc- sammten Buchhandel so völlig gleich gültig, wie jede andere müßige Zu- that zu einer Hauptsache. Die Hauptsache sind aber: der Zweck, die reellen Mittel, endlich das solide Verfahren des achtbaren, ausdrück lich genannten Mannes, der unser Interesse und unsre Zahlungen am großen Stapelplatze des deutschen Buchhandels bei den sämmtlichen ehrcnwerthen Herren Verlegern zu vertreten hat. Siehe Börsenblatt Nr. 2 vom 7. Januar 1848 Seite 23, Spalte links: „vslle mecum, Otto Janke." 1848. Emil Baensch. ') Obgleich mir dieser Ausdruck „Sonderbündler" nicht gefällt, so habe ich ihn dennoch gebraucht, «eil er jetzt un Buchhandel en r»gu» ist. Das letzte Heft des Pierer'schen Wörterbuchs war kaum ausgege ben, so wurde dasselbe von den Frankfurter und hiesigen Antiquaren zu 25 fl. angezeigt und seil vier Wochen kündigt eS der hiesige Anti quar Schlapp, der nebe n seinem offenen Geschäfte auch vom Staate besoldeter aktiver Lehrer ist, zu diesem Preise fast täglich in den hiesi gen Blättern an. Ich hatte auf dieses schöne Werk über 100 Subscri- benten; wie stehe ich nun denselben gegenüber? Wenn man hier zur Unterzeichnung auf ein neues Buch auffor dert, ist bereits die Antwort allgemein: „Wenn das Buch fertig ist, kauft man's um die Hälfte des Preises!" Man hat mir versichert, Herr Pierer habe das Lexikon an Frankfurter Antiquare für 10 netto verkauft! Ich kann an eine so ungerechte Verschleuderung nicht glauben! — Hier sind drei sogenannte antiquarische Buchhandlungen (neben 6 Sortimentsbuchhandlungen, während eine 7. dieser Tage er öffnet wird), welche die in den hiesigen Lehranstalten eingeführtcn Bü cher, meist um die Hälfte des Ladenpreises, und oft ganz neu vorräthig haben; eine dieser Handlungen soll in dem Ankäufe der Bücher von unmündigen Schülern nicht allzu gewissenhaft sein! Was bleibt dabei dem Sortimentshändler?! Er plagt sich meist ohne Erfolg milden Novitäten herum, zahlt Fracht und Spesen für dieselben und bleibt ihm dann noch ein karger Gewinn, so wird er zum Theil oder ganz durch den Rabatt verschlungen, welchen er, durch die Eoncurrcnz gezwungen, dem Publikum bewilligt. Darmstadt. L. P. Kein C u r i o s u m. (I»h« Börsknbl. No. I.) So „curios" ists gerade nicht, daß in den Wiener Fremdcnlisten so wenig Buchhändler erscheinen, wenn man den Gründen etwas näher nach forscht. Es ist bekannt, daß ein fremder Buchhändler in Oesterreich immer schärfer überwacht, strenger an der Grenze durchsucht wird, daß ihm möglicherweise mancherlei Umstände erwachsen können, die einem „Rath," sei er auch nur Stadt-, Kirchen-, Handels- oder irgend ein anderer bürgerlicher Rath, fern bleiben, daß dieser von den Mauth- und Paßbeamten rascher abgefertigt und gewöhnlich auch höflicher behandelt wird, als jener. Wer nach Oesterreich reiset und diese Verhältnisse kennt, wird daher im Paß den „Buchhändler" zu vermeiden suchen, sobald ihm dazu ein Mittel zu Gebote steht. Erwiederung auf den Artikel in No. 1L3 ,,Mittel, eine Kundschaft zu bekommen." Da ich nicht suche Lehrer zu gewinnen, die den Schülern in der Schule predigen: eure Bücher kauft bei X., dort bekommt ihr sie für den halben Ladenpreis, da nur allein sind sic gut gebunden, und des Lehrers Wunsch ist Befehl dem Kinde (trotz dem verk. Hr. X. die Bücher für den vollen Preis); so gebe ich einen kleinen Rabatt, um Kundschaft zu erhal ten, verschmähe aber obiges, das für keinen Mann paßt. Will der Herr Einsender durch die Annonce vielleicht das mir von einigen Herren Collcgen geschenkte Vertrauen trüben? Das geschieht nicht! Denn: nicht habe ich das Geschäft, das ick besitze, durch Zahlung einer jährl. Leibrente mir erworben, viel weniger mir dasselbe zusammengeborgt; ich habe es gegründet, indem ich alles baar bezahlte, es ist also ganz mein ausschließliches Eigenthum. Auch habe ich nicht ndthig, um Ostern Schul den ganz oder theilweise nur decken zu können, vorher größere Schulden zu contrahiren. Auch werde ich nicht mein Geschäft über kurz oder lang einem übergeben müssen, um noch einige Lausend Lhalcr Schulden unbeach tet lassen zu können. Was ich schulde, kann ich Gott sei Dank jeden Augenblick bezahlen. Stralsund,. 5. Januar 1848. C. N. Schmidt, 0r. ,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder