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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.03.1916
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- 1916-03-30
- Erscheinungsdatum
- 30.03.1916
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Nr. 74. SSM^^S^öW.^lür«d" ^ Leipzig, Donnerstag den 30. März 1916. 83. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Hamburger Briefe. li. <1. siehe Nr. I7.> Nochmals das Weihnachtsgeschäft. — Gänzliche Abschaffung des Kassa- Abzuges. — Erhöhung des Verleger-Rabattes. — Bericht der Stadt bibliothek zu Hamburg. — Die Reichsbuchwoche. — Ein neues Bücher verzeichnis. — Verdeutschungen im Buchhandel. — Buchhändlerische Formulare. »Das lebhafte Weihnachtsgeschäft dürfte auch Ihre Bestände von unseren Geschenkwerken erheblich gelichtet haben«, so beginnt ein jetzt versandtes Rundschreiben einer großen Verlagsfirma. Ich möchte demgegenüber doch warnen vor einer zu rosigen Auf fassung der allgemeinen Geschäftslage. Zwar sind im Börsen blatte Stimmen laut geworden, die von einem guten Weihnachts geschäfte, einzelne sogar, die von einem besseren als je sprachen. Aber ich glaube, daß dies doch nur Ausnahmen sein können, viel leicht sogar entstanden durch die verallgemeinerte Annahme, daß der Rechnungsverkauf sich in gleichen Bahnen bewegt hätte wie der Barverkauf. Auch ich hatte in meinem Hamburger Brief von Anfang Januar d. I. ausgesprochen, daß der Barverkauf die Höhe des Umsatzes von 191S fast erreicht hätte. Nachdem ich nun die Januar-Rechnungen alle gesehen habe, muß ich gestehen, daß sie noch magerer ausgefallen sind, als ich damals schon befürchtete. Deshalb sollte es mir leid tun, wenn im Verlagsbnchhandel die Meinung sich festsetzen würde, daß eine gesteigerte Berlagstätigkeit dreist wieder beginnen könnte. Enttäuschungen würden dann sicher nicht ausbleiben. Die Zettelpakete nehmen schon wieder an Um fang zu, es scheint demnach so, als ob im Verlagsbüchhandel großes Vertrauen, zu großes Vertrauen in eine aufsteigende Kaufkraft des deutschen Volkes Platz gegriffen hätte. Da möchte ich warnend Hinweisen auf die stark geschmälerten Anschafsungsmittel der Bibliotheken. Soweit mir bekannt ist, sind hier in Hamburg die Sätze alle um etwa ein Drittel ermäßigt worden. Noch anders steht es z. B. um die Öffentliche Bücherhalle, der vordeni 130 000 Mark aus Staatsmitteln bewilligt waren. Davon sind jetzt 35 000 Mark gestrichen. An den Gehältern, die bisher schon den größeren Teil der Gesamtsumme in Anspruch nahmen, kann natürlich nichts erspart werden; folglich trifft der ganze Aussall die Bücheranschaffungen. Hand in Hand mit diesen Ermäßigungen geht andererseits eine starke Erhöhung der Ein kommensteuer, irre ich nicht, um ein volles Viertel des bisherigen Satzes. Und dann die neuen Steuern! Ein schöner Strauß ist uns schon vorgehalten, weitere werden unzweiselhaft noch folgen, denn Geld muß angeschafft werden. Darum, wenn auch die wirt schaftliche Kraft des deutschen Volkes, gottlob! ungebrochen ist: zu einer zu günstigen Auffassung der wirtschaftlichen Lage und einer daraus begründeten gesteigerten Verlagstätigkeit liegt keine Be rechtigung vor. Die Papierverschwendung, welche sich in den Zettelpaketen schon wieder breit macht, wirkt unangenehm. Woche um Woche werden dieselben Bücher immer erneut an gepriesen, als ob das Papier wer weiß wie billig wäre, und immer erneut fliegen die überflüssigen Anpreisungen in den Papierkorb. Seufzend wünsche ich manchmal, das Papier möchte noch teurer werden! Wir besprachen jüngst im Hamburg'-Altonaer Buchhändler- Verein die jetzt angeregte gänzliche Abschaffung des Kassa- Abzuges bei Bücherkäusen. Die allgemeine Ansicht ging dahin, daß die Sache eigentlich unbedeutend wäre. Es wurde gesagt, daß dis Erhöhung hes Abzugs bei den Bibliotheken von Stztz auf 7s^hß — nämlich bei denjenigen mit einem Anschafsungs- fatz von über 10 000 41 jährlich — mehr ausmache, als die etwaigen 2tzj> Abzug bei Privatkunden. Die Berechtigung, unter Um ständen in Abzug bringen zu können, wäre ein Gebot kauf männischer Klugheit, und wir wollten darauf in unserer Handels stadt mit kaufmännischen Grundsätzen nicht Verzicht leisten. Mit einem Abschlag vom Preise an sich hätten diese 2tzj> nichts zu tun, wohl aber sei das der Fall mit den Stzl, Abzug, die in Berlin und Leipzig immer noch bewilligt würden. Natürlich ist auch der an Behörden und Bibliotheken zu gebende Abzug von 5>jß bzw. 7sj.tzß ein Abschlag vom Preise. Hier, nämlich in Berlin und Leip zig, sowie bei Behörden und Bibliotheken Wandel zu schassen, sei schon eher der Mühe wert. Biel wichtiger und ernster ist die Frage der Erhöhung des Verleger-Rabattes. Im Jahresbericht des Hamburg-Altonaer Buchhändler-Vereins war hiervon auch die Rede, und die an schließende Aussprache ergab die erfreuliche Tatsache, daß die Vor stände von »Kreis Norden« und »Hamburg-Altona« sich in einem gemeinsamen Schreiben an den Vorstand des Deutschen Verleger- Vereins gewandt haben, um diese Frage in Fluß zu bringen. Es geht wirklich nicht länger, daß die größte Zahl derjenigen Bücher, die dem Sortimenter im Vertriebe besondere Kosten verursachen, nämlich der wissenschaftlichen Bücher weitesten Umfanges, immer noch mit nur 25tzj> rabattiert werden, wo doch längst sestgcstellt ist, daß der Sortimenter hierbei nicht nur nichts verdient, sondern in manchen Fällen noch Geld zusetzt, denn gerade bei diesen Büchern müssen häufig ötztz und Abzug gegeben werden. Es soll hier nicht näher aus die Sache eingegangen werden, in der Erwartung, daß der eben genannte Briefwechsel bald im Börsen blatt veröffentlicht werden und daran sich eine ausgiebige Er örterung anschließen wird. Aber es ist meines Erachtens unzweisel haft, daß das Recht, den Verkaufspreis zu bestimmen, die Pflicht auserlegt, dem Sortimenter einen auskömmlichen Rabatt zu geben. Möchten doch die betreffenden Verleger das beherzigen, ehe es zu vielleicht scharfen und verbitternden Auseinandersetzungen über die Frage kommt! Schon hat eine ganze Zahl von Verlegern Preis erhöhungen angezeigt, aber nur ganz vereinzelt ist damit ein Mehr rabatt für den Sortimenter verkündet worden. Dabei kann die Gelegenheit, den Mindestrabatt in Rechnung auf wenigstens 30tzß zu erhöhen, gar nicht günstiger sein. Oder will irgendein Verleger sich erheben und sagen, diese Forderung des Sortimenters sei unberechtigt? Der Bericht der Stadtbibliothek zu Hamburg für das Jahr 1914 ging mir in diesen Tagen zu. Danach hat die Bibliothek für Anschafsungszwecke zur Verfügung gehabt 40000 41 und davon ausgegeben für Zeitschriften 41 19 644,53 Fortsetzungen „ 9 530,01 Novitäten . . „ k 096,03 Antiqnaria „ 4 705,61 «Das Verhältnis der Aufwendungen für Zeitschriften und Fortsetzungen zu den Aufwendungen für Novitäten und Antiqnaria, das im Vorjahre ungefähr!): 4war, hatsich abermals zuungunsten der zweiten Seite verschoben und stellt sich beinahe aus 3:1«, bemerkt 389
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