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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.11.1847
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 09.11.1847
- Sprache
- Deutsch
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1386 98 Erschienene Neuigkeiten des deutschen Musiknlien. hundclü. (Mitgctbcilt von Bartholf Senfs.) Angekommen in Leipzig am 3.—6. Novbr. 1847. Bagcl in Wesel. Lressler, I' 7^., bliisilcsliscli« ^ntl>«l<>z;ie s>ir sngeliende psle.-8pi<;- ler. 8. -4ut1. Oomplet 2 — I-Iiiirel» I-iel. I—6. s 7^/Z bi/. W- Horn in Berlin. Nelirl, Di« ^iLennerin. Polles f. plte. 2 bk/. Lluck, Postillon-Polles f. plce. Iv bi/. kkickter, v., Des Polen Xlsae. I.jed 5. 8oprsn oder 1'enor m. pwe. 2 bk/. Nichta m t l i Auch anS Oesterreich. In Nr. 88. des Börsenblattes befindet sich ein Aufsatz des Hrn. Raimund H. — betitelt „aus Oesterreich", welcher beweist, I) daß Oester reich, weil es 38 Millionen Einwohner und nur 148 Buchhandlungen hat, ungefähr soweitzurück ist wieHinter-Jndien, 2)daß die österreichischen Buchhandlungs-Ehefs eigentlich gar keine Lehrlinge halten sollen, weil, wenn Jeder nur einen halben hielte, in 12 Jahren 222 junge Buch händler herangcsproßt seien, die sodann durchaus keine Gelegenheit hätten, immer besser, tugendhafter und vollkommener von Außen und Innen, d. h. Prinzipale zu werden! Es ist in der That sehr zu bedauern, das sich Hr. Raimund H— dem Buchhandel gewidmet hat. Die bewundernswerthe Genauigkeit, mit welcher er Gründe aufsührt und die unwiderstehliche Logik, mit derer schließt, eigneten ihn zu dem Fachmanns irgend einer abstrakten Wis senschaft, deren Lorbeer ihm nicht entgehen konnte. Lassen Sie uns das Gebäude des Hrn. 9t. näher betrachten. Oesterreich hat 148 Buchhandlungen. DieseStalistik hatHr. R. mit einigen Böcklein aus dem Schulischen Adreßbuch« 847 herausdi- vidirt. Durch einiges Zuwenig und einiges Zuviel (Jlliricn gibt R. an mit 18Buchh.stait8,Böhmen18statt22rc., im Schulischen Adreß buchs selbst vermissen wir Die Buchhändler: Schmid, Braun,Prcttner, Lö- wenlhal, Wäscher, Sandböck, Rohrer, Hofmann, Earl Rauch, Kilian in Oedeuburg) stellt sich die Zahl der österr.Buchhandlungen auf circa 150. In der Thal eine sehr kleine Zahl und doch beinahe zu groß! wenn man 4 Dinge bedenkt, die Hr. 9k. ganz aus dem Auge gelassen hat. Erstens gibt cs in Oesterreich fast keine Verleger ohne Sortiment, aus gewissen Gründen, die Hr. 9k. recht gut wissen kann, deren Erör terung aber nicht ins Börsenblatt gehört. Zweitens gibt es in Oesterreich keine Kommissionäre und zwar wieder aus allgemein bekannten Ursachen. Drittens sind in den größer» Städten Oester reichs Buch- u. Kunsthandel zwei gesetzlich getrennte G e- schäfte, was imAuslande in weit geringerem Verhältnisse derFall ist. Viertens endlich ist durch den sehr hohen Zoll, die vcrhältnißmäßig theucre Fracht, durch die Nevisions-Aemter und andere Lasten, die Hrn. 9k. da er in Oesterreich arbeitet, nicht unbekannt sein werden, der buch händlerische Erwerb sehr geschmälert und eine größere Eoncurrenz ganz unzulässig, wenigstens dermalen ! Wenn unser Gelehrter dies bedacht und gehörig gewürdigt hätte, so würde er eingesehen haben, daß ein Vergleich in derIahl unrichtig und trügerisch ausfallen mußte. Es hätte nicht fehlen könn.n, daß unser gelehrter Hr. stk. sodann auf die geniale Idee gekommen wäre, zu untersuchen, wie viel Zentner Bücher verzehrt jährlich Oesterreich und wie viel Ber lin (!) oder das übrige Teuischland und es wäre für die guten Oester- reicher hoffentlich ein schmeichelhafterer Vergleich ausgefallen, wenn Schlcsiiiger'sche Buch- II. Musikh. in Berlin. türsrisoi, LI., liomisoker VollesmsrLcl, s. plte. nscl, der Vollesli^mne suk Pius IX. 2 bi/. Oumbert, kV, Op. 19. 20Ieicbte, melodiöse 8lngübungen f. 8oprsn oller 1'envr m. plte. lleit 2. 2ö bi/. Lücken, IV, lkessnos u. 1-ieder s. ^lt vil. psriton m. pfte. 8el>lum- merlieli. 7Vg bi/. — Ultimen mul 8terne. 5 bi/. — 1-suf der Welt. 7(/» b>/. — b'lie^ Vn^Iein. 7'/» bk/. LIs^srLsri, O., iiöniiselie Vvllesli^nnie out Pius IX. bk/. Lloeser, Op. ü. 'pl-eme vrij-insl vsrie pour Is 4. Oorde du Violvn sv. plte. 2ö bk/. Wliistling in Leipzig. Le^rick, I. 6. , Op. 2. l>eux blorcesux de 8slon p. pste. bko. 1. 7>L bi/. bko. 2. 19 IX/. cher Th eil. ! dieser gleich auch hinken mußte, denn nicht die Quantität allein ent scheidet, sondern auch die Qualität, nicht wahr Hecr stk. ? Die Rechnung nun mit den 222 jungen hoffnungslosen Buch händlern ist gar possirlich! Warum nehmen Sie doch nur für die Hälfte der Buchhandlungen je Einen Lehrling an? Sie sind zu gütig. Zählen wir doch --ans§öno auf Jede Einen, so haben wir nach Rai mund in 12 Jahren 444 Buchhändler! hu! mich schaudert! In 24 Jahren 888, in 36 Jahren 1332 Buchhändler!! Das ist freilich eine schauderhaft trostlose Aussicht! Ach du lieber Gott, da kann man klar sehen, wie sehr uns der Fortschritt Noch thut! Was werden wir in 36 Jahren mit den 1332 Buchhändlern anfangen? Diese Vorstel lung allein sollte Metternich bewegen können, von seinem bisherigen Systeme abzuweichen! Es ist vor Allem ein grober Jrrthum, zu behaupten, daß zum Sclbstständigwerden so und so vieler Eommis, eben so viele neue Privi legien nothwendig seien; denn H. stk., gar manche Geschäfte werden abgelöst, gar manche suchen Eompagnons; an neuen Geschäften be- theiligen sich häufig 2, ja sogar 3 Leute. Die Tüchtigen und Auser- wähllen unter den Berufenen haben bisher noch immer Unterkunft gefunden und finden sie noch. Auf die Quantität der Lehrlinge kommt es da gar nicht an, sondern auf die Qualität. Mag immerhin ein Lehcherr (von dem wir voraussehen müssen, daß er den guten Willen hat, aus seinen Lehrlingen tüchtige Buchhändler zu ziehen) 4 und noch mehr junge Leute bei sich haben, wenn er sie nur nach etwa einem Probejahre für tüchtig anerkannt hat. Wenn Sie daher von Unfug sprechen, so konnte gewiß nur von jenen Prinzipalen die Rede sein, die sich um die Ausbildung der Lehrlinge in ihrem Geschäfte nicht kümmern, alle Anderen trifft der Vorwurf nicht. Denn wenn wir nach Ihrer Logik forlfahren zu schließen, so müßte man z. B. auch die Regierungen anklagen, daß sie so vielen jungen Leuten Gelegen heit zum Studiren geben, ohne deshalb eine Versorgung zu garanti- rcn. Wenn cs Ihnen eingefallen wäre, jenen Prinzipalen eine Straf predigt zu halten, welche mit einer bewundernswerthen Gewissenslosig- keit Lehrlinge zu sich nehmen, ohne sich im Geringsten deren Ausbil dung angelegen sein zu lassen, dann mußte jeder Vernünftige Ihnen Recht geben; diese Prinzipale sind aber durchaus nicht privilegirtes Eigenthum der Oesterreicher. Daß die Oesterreicher übrigens durchaus nicht auf Belebrung des geehrten Hr. stk. gewartet haben, kann diesem das „Protokoll der Ver sammlung der österr. Buchh. am 10. Sept. 1845 Seite 8" beweisen und empfehlen wir ihm dieses zur aufmerksamen Lesung, so wie wir wünschen, daß sich H. Raimund künftig vor Voreiligkeiten hüten möge.
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