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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.10.1847
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 12.10.1847
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- Deutsch
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1247 1847.) 2) die qu. Schriften mit den früheren Titelblättern zu versehen und von denselben die neuen Titelblätter und die neuen Umschläge zu entfernen; 3) bei Vermeidung von 20-^ fiskalischer Geldbuße sich der Benennung als „Verleger der gesammelten Schriften von L. Schubar" zu enthalten und 4) die Prozeßkosten nebst Mandatariengebühren resp. zu tragen und zu erstatten. — Diese Entscheidung ist um deshalb für alle Schriftsteller von be sonderem Interesse, weil in neuerer Zeit auch mehrere andere Buch händler geglaubt haben, eben so verfahren zu dürfen, wie Hr. Heymann, und dabei wohl noch gar im Rechte zu sein. — " Auch ein Vorschlag. Der in Nr. 88 d. Bl. aufgenommene, dem „Organ" entlehnte Artikel weist nach, wie wenig Aussicht sich jungen Buchhändlern in den Oesterreichischen Staaten darbietet, je dort das Ziel ihrer Wünsche zu erreichen, und schließt daher mit der Aufforderung an die Vorsteher der dortigen Buchhändler-Gremien, der maßlosen Aufnahme von Lehrlin gen, so viel in ihren Kräften stehe, vorzubeugen. Die Zweckmäßigkeit dieses Vorschlags fällt zu klar ins Auge, um nicht eine allgemeine Beachtung und weitere Ausdehnung zu verdienen, und es wäre zu wünschen, daß nicht nur die Vorsteher österceich. Buch händler-Vereine, sondern die des ganzen deutschen Buchhandels dieser Angelegenheit ihre Aufmerksamkeit schenkten. Die neuen Etablissements mehren sich täglich, und immer lauter erschallen von überallher die Klagen über die steigende Eoncurrenz; aber noch ist kein Ende abzusehen, denn das Recht, ja die Pflicht eines Je den ist es, nach möglichster Selbstständigkeit zu streben, und somit hofft doch Jeder der vielen in den vielen Buchhandlungen arbeiten den Gehülfen und Lehrlinge, noch dereinst da oder dort seinen eignen Heerd zu gründen. Kaum thut sich eine neue Firma auf, so ist ihr Erstes, einen oder auch mehrere Lehrlinge zu suchen, und Nichts leichter, als diese zu fin den, da eines Theils in fast allen Erwerbszweigen die Aussichten nicht glänzend sind, anderen theils aber im Publicum noch immer die An sicht herrscht, der Buchhandel biete einen so reichlichen und sichern Ge winn, daß cs zum Etablissement nicht einmal großer Geldmittel bedürfe. Selten findet sich bei einem jungen Mann von 14—15 Jahren ein entschiedenes Talent für diesen oder jenen Beruf und häufig haben die Aeltern und er selbst gar keinen Begriff von demjenigen, zu dem ec bestimmt wird. Ein Solcher kommt nun willen-und urtheillos zu einem Buchhändler in die Lehre, absolvirt seine 4 oder 5 Lehrjahre und ist so gar glücklich genug, Gehülfenstellen, die ihm bei gehöriger Einschrän kung sein Auskommen gewähren, zu finden (obgleich nicht zu leugnen, daß auch dies oft schon schwer hält); aber jetzt gelangt er zur Beurthei- lung, daß die Zahl der in Deutschland bestehenden Buchhandlungen schon kaum mehr im Verhältniß zu den literarischen Bedürfnissen steht, und an ein neues Etablissement gar nicht zu denken ist, indem in Städ ten, wo eine Eoncession leicht zu erhalten, schon Alles überfüllt ist, in wenig anderen aber, wo seine Thätigkeit noch ein Felde fände, schützende Privilegien alle Aussicht auf Selbstständigkeit versperren. Zum An kauf eines älteren, rentirenden Geschäfts gehört Geld, welches ec nicht besitzt, und so drängt sich ihm die Ueberzeugung auf, daß er nichts Unseli geres als den Buchhandel zur Erwerbsquelle wählen konnte. Vergebens wünscht er sich seufzend noch ein Mal in sein 14. Jahr zurück, um ir gend etwas Anderes, ja selbst ein Handwerk, zu ergreifen, denn jetzt ist er zu alt, um nochmals eine mehrjährige Lehre durchzumachen, und um sich in ein anderes Geschäft einzuarbeiten fehlt es ihm an Gelegenheit. So geht er einer trost- und hoffnungslosen Zukunft entgegen und kann noch Gott danken, wenn er bei einem humanen Prinzipal sein Gna- denbrod in seinen alten Tagen findet. Zu welchem Danke würde ein Solcher sich einem erfahrenen Freunde, der ihm das früher hätte Vorsteven können, verpflichtet füh len, da er jetzt zu spät einsieht, daß er durch die Wahl des Buchhan dels seinen Lebenszweck gänzlich verfehlt hat! Wäre es daher nicht verdienstvoll, ja pflichtgemäß für jeden Prin zipal, bei Annahme von Lehrlingen äußerst vorsichtig zu Werke zu gehen, und jungen Leutrn, welche zu Buchhändlern gebildet zu werden wünschen, eher ab als zu zu rathen! Leider gibt cs aber manche Prin zipale , die mehrere Lehrlinge halten, nur um das Salair für Gehülfen, Markthelfer und Laufburschen zu sparen und gewissenlos genug sind, den ihren Händen anvertrauten Zöglingen oft nicht einmal Gelegenheit zur Erlernung des Nothdürfligsten zu geben, dessen sie, um sich im Buchhandel fortzuhelfen, bedürfen. Sollte es nicht ebenso zweckmäßig als leicht ausführbar sein, wenn von Seiten der Vorstände des deutschen Buchhandels dem Publicum durch öffentliche Blätter dies Alles klar vor Augen gelegt, und eine förm liche Warnung, sich unserem Geschäfte zu widmen, daran geknüpft würde?! Von großem Werthe wäre es gewiß, wenn der Zweck auch nur annähernd erreicht und mancher junge Mann auf diese Weise vor der Reue bewahrt würde, seine besten Lebensjahre an ein Streben gewandt zu haben, das so wenig Wahrscheinlichkeit auf einen günstigen Erfolg gewährt, abgesehen davon, daß ein solches Mittel zugleich einen stärke ren oder schwächeren Damm gegen die immer drohender werdende Eoncurrenz im Buchhandel bildete! M. L. Zur Chronik dcS Potsdamer Buchhandels. Zur Ergänzung unserer Mittheilung im vorigen Blatte mögen noch folgende in No. 80 des Potsdamer Wochenblattes enthaltene Anzeigen dienen: Die in Nr. 79 d. Bl. von dem Buchbinder und Buchhändler S t e- chert gemachte Anzeige, wonach ich mein Lese-Institut durch zudringliche Colporteure und herumlaufende Verwandte zu vergrößern gesucht haben soll, er kläre ich hiermit öffentlich für e i ne Un w a h r k e it. Wer mich kennt, wird wissen, daß mein einfacher Charakter einer Zudringlichkeit schon an und für sich gar nicht fähig ist, am Allerwenig sten habe ich Verwandte herumgeschickt, deren übrigens in Pots dam gar keine leben, wie auch mein Vater seit Jahren todt ist, und wenn er lebte ich ihn nicht zum Colporteur machen würde. Was rc. Stechert ferner von seiner Reellität sagt, die er nun, wo er eigenmächtig ein schwarz auf weiß gegebenes Versprechen zurücknimmt — leuchten lassen will, so mag das Publicum beurtheilen, was davon zu halten ist. Die Uebereinkunft der vier Potsdamer Bibliotheken geschah nur des Publikums wegen und damit keine ungleichen Preise stattfinden sollten. Trotzdem Herr Stechert dieß schriftlich versprochen, hat er den noch für geringeres Geld lesen lassen, und auf Quittung Beträge gesetzt, die in Wirklichkeit nicht eristirten. Dieß kann ich jeden Augen blick durch Beweise erhärten. Ein solches Verfahren schlägt sich selbst und kann unmöglich unter Reellität gesucht werden. Die Leihbibliothek von Carl Hanke. Herr E. Stechert zeigt in Rr. 79 d. Bl- seinen Austritt „aus dem Verbände der Buchhändler Potsdams" mit dem Bemer ken an, daß er nun sein Geschäft nach dem Princip der Re ellität, nicht aber „nach hemmender Uebereinkunft" fort- führcn würde. Hierdurch könnte das verehrliche Publicum leicht zu einer ungünstigen Meinung über die stattgehabte Vereinigung der hiesigen Buch handlungen veranlaßt werden. Deshalb erkläre ich hiermit öffentlich, daß solche nur rein der Achtung und Würde unsers Geschäftes zur Ehre, dem Publicum wie uns selbst gegenüber, abge schlossen wurde, und lediglich eine gleiche Reellität aller hiesi ge n B u ch ha nd l un g e n inunsern sämm tl iche n g e sch ä f t li ch en Beziehungen bezwecken sollte. Horvathssche Buchhdlg. Riege l'schc Buchhdlg. Stuh r'sche Buchhdlg. <Otto Zanke.) (H eintz L S t e i n.) (G. A. G o t t s ch ick.) Eines weitern Eommentars bedarf es hierzu wohl nicht. Die Beurtheilung dieser Angelegenheit mag nun dem Theil des deutschen
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