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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.09.1847
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 24.09.1847
- Sprache
- Deutsch
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18470924
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1157 1847.) Bedürfniß mehr ist, wo geradezu dem Bankerutt in die Hände ge arbeitet wird. Denn wenn's am Ende erst um's Brod geht und um den Hunger zu stillen, hilft kein Verbot, kein Gesetz die Ver breitung einer gesuchten aber verbotenen Schrift zu verhindern. Der gleichen Folgerungen ließen sich noch viele machen, und überall wäre mit Leichtigkeit nachzuweisen, daß alle hier schon angeregten Gebre chen im Buchhandel auch den Staat tangiren, daß daher das In teresse der Abhilfe ganz gleich auf beiden Seiten wiegt. Wenn wir nur wollen! Das läßt sich auch hier wieder sagen, hilft aber so wenig, wie viele bis jetzt gemachte vortreffliche Reform- Vorschläge. Auch der Mann des Fortschritts, unser Dietze, wird so wenig wie alle Reformatoren des Buchhandels, die wir bis jetzt kennen lernten, durch sein Wehklagen und seine Aufforderungen etwas erreichen. Der Strom wird ruhig weiter fließen, wenn auch sein Wasser immer trüber und schmutziger wird und Jeder, der von dem Wasser genießen will, wird es zuvor reinigen müssen. So ist es gerade mit unserem Buchhandel! I. Nebcr die dein Verlags- wie SorlimentShaiidcl gleich verderb liche übertriebene Concurrenz bei Uebersetzung ausländischer Romane. Ich erlaube mir, die Herren College» auf einen Gegenstand des Veclagshandels, der jetzt sehr im Argen liegt, aufmerksam zu machen, und zu Berathung über Abhülfe dieses Uebels einzuladen. Ich meine die jetzt herrschende grenzenlose, ich darf wohl sagen sinnlose Wuth, die Concurrenz von Uebersetzungen bei nur einigermaßen in Rufe stehenden belletristischen Autoren des Auslandes zu häufen. Wo eine Uebersetzung genügte, Deutschland mit dem Products des Auslandes bekannt zu machen, entstehen diese zu Dutzenden, und die ganz na türlichen Folgen davon sind: Verluste über Verluste, statt des ge hofften Nutzens. Unvermeidlich müssen solche verfehlte Speculatio- nen nicht nur von vorn herein Preisbestimmungen Hervorrufen, die, den natürlichen Absatzverhältnissen gemäß, die Kosten nicht zu de cken im Stande sind, sondern die Verleger sehen sich nur allzu häu fig genöthigt, um nur einen Theil des schon verloren gegebenen Ca pitols zu retten, kurz nach dem Erscheinen Herabsetzungen im Preise eintreten zu lassen, die nicht nur den Verlagshandel in den Augen des Publikums entwürdigen, sondern fast in gleichem Maße den Sortimentshändler in Verlegenheit und in Schaden bringen. Soll nicht der Verlagshandel gänzlich ruinirt werden, soll nicht der Buchhandel im Allgemeinen in den Augen des Publicums noch tiefer sinken, als es leider schon der Fall, so ist es die höchste Zeit, daß die Buchhändler sich zu einer vernünftigen Schutzfrist auch für Uebersetzungen vereinigen, oder gesetzliche Bestimmungen dafür zu er zielen streben. Daß dieses nicht eine 30jährige, sondern eine weit kürzere, vielleicht nur 2jährige Frist sein dürfte, setze ich im Interesse von wissenschaftlichen, oder einen höheren poetischen Kunstwerth habenden Werken voraus. Eine solche wird genügen, um zu lehren, ob ein Buch, das oft, nur den pomphaften Anzeigen des ausländi schen Verlegers zu Folge, und ohne nur im Mindesten vorher ge kannt zu sein, von zwanzig und mehr Federn ins Deutsche über setzt wird, auch nur einer Uebersetzung werth ist. Es wird mir lieb sein, wenn ich in Vorstehendem Stoff zu Be sprechung eines Gegenstandes gegeben, der mir sehr beachtungswerlh scheint. 10. Sendschreiben an Herrn Henry M. Bohn in London. Wiederholentlich und immer wieder bringen Sie Persönlichkeiten in unser Börsenblatt, womit Sie den deutschen Buchhändler doch lieber nicht incommodiren sollten. Es ist dergleichen keine ange-1 nehme Lecture, um so mehr, wenn die Persönlichkeiten kein Ende nehmen und so ausarten, wie in Ihrer „verspäteten" Erklärung. Wenn der Hr. Quaritch seine Handlung „Haus" nennt, seine Persönlichkeit mit „wir" bezeichnet, so lassen Sie ihn doch und machen ihn nicht weiter lächerlich. Darin kann Niemand etwas Schlimmes finden! — Es fängt so Mancher mit einem kleinen Zimmer an und hört mit einem großen Hause auf! Sie sagen damit Etwas, das viele junge, thätige Anfänger nicht hinnehmen können, — ja Sie vergeben sich selbst dadurch. Eben so mißfallen uns Ihre übrigen Erklärungen, die dem jungen Manne schaden sollen, eigentlich aber Nichts sind, namentlich wenn man Ihren, Hrn. Quaritch verkleinernden Eingang der Erklärung gelesen hat. Ueberhaupt müssen wir uns dagegen im Interesse des Buchhandels verwahren, das Börsenblatt zur Klatsch-, Spott- und Zank-Zeitung zu machen, wie das leider schon so oft vorgekommen ist. — Das entehrt dies Organ — und beleidigt das Gefühl eines jeden soli den Mannes. Einsender hat weder gegen Sie, noch gegen Hrn. Quaritch irgend Etwas, das ihn veranlassen könnte, persönliche Parthei zu nehmen; — er huldigt einzig und allein dem Princip, das Sie ver letzt haben. Das Börsenblatt darf nicht mißbraucht wer den, oder es hört auf, Organ einer ehrenhaften Ge sellschaft zu sein! Ein deutscher College, dem Ihre Streit- Angelegenheit höchst gleichgültig ist, sie aber der Ehre unseres Blattes wegen dar aus verbannen möchte. Prcß-Prozcsi. Berlin, den 18. September >847. Vor dem König!. Kammergerichte wurde heute die, Seitens des öffentlichen Ministern gegen das den Buchhändler I. Springer hier vollständig freisprechende Erkenntniß, welches auch in diesen Blättern mitgetheilt ward, eingelegte Appellation in öffentlicher Sitzung verhan delt und nach deren Schluß durch den hohen Gerichtshof das Erkennt niß erster Instanz dahin abgeändcrt, daß der Angeklagte des Versu ches eines Preßvergehens für schuldigerklärt wurde. Derselbe hat gegen dieses Erkenntniß die Appellation beim Geheimen Obcrtribunal sofort eingelegt. Todesfall. Am 16. Sepkbr. verschied an einer Herzkrankheit Herr E. A. Fleischmann in München im 70. Lebensjahre. Neuigkeiten der ausländischen Literatur. (Mitgetheilt von W fg. Gerhard.) Belgische Literatur. ^KKri-ns de la 8ociete 6« medecine de 1-iegs. I. annee. In-8. 1'oine I. Inege. 1 5 4KH.rr.i-s de la 8ociete »ledico-clnrurglcale de llruges, annee 1847. 4 livraisons gr. in-8. par an. Ilruges. krix de I'abvnnement an- nuel 3 4KKcirlirn eccISsiastigue de Lelgigue, annee 1847. In-8. llruxelles. l llnKknnK, vrK, Ueckerckes snr l'embr^ogenie, l'anatomle et la pb)'- sivlogis lies ascidies simples, ln-4. , avec plancbes. (kxtrait du tome XX. cles nouveaux memoires cle l'4cadem>e.) Ilruxelles. Liui.io<-i>ri>iiin catkoligue, revue critigue lies vuvrsgss lle religion, cle pliilvsvpliie, d'Iüstoire, de litterature, d'education, etc. I. annee, paraissant inensuellement pac livraisons in-I8. d'environ 60 ü 80 pa- ges ckacune. Ilruxelles. ?rix <ie I'adonnement annuel 1 ,/; 15 llcssvnnn, bin. r»r, ?recis Iiistorigue de la 8ocietd royale des beaux- arts et de litterature de 6snd, depuis 1808 ä 1845. 1 >ol. In-8. 6and.
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