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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1847
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.06.1847
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18470604
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680 stiren können, bei den ganz oder zum Theil kostenfreien Niederlagen die allergrößten Vorkheile zum Nachtheile ihrer bedrängten Eollegen bie ten können und wirklich bieten, ist das Bedauernswertheste und dies um so mehr, da ein Einzelner gar nichts dagegen machen kann, ein schwa ches Rohr im Sturm ist, Alles über sich ergehen lassen muß, sehend, wie bei der emsigsten, angestrengtesten Thätigkeit und Sparsamkeit den noch nicht vorwärts zu kommen ist und zuletzt gar das Allerschlimmste — beim besten Willen nicht pünktlich saldiren zu können. — Dies sind unwiderlegbare Thatsachen, ein klares und wahres Bild und wenn wir dies nun so recht anschaulich gemacht haben, so wollen wir ein an deres Bild, wie uns zu helfen, aufzustellen suchen. Wir können es damit einfach und kurz machen, wenn wir unsere ganze Hülfe und Hoffnung III. in den Kreisveceinen und wieder in einem gemeinschaftlichen Zusammenwirken dieser Vereine vertrauensvoll zu finden vermeinen. Bestehen erst in allen Provinzen, allen Gauen unseres lieben Deutsch lands solche Vereine mit ihren zusammenkcltenden Statuten, ihre ganze Wirksamkeit würde bald und auf das Entschiedenste überall hin den gewaltigsten Einfluß üben, uns alle, auch die kleinsten Buchhändler in dem gemeinschaftlichen Streben und Wirken stärken und kräftigen. Mögen diese Vereine dann über den Rabatt, diese Mißgeburt und möglichst dessen gänzliche Abschaffung bestimmen und Beschlüsse darüber fassen, die dann alle Verleger und Sortimenter, ohne Aus nahme, auch Berliner und Leipziger anzunehmen haben und wahrlich, wir alle werden uns nur gut und besser dabei befinden; denn die Groß städter werden ohne Rabatt-Abgabe zwar weniger, aber desto vorlheil- haftere Geschäfte machen, herbeigeführt durch den Abfall nach auswärts und in die Ferne, da dann weniger Unkosten, weniger Personal erfor derlich. Durch alle Zeitungen und Blätter müßte dann die Abschaffung des Rabatts manifestirt werden. Würden aber Einzelne in Berlin, Leipzig und den großen Städ ten nicht beitreten, ihr Unwesen zum Ruin ihrer bedrängten Eollegen forttreiben wollen, dann wäre cs an der Zeit, daß sämmtlichc Kreisver- cine dahin wirkten, all und ;ede Geschäftsverbindung, bestehe solche nun in Entziehung sämmtlicher Commissionen, der Verlagslicferung oder Verlagsannahme, abbrechen und die übrigen Verleger und Sorti menter, die noch zu keinem Kreisvereine gehören, zu gleichen Maßnah- , men vcranlaßtcn. Dies dürfte nach unserer Ansicht das einzige und wirksamste Mit tel zur Beseitigung solcher Mißbräuche zu unserer Nothwehr und Auf hülfe sein, ein Fels, auf den wir fortbauen, ein Anker, an den wir uns festhaltcn können. Doch noch andere und wesentliche Vorkheile können die Kreisvcr- eine nur dadurch bieten, wenn deren Mitglieder sämmtlich oder zum großen Theil dahin sich vereinigen, von den Verlegern von guten gang baren Artikeln große Parthicn gegen baar anzukaufen und unter sich dann zum repartirten Preise zn vertheilen; ja mehrere Vereine zusammen könnten ganze Auflagen von alten, aber noch gangbaren Verlagsartikeln acquiriren, wie solche in neuester Zeit Baer, Westermann w. vielfach erworben. Dadurch würden die Herren Verleger und wir stets sichere und vorthcilhaftcre Geschäfte mache», es wieder zum Lager halten und dadurch zu wirklichen Buchhändlern bringen.*) Wir Greifswalder, Stralsunder und Anclamer machens bereits so und Habens nicht zu bereuen. Die erfahrensten Geschäftsmänner, der würdige Frommann an der Spitze, sind darin einverstanden, mögen wir zu unsecm eigenen Heil, zu unserer eigenen Rettung dergleichen Vereine, wo noch keine *) An Stelle der kostspieligen oft vergeblichen Rovasendungungen würde ein allgemeiner Novazcttcl, mit dem Börsenblatt hcrausgegeben, wie wir be reits solchen angedcutet und besprochen, zum Circulircn unter den Kunden genügen. 53 sind, überall Hervorrufen. Zu meiner Freude kann ich es denn auch jetzt schon hier öffentlich aussprechen, daß mein früherer Aufruf zu einem solchen Vereine bei den nah und fern wohnenden Eollegen den erfreu lichsten Anklang gefunden, wir dieserhalb in Kurzem an alle Pommer- schen Buchhändler ein Circulair erlassen werden, einladend zu einer Zu sammenkunft in Greifswald, die im August d. I. am zweckmäßigsten stattfinden dürfte, um auch in unfern Pommern damit zu Stande zu kommen und nun vom Wort zur That; dies wünscht unter herzlichem Gruße W. Dietze. Berichtigung. Das stenographische Protokoll der Börsen-Versammlung vom 5. Mai (s. Nr. 47 des Börsenblattes) giebt meinen Vortrag nicht getreu wieder. MitUebergehung einiges Nebensächlichen, namentlich des etwas confus concipirten drittletzten Satzes, bemerke ich in Betreff der Hauptsache Folgendes: Das Werk, welches ich der Theilnahme der verehrten Geschäftsge nossen empfehle, ist nicht eine Geschichte des deutschen Buchhandels, sondern vorerst nur die nothwendige statistische Grundlage dazu, welche ich ausdrücklich als einen „Ooäex nunsinsriiis 6erman iss literatae oder Meß-Jahrb ücher des deutschen Bu chhan - dels von dem Erscheinen des ersten Meß-Katalogs im Jahre 1564 biszu dem gegenwärtigen Jahre (1850?)" bezeichnet habe. Diese Arbeit, von welcher ein Probeheft von 11 ge druckten Bogen vorlag, giebt Jahr für Jahr die zu den deutschen Bü- cher-Messen gekommenen literarischen Erscheinungen des In- und Aus landes nach Zahl, wissenschaftlichem Fache, Sprache, Verlagsort und Verleger. Mehrfache Register und culturhistorische Karten sollen diese einzelnen Verhältnisse noch zu besonderem Ueberblicke bringen, einige Facsimile's namentlich dem bibliographischen Curiositäts - Interesse dienen. Wie ich bereits in meinem Vortrage bemerkt, ist das Manuskript des Textes bis auf wenige Messen vollständig vorhanden, so daß der Druck, welcher vielleicht in zwei Jahren vollendet sein wird, ununter brochen sortschreitet. Was dann im Falle günstiger Entschließung der verehrliche Börsen-Verein aufwenden möchte, wird bei weitem weniger betragen, als ich in meiner ersten Mittheilung bezeichnet hatte. Nicht nur habe ich, dem Rathe der erwähnten Commission zufolge, die Auflage des Werkes von 1000 auf 500 Exemplare ermäßigt, sondern ich werde mir auch nach dem Vorschläge des Herrn College» Ruthart und eben falls im Einverständniß mit der Commission erlauben, vor der Aus gabe des Buches den Weg der Subscription einzuschlagen. Es würde demnach erst in einigen Jahren mein Antrag auf Uebernahme des hoffentlich dann sehr unbedeutenden Kosten-Restes von Seiten des Bör senvereins erfolgen. Bei dieser Gelegenheit sei es mir gestattet, noch die Bitte an die Herrn College» zu richten, mir über die, an ihren resp. Wohnorten vor handenen Meß-Kataloge, namentlich aus dem 16. und 17. Jahrhundert, gefälligeMittheilung zu machen. Besonders dankbar würde ich es erken nen, wenn mir, natürlich leihweise, Frankfurter Meß-Kataloge aus den Jahren 1564—1570, so wie aus dem Anfänge des vorigen Jahr hunderts und Leipzi ger Meß-KatalogeausdenJahren 1619—1628 und 1680 baldigst überlassen werden könnten. Halle, den 28. Mai 1847. G. Schwetschke. Todesfall. In Stuttgart starb am 20. Mai Herr I. I. Wagner, Ge schäftsführer der Cotta'schen Buchhandlung.
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