Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.09.1847
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 03.09.1847
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18470903
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-184709036
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18470903
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1847
- Monat1847-09
- Tag1847-09-03
- Monat1847-09
- Jahr1847
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1060 der in demselben repräsentirtcn Gewerbe, wobei zu seiner nicht gerin gen Ucberraschung der Buchhändler gnc nicht erscheint. Es finden sich nämlich in der amtlichen Liste: 51 Kaufleute (Eommerzienräthe, Handels-Präsidenten rc., von denen man nicht wissen kann, ob sie noch Geschäfte haben oder nicht, sind nicht mitgerechnet), 13 Apotheker, 2 Brauereibesitzer, 2 Maurermei ster, 1 Holzhändler, 1 Porzellanfabcikant, 1 Seifensieder, 1 Schän- ker, 1 Hüttenbesitzer, 1 Ziegeleibesitzer, 1 Lederfabr., 1 Gastwirth, 1 Goldarbeiter, kein Buchhändler. Betrachtet man dies Resultat der Vertretung des Buchhandels mit unfern Nachbarstaaten, so stehen wir gewiß sehr im Schatten; ob der Grund hierzu in der Theilnahmlosigkeit der Standesgenosscn am allgemeinen Wohl oder im mangelnden Vertrauen des Volkes zu un- serm Stande liege, das überlasse ich einer gewandteren Feder und einer gerechteren Einsicht, wie ich selbige zu bieten habe. Wünschenswerth wäre eine solche Arbeit gewiß, denn sie könnte wohl Veranlassung sein, daß sich irgend ein College, durch geistige Vorzüge und materielle Besitz- thümer befähigt, fände, der sich um das Ehrenamt eines Abgeordneten be würbe und bei dem nächsten Landtage den Theoretikern, die es mit der Presse und dem Buchhandel gut meinen, in belebter Sprache von der praktischen Seite unseres Standes ein richtiges Bild entwürfe, das ge wiß nicht wirkungslos vorübergehen würde. Wer trägt die Schuld? Viel wird seit Jahren über die s. g. Eindringlinge geklagt, und nicht mit Unrecht; denn gerade diese sind es in der Regel, welche durch Bewilligung eines höher» Rabatts an Kunden das Geschäft herunter bringen. Aber wer anders als wir Buchhändler selbst sind Schuld, daß so mancher Unberufene, Buchbinder, Musiklehcer, Leihbibliothekar, Gärtner u. s. w. unserm Vereine angehört. Haben die Leutchens nur einige Tausend Thaler, oder sagen, daß sie im Besitz derselben, und machen Anfangs kleine ü Oonlo-Zghlungen, dann ist der Credit bei den Verlagshandlungen bald gewonnen und noch leichter findet sich ein Eommissionair in Leipzig und Berlin, welcher den neuen College» in unfern Kreis einführt. Möchten sich letztere nicht so bereit hierzu fin den und die Verleger bedenken, daß der Absatz nur höchst selten vergrö ßert wird, sondern die Saldos aus solchen Städten künftig in kleinern Partieen eingehen, das Resultat aber mit wenig Ausnahmen ziemlich dasselbe ist, wie vorher. Wer und wo ist Herr Armand? Am 22. oder 23. Aug. ist ein Circulär von Armand L Co. in St. Petersburg ausgegeben worden, in welchem zwar von dem stillen Compagnon, Herrn vr. Robert Lippert, mit keiner Silbe aber von Herrn Armand die Rede ist. — Curios! Das Circular ist von Mitte August datirt und enthält doch Zeug nisse, die erstem 17., 18. und 20. Aug. ausgestellt worden sind. — Curios! DaS Circular ist in Leipzig gedruckt und von dem anwesenden Herrn vr. Rob. Lippert unterzeichnet worden; da es aber auch von Herrn E. Armand unterzeichnet ist, so liegt die Frage sehr nahe: ob derselbe sich ebenfalls in Leipzig befinde? — Hoffentlich wird darauf mit „Ja" geantwortet werden, sonst wäre die Sache — nicht curios. lieber geleimte und löschpapicruc Bucker. Es ist unbestreitbar, daß das Leimen des Papiers zur Pa pierfabrikation und nicht in dieBindestubc gehört; dennoch ruht bei dem deutschen Buchhandel und Bücherfabrikationswesen die Last, die Bücher haltbar und glatt zu machen, auf dem armen Buchbinder seit 4 Jahrhunderten, reich an Fortschritten im Druckwesen..— Und zwar muß und kann in der Buchbinderei immer nur eine kleine Partie Bücher planirt werden, die in den verschiedensten For maten, roh, broschirt, oft zur Ungebühr eingesägt und am Rücken unsinnig verleimt, statt mit reinlichem Kleister verbunden, kaum ge- ^ 79 falzt und ausgeschnitten und beschnitten, ankommen.— Das erfordert Kenntniß, Uebung und Geschicklichkeit und versetzt dem Lehrling manche Kopfnuß und Ohrfeige und dem Meister manchen Aerger und Ver druß, wohl auch kleinen und großen Verlegern einen Fluch, wenn Schade und Mangel entsteht, und sich beim Falzen der Geselle länger aufhält, weil kein Custos, selbst bei Einsteckbogen angedruckt ist. — Dagegen kann in der Papiermühle mit weit geringerer Mühe und weit geringeren Unkosten, zumal bei Maschinen, das Papier in Masse in der Bütte U geleimt werden und darf dadurch wahrlich keine vollen 10LH höher zu stehen kommen, wenn man einmal für allemal nicht anders abzuliefern weiß. — Möchte doch der zu hoffende neue Abschnitt in der Geschichte des Buchhandels, das Jahr 1848, nur solche Bücher bringen, die auf geleimtem Papier gedruckt sind. Daß es in der Druckerei an geht und nur Schlendrians sel. Söhne dawider sind, beweisen die schön gedruckten illustrirten Ausgaben Webers und anderer Ehrenmänner. — Fängt man doch endlich an, auch Parisius Catechismus, die Sch u lb üch e r von Meurs rc. auf geleimtes Papier zu drucken, und Frankreich, England, so wie die Nachdrucker in Brüssel sind schon lange hiermit voraus; und welche Vortheile ersprießen den Ver legern, Sortimentern, Bücherkäufern, ja selbst den Du- tenfabrikanten aus haltbarem Material. — Schnelle Bedienung, keine Defecte mehr, größere Lust zu guter Arbeit von Seite der Buchbinder — überall Freude und Freunde — und wenige vergriffene Remittenden. Wohl schlagen dann in Deutsch land auch gute Vorschläge nicht, wie jetzt, blos durchs Papier. — Darum rufe ich, mit Atting Hausen skizzirend, den versam melten Verlegern, Händlern, Druckern zu: seid einig, das Pla- niren gehört in die Mühle, planirt, die Gewerbe müssen Hand in Hand gehen. Ein Binder. Berichtigung. Soweit der Aufsatz: „Buchdrucker im Publicum" in,Nr. 64 der dies jährigen Börsenblätter mich berührt, erwiederc ich dem Verfasser desselben: daß Herr Direktor Tschirch die Erlaubniß der Herren Breitkopf K H. zur Aufnahme des qu. Mcndclssohn'schcn Volksliedes in die bei mir er scheinende Sammlung leichter Männergesänge „der Volkssängcr" in Händen hatte. Wenn diese Erlaubniß bei dem Liede selbst im 1. Hefte des „Volkssängers" nicht angegeben, so ist es ein Versehen, dem nach träglich im 2. Hefte durch eben diese Angabe begegnet werden wird. Den Vorwurf eines Nachdruckes weise ich entschieden zurück und werde dazu wissentlich nie meine Hand bieten. C. F. Weigmann. Die allg. xreuß. Zeit, bemerkt in einem Artikel aus Wien vom 25. Aug.: Das seither bestandene, sogenannte Central-Bücher-Revisionsamt wird neu organisirt, in seiner Wirksamkeit höher gestellt werden und den Namen einer Censur-Direction erhalten. Zum Chef derselben ist, wie man vernimmt, der Kaiserliche Hofrath von Martine; aus Jnnsspruck berufen, und ihm werden der bisherige Amtsvorstand, Kaiserlicher Rath Hölzl, als erster und Herr Kankhoffer aus Lemberg als zweiter Adjunct an die Seite gegeben werden. Ueber der Censur-Direction steht dann als Berufungs- Instanz das Censur-Collegium, dessen vom Kaiser befohlene Organisirung ebenfalls im Gange ist. In Bauern ist unterm 6. Aug. in Betreff des Maschinenpa piers Folgendes verordnet worden: I) daß vorerst und bis das Maschi nenpapier besser und bezüglich des darauf Geschriebenen haltbarer gefer tigt wird, kein solches Papier gestempelt werde; 2) daß kein Maschinen papier, so lange dasselbe in der Haltbarkeit der Masse und der Tinte nicht durch Fernhaltung der Bleiche mit Säuren und durch vollkommene Wa schung dem geschöpften Papier gleichkommt, zu den Acten, Verhandlungen und Ausfertigungen verwendet werde, welche für einen längcrn Gebrauch bestimmt sind; daß 3) die Behörden wiederholt beauftragt werden, über haupt bei Ankauf von Maschinenpapier, wenn sie solches zu minder wich tigen Verhandlungen, Vorladungen u. d. gl. verwenden wollen, sich vor dem Ankauf durch eine Prüfung zu überzeugen, daß es möglichst frei von Chlor sei.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder