Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.08.1847
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- 20.08.1847
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- Deutsch
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1003 1847.^ Falle einer theilw eisen Zerstörung die Verhandlung wegen der Vergütung ungemein -rschwerdsein würde, wenn bei den geretteten Sachen erst eine Untersuchung astgestellt norden müßte, was davon für versichert und was für nicht gewesen sei. Die Feuerbankagenten würden schöne wenn ein Hnlbver- sichertec, der beim Retten zunächst nach^n anvertrauten Neuigkeiten gegriffen hätte (wie das in solchem Falle ganz recht wäre) ihnen gegen über behauptete: das Gerettete sei alles unversichert, das Verbrannte dagegen versichert gewesen. 2)Nicht leichter würde eine solcheSonderung voneignem und bloß anvertrautem Sortiment den Verlegern gegenüber durchzuführen sein, nachdem dieser Gegenstand einmal — und auf welche Veranlassung ist allen bekannt — zur Sprache gebracht worden ist. Kein Buch händler, der nur etwas aufseinen Verlag hält, würde künftig altern Verlag ü Oonck. senden, Disponcnden gestatten, Nachverschreibungen von Neuigkeiten expedircn, wenn der Empfänger nicht die Haftpflicht dafür übernähme; es würde also einzig und allein die Prämie für das in demselben Jahre wirklich als Neuigkeit ohne ausdrückliches Verlan gen Eingesandte erspart werden können und das nicht einmal von allem Verlage, denn manche würden sich auch darauf nicht mehr einlassen. Wenn nun der Sortimentshändlec durch eine theilweise Versi cherung seines Lagers sowohl der Versicherungsgesellschaft als dem Verleger gegenüber in eine schiefe Stellung und bei Vorkommen wirk licher Schäden in die Gefahr kommt, als einer zu erscheinen, der sich auf Kosten der einen oder des andern bereichern wolle, so scheint mir wirklich nicht zweifelhaft, was ehrenhafter sei zu sagen „ich versichere nur mein volles Eigenthum, das andere zu versichern, ist gegen mein Pcincip," oder „das anvertraute Gut schütze ich so gut, wie mein eignes." Und was kostet denn nun diese Ehrenhaftigkeit? Darauf möge Lieschings Bericht Beilage S. 99 — 106 antworten, der mit ungemeiner Gründlichkeit und Umsicht die Zahlenverhältnisse, auf die doch am Ende das meiste ankommt, herausgeklaubt und alles ge wiß nicht zu niedrig angeschlagen hat. Er rechnet auf 20000 fl. netto, die eine Handlung gegen ihre Geschäftsfreunde jährlich zu ver treten hat, zur Zeit vor dem Remittiren, wo also die » Lonck. Vorräthe klm größten sind, diese zu 13500 fl. netto, wovon die Versicherungs summe (2/z des Nettopreises) 9000 fl. oder circa 5000 betragen würde, was zu IVoO/o» Prämie gegen 8-/? — zu 2 LH etwa 10 ^ Unko sten beträgt und fahrt dann fort: „Was sind aber als Bestandtheil der jähr lichen allgemeinen Handlungskosten einer Sortimcntsbuchhandlung, welche bei circa 8000 ^ Ladenpreisumsatz, bei circa 6000 Liste und 100 Centn, jährlichen Gewichteinganges nur allein an Fracht jährlich Hunderte verwendet — was sind acht oder zehn Thaler Mehrausgabe, gegenüber der Wichtigkeit von Gesichtspunkten, wie sie diese Blätter festzustellen versucht haben? — Und wenn auf 10000 fl. jährlich zu bezahlender Saldi jährliche 8-/? Prämienausgabe kommen, wieviel fallen durchschnittlich auf Eine der angenommenen 700 H and lungen mit ihren je 4000 Durchschnittsbetrag einer Meßliste? Fünf Thaler und 18 Si l berg r os ch en: auf einen der 350 Verleger sielen nach S. 52 als Assecuranzkostendurchschnitt —dreißigThaler. Der gesammte Verlagshandel trug an Prämienlast 10 — 11,000 — auf den Sortimentshandel kämen weniger als viertausend Thaler und dies bei einem Ladenpreisumsatz im Sortimentsbuchhandel von beinahe vier Mi lli onen Thaler. Von je tausend Thalcrn Erlös an Kundenrechnungcn wäre Ein Thaler zur Sicherung des Verlegers zu verwenden, welcher das ganze Jahr hindurch seinen Credit leiht. Diese Verhältnisse sprechen für sich selbst." — Weiter berechnet er, welchen Aufwand ein Verlagsgeschäft, das für 35,000 fl. ü Oonch- Artikel bei 700 Handlungen zerstreut lagern hat, diesen allen zusammen dafür verursacht und erhält (S. 106) 20 Dann fährt er fort: „Zu Gunsten einer solchen einzelnen Vcrlagshand- lung wird also die jährliche Durchschnitts-Ausg.abe Einer der 700 Sortimentshandlungen an Vecsicherungsgeld im höchsten Falle betragen zehn Silberpfennige oder neun Neu- Psennige. Auf 25 Durchschnittssaldo, welche jene Verlagshand lung von jeder solcher Firma empfinge, beträgt dies V/ Lo." Ist es nun der Mühe werth, sich darüber zu streiten und gar eine Ehre darin zu suchen, sich einer festen und billigen Ordnung zu wider setzen, die nach jahrelanger Berathung endlich eingeführt werden soll? Verkennt man denn ganz das große Zugeständnis, welches durch Herab setzung des Anspruchs für (in Masse) zu Grunde gegangene Bücher auf zwei Dritlheile des Nettopreises gemacht worden ist? Vergißt man ganz, daß dieses Zugeständnis nur denen zu Gute kommen wird, die der Uebereinkunft beitretcn? Uebersieht man die Vorsorge, die in der Uebereinkunft getroffen ist, mißbräuchliche Neuigkeilssendungen von ihrem Schutze auszuschließen? und begreift man denn nicht, daß dem Sortimentshandel durch andere Mittel aufgeholfen werden muß, als durch jährliche Ersparnis von je 5 18 S-s ? Wenn nun einmal Verleger und Sortimenter einander gegenüber gestellt werden sollen, so mögen es sich diese gesagt sein lassen, daß nicht die Verleger ihre Feinde sind, deren Kapital und Unternehmungsgeist ihnen Jahr aus Jahr ein auf langen Credit und mit der Erlaubnis, das Unverkäufliche zurückzugeben, die Maaren liefern, von deren Ver kauf sie leben, sondern sie selbst in ihrem blinden Wetteifer, sich gegen seitig beim Publicum auszustechen, in ihrer Scheu, sich unter einander über angemessene Rabattsähe zu verständigen und durch gemeinschaft liche Partiekäufe von gangbaren Artikeln größere Vortheile zu sichern, in ihrer Trägheit, wo es gilt, Anmaßungen und schädlichen Neuerun gen Einzelner mit vereinter Kraft und festem Willen entgcgenzutreten oder die Regierungen durch immer wiederholte gemeinschaftliche Re monstrationen von der Verderblichkeit des maaßloscn Eoncessionirens neuer Buchhandlungen endlich zu überzeugen. Doch ich halte ein mit meinem Sündenregister, denn ich will ja Niemand erbittern, sondern nur aber und abermals darauf Hinweisen, daß der deutsche Buchhandel auf einem Punkte steht, wo cs nicht mehr genug ist, wenn jeder Einzelne, oft zum Schaden der Uebrigen, für sich selber sorgt, so gut er kann, sondern daß wir endlich mit Ernst zu ge meinschaftlichen Maaßnahmen schreiten und dabei Privatfeindschaften sowohl als das unverständige Entgegenstellen der Verlags- und Sorti ments-Interessen bei Seite lassen müssen. Jena, den 16. August 1847. Fr. I. From mann. Erwiederung. Herr I. F. A. Reiff in Coblenz ersucht mich in No. 68 dieses Blattes „2hm auf diesen Wege sagen zu wollen, wodurch Herr Napp in Sim- „mern in den Stand gesetzt ist, meine Neue illustrirtc Zeitschrift zu „I I S-s pr. Quartal liefern zu können, während er und andere Sor- „timcntshandlungen 15 S-? bezahlen müssen." Herr Z. F. A. Reiff scheint cs zu lieben, seinen Namen recht oft in diese» Blättern zu lesen, obgleich er nach dieser Ehre nicht allzu sehr gei zen sollte! Die obenstchcnde Frage hätte sich Herr Reiff indcß sehr leicht selbst beantworten können, wenn cs ihm beliebt hätte, seine Augen auf meine Facturcn zu richten, auf welchen mit großer Schrift gedruckt steht „feine Ausgabe der neuen illustr. Zeitschrift pr. Quartal 2V S-? cko. «Io. mit Stahlstichen 24 S-f „ordinaircAusgabe auf gcringcs Papier in kleinem Format pr. Quartal 10 S/ Herr Napp in Simmern biaucht ca. 150 Erpl. dieser ordinaircn Aus gabe als Extrabeilage in sein Wochenblatt und bezahlt dieselben auch ganz p ü n k t hi ch und wenn Herr Reiff desgleichen thut, so stehen ihm jeden Augen blick von dieser ordinaircn Ausgabe soviel Erpl., als er nur wünscht, zu Diensten. Stuttgart, den 4. August 1847. C. Dittmarsch. 145 *
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