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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-03-23
- Erscheinungsdatum
- 23.03.1916
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1916
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^ 66. 23. März 1916. Redaktioneller Teil. Post. Der Postverkehr zwischen Deutschland und Portu - g a l ist gänzlich eingestellt und findet auch auf dem Wege über andere Länder nicht mehr statt. Es werden daher keinerlei Postsendungen nach Portugal mehr angenommen, bereits vorliegende oder durch die Brief tasten zur Einliefcrung gelangende Sendungen werden den Absendern zurückgegeben. Bon der Universität Göttingen. — Das neu erschienene Vor lesungsverzeichnis für das Sommcrsemefter enthält außer der Ankün digung von etwa 390 Vorlesungen und Übungen einen Anhang, der die Kurse für Kriegsteilnehmer angibt: sie umfassen Vorlesungen zur allgemeinen Bildung, Kurse und Übungen zur Ergänzung der Sachkenntnisse, Kurse und Kolloquien zur Studienförderung für Fort geschrittene und sind z. T. unentgeltlich. Die Jmmatrikulations- termine finden des späten Osterfestes wegen in der Zeit vom 26. April bis 6. Mai statt. Die Studierenden werden dann noch besonders ans die Inanspruchnahme der Akademischen Auskunftsstelle hinge- wicsen, die jetzt in der Akademischen Lesehalle lWeenderstraße, Ecke Stumpfebiel) ihren Sitz hat. Das Latein in der ersten juristischen Prüfung. — Dein braun schweigischen Landtage lag ein Antrag des Abg. Rechtsanwalt Dähne vor, das Bestehen der ersten juristischen Prüfung nicht mehr von einer hinreichenden Kenntnis des Latein abhängig zu machen. Die Kom mission hatte sich aus denselben Standpunkt gestellt, doch sprach sich der zuständige Staatsminister Wolfs dagegen aus und betonte, daß sich die juristische Prüfungskommission einstimmig gegen den Antrag des Abg. Dähne ausgesprochen habe. Er müsse auch darauf Hinweisen, daß bei einer Prüfung die Schüler, die vom humanistischen Gymnasium ge kommen waren, im Latein versagten, während diejenigen, die von der Obcrrcalschule kamen, die Lateiuprlifung bestanden. Trotz des Wider spruchs des Staatsministcrs nahm aber doch der Landtag den Antrag Dähne mit großer Mehrheit an, das Staatsministerium zu ersuchen, das Gesetz vom 9. Mai 1909 dahin abzuändern, daß dem Latein nicht mehr die große Wichtigkeit im ersten juristischen Examen beigemesscn werde. Verbot von Nachnahmezahlnngcn an das Ausland. — Eine Ver ordnung des BuudesratS beschäftigt sich mit dem Nachnahme- und Frachtverkehr mit dem Ausland. Die Verordnung hat folgenden Wort laut: Zahlungen nach dem Auslande im Wege der Nachnahme sind verboten. Bei Eisenbahngütersendungen nach dem Auslande muß die Fracht in Überweisung gestellt werden. Eisenbahngütersendungen aus dem Auslande werden nur übernommen, wenn die Fracht im Auslande bezahlt wird. Der Reichskanzler kann Ausnahmen von den Vorschriften dieser Verordnung Anlassen. Diese Verordnung tritt mit dem 1. April 1916 in Kraft. Der Reichskanzler bestimmt, wann und inwieweit diese Verordnung außer Kraft tritt. Wie W.T.B. mitteilt, wird auf Grund der Ausnahmebefugnis des Reichskanzlers der Verkehr mit Österreich-Ungarn und den darüber hinaus gelegenen Ländern sowie mit Luxemburg und mit den besetzten Gebieten von der Regelung ausgenommen. Ein neues indisches Alphabet. — Die indische Regierung hat eine besondere Kommission ernannt, mit der Aufgabe, ein einziges einheit liches Alphabet zusammcnzustellen. Dieses Alphabet soll die latei nischen Schriftlichen als Grundlage haben, wozu noch einige Erwei terungen treten. Für keinen Dialekt wird die Schrift mehr als 53 Zei chen, also nur den zehnten Teil der gegenwärtig noch gebrauchten Schriftzeichen, umfassen. Zum engeren Zusammenschluß von Deutschland und Österreich- Ungarn. Die Wiener »Freie Presse« begrüßt die Nachricht, daß eine ständige Deputation des Deutschen Juristentages mit der Frage des engeren Zusammenschlusses von Österreich-Ungarn und dem Deut schen Reiche auf dem Gebiete der Nechtsbildung sich beschäftigen wird. Ein engerer Zusammenschluß in der Rechtsbildung bilde eine der Vor aussetzungen und eine der wichtigsten Maßregeln der auf eine wirt schaftliche Annäherung der Mittelmächte abzielenden Bewegung. In der Aktion des Deutschen Juristentages erblickt das Blatt daher ein Zeichen, daß die auf den Schlachtfeldern so eng Verbündeten auch in den Werken der Kultur und des Friedens einander immer näher rücken. Einziehung von Forderungen in Serbien. — Die »Norddeutsche Allgemeine Zeitung« schreibt: »Infolge der Beteiligung von deutschen, österreichisch-ungarischen und bulgarischen Truppen an der Besetzung Serbiens sind vielfach Zweifel darüber hervorgetreten, an welche Stelle? ! deutsche Privatpersonen sich wegen des Schutzes ihrer Vermögensinter- ! essen in Serbien zu wenden haben. Die aus diesem Anlaß einer Reihe von Handelskammern und Einzelpersonen zugegangene amtliche Mit teilung, daß für die Entgegennahme von Anträgen solcher Art das Oberkommando der Heeresgruppe von Mackensen zuständig sei, hat zu einer Belastung dieser militärischen Stelle geführt, die eine anderwei tige Fürsorge für die in Rede stehenden deutschen Interessen erforderlich erscheinen läßt. Das Nähere hierüber wird in Bälde bekannt gegeben werden. Einstweilen ist davon abzusehen, Anträge der bezcichneten Art an das Oberkommando der Heeresgruppe von Mackensen zu richten.« Von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. — Zur Feier ihres 157. Stiftungsfestes hielt die Bayerische Akademie der Wissen schaften eine Festsitzung ab, an der auch der König teilnahm. Der Präsident der Akademie Prof. Or. Crustus leitete die Sitzung mit einer Huldigung für den König ein und betonte, daß die Arbeiten der Akademie einen steten Fortgang genommen hätten. Die Beziehungen zum neutralen und befreundeten Ausland sind fruchtbar geblieben. Schwere Verluste hat das große Unternehmen des l'ftegaurus livZuas lativae dadurch erlitten, daß von den 18 Mitgliedern 13 zu den Fahnen einberufen wurden. Die Kommission zur Erforschung der bayerischen Mundarten konnte über eine reiche Ernte berichten. Neue Aufgaben zeigen sich am Horizont, u. a. die Aufnahme der von unseren Truppen gesungenen Lieder. Ferner machte der Präsident knrz Mitteilung über den Zuwachs der Sammlungen, besonders über die Expedition der Zoologischen Staatssammlung nach dem Urwald Bielowesch, der nunmehr in dem Bereich der deutschen Waffen und der deutschen Ver waltung liegt. Die Expedition verdankt ihren Erfolg dem Prinzen Leopold von Bayern, der die Anregung dazu gegeben hat. Zum Schluß hielt Prof. vr. Bäumker die Festrede über Platonismus im Mittelalter. Keine Papierausfuhr. — In Berliner und anderen Blättern wird behauptet, deutsche Papierfabriken hätten auf dem Wege über neutrale Staaten große Mengen Papier an das feindliche Ausland geliefert. Wie amtlich mitgeteilt wird, ist an diesen Behauptungen nichts Wahres. Bereits am 28. September vorigen Jahres ist ein Ausfuhrverbot für Zeitungspapier, am 10. November ein Ausfuhrverbot für alles Papier ergangen. Papier geht heute nur, und auch nur in kleinen Mengen, in die okkupierten Gebiete: eine weitere Ausfuhr nach dem neutralen Ausland findet nicht statt. Keine Änderung des 8 63 des Handelsgesetzbuchs. Der Verband der reisenden Kaufleute Deutschlands hatte eine Eingabe an den Bun- deSrat mit der Bitte gerichtet, den 8 63 des Handelsgesetzbuchs so zu ändern, daß dem zum Heere einbcrufenen Handlungsgehilfen stets ein Anspruch auf Gehalt für sechs Monate znstehe. Der Staatssekretär des Neichsjustizamts Di-. Lisco hat darauf geantwortet, daß eine derartige Gesctzesänderung nicht beabsichtigt sei. Literatur-Register der organischen Ehcmic. — Eine Anzahl großer Firmen der deutschen chemischen Industrie hat jetzt auf Anregung der Deutschen chemischen Gesellschaft für die Jahre 1916 bis 1918 eineSumme von über 40 000 ^ gestiftet, um die stetige Arbeit für das von R. Stelzner redigierte Literatur-Register der organischen Chemie zu sichern. Breslauer Fachkurse für Wirtschaft und Verwaltung. — Schon vor dem Kriege hatte die rechts- und staatswifsenschaftliche Fakultät der Universität Breslau beschlossen, in Anlehnung an die Universität und die Technische Hochschule Fachhochschulkurse für Wirtschaft und Ver waltung einzurichten. Zugleich sollten diese Kurse Schlesien und den benachbarten Landesteilcn Ersatz für die fehlenden Handels- und ähnlichen Fachhochschulen bringen. Während des Krieges verzögerte sich die Ausführung des Gedankens. Die Vorbereitungen sind aber nunmehr unter opferwilliger Mitarbeit aller in Betracht kommenden Kreise so weit gediehen, daß die Verwirklichung des Planes gesichert ist. Es ist zunächst an die Eröffnung von fünf .Kursen gedacht, je eines für Wirtschaft und Verwaltung der Kommunen, Soziale Versicherung und Soziale Fürsorge, Jndustriewirtschaft unter Berücksichtigung der Bergwirtschast, Bankwirtschaft und ländliche Verwaltung. Die Kurse sollen gewissermaßen als Oberbau für die grundlegenden juristischen und wirtschaftswissenschaftliche Vorlesungen an der Universität gelten. Als Dozenten sind für die Spezialkurse ganz überwiegend hervor ragende Männer der Rechts-, VerwaltungS- und Wirtschaftspraxis in Aussicht genommen. 311
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