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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.05.1847
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.05.1847
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18470514
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1847.1 609 wenn endlich Vereine von Sortimentshändlern sich bilden, um durch gemeinschaftliche Maßregeln zu erzwingen, was billigen Vorstellungen nicht gelang. 0.) Die ungebührlichen Vorausberechnungen (also zugleich Restschreibungen) können fürder bei der sich nur an den Effektivstand haltenden Buchung nicht mehr berücksichtiget werden. In billiger Anerkennung jedoch der bisweilen wohlberechtigten Ausnahmsfälle, erklären die östreich. Sortimentshändler, daß sie das Restschreiben von höchstens ein Paar Heften oder Bänden, und einen Zwischenraum bis zur gänzlichen Ablieferung von höchstens ein Paar Monaten, wobei jedoch dcrAbrechnungstermin niemals überschritten werden darf, keinesfalls beanständigen. iu> 3 A.) Die leider immer mehr überhandnchmende Schmälerung des Rabatts bei Werken, welche nicht augenfällig eine Rabatt verminderung rechtfertigen, wird uns zwingen, in allen solchen Fällen Wahlzettel der unbedingten Novafeudung vorzuziehen. 0.) Hinsichtlich der Zeitschriften erkennen die östreichischen Sortimentsbuchhändler an, daß bei manchem schon seit früher beste henden der volle Rabatt von Va und die Notirung auf neue Rechnung den Verlegern unmöglich fallen dürfte, müssen aber Beides für neu erscheinende Journale beanspruchen, wogegen die östreichischen Sortimentsbuchhändler bei den bisherigen Zeitschriften es in die Wahl der Ver leger stellen, entweder das Journal ganzjährig in neue, oder halbjährlich in alte Rechnung zu setzen. Die östreich. Buchhändler erklären sich mit Vergnügen in allen diesen Punkten, namentlich auch bezüglich der Journale ihres Ver lages, zur unbedingten Gegenseitigkeit ohne Vorbehalt. Simion: Findet über diesen Antrag an den Börsenverein eine Diskussion statt? Vorsteher: Nach einem Wink, den mir Hr. Gerold gegeben hat, glaube ich, würde es passend sein, wenn diese Aufstellung von Beschwerden dem vorhin beschlossenen außerordentlichen Ausschuß mit überwiesen würde. Die Sache ist nicht so entfernt von der Rabatt frage, es bezieht sich alles auf Geschäftsverhältnisse unter Collegen, und in dieser Beziehung scheint mir auch der Ausdruck „Oesterreichischc Buch händler" viel zu eng, es sind das Beschwerden, welche alle entferntere Buchhandlungen haben werden, die russischen haben es schon früher geltend gemacht und man hat es sich in Bezug auf die Neusendungen gefallen lassen. Es war nichts zu machen, aber die Sache hat sich geändert, und wenn wir jetzt darüber verhandeln wollten, würden wir uns in eine lange Debatte verflechten, die zu keinem Ziele führt. Ich frage daher zu nächst die Herren Borrosch und Gerold, ob es Ihnen recht ist, wenn wir diese Frage dem außerordentlichen Ausschuß wegen der Rabattab schaffung mit überweisen. Borrosch: Ganz gewiß, vollkommen. H. Brockhaus: Ich kann mich damit in keiner Weise einverstanden erklären, daß diese Punkte in der Weise angesehen werden, daß auch über diese Frage vom Ausschuß an die Generalversammlung berichtet werde; das sind durchaus verschiedene Verhältnisse, die die öster reichischen Buchhändler unter sich das Recht haben zu ordnen, aber ich glaube nicht, daß der Börsenvercin darüber zu entscheiden das Recht hat; es scheint Manches möglich, es ist aber nicht so, es sind dabei viele Verhältnisse zu berücksichtigen. Borrosch: Ich erlaube mir zu erwiedern, daß gerade aus dem zuletzt angeführten Grunde, weil wir die Sache vielleicht zu einseitig auf fassen, cs wünschenswerth wäre, dieAnsicht anderer Sortimentshändler zu hören, denn wir sind nicht gesonnen, dicseBestimmungen allein durchzu führen, das wir wohl durch innige Vereinigung erzwingen könnten, sondern alle Sortimentshandlungen daran Theil nehmen zu lassen. (Beifall.) Hoff: Ich will nur ein Paar Worte bemerken. Es taucht häufig im Börsenblatt die Idee auf und ist auch vielfach ausgesprochen worden, daß der Börsenverein eine Regierung des Buchhandels bilde, allein Jeder, der den Zweck des Börsenvereins genau kennt, der wird gleich finden, daß er das gar nicht kann und daß sein Wirkungskreis gar nicht dahin geht, sich in unsere innern Verhältnisse zu mischen; sobald wir aber eine solche Sache einem Ausschüsse überweisen, der vom Börsenvcrein ernannt wird, so würden wir den Anfang zu einer solchen Regie rung legen, die wir nicht wollen. Dieser Ausschuß, der vom Börscnverein ernannt würde, kann diese Anträge nicht reguliren, keine Verbote erlassen, sondern nur wie der Eentral-Ausschuß praktische Vorschläge machen, eine weitere Wirksamkeit hat er nicht und ich wollte nurnoch bemer ken, daß, wenn man dieß thun wollte, man kein Resultat haben würde und darum erkläre ich mich dagegen. Vorsteher: Herr Vicweg hat das Wort. Vieweg: Ich verzichte ganz darauf, weil Herr Hoff das, was ich sagen wollte, ausgesprochen hat. Himmer: Ich glaube doch, daß der Börsenverein eine Art Regierungs-Gewalt hat, denn durch den Börsenverein allein ist dem Nachdruck gesteuert worden und also hat er doch eine Art Regierungsgewalt geübt. Th eissing: Ich bemerke, daß der Antrag zu Ernennung eines Eentral-Ausschusses vielfach mißverstanden worden ist; dieser Antrag soll nur der Anarchie entgegen arbeiten, aber es kann unmöglich damit gesagt sein, daß derselbe zur Bildung einer Regierung mit beitrage. Er soll gewissermaßen die Sache nur redigiren und dann zur Unterzeichnung vorlegen. Borrosch: Ich pflichte dem vollkommen bei, daß weder der Börsenverein noch der Vorstand ein Recht habe, eine Art Regierungs behörde vorzustellen; allein wir stehen einander nicht gegenüber wie etwa Fabrikanten und Kaufleute, sondern als eine Genossenschaft, als Kol legen; daß eine dieselbe repräsentirende Versammlung das Recht haben kann, ein Untcrsuchungs-Eomite zu ernennen, dessen Gutachten wir dann anerkennen müssen, eine moralische Gewalt, welche eine von uns ausgesprochene gleichsam legal gewocdeneMeinung darstellt, eine solche Gewalt müssen wir anerkennen und ihr vertrauen. H. Brockhaus: Meine Herren! ohne irgendwie in das Materielle der Sache eingehen zu wollen, muß ich darauf aufmerksam machen, zu was für wunderbaren Eonsequenzen das führen soll, wenn dergleichen Anträge von Einzelnen in der Weise einem Ausschuß überwiesen werden; so wiediese von Oesterreich kommen, so können sie vom Rhein und morgen wieder aus andern Gegenden kommen. Ich denke, wir können die Geschäfte nicht anders betreiben, wie sie im Ganzen betrieben werden. Wie aber in dieser Weise die Moralität cinwirkcn soll, kann ich nicht begreifen. Simion: Ich theile die Ansichten des Hrn. Borrosch vollkommen, daß er im Interesse der Sache einmal Einheit und Friede herzustellen sucht, allein ich möchte Hrn Borrosch darauf aufmerksam machen, daß jede Drohung störend einwirken dürfte, und ich bin der Meinung, daß der Börsenvcrein diese Sache gar nicht hätte annehmen dürfen, denn es ist gleich von vorn herein gesagt, daß wer der Re gierung gegenüber tritt, der macht Revolution und das darf sich die Regierung nicht gefallen lassen; ich denke wir nehmen es nicht so genau mit den Motiven der österreichischen Buchhändler und des Hrn. Borrosch und überlassen es der Commission, ob diese die im Hintergründe stehende Drohung für bedenklich ansieht. Borrosch: Ich muß gegen den Ausdruck Regierung sehr protestiren. Vierzehnter Jahrgang. 88
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