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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.05.1847
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.05.1847
- Sprache
- Deutsch
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607 1847.^ vorausgesetzt, daß der Verleger feste Preise berechnet; es ist ein ganz verkehrtes Verhältnis cs soll kein Rabatt gegeben und die Unkosten nicht auf die Waare gelegt werden. Hier in Leipzig wird den Sortimentshändlern 33^LH Gewinn gewährt, dagegen giebt es entferntere Handlungen, welche oft 20 LH Spesen haben, wo ihnen nur 13*/z LH Gewinn bleibt; daß dies nicht durch einen Aufschlag auf die Waare, wie beim Kauf mann, sondern durch ein Herabstinimen des Preises einiger Maßen ausgeglichen werden kann, ist klar; daher ist es offenbar gekommen, daß einer mehr Rabatt giebt. Wir sehen, daß in Leipzig und Berlin mehr Rabatt gegeben wird, als in Oesterreich- Es ist eine schlimme Sache mit dem Verbot des Rabatts, das har schon Hr. Erhard gezeigt, denn wird er nicht in dieser Form gegeben, so geschieht es doch in einer anderen ; man kann die Sache noch viel einfacher machen, man kann doch den Sortimentshändlern nicht verwehren, seinen Kunden nach Ablauf eines Jahres ein Geschenk zu machen. Ich bin der Meinung, daß nichts ausgerichtet wird, wenn man den Antrag annimmt; eine Polizeigewalt bei uns einzuführen, die das Rabattgeben überwachen soll, dies wird nicht zum Ziele führen; ich bin daher der Meinung daß es nothwcndig sei, dahin zu wirken, genau zu untersuchen daß die Wurzel des Ucbcls entdeckt und unschädlich gemacht werde; ich schlage daher vor, daß eine Commission gewählt werde, welche untersucht wo das Uebel liegt und der nächsten Generalversammlung Vorschläge mache, wie demselben abzuhelfen ist. F. Beck: Was Wien anbelangt, so ist das Uebel noch nicht allgemein und es wurde nur durch die Beispiele des Auslandes hervor gerufen. Im übrigen erlaube ich mir die unmaßgebliche Bemerkung, was würden alle Beschlüsse der Krcisvereine nützen, wenn sie von uns nicht streng berücksichtigt werden konnten? Wir sind auch mit schweren Herzen an Bewilligung des Rabatts gegangen, es wurde uns aber die Alternative gestellt, willst du, oder willst du nicht, und ich weiß aus Erfahrung, daß, wenn wir nicht darauf eingegangen, uns daraus nur Nachlheile entstanden wären. Springer: Ich wollte mir nur einige Worte auf Hr. Borrosch's Erwiederung erlauben. Hr. Borrosch hat trotz der Schärfe, mit welcher ec die Auseinandersetzung versuchte, gerade zwei Sachen mit einander vermischt, Schleuderei und Rabatt; erhalte uns zeigen müssen, daß Rabatt keine Schleuderei sei, denn wenn Jemand eine große Anzahl Bücher kauft, und darauf einen verhältnismäßigen Rabatt erhält, so ist das keine Schleuderei. Diese Art des Rabatts abzuschaffen, sehe ich als gefährlich an. Ruthart: Ich will gestehen, daß ich mir trotz mehrjähriger Erfahrung doch noch nicht ein gereiftes Urtheil über die Sache ge bildet habe, ich will mir nur eine Bemerkung erlauben, nämlich, daß eine unmittelbare Einwirkung des Börsenvorstandes auf keinen Fall zu lässig ist, denn nach der Ansicht des rh.-westph. Kreisvercins soll der Vorstand eine exekutive Gewalt haben, das würde aber nicht zweckmäßig sein, sondern wir können nur einen solchen Ausschuß wünschen, der aus den verschiedenen Kreisvereinen gebildet ist, und dem wird eS auch eher möglich sein als dem Börsenvccein, die Untersuchung über den ganzen Gegenstand auf geeignete Weise zu vollenden und auch die einzelnen Punkte mehr ans Licht zu stellen. Die verschiedenen Meinungen der Berliner Herren in Beziehung des Rabatts, konnten mich nicht überzeugen keinen Unterschied zu machen zwischen Kaufmann und Buchhändler; wenn sie anderer Meinung sind, so könne» wir das nicht annchmen wie sie cs ausgcfaßt haben. Es hat hier und dort verlautet, daß die Lösung dieser schwierigen Frage auf ganz einfache Weise herbeigeführt werden könne, cs dürfe der Verleger dem Sortimenter nur etwas weniger Rabatt geben, mir scheint dies ein gcfäbclichcs Experiment zu sein. Deiters: Ich bemerke, daß der Antrag des rh.-westph. Kreisvereines eben dahin geht, einen Ausschuß zu ernennen, bestehend auö den Mitgliedern der verschiedenen Vereine, das ist ja eben das, was wir beantragt haben, es wird sich dieser demnach an die verschiedenen Krcisvereine wegen Abschaffung des Rabatts wenden, und das ist eben was wir wünschen. Theissing: Ich will Ihnen nun ein Actenstück vorlegen, ohne einen Namen zu nennen. Wenn hier mehrere Herren anwesend sind, die den Grund vom Einreisen des Rabaltgebens nicht kennen, es wird Ihren Blick auf die rechte Stelle lenken. (Die Verlesung dieses Actenstücks erfolgt.) Sie sehen also, der Grund ist nicht in den vielen Etablissements zu suchen, sondern in dem Mangel an Schutz bei unseren Behör den. Das ist die Quelle, die wissen wir heute schon, darüber brauchen wir nicht erst im nächsten Jahre zu becathen. Vorsteher: Es scheint mir die Sache so zu liegen: wenn wir auch nicht den Antrag des rh.-westph. Kreisvereines in seiner ersten Fassung allgemein genehmigen, so fühlen wir doch Alle, daß die Sache des Rabattgebens auf den Punkt gekommen ist, wo Einhalt geschehen muß, indem wir uns sonst, um mich einer gewöhnlichen Redensart zu bedienen, unter einander selbst auffrcssen. Dieses Gefühl wird gewiß unter uns Allen gemein sein, und wenn wir uns auch sagen müssen, daß nicht mit Einem Schlage geholfen werden kann, so ist doch im Allge meinen durch dieHerren Vieweg und Hoff bereits decWeg hierzu angcdeutet und auseinandergcsetzt, daß den einzelnen Krcisvcreinen durch Ver mittelung des Börsenvereins ein Centralpunkt gegeben werde, von wo auf die Bildung einzelner Kreisvereine gewirkt werden könne, welche noch an manchen Orten fehlen. Ich nehme Süddeutschland keineswegs aus, wo der süddeutsche Verein keinen Ersatz bietet, weil er ganz auf denselben Grund, wie der Börsenverein gebaut ist. Es fehlen uns auch noch Kreisvereine in Hannover, in sämmtlichen Ostseeprovinzen Preu ßens, in Mecklenburg, in Böhmen, Oesterreich, in Bayern, in Württemberg, im Königreich Sachsen; genug, es fehlt noch an vielen Ecken. Aber das darf uns nicht entmuthigen, wir haben hier einen Punkt, wo wir sehen, es kann geholfen werden, wenn wir nur wollen. Der Bör senverein mache daher den Anfang und beauftrage den Vorstand mit dem Wahlausschuß, Mitglieder zu ernennen, an die sich die der Kreis- vereine anschließen können. Wir dürfen auch nicht fürchten, daß durch einen solchen Ausschuß unermeßliche Kosten erwachsen, wie wir das an den Ausschüssen erlebt, die mit Rcchnungsmännern und Advocaten zusammen gearbeitet haben. Dies sind Ausschüsse, welche blos aus Buch händlern bestehen, und bei denen kann ein wesentlicher Kostenpunkt nicht erwachsen. Also frage ich die Versammlung: „Sind Sie damit einverstanden, daß der Vorstand und der Wahlausschuß zusammen diesen nunmehr vierten außerordentlichen Ausschuß in dieser Messe ernenne, und ich bitte Diejenigen, die dagegen stimmen, sich zu erheben. (Wird mit großer Majorität angenommen.) W in i ker: Ich möchte mir nur noch die Frage erlauben, welchen Auftrag dieser Ausschuß haben wird? Vorsteher: Zunächst hat dieser Ausschuß den Auftrag, den Antrag des rh.-westph. Kreisvereins zu prüfen, und für das, was ihm in der Fassung nicht praktisch erscheint, andere Vorschläge zu machen, dann aber sich in Verbindung zu setzen mit den Abgeordneten der übrigen Krcisvereine. I- D. Sauerländer: Sollte man nicht erst noch versuchen, neue Kreisvereine hervorzurufen? Der süddeutsche Verein hat es be reits gethan, aber ohne Erfolg.
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