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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.05.1847
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.05.1847
- Sprache
- Deutsch
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606 sZ»? 47 nur durchzuführen in einzelnen Städten, in einzelnen Vereinen, daß diese sich unter einander vereinigen; man kann hier keinen Zwang anlegen. Ich habe die praktische Erfahrung gemackt, daß die Leute zu dem süddeutschen Vereine nicht beitreten wollten, der Eine sagte: wenn ich beitrete und 10 andere College» treten nicht bei, was kann ich machen! Es können sich nur einzelne Städte und Vereine vereinigen. Vieweg : Meine Herren, ich glaube, daß über die Schädlichkeit des Rabattgebens und das Unheil, das daraus hervorgeht, kaum ein Zweifel sein kann. Lange schon hat man versucht, in einzelnen Reden, Schriften und Aufsätzen dem Uebel abzuhelfen, es hat aber bis jetzt nie gelingen wolle». Soweit ich den Vorschlag des rhein.-westphälischen Kreis-Vereins verstanden habe, will er einen anderen Weg versuchen und will erproben, ob nicht durch ein allgemeines Zusammenwirken dieser Schaden geheilt werden könnte und ich glaube wir sind es den Herren schuldig, daß wir dazu die Hände bieten. Es sind schon mancherlei Anträge vorgekommen, die von geringerer Wichtigkeit waren, als diese Frage und es scheint mir Schuldigkeit zu sein, daß wir auch diese Sache sorgfältig prüfen, und ich meine, wir würden uns den gerechten Vor würfen der Abwesenden aussetzen, wenn wir nicht auf die Sache eingingen. Findel man dann bei aufmerksamer Prüfung die Unausführbarkeit derselben, nun so dient dies zur Beruhigung. Ich mochte beantragen, daß eine Kommission, wie sie in dem Bericht angedeutet ist, gewählt werde, welche uns in der nächsten Generalversammlung Bericht erstattet darüber, was sie von der Sache hält. Hi mm er: Ich bin ganz der Meinung des Herrn Vieweg. Springer: Die Meinung des Herrn Vieweg wird gewiß von uns Allen getheilt, aber es ist einmal Anlaß gegeben, sich darüber auszusprechen, und ich will mir deßhalb noch einige Worte über diese» Gegenstand erlauben. Ich muß darauf Hinweisen, daß der Rabatt durchaus nicht etwa unnatürlich ist, denn es ist ganz natürlich, daß derjenige, welcher mir für eine große Summe abkauft, dabei eine Vergünsti gung erlangt. View eg: Ich glaube, cs würde am entsprechendsten sein, vor der Hand nicht in das Materielle dieser Sache einzudringen, später wird sich, wenn uns von einer Commission Bericht über diesen Gegenstand erstattet worden ist, eine große Debatte über diese Vorlage erheben. Jetzt aber stürzen wir uns nur in eine erfolglose Debatte. Hoff: Meine Herren! Diese Frage ist unbedingt eine sehr wichtige, aber zu gleicher Zeit auch die allerschwierigste. Wir sind bei der ersten Versammlung des süddeutschen Buchhändler-Vereins in Weinheim im Jahre 1837 ziemlich genau darauf eingegangen und haben uns auch bemüht, ein Maximum des Rabatts sestzustellen. Allein wir haben sehr viel Schwierigkeiten gefunden, es wurde uns von sehr Vielen erklärt: wir können uns darauf nicht einlassen. Nun ist aber die Möglichkeit gegeben, die Sache einiger Maßen zu realisiren, wenn man sich zuerst in einzelnen Kreisvereinen verpflichtete, keinen Rabatt mehr zu geben; von weiterem Erfolg würde eine solche Maßregel freilich nur dann sein, wenn sich die Kreisvereine über ganz Deutschland verbreitet hätten, und gemeinschaftlich einen Beschluß zur Abschaffung des Rabatts faßten. Der Antrag, welchen die Herren aus dem rh.-westph. Kreisverein gestellt haben, scheint mir zu der Natur des Börsenvereins nicht recht zu passen; ich glaube ein solcher Eentralausschuß, wenn er aus dem Börsenverein hervorginge, würde denselben in eine schiefe Stellung bringen. Es kann ein solcher Ausschuß nur in der Weise gedacht werden, daß er als besonderes Organ der einzelnen Vereine dastünde, und daß diese einzelnen Vereine, da wo sie noch nicht bestehen, ins Leben gerufen würden und erst dann, wenn die Gründung solcher Vereine in ganz Deutschland erfolgt ist, dann, glaube ich, könnte erst ein Beschluß in dieser Sache gefaßt werden. Einen Versuch ist die Sache wohl werth, und ich glaube, daß es die einzige Art ist, auf Abschaffung des Rabatts hinzuwirken. Der Börsenverein als solcher muß seine Hand da von lassen, er könnte der Sache nichts nützen, nur schaden und würde auch den Zweck nicht erreichen können. Borrosch: Ich erlaube mir nur eine kurze Bemerkung gegen Herrn Springer und hoffe dabei nicht als unpatriolisch zu erscheinen. Nach einer Aeußerung des Hrn. Springer scheint es, daß die Sortimenter die Verpflichtung hätten, Rabatt zu geben und da dagegen bis jetzt nichts eingewendet wurde, so hielt ich es für Pflicht unsere Ehre zu wahren. Wir sind nicht wie andere Kaufleute an willkürliche Preise ge wiesen, wir haben feste Preise. Wohin aber die jetzt so häufige Schleuderei führen wird, das läßt sich leicht ermessen. Winiker: Ich wollte nur bemerken, daß nicht in allen Plätzen Oesterreichs kein Rabatt gegeben wird, und dies vornehmlich in Prag, aber trotz dem, daß in Prag und Wien in einigen Handlungen Rabatt gegeben wird, so hat sich doch die Mehrzahl derselben noch ganz frei davon gehalten; wir sind zwar ganz cingeschlossen von Rabatt gebenden Buchhändlern und befinden uns ganz wohl; wir müssen uns wohl auch gefallen lassen, daß einzelne Kunden abspcingen, das ertragen wir aber und lassen uns dadurch nicht wankend machen, denn wir wollen nur versuchen, wenn man sich das Wort giebt nicht Rabatt zu geben, ob nicht bald zu helfen ist. B. F- Voigt: Es ist sehr natürlich, daß das Publikum von dem Rabatt eine ganz andere Ansicht hat als die Buchhändler. Vor einigen Jahren schon war die Abschaffung des Rabatts ruchbar geworden, und man hat da Stimmen gehört, die das für eine große Un billigkeit gehalten haben. Wir halten es für die Fortdauer unserer Existenz für nothwendig, daß der Rabatt abgeschafft werde, allein wir werden dieses Uebel auch nicht durch Kreisvereine beseitigen können, denn Diejenigen, welche die Ansicht haben, daß bei einer Verweigerung des Ra batts ihnen dadurch nur Nachtheile entstehen würden, werden sich von der Ertheilung desselben dennoch nicht abhalten lassen; darum glaube ich nicht, daß diese Maßregel der Rabattabschaffung von den Kreisvereinen durchgesetzt werden kann, sondern halte es für nothwendig, daß eine solche von dem Börsenverein ausgehe, und eine gewisse Summe festgesetzt werde, von welcher Rabatt gegeben werde, und ich glaube, dies würde die Kauflust von Manchen vermehren und im Ganzen einen guten Eindruck machen. Vorsteher: Ich möchte Sie auf zweierlei aufmerksam machen, daß wir uns nämlich nicht aus Spezialitäten und Lokalverhältnissc einlassen, die wohl im Ausschuß zur Sprache kommen, und dann, daß wir soviel Entsagung haben, nicht auf einzelne Jncriminationen mit Recriminationen zu antworten. Jetzt hat noch Herr Simion das Wort verlangt. Simion: Meine Herren! daß das Rabattgeben und die Schleuderei eine Krankheit ist, daran zweifelt wohl Niemand, und gewiß wird jeder Sortimentshändler gern die Hand dazu bieten, ein solches Uebereinkommcn, welches diesen Uebelstand beseitigen will, zu unterschreiben. Aber ich muß die Uebcrzeugung aussprechen, daß es in dieser Weise unmöglich sein möchte; denn wo es allgemeine Interessen und die Ehre des Buchhandels gilt, dann sind beide, Verleger und Sortimentshändler, solidarisch verbunden, denn wenn es dem Einen schlecht geht, muß der Andere trauern. Meine Herren, hier sollen wir ein inneres Uebel mit äußeren polizeilichen Gesetzen heilen, das geht niemals. Wenn ein Staat, wenn ein Volk krank ist, so müssen wir es gesund zu machen suchen; hier liegt das Uebel tiefer, mit solchen Gewalt-Maßregeln werden wir es nie ausrottcn. Im Allgemeinen ist es Sitte, daß der Kaufmann die Spesen auf die Waare schlägt, nur bei uns soll es anders sein. Wir haben im Buchhandel Alle denselben Nettopreis und der Vorschlag, der gemacht wurde, scheint mir nicht ausführbar. Der Verleger kann nicht fragen: wo bist Du her, er kann die Spesen nicht aus die Goldwaage legen und fragen: was willst Du? Bei uns im Buchhandel wird
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