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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.03.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-03-20
- Erscheinungsdatum
- 20.03.1916
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- Deutsch
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^ 66, 20, März 1016, Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Berufsziveige, rmd ich bin der festen Meinung, daß das nach dem Kriege vorhandene Personal nicht nur ausreichen, sondern sich auch noch ein großes Überangebot bemerkbar machen wird. In der dem Kriege voraufgehenden Friedenszeit mußte so mancher Berufsgenosse dem Buchhandel Valet sagen, da für ihn kein Platz war, so daß also höchstens von einem Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage nach dem Kriege die Rede sein könnte, 2, Es soll zugegeben werden, daß viele während des Krieges erst Bücher-Leser geworden sind. Ob aber alle, denen die Muße während des Stellungskrieges Bücher mit Gewalt in die Hand drückte, auch später, wenn der Alltag mit seiner sie vollauf beschäftigenden Arbeit wieder in seine Rechte tritt, Bü- cher-Leser bleiben oder gar Bücher- Käufer (und darauf kommt cs doch lediglich an) werden, ist wohl mehr als fraglich. Selbst verständlich wird so mancher auch späterhin gern noch lesen, aber Zeit und Geld werden eben den weitaus meisten fehlen, 3, Daß der berufene Vermittler des Geistes der Buchhändler ist, soll Herrn K, W, gern zugegeben werden. Aber, und da liegt doch Wohl der Hase im Pfeffer, glaubt denn Herr K. W,, wenn wir Offiziere in unseren Buchhandel hineinbekommen, daß die sofort »Buchhändler« werden können? 4, Ich verstehe eigentlich nicht, weshalb späterhin für unseren Nachwuchs »wahrscheinlich« nur die kaufmännischen und techni schen Berufe in Frage kommen sollen. Auch sehe ich garnicht ein, warum gerade für die »größeren Häuser« nicht geeignete Kräfte gefunden werden könnten, 5, Daß im allgemeinen die Vorbildung im Buchhandel »im argen« liegt, dürste Herr K. W, Wohl kaum richtig beurteilen können. Woher hat er diese Kenntnisse? Die Ansprüche im Buchhandel werden im Gegenteil immer größer, und dementspre chend auch die Fortbildungsmöglichkeiten für den Buchhändler immer weiter ausgebaut. Auch dürften Wohl wett mehr junge Leute mit Einjährigen-Schcin (der übrigens auch nicht die für den Buchhandel erforderlichen Kenntnisse garantiert) in unserem Fache tätig sein, als Herr W, annimmt, 6, Wie kommt Herr Werther darauf, daß ausgerechnet in den Reihen der kriegsberletzten Offiziere »besonders befähigte« buchhändlerische Mitarbeiter zu finden sind? Ein Kollege, mit dem ich wegen dieses Punktes sprach und der Gelegenheit hatte, mit solchen Herren zusammenzuarbeiten, sagte mir: »Ich möchte in Zukunft nicht wieder mit Offizieren in unserem Fach arbeiten, und zwar weder als Vorgesetzter, noch als Mitarbeiter!« 7, Herr K, Weicher sagt, der Offizier eigne sich zur tatkräf tigen Mitarbeit in unserem Berufe besonders, weil er im Felde das Bedürfnis nach Lektüre, die Ansprüche des einzelnen und die inFrag« kommendeLiteratur(!) kennen gelernt habe. Glaubt Herr Werther das wirklich? Ich und mit mir wahrschein lich die meisten unserer Berussgenossen glauben es nicht ! So leicht und schön lernt man doch wirklich nicht Bücher und Leser kennen. Im Feld« wird eben gelesen, was da ist. Daß der eine oder andere eine besondere Zuneigung zu einer Richtung oder dgl. bekundet, dürften Ausnahmen sein, die in der Masse ver schwinden, Daß der Offizier «in gelehriger Schüler ist, kann ja sein, daß er sich aber, »gewöhnt an militärische Unterordnung«, besonders für den Buchhandel eigne, bestreite ich entschieden. Dem »Buchhandlungs-Leutnant« würde es zum mindesten doch äußerst schwer fallen, sich unterzuordnen. Wer den verabschie deten Offizier kennt, wird mir sicher darin beistimmen, 8, Herr Werther will vor allem die militärwissenschaftlichen Handlungen beglücken. Weiß Herr Werther nicht, daß es in ganz Deutschland nur rund 80 Firmen dieser Art (Verleger und Sor timenter zusammen) gibt und daß zu einem besonderen Fach auch besondere Fachkenntnisse gehören, die nicht lediglich auf dem Gebiete der Literatur-Kenntnis liegen? 9, Über die »Ausbildung« des entlassenen Offiziers zum Buchhändler schweigt sich Herr W. aus. Weiß er nicht mehr, in welcher Zeit und mit welchen Mühen er selbst den Buchhandel erlernte, und daß man nicht sofort nach Beendigung der Lehre ein fertiger Buchhändler ist? Glauben Sie nicht, Herr Werther, daß in der gleichen Ausbildungszeit unser Nachwuchs dasselbe leistet wie der kriegsbeschädigte Offizier? ! 10, Ich halte es für durchaus verkehrt, die Verhältnisse im ! Buchhandel optimistisch zu schildern; sie sind so pessimistisch wie s nur möglich anzusehen. Der Buchhandel gehört zu denjenigen Berufszweigen, die sicher mit am schwersten unter dem Krieg« zu leiden haben. Selbstverständlich ist es, daß auch die erste Zeit nach dem Kriege darin keine oder geringe Änderung bringen wird. Und ebenso unrichtig ist es, den Buchhandel als Schutzhort für wen es auch sei zu bezeichnen. Wir werden genügend damit zu tun haben, unser» jetzt im Felde stehenden Kollegen wieder zu geeigneten Anstellungen zu verhelfen, und wir wollen froh sein, wenn wir sie alle untergebracht haben. Ergibt sich dann die Möglichkeit, noch weitere Kräfte einzustellen, so werden wir es gern versuchen, aber i ch glaube nicht, daß es nötig sein wird! Bernhard E, Schulz, Geschäftsführer der Kriegsberatungsstelle für den Berliner Buchhandel, Kleine Mitteilungen. Zum Paketverkehr mit Österreich. — Wie uns von der Eil gutabfertigung Bodenbach mitgeteilt wird, dür fe n B ü ch e r s e n d u n g e n nach Österreich nicht mehr in bedrucktes Zeit ungspapter verpackt werden. Biel mehr werden Sendung en nur dann befördert,wenn als Verpackpapier Material verwendet wird, das vollständig unbedruckt ist, da laut Erlasses des Kriegs ministeriums die Verwendung bedruckten Pa piers jeder Art streng verboten ist. Bei Nichtein haltung dieser Vorschrift entstehen durch die Um packung auf den Grenzstationen unnötige Kosten, sowie Verzögerungen in der Weiterbeförderung der Sendungen. Es liegt daher im Interesse der Absender iv i e der E m p f ä n g e r, s i ch genau an diese Vorschrift zu halten. Zum Verbot medizinischer Literatur. — Zu der in Nr. 60 des Börsenblattes abgedruckten Mitteilung aus »l'ke Uubliskers' Oireulai« schreibt uus der Deutsche Verlegerverein: Von einem allgemeinen Verbot der Ausfuhr medizinischer Literatur ist niemals die Rede gewesen. Aus naheliegenden Gründen sollte lediglich verhindert werden, daß vereinzelte Mitteilungen in medi zinischen Zeitschriften und Büchern, die der feindlichen Kriegsführung von Nutzen sein können, ins Ausland gelangen. Da die bisherigen Maßnahmen zu berechtigten Klagen Anlaß gegeben haben, besonders weil ihre Durchführung sehr ungleichmäßig war, haben vor einiger Zeit Besprechungen zwischen den maßgebenden Stellen unter Zuziehung einer Anzahl Verleger stattgefunden, in denen über neue Grundlinien verhandelt wurde. Diese Besprechungen haben zu einem Ergebnis ge führt, das erstens eine Erleichterung, zweitens eine gleichmäßige Be handlung gewährleistet. Es ist zu erwarten, daß die bisherigen Be stimmungen in ganz kurzer Zeit aufgehoben und durch neue Vor schriften ersetzt werden. Sollten sich trotzdem noch ttnzuträglichkeiten ergeben, so bitten wir, das Material der Geschäftsstelle des Deutschen Verlegervereins in Leipzig zu übermitteln, damit der Vorstand an der gegebenen Stelle vorstellig werden kann. Die neuen Maßnahmen fin den nicht nur auf die medizinische, sondern auch auf die chemische, tech nische, nationalökonomische und geographische Literatur Anwendung. Post. Briefsendungen (gewöhnliche freigemachte offene Briese, Postkarten und Warenproben) an die Bevölkerung im Etappengebiet in Belgien und im Kommandanturbezirk Brügge brauchen fortan nicht mehr unter doppeltem Briefumschlag aufgeliefert zu werden. Die Aufschrift auf allen Sendungen hat künftig den Namen des Em pfängers und seinen Wohnort unter -Hinzufügung der nächstgelegencn Etappen-Kommandantur und, getrennt durch einen starken Strich, darunter den Zusatz zu enthalten: durch die Etappen-Znspektion Gent, postlagernd Brüssel«. Beispiel: Herrn N. N. R.U6 liozkale 1 Grammene bei Deynze Durch die Etappen-Znspektion Gent postlagernd Brüssel. Etappen-Kommandanturen bestehen in Gent, Thielt, Kortryk, Aalst, Eecloo, Deynze, Beernem, Audenarde, Geerardsbergen, Den- dermonde, Lokeren, St.-Nicolas, Ertvelde und Brügge. Deutscher Geschichtsunterricht in den höheren Mädchenschulen Preu ßens. — Der Minister der geistlichen und Nnterrichtsangelegenheiten 295
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