Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.03.1916

Börsenblatt s. d. Dlschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 58, I». März 19l6. 1.8 Droit ck'Luteur hingewiesen, in dem untersucht wird, ob Briefe von der Front verlagsrechtlich geschützte Werke sind. Es wird festgestellt, daß die Beantwortung dieser Frage ganz vom Inhalt abhänge. Enthalten sie nur die einfache Darstellung von Begebenheiten und die Eindrücke, die diese auf den Schreiber machten, so sind sie einfach Nachrichten und Tatsachen, die überall und in jeder Form nachgedrnckt werden können. Wenn aber die Verfasser darüber Betrachtungen anstellen, nach Gründen forschen und Schlüsse ziehen, so daß von einer literarischen und künstleri schen Ausarbeitung gesprochen werden könne, so seien sie nach Abschnitt g der Berner Übereinkunft geschützt, Es kann also der Fall eintrete», das» »Briefe von der Front«, die daheim im Lehn stuhl erfunden sind, größeren Schutz genießen, als die in den Schützengraben unter steter Lebensgefahr geschriebenen ungleich wichtigeren Berichte, di« wirkliche Vorkommnisse und Tatsachen darstellen, aber eben gerade dadurch vogelfrei werden. Sittliches und gemeines Recht fallen eben nicht immer zusammen. Eine längere Folge von Briefen stellt an sich ein Werk dar und ist daher entsprechend geschützt. L. Die internationale Statistik der geistigen Produktion. (Übersetzung aus »1^6 Droit ck'^.nt6iir« (Bernds Nr. 12 vom 15. De zember 1915.) (Fortsetzung zu Nr. 54—57.) Frankreich. Die statistische Zusammenstellung ist den Verzeichnissen der »öidlioßraxdie äe In Kranes« entnommen, die sich auf die Ein richtung der gesetzlichen Hinterlegung stützen. Durch die Zahlen für das Jahr 1914 ergänzt, stellt sie sich für die letzte Dekade in folgender Gefamtübersicht vor: Jahre Werke Musikalien Kunstblätter 1904 12139 6429 927 1905 12416 6197 738 1906 10898 5926 1054 1907 10785 7648 832 1908 11073 7531 468 1909 13185 7035 589 1910 12615 5767 534 1911 11652 4848 504 1912 11560 5499 447 1913 11460 384 1914 8968 4813 370 Während bei den Mufikalien und Kunstwerken, die gleicher maßen dem Hinterlegungszw.ange unterworfen find, der Rück gang nicht allzu auffällig in Erscheinung tritt, ist er im Gegensatz dazu bei den literarischen Werken beträchtlich. Hier ist er auf 2492 Titel gestiegen. Die Abweichungen zwischen dieser sum marischen Statistik und der in ihre Einzelheiten zerlegten Auf stellung, die wir der alljährlichen »Dudle sz^tematigue« der ttidlioßrupdie cke lu k'ranee entnehmen, sind bisher immer ziem lich bedeutend gewesen. Vor einem Jahre hatten wir nach der ersten dieser beiden Statistiken für das Jahr 1913 einen Rückgang gegen das Jahr 1912 festzustellen, während die zweite für 1913 eine Vermehrung gegen 1912 zeigte. Für das erste Jahr des Weltkriegs haben sich die beiden Statistiken seltsam genähert, die erste verzeichnet, wie wir soeben gesehen haben, 8968 Bücher (— 2492), die zweite nur 8511 Bücher (Unterschied 457) und da mit eine Verringerung um 2249 (Unterschied 243). Es folge hier zunächst die Gesamtheit der Zahlen, wie die '>1adl68 S^8t6matigu68« sie geben, wo weder die einzelnen Fort setzungen oder Lieferungen, noch Kalender, noch die einzelnen Bände oder verschiedenen Ausgaben desselben Werkes besonders gezählt sind: Jahre 1905: 9644 1906: 8725 1907: 8664 1908: 8799 1909: 10298 Jahre Bücher 1910: 11266 1911: 10396 1912: 9645 1913: 10758 1914: 8511 Die Zahl des letzten Jahres ist also nach dieser doppelten Sta tistik die geringste von allen der letzten zehn Jahre. 258 Wir lassen nunmehr die ins einzelne zerlegte Übersicht über die Produktion nach der »Dudle Z^stemuticzue« hier folgen: I. Wirtschaftliches und soziales Leben 1913 1914 1. Soziologie (375): Allgemeines 81 85 Demographie 21 9 Organisation der Arbeit 64 51 Hauswirtschaft 45 38 Gegenseitigkeit, Hilfeleistung 198 174 Versicherung 22 18 2. Sozialökonomie Landwirtschaft 286 211 Handel 191 143 Finanzen 139 108 Industrie : 334 234 3. Recht 314 226 4. Verwaltung. . ^ 75 86 Heer"'.'."" 401 295 Marine 130 118 6. Geschichte und Politik der Gegenwart 108 121 II. Unterricht. 1. Geschichte des Unterrichts 123 96 2. Pädagogik 10 15 4. Primärer Unterricht 262 169 5. Sekundärer Unterricht 327 226 6. Höherer Unterricht 48 39 7. Freier Unterricht 111 87 8. Gelehrte Gesellschaften. Sprachwissenschaft 101 113 9. Esperanto — 10. Steno-Daktylographie 15 5 11. Sport und Spiele 119 88 III. Religionen. 1. Christliche Religionen: Katholizismus 556 429 Protestantismus 122 87 2. Verschiedene Religionen und Sekten 39 31 3. Hagiographie 60 45 4. Religiöse Biographien 52 51 5. Theosophie. Okkultismus. Magie 64 31 IV. Geschichtswissenschaften. 1. Hilfswissenschaften 228 226 2. Vorgeschichtliche Zeit 80 54 3. Geschichte anderer Nationen 217 108 4. Geschichte von Frankreich (Geschichte des Heeres, der Flotte, des Adels usw.) 971 773 5. Religionsgeschichte 140 134 V. Geographie und Reisen. 1. Allgemeines 33 27 2. Europa 266 165 3. Afrika 44 21 5. Asien >1 12 6. Ozeanien 6 VI. Wissenschaften. 1. Allgemeines 28 11 2. Mathematische Wissenschaften 64 45 3. Astronomische Wissenschaften 46 42 4. Physikalische Wissenschaften 101 70 5. Chemische Wissenschaften 54 27 6. Naturwissenschaften 166 101 7. Aviatik 92 36 VII. Medizinische Wissenschaften. 1. Geschichte der Medizin 156 113 2. Unterricht und Praxis 128 146 3. Anatomie und Physiologie 47 25 4. Klinische Medizin 243 191 5. Chirurgie 66 69 6. Öffentliche und private Hygiene 73 33 7. Zahnheilkundc 16 14 8. Pharmazie und pharmazeutische Warenkunde 45 36 9. Mineralquellen und Seebäder 69 84 10. Tierheilkunde 17 10 VIII. Schöne Künste. Archäologie und Schöne Künste. Allgemeines 235 194 Unterricht 26 26 Musik 57 61 Photographie 68 48