Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.02.1847
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- 19.02.1847
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175 1847.^ sen kann — nach jenen Parthie-Verkäufen, einzelne Werke von Göthe zu 21 Thlr. mit 33^ pCt. Skabatt — also 2 Thlr. höher, als wozu sie in Kopenhagen und Altona verkauft wurden — ansetzt, so ist dies, gelindestens gesagt, ein solch einer großen Vcrlagshandlung ganz unwürdiges Benehmen. Es kann gar nicht gefehlt haben, daß die sogenannte Denunciation für die Altonaer Eollegen sich sehr vor- kheilhaft herausstellte, indem viele herausgercchnet haben werden, daß es vortheilhaster ist, die erwähnten Werke von Altona als von Stutt gart zu beziehen. —Da aber der Cottasche Verlags-Catalog durch diese Vorgänge mangelhaft geworden ist, indem Göthe's Werke sactisch 12 Thlr. und nicht 21 Thlr. dem Ladenpreise nach kosten, so dürfen wir wohl baldigst einer Ergänzung desselben oder wenigstens einer be richtigenden Mittheilung entgegen sehen. Auch zur Lucretia-Frage. Der Vers, des in No. 8 abgedruckten Aufsatzes mit der Ueberschrift „Zur Lucretia-Frage" hätte sich mit seinem Danke gegen die Her ren Kollmann und die Metzler'sche Buchhandlung nicht so zu beeilen brauchen. Genannte Herren sind, wie wir aus bester Quelle versichern können, von der Idee, die streitige Frage bis in die letzte Instanz zu verfolgen, zurückgekommen und haben damit unsers Erachtens die beste Partie ergriffen und sich viele vergebliche Kosten erspart. Also hätten denn auch die heftigsten Gegner der Herren Duncker L Humblot deren gutes Recht in der sogenannten Lucretia-Frage stillschweigend anerkannt. Entweichungen I. Ahn in Dorsten. Auf meine letzte Zuschrift vom 23. Jan. a. e. an Herrn Franz Ahn in Dorsten, erhalte ich von dem dortigen Magistrat folgenden Bescheid: „Adressat hat sich heimlich von hier entfernt, ist in Aachen kurze Zeit „gewesen und hat sich nach von dort cingegangener Relation nach „Rotterdam begeben. Der Brief ist also hier unbestellbar. Dorsten, den 27. Januar 1847. Der Magistrat. Kroll. Demgemäß ersuche ich hiermit meine Herren Kollegen, vorläufig Ihre so zahlreichen Sendungen an Herrn Franz. Ahn in Dorsten ein- zustellen. Leipzig, den 3. Februar 1847. Jgn- Jackow itz. 11. Baumann und Kuhn (Cyfscnhardt'sche Buchh. zu Berlin.) Die Voß'sche Zeitung vom 16. Februar enthält folgenden Steckbrief: Die Buchhändler Friedrich Baum an» und Karl Johann Ludwig August Kuhn, Besitzer einer Buchhandlung Hierselbst unter der Firma „Eyssenhardtsche Buchhandlung", sind des bctrüglichen Banqueruts drin gend verdächtig. Dieselben haben sich am 31. v. Mts. mit einem Mini- sterial-Passc resp. am 7. November und 28. September pr. zu einer Reise nach Hannover, Rotterdam, Brüssel u. Paris heimlich, unter Zurücklassung bedeutender Schulden von hier entfernt. Alle Civil- und Militair-Behbr- den werden dienstergebenst ersucht, auf diese unten näher signalisirten B a u- mann und Kuhn gefälligst zu vigiliren, sie im Betrctungsfalle zu ver haften und unter sicherer Begleitung mit den bei ihnen sich vorsindcnden Effecten und Baarschaftcn an die hiesigen Stadtvoigtei-Gefängniffe abliefern zu lassen. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und den verehelichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechlswillfährigkeit versichert. Berlin, den 13. Februar 1847. Der Staats-Anwalt beim K.Criminalgericht, v. Ki rchmann- Signalement. 1) Der rc. Baumann heißt Friedrich mir Vornamen, ist 32 Jahr alt, evangelisch, aus Harzigerode gebürtig, 3' 8" groß, von schlanker Sta tur, hat braune Haare, eine hohe Stirn, braune Augenbrauncn, blaue Au gen, Nase und Mund ist gewöhnlich, das Gesicht oval und die Gesichts farbe gesund. 2) Der ic. Kuhn heißt Karl Johann Ludwig August mit Vornamen, ist 28 Jahr alt, evangelisch, hier geboren, 3' 3" groß, von schlanker Sta tur, hat eine freie Stirn, blonde Augenbrauncn, blaue Augen, Nase und Mund ist gewöhnlich, der Bart ist blond, Kinn und Gesicht oval und die Gesichtsfarbe gesund. Wie es heißt haben diese beiden Herren vor ihrem Entweichen ihre Sortiments-Vorräthe, nachdem solche durch großartige Verschrei bungen riesenhaft angewachsen waren, an die Antiquare verschleudert, die Außenstände o» bloo verkauft, wie überhaupt Alles zu Gelbe gemacht, was sich nur irgend umsetzen ließ. Leider erfuhr Niemand der Eolle- gen, noch die wachsame Behörde bei Zeiten davon, und so sind sie vorläufig glücklich der strafenden Hand der Nemesis entronnen. Diese wird sie aber treffen, wie ja überhaupt kein Verbrechen un gestraft bleibt. Wenn erst junge, gelernte Buchhändler von gutem Herkommen sich so weit über Alles, was Recht ist, hinwegsetzen, wo soll dann das Vertrauen Herkommen für andere, sich etablirende junge Leute, welche des Credits benöthigt sind? ! — Diesen ist durch solche Frevel- that empfindlich geschadet, denn wer kann es dem Verleger verargen, wenn er jedes neue Etablissement, wie z. B. in einer Stadt, wo schon Alles überfüllt ist, mit mißtrauischen Augen ansieht? — So viel wir uns erinnern, ist ein Fall dieser Art neu in den An nalen des Buchhandels; ein Moritz Geber in Hamburg war kein ge lernter Buchhändler. Für Berlin wäre es hohe Zeit, daß dort ein tüchtiger Verein zu Stande käme, der den Buchhandel vor ähnlichen Erfahrungen zu schützen suchte. Er würde die Stimme aller Eollegen für sich haben, und auch gewiß sich der Anerkennung der Behörde er freuen. Warum ist bis jetzt Berlin vor allen anderen großen Plätzen für Buchhandel darin zurückgeblieben? Warum ist die beabsichtigte Corporation wieder eingeschlafen? Wohl in keiner deutschen Stadt dürfte das Unwesen der Anti quare, der Unfug im Buchhandel so großartig geduldet sein, als gerade in Berlin, der Haupt- und Residenzstadt des Preuß. Staates. Wir erwarten, daß von den vielen ehrenhaften Eollegen dieser Stadt sich Stimmen erheben werden, welche die angeregten Punkte der Beleuchtung werrh halten und sehen denselben in den Spalten dieses Blattes entgegen. Die Herren Bau mann und Kuhn haben sich durch ihre eigne Handlungsweise gerichtet. I—. Neuigkeiten der ausländischen Literatur. (Mitgetheilt von Wfg. Gerhard.) Englische Literatur. ^i-onasoir, 1., kractieal Observation» on soine os tks Diseases ok tbe 8tomacl> ancl/tlinientar^Oanal. 8. lOenloureck plates. Donclon. 10s. 6 ll. ^vvcmoir ancl Ilveiimv«, Ibe Viviparous Ouaclrupecks ok dlortk Ame rica. Vol. 1. Imp.-8. Donclon. 30 s. — b'ive klates, comprising dlo. 19, vvitk 'kable ok Oontent». Imp.- kolio. Donclon. 23 s. Uoi-wnil, 8rir kl. 1,., ^ 3Vvrcl to tbe kublic. 12. Donckon. 1 s. Ovaai-oniii; ok Donclon keriollieals, dksevspapers, Davv Ueports, ancl 1'ransactions ok varions 8ocieties, kor 1847. On a slieet. Donclon. I s. 6nnsrislckini.ll, blvai. ok, Ilie Detters ok, kbilip Dormer 8tanl>ope, blarl ok Obesterlielcl, inclnclin^ »unierous Detters, now kirst pub- liskecl trom tbe Original 3188. blclitecl , wirb dkntes, b)- Dorcl iVla- bon. »lew eclition, in kour volnmes. Vol. 1. Detters on Kliucation. 8. balk-inorocco. Dvncion. 8 s. 6 <1. Ovoi. Onvouvm , Dxperiences ok s 6aol Obaplain; comprising ltecol- lectivns ok Ministerial Intercourse witli Oriminals ok various (Nas ses, witli tkeir Oonkessions. 3 vc-ls. post 8. Donclon. -4 1. 11s. 6 cl. Oicnni», bl., ^ 'kreatise on Diseases ok tbe cbir-kassages; comprisinx an Inguir^ into tbe bbistor)-, katbolox)-, Osnses, ancl 'kreatment os tbvs« ^lkections ok tbe Ikroat ealleci llrvncbitis, Okronio Dar)cngi- tis, Oler^man's 8ore lAruat, scc. scc. 8. 7 plates, coloureci. Don- clon. 16 s. Denn, 6. bb. 6., Manual ok llomoeopatbic Meclicine. In 2 parts: ?arc 1, Materia Meciica; kart 2, 'kberapeutical ancl 8)cmptomLto- lopsical Uepertor)'. Iranslatecl krom tbe lkourtk lßclitiun, ancl ecli- tecl, vvitb aclckitions, b^ ?. b*. Ourie, IVI. I). 2. eclition. 2 vols. post 8. Donclon. 32 s. 26 *
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