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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.01.1847
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 12.01.1847
- Sprache
- Deutsch
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1847.) 41 Ei» Vorschlag. HerrA. istVerleger und hat inRechnung 1846 für30,000-/) netto »0. und pro nov. versandt: er schmeichelt sich, daß davon für 10,000-/) abgeseht worden sind. Von diesen 10,000-/), so sagt ihm die Erfah rung früherer Messen, nimmst du in der J.-M. 1847 circa 7000-/- ein, du hast demnach noch 2000-/) in der Tasche, wenn du die zu Pfingsten fälligen Wechsel des Druckers und Papierhändlers mit 5000 ^) honorirt hast. In der J.-M- erhält jedoch A. an Remitten- den 18,000-/), an Disponenten 6000-/) und von den ihm zukom menden 6000-/) gehen nur 4000-/) ein. Am Himmelfahrtstage sieht er mit Schrecken, daß ihm noch 1000-/) fehlen, um die auf Pfingsten acceptirten Wechsel honoriren zu können. Um diese 1000-/) herbei zuschaffen, muß er die schönsten Artikel seines vorjährigen Verlages losschlagen. Der neue Besitzer setzt dieselben auf ^ des Ladenpreises herab. Allgemeiner Schrei der Sortimenter! Herr B- ist Sortimenter: er hat bisher immer ohne Uebertrag gezahlt. Im Jahre 1846 hat er zum ersten Male einen Versuch mit Verlag gemacht. Er hat an circa 300 Geschäftsfreunde Novitäten im Betrage von 5000-/) netto gesandt, und von diesen Herren dage gen Manches fest, Manches ä 6. erhalten. Herr B. reist nicht zur Messe, sondern zahlt auf Liste. Wer nur Verlag hat, erhält auch in der J.-M. 1847 den ganzen Saldo; den 300Geschäftsfreunden aber, mit denen Herr B- in Gegenrechnung steht, rechnet er bei Anfertigung der Zahlungsliste die muthmaßlich abgesetzte Hälfte seiner Novitäten mit 2500 -/) an. Nach der Messe sieht nun Herr B-, daß 200 seiner Geschäftsfreunde weniger und 100 derselben mehr als die Hälfte sei ner Novitäten abgesetzt haben. Herr B- ist ein pünktlicher Mann. Er läßt vermittelst einer zweiten Zahlungsliste elfteren 200 ihre Saldo reste nachzahlen, und versucht es, die anderen 100 Eollegen dahin zu bringen, die ihm zukommenden Saldoreste auch zahlen zu lassen. — Der Verleger Herr C. hat nach der Weise des Herrn A. seine Meßeinnahme auf 12,000-/) veranschlagt. Seine Artikel sind aber über alle Erwartung gut gegangen. Er nimmt in der Messe 16,000-/) ein, worüber er zwar sehr erfreut ist, dennoch aber halb schmerzlich ausruft: „Das hätt' ick früher wissen sollen!" Herr C. hatte nämlich einige Wochen zuvor einen vortrefflichen Verlagsantrag ausgeschlagen, weil er als solider Mann nur nach Maß gabe der ihm zu Gebote stehenden Mittel speculiren kann. Hätte er am Ostersonntage gewußt, daß sein Verlag so gut gegangen ist, so hätte er den Antrag ruhig annehmen und einen bedeutenden Gewinn machen können. Und hätte Herr B. am Ostersonntage gewußt, was ihm die 300 Eollegen, mit denen er in Gegenrechnung steht, remittiren und disponiren, so hätte er nicht nöthig gehabt, eine zweite Zahlungsliste anzufertigen, auch hätte er nicht nöthig gehabt, die 100 seiner Eolle gen, welche ihm jetzt noch zusammen 400 -/) schulden, um nachträg liche Zahlung zu ersuchen: er hätte diese 400 -/) in Gegenrechnung gebracht. Und hätte Herr A. am Ostersonntage gewußt, daß sein Verlag etwas schlechter gegangen ist, als er hoffte, so hätte er noch Zeit genug gehabt, 1000 -/) auf sein Haus aufzunehmen. Er hätte nicht nöthig gehabt, seinen besten Verlag in der Fremde zu verschleudern, um sei nen Verpflichtungen in der Heimath pünktlich Nachkommen zu können. Herr A. hätte den Sortimentern ein Aergerniß ersparen können. Die Herren A. B. C. wären also in jedem Falle besser gefahren, wenn Sie schon zu Ostern gewußt hätten, wie ihre Angelegenheiten am Himmelfahrtstage stehen werden. Herr T., der tausendhändige Sortimenter, mit dem sie in Verbindung stehen, hätte ihnen auch lange vor Ostern ein Licht aufstecken können; er wußte recht gut, für welche Summe er ihnen in der J.-M. remittirt und disponirt. Er hatte aber damals alle Tausend Hände voll zu thun mit Remittiren, Disponiren, Vergleichen der Rechnungsauszüge u. s- w., sonst hätte er gerne den Herren A. B. E- den Betrag seiner Remittenden und Disponenten vorher angezeigt, um sich den Aerger über die nun cin- getretenen Preisherabsetzungen und die Schererei mit den kleinen Saldo resten zu ersparen. Die vorstehenden Lebensbilder werden zur Genüge an den Tag legen, wie nöthig es ist, daß die Verleger so zeitig als möglich davon in Kenntniß gesetzt werden, was sie in der J.-M. an Remittenden und Disponenten zu erwarten haben. Dies könnte nun sehr leicht gesche hen, wenn jeder Verleger: 1) eine Remittenden Factur druckt, und 2) auf seine Nemittenden- Factur, vielleicht unten links, ein kleines, nach Art der Verlang zettel auf dünnem Papier gedrucktes Schema, Behufs des Avi- sirens der Summe der Remittenden und Disponenten, so aus kleben läßt, daß man dasselbe leicht abreißen kann, jeder Sortimenter dagegen 1) dieses Schema, sobald die betreffenden Summen feststehen, so fort ausfüllt, abreißt, mit der nächsten Verschreibung expedirt u. 2) nur denjenigen Verlegern ein solches Aviso zugehen läßt, die ihm eine derartig eingerichtete Remittenden-Factur in lluplo cin- gesandt haben. Wenn dann in dem einen Jahre bei A, im folgenden bei Z und so abwechselnd, mit dem Remittiren der Anfang gemacht wird, so würden alle gleichen Nutzen von dieser Reform haben. Indem ich das mir zunächst liegende „Organ des deutschen Buch handels" um Aufnahme dieser Zeilen bitte, ersuche ich gleichzeitig die geehrten Redactionen der übrigen buchhändlerischcn Zeitschriften um gefällige Einrückung meines Vorschlages. Berlin, den 28. Dezember 1846. Gustav Martens. Neue Manipulation. In einer großen Stadt des Nordens, die schon an Buchhandlun gen nicht arm ist, soll es sich kürzlich ereignet haben, daß der Gehülfe einer Handlung, der in derselben Stadt sich neu zu etabliren vorhat, sein Empfe h l un gs - Ei rc u l air den Ku n den - An si chts- Packeten seines Prinzipals beigelegt hat. Wenn dies wirklich wahr sein sollte, darf der so schmachvoll behandelte Principal nicht schweigen! Oeffentlicher Dank. Die nachstehend benannte» Handlungen hatten die Güte, mir ferner noch in Folge meines Circulars vom 9. October v. I. Artikel ihres Ver lags für den Herrn vr. Kirsten in New-Dork zugehen zu lassen. Braun'schc Hofbuchh. in Earlsruhe. — Hahn'sche Hofbuchh. in Hanno ver. — Hahn'sche Verlagshandl. in Leipzig. — Haspclsche Buchh. in Hall. — Hcrdcr'schc Verlagshandl. in Freiburg. — Hirt's Verlag in Breslau. — Hoff in Mannheim. — Ionghans in Darmstadt. — Körner in Erfurt. — Lcibrock in Braunschweig. — G. Reimer in Berlin. — Riegcr'sche Buchhandlung in Augsburg. — Nies, in Ber lin. — Thomas in Leipzig. — Verlagsbuchhandlung in Bellevue. Ich sage denselben im Namen des Empfängers allen Dank und be merke zugleich, daß ich die sehr bedeutenden Zusendungen, welche ich er halten, im nächsten Frühjahr abgehen lassen werde, bis wohin ich jeden Beitrag zu dem betreffenden Zwecke gern annchme. Leipzig, den 2. Januar >847. Otto Wigand. Todesfälle. Abermals haben wir den Verlust zweier würdigen Veteranen des Buchhandels zu beklagen: Am 1. Januar starb zu Königsberg Herr August Wilhelm Unzer, im fast vollendeten 77. Lebensjahre, an gänzlicher Entkräftung. Am 7. Januar starb, nach achtwöchentlichen schweren Leiden, Herr B. G. Wahlstab zu Lüneburg, im bereits angetretencn 80. Le bensjahre.
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