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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.02.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-02-03
- Erscheinungsdatum
- 03.02.1916
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- Deutsch
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für'/-S. 17 M. statt IS M. Stellengesuche werden mit 10 Pf. pro 2eile^berechnet. — In dem illustrierten TeU : für Mitglieder Zj Maain>5°S.n!sö°S.2SM^°S?50M °Mch" N Mitglieder 40 Pf.. 32 M.. 60^M.. 100 M. — Deilagen werden N Nr. 27. Leipzig, Donnerstag den 3. Februar 1916. 83. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Allzemiller Deutscher BuWudlungs-Sehilfeu-Berbaud. Im Monat Januar gelanglen zur Auszahlung: ^ 1618.— Krankengelder, , 1050.— BegräbniLgelder, , 393.68 Witwen, und Waifengelder, , 48.68 Jnvaltdengelder und . 585.— Notstands.Unterstützungen. Leipzig, 1. Februar 1916. Der Vorstand. Die fahrbare Kriegsbücherei. Ein Bericht von R. L. Prager. Wir befinden uns nunmehr bereits im 2. Jahre des Krieges, und noch immer ist die Versorgung unserer Truppen im Felde mit Lesestoff nicht restlos gelöst. Schon bei Beginn des Krieges setzten die Bemühungen ein, unfern Feldgrauen Bücher zuzusllhren, in der richtigen Erwägung, daß nicht des Lebens Notdurft nur ge deckt werden dürfe, sondern daß auch die Freudigkeit der Truppen durch geistige Speise gesichert werden müsse. Verschiedene Organisationen haben sich damit beschäftigt, das Problem zu lösen; der Buchhandel hat reichliche Spenden ge liefert, die Zurückgebliebenen haben ebenfalls ihren Angehörigen sowie Fremden Bücher zugängig gemacht. Aber alles dies war zu wenig, viel zu wenig. Man hat versucht, das große Publikum für die Sache zu erwärmen; eine Reichsbücherwoche ist einge richtet worden, die aber leider auch nur einen ganz geringen Er folg gehabt hat. Woran die ausgiebige Versorgung der Trup pen mit Lesestoff gescheitert ist, ist heute müßig zu untersuchen. Vielleicht lag die Schuld an dem Nebeneinanderarbeiten verschie dener Organisationen, das keine richtige Organisation aufkommen ließ. Dazu kommen die «Schwierigkeiten, den Truppen an der Front oder nahe der Front die Bücher zuzuführen, und die Tat sache, daß die Bücher nur eine sehr kurze Lebensdauer haben, daß sie sehr bald verdorben und zerrissen werden, daß sie ferner bei schleunigem Abmarsch liegen bleiben, hat auch nicht dazu beige tragen, die Versorgung zu fördern. Da ist es ein sehr glücklicher Gedanke gewesen, fahrbare Büchereien einzurichten, die, katalogisiert und einem Bücherwart unterstellt, eine längere Lebensdauer versprechen und zugleich die Möglichkeit bieten, die Versorgung größerer Massen zu bewirken. EL hat sich in Berlin ein Ausschuß für fahrbare Kriegsbüchereien gebildet, dessen Ehrenvorsitzender der Direktor der Kaiser Wil helm-Bibliothek in Posen vr. Focke und dessen Vorsitzender der Unterstaatssekretär vr. Conze ist. Von den andern Herren des Ausschusses ist besonders der Felddivisionsgeistliche im Haupt quartier des Armee-Oberkommandos OstHoPpe zu nennen, der sich um die Ausgestaltung dieser Feldbüchereien ganz außerordent liche Verdienste erworben hat. Die Geschäftsstelle befindet sich in Berlin 0. 2, Kleine Museumstr. 5V, die bet der Königlichen See handlung in Berlin ein Bank-Konto unterhält. Von den Be hörden ist diese neue Gründung mit außerordentlichem Wohl wollen ausgenommen und ihr größtmögliche Förderung zugesagt worden. Diese Förderung besteht wesentlich darin, daß die Mili tärbehörde, soweit es irgendwie möglich ist, auch für die Weiter beförderung dieser Büchcrwagen Sorge zu tragen bereit ist. Der Pfarrer Hoppe hat sich erboten, bei den einzelnen Armeen die Mannschaften mit gutem Lesestoff zu versorgen. Da weder im Stellungskriege, noch ganz besonders beim Wechsel des Bewegungskrieges der Mann in der Lage ist, selbstbeschasfte Bü cher mit sich zu führen, auch die Truppe keine Einrichtung besitzt, um einen Vorrat an Büchern und Schriften aufzubewahren, so ist der Plan, die Abteilungen mit fahrbaren Büchereien aufzusuchen und ihnen zu folgen, als sehr zweckmäßig zu begrüßen. Die Ausführung dieses Planes ist gesichert. Der 33. Re serve-Division hat Pfarrer Hoppe bereits eine derartige Feld bücherei zugesührt und damit bei den Offizieren wie bei den Mannschaften außerordentliche Freude hervorgerufen. Es ist ge plant, zunächst 50 Divisionen mit Kriegsbüchereien zu versorgen, und verschiedene Siädte, ebenso wie andere Gönner haben es sich nicht nehmen lassen, derartige Wagen zu stiften. So hat u. a. die Stadt Berlin einen, die Firma Marburg in Hamburg einen und die Stadt Essen drei Wagen gestiftet. Bis jetzt sind bereits 18 Wagen für diesen Zweck gestiftet, die je 1000 Bände enthalten und von denen jeder etwa 2000 kostet. Herr Pfarrer Hoppe hat für die Kriegsbücherei der 33. Re serve-Division Ordnungsregeln aufgestellt, die eine gewissenhafte Benutzung gewährleisten. Die Ausgabe der Bücher erfolgt nur gegen Vorzeigung des Soldbuches und Hinterlegung von 30 ^s, welcher Betrag nach Rückgabe des Buches wieder zurückgezahlt wird. Die Rückgabe der Bücher mutz innerhalb 6 Tagen erfolgen, und kein Buch darf mit in Stellung genommen werden. Es ist auch vorgesehen, daß bei Alarm die Bücher zusammengelegt bei den Feldwebeln, bzw. Wachtmeistern zurllckzulassen sind, ebenso, daß Mannschaften, die ins Lazarett kommen oder Urlaub erhalten, die Bücher vorher am Bücherwagen abzugeben haben. Für Un teroffiziere und Mannschaften ist die Benutzung frei, Offiziere und im Öffiziersrange stehende Beamte zahlen für jeden Band und Leihtag 5 -s. Dies geschieht einerseits, um dem Verlust von Bü chern borzubeugen, andererseits, um damit einen Teil der lau fenden Unkosten zu decken. Die Wagen sind im Innern mit Bücherregalen versehen, in denen die Bände fest aneinandergereiht stehen. Hinter dem Kut schersitz ist ein Raum für den Bücherwart, in dem ein kleines Schreibpult, ein Schrank und andere für die Verwaltung notwen dige Gegenstände eingebaut sind. Die neuen Wagen, die be sonders für den Osten bestimmt sind, sollen derart eingerichtet wer den, daß die Bücher statt in Regalen in Kisten verpackt werden, die bei schlechten Wegen aus dem Wagen entfernt und auf einige sogenannte Panjewagen verladen werden, um das Fortkommen zu ermöglichen, während der so erleichterte Bücherwagen leer nachfolgt. Die Zusammensetzung der Büchereien soll in der Weise ge schehen, daß für jedes Bedürfnis gesorgt ist. Der Lesestoff ist in 17 Abteilungen gegliedert; er enthält u. a. Novellen, Kriegslite ratur, Geschichte, Politik, Lebensbeschreibungen, Geographie, Na turwissenschaften und Technik, Romane, Humor, Philosqphie, Lite ratur und Kunst. Es ist also für alle Bedürfnisse gesorgt. Die Zusammensetzung soll sich fernhalten von jeder konfessionellen und politischen Tendenz, namentlich sind auch Schriften zu vermeide», 121
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