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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.08.1845
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 12.08.1845
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18450812
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838 jo736.f Zur Durchlesimg bestens empfohlen! Seit dem I. Juli d. I. erscheinen in meinem Verlage 3 neue Zeitschriften, als: I. Ergüiizuiisssbitittcr zu allen Konversationslexiken als denen von Brockhaus, Picrer, Meyer, Wolff, Reichenbach, Ersch und Grubcr, Hauslexikon, Conversations- lexikon für bildende Kunst, so wie zu allen En- cyklopädicn und Rcal-Encyklopädicn hcrauSgegeben von einem Verein von Gelehrten, Künstlern und Fachmännern unter der Rcdaction von vr. Fr. Stöger. Eine Wochenschrift für die Besitzer von Eonversationslexiken und jeden Gebildeten überhaupt. Auszug aus dem Prospekt. Der Nutzen encuklopädischer Werke hat in neuester Zeit die allgemeinste Anerkennung gefun den. Wir haben gegenwärtig nicht allein allge meine Encyklopädicn in großer Zahl, sondern auch Werke der Art fast für sammtliche einzelne Wissenschaften, für die Künste, Gewerbe, den Handel, sogar für das Theater. Eine so allge meine und so lange andauernde Erscheinung läßt auf eine innere Nothwendigkeit schließen. Und wer konnte läugncn, daß eine solche wirklich vor handen ist? Einen Ucbelstand haben alle unsere Ency- klopädien nicht überwinden können — die Zeit schreitet für sie zu rasch vorwärts. Eine in Erstaunen setzende Beweglichkeit sehen wir in dem religiösen, dem politischen Leben, in dem, was Handel und Gewerbthätigkeit liefern. Diese nach allen Richtungen thätigc Zeit in den Rahmen eines abgeschlossenen Werkes span nen zu wollen, heißt in der That, de» Plan eines Lagers aufnchmen, das morgen abgebrochen und im Laufe weniger Monate nach weit entle genen Gegenden versetzt wird. Wirklich hat es nicht an Klagen gefehlt, daß jedes Conversa- tionslexikon schon nach Verlauf weniger Jahre unbrauchbar werde. Unsere „Ergänzungsblätter" haben es sich zur Aufgabe gestellt, diesem Uebelstandc ab zuhelfen. Aus diesem Grunde erscheint diese Zeit schrift als Wochenschrift, und cs wird ihr so möglich gemacht, der Zeit Schritt für Schritt zu folgen und Alles aufzuzeichnen, was im Ge biete des Staats, der Religion, der Wissenschaft, der Kunst, des Verkehrs als wichtiges Moment hervortritt. Natürlich kann cs unser Zweck nicht sein, allen Fluthungen der Tagesgeschichte zu folgen und das vorübergehend Auftauchcnde in den Kreis der Besprechung zu ziehen. Als Encyklo- pädie der Gegenwart haben wir es einzig mit der vollendeten Thatsache zu thun, mit dem geprüften und bestandenen Neuen, welcher Sphäre dasselbe auch angehöre. Voll ständigkeit, Genauigkeit und Faßlichkeit der Dar stellung sind unser Ziel; Parteinahme, in Sachen der Politik oder der Religion, muß unserm Stand punkte fern liegen. Wir werden dem Leser die Masse des Geschehenen ordnen und ihm alles wichtige Neue oorführcn, unter Hervorhebung der charakteristischen Merkmale, und mit steter Hin weisung auf das, was dadurch gegen den frühern Standpunkt gewonnen wurde. Den Besitzern der verschiedenen Conversationslcxika bringen wir den Vorthcil, daß sie ihre Werke durch unsere Zeit schrift stets vollständig erhalten und daher der Nothwendigkeit enthoben sind, die kostspieligen neuern Ausgaben anzuschaffen; aber nicht allein für sie schreiben wir, sondern für Jeden, der das Bcdürfniß fühlt, den Kern aller Bestrebungen der Gegenwart, von allen Nebendingen, vom Jrrthum der Parteilcidenschaft entkleidet, im Zu sammenhänge zu erhalten. Die Ergänzungsblätter erscheinen allwöchentlich in einem ganzen Druckbogen. Ein halber Jahrgang oder 26 Druck bogen bilden ein Heft. Zwei halbe Jahrgänge oder zwei solcher Hefte bilden einen Band. Mit der letzten Nummer eines halben Jahrganges oder Heftes, also mit Nummer 26 und 62, wird ein alphabetisch geordnetes Register der verschiedenen Artikel in diesem halben Jahrgang, so wie ein Umschlagstitcl gratis ausgegeben. Am Schluffe eines jeden Bandes wird außerdem noch ein al phabetisch geordnetes Register, welches sammtliche Artikel des Bandes umfaßt, den Abonnenten gratis zugestellt. Die Ergänzungsblättcr, welche im Laufe des Jahres als Wochenschrift erscheinen, bilden also am Schluffe eines ganzen und halben Jahres ein Nachschlagebuch oder ein Converfa- tionslcxikon des abgelaufenen halben oder ganzen Jahres, sie sind daher eine Revüe oder Wochen schrift und am Schluffe des Jahres ein Jahrbuch des Wisienswerthcstcn. Die Abonnenten verpflichten sich zur Abnahme eines halben Jahrgangs. Der Preis eines halben Jahrgangs ist 1 Pr. Crt., wofür also 26 Druckbogen nebst Jn- haltsvcrzeichniß und Titel gegeben werden. Einen so billigen Preis kann ich in der Voraus sicht stellen, daß die Ergänzungsblätter eine all gemeine Verbreitung finden werden. II. Fril schrift für Verwaltungszweige der Stadt- und Landgemeinden. Rcdaction: vr. Hopfner, ordentl. Beisitzer der äuristenfacultät, Docent der Rechte an der Universität zu Leipzig. Auszug aus dem Prospekt. Der Zweck unserer Zeitschrift ist im Allgemei nen schon mit ihrem Titel angezeigt, wie dies die erste Pflicht einer jeden Zeitschrift ist. Der Herausgeber wird das ganze Gemeindeleben in seiner vollsten Ausdehnung ins Auge fassen, um ihm die beste Ausbildung und im Staat die.ge bührende Anerkennung zu verschaffen. Das Stre ben des Herausgebers ist rein practischcr Art, wie es in der Anforderung unsres praclischen Zeit alters liegt. Er wird die Stellung der Stadt- und Landgemeinden im Staate, ihre Mitthätig- keit zu Erreichung des Staarszwecks, ihre politi schen Rechte, ihre sämmtlichcn inner» Einrichtun gen, bestandene, bestehende und noch werdende, die Rechte und Pflichten der Mitglieder der Ge meinden, der gemeinen Bürgerschaft und der Ge meindebeamten, die Beziehungen des Gemeinde verbandes zu dem Kirchenvcrbande, zu der Schule, die Lurnerei, das Theater und Alles, was irgend wie zu Hebung des Gemeinsinnes und Anregung des Gemeindl^cbens frommt, auch den Fleiß des Bürgers in Gewerbe, Handel und Landwirthschaft besprechen, Nichts soll vergessen sein, sei cs auch f.U 72 das Geringste, wie die rechte Benutzung des Koths in Straßen und Plätzen. Jeder, der Interesse nimmt an dem Gemcindeleben, soll Befriedigung finden in der Zeitschrift. Der Herausgeber stellt daher offenbar sein Ziel weiter hinaus, als der Titel der Zeitschrift reicht, und cs möchte ihm cingchalten werden, daß er sic paffender „eine Zeitschrift für Gemein- dcwesen" genannt haben würde. Indessen ist die ser Titel, dessen Erfindung ganz nahe lag, ab sichtlich bei Seite gesetzt und dafür der weniger versprechende, wie er oben steht, gewählt worden, weil cs vorzuziehcn ist, mehr als das Verspro chene zu geben, denn der Gefahr ausgesetzt zu sein, das Versprochene nicht gehalten zu haben. Dazu trat ein anderer, wie wohl untergeordneter Grund: die Zeitschrift sollte nicht als Concurrcn- tin der in Posen erscheinenden „Zeitschrift für Communalwesen" und auch nicht als Ucbersetzerin des „courrier ckes communes" und der „gs- rette muiiicipale cle la ville cke karis" erschei nen. Der Herausgeber hat die Zusage der reich sten Unterstützung der Männer von Fach, darun ter die publicistischcn Notabilitätcn Deutschlands. Stoch steht die Frage offen: ob die Zeitschrift ein Bcdürfniß des öffentlichen Lebens sei? Der Herausgeber bejaht sic, denn außerdem hätte er die Zeitschrift nicht unternommen. Um die Be jahung zu rechtfertigen und um dem Urthcile des Publikums vorzuarbciten, glaubt er nichts Besseres thun zu können, als an die Spitze der Zeitschrift einen kurzen Abriß zu stellen der Geschichte des Gckmcindcwescns vom Anbeginn bis zur Jetztzeit, verbun den mit der Andeutung der wichtig sten Aeitfragcn. Die Zeitschrift für Verwaltungszwcige der Stadt- und Landgemeinden erscheint wöchentlich in einem ganzen Druckbogen. Preis des ganze» Jahrgangs 4 III. Der Gerichtshof, Zeitschrift für Kritik des civilgerichtlichen und criminalgerichtlichen Verfahrens in Teutschland. Herausgegeben von l>r. Ludwig Hopfner, Beisitzer der Juristcn-Facultät und Docenten der Rechte an der Universität zu Leipzig. Auszug aus dem Prospekt. Obschon die Rechtswissenschaft mehr für sie allein bestimmte Zeitschriften zählt, als eine an dere Wissenschaft, und eine gewisse Art ihrer Ge genstände in social-, politisch- und conversationcll- speculativen Blättern besprochen wird, dürfte doch die oben angczcigte Zeitschrift nicht als überflüs sig betrachtet werden. Das Volk verlangt nach Kenntniß der proceßrcchtlichcn Partie der Rechts wissenschaft, besonders der criminalproccßrcchtli- chcn, es verlangt sogar nach der Theilnahmc an deren Uebung, von welcher das Wohl und Weh des Einzelnen im Staate, wie des ganzen Sraa- tes selbst abhängt. Der Jurist aber bedarf prak tischer Beispiele, um das Volk zu belehren, zu überzeugen und zu klarem Urtheil über die Dinge zu befähigen. Diese Bedürfnisse nun lassen eine günstige Aufnahme des Unternehmens im Volke hoffen. Die Zeitschrift wird wirklich verhandelte Pro- ceßstrcitigkciten verlegen, entweder in deren gan zer Vollendung oder in einzelnen Abschnitten dabei jedoch eine Beurtheilung der proceffualischen Behandlung des Falles liefern, eine Kritik der bestehenden Proccßnormcn in ihrer Anwendung auf das Gegebene, überall wo es thunlich ist,
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