.4? 21, 27. Januar 1916. Fertige Bücher. «°ri°nu°u d r„«n. -u«»-°d°i. 537 Ein moderner Hochstaplerroman <I 3n Kürze gelangt zur Ausgabe: Johann Bojer Der Gefangenerer sang Roman, deutsch von Hermann Kiy Geheftet Mark 3.—, gebunden Mark 4.—. Es handelt sich hier um die Nachdichtung eines Ausländers, die auch während des Krieges die größte Beachtung in Deutschland verdient und finden wird. Bojer ist neben Knut Hamsun einer der bedeutendsten Erzähler des Nordens. Er gibt uns in diesem Buche einen modernen Lochstaplerroman, der von Anfang bis Ende mit psychologischer Meisterschaft geschrieben ist und sich fesselnd und spannend liest. Der Leld des Romans ist ein armer Bauerndursche, in dem von klein aus der Trieb zur Nach, ahmung der Mitmenschen steckt. In seinen Träumen entwächst der Zunge der Enge und Not seiner Amgebung. Er stürzt sich auf die wenigen Bücher, die ihm zur Verfügung sind, liest vom Leldentum und von den furchtbaren Anklagen Voltaires gegen Gerichtshöfe, Fürsten und Könige, und um sich hervorzutun, wird er selbst zum Angeber, Betrüger und Dieb. Es drängt ihn hinaus aus dem eigenen Ich, das Interesse für die Mienen und Gesten der Menschen treibt ihn zu unaufhörlichen Nachahmungen. Er legt die eine Maske ab, die andere an, und es berauscht ihn, wenn er sich immer wieder umzuschassen und die Menschen zu täuschen vermag. Jahrelang bleibt er unentdeckt, aber endlich bricht sein virtuoses Lochstaplerlum an der Liebe zu einer Frau. Als er eine, die ihn unter falscher Gestalt kennt, sein eigen nennen möchte, wird er gewahr, daß er kein Ich mehr hat, daß er nichts ist als ein Schatten bild. Da erlahmt seine Kunst, und er fällt den Läschern in die Arme. Vor Erscheinen liefere ich mit 40°/« u.7/3, Einband no. Georg Müller Verlag in München