Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.07.1845
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- 1845-07-01
- Erscheinungsdatum
- 01.07.1845
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- Deutsch
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661 1845.) Lrtioti'S Dölme in Main, firner: Le verrpentier, ^4., Op. 65. 8oiiv«i>ir8 ll'Itslie, 2 ^ir« varles p. Ul. ^v. I. Allein« cle Donr-cUi. IVo. 2. I'keme <1e lUercrrctante. ä 45 Irr. — Itonllinos p. ?ste. sur lles I>lotlss 6e lVIIIe. I^UA^et. dio. 4, 5. ä 45 kr. ?rucke»t, H., I'ortralt. 48 kr. Leluxer, 6er am Ulieln, 8ammlung fiel. Oesängs m. Oultarre. die. 14, l5 a 18 kr. Ltsinlrrlkler, H., Ilelterllell f. eins Lass- oller Larlton-8tlmme mit Lite. 36 kr. lomasokelr, Op. 79. U's veum. Oreliesterstlmmen. 3 6. 36kr. 8inAstimmei> 54 kr., Olnvier ^usrux. 2 6. 24 Irr. ViUreliu, 6., Kelire vvreller, Llell k. eins 8rimme m. Lite. 27 kr. N ichtamtli Die Zersplitterung der Kraft des Buchhandels durch Privatvcrcine bctr. Als vor einigen Jahrzehnten das kaum erwachte Gefühl für Nationalität, der Enthusiasmus für Freiheit und Ruhm aus Deutsch land mit all den schonen Hoffnungen schwand, die man allzuvoreilig auf die künftige Größe unsres Volkes gebaut hatte, da kehrten die alten bösen Genossen der Deutschen: kleinlicher Egoismus und Eifer sucht, gefolgt von Haß, Verleumdung und Hinterlist wieder in ihre alten Rechte zurück und schürten lustig das Feuer der Zwietracht zwischen Parteien, Städten und Staaten. Nur wir Buchhändler schienen damals dem allgemeinen Hange zu widerstehen, uns stand ja die Literatur zur Seite, die zwar fast eben so oft als sie veredelt den Haß anfacht, uns aber in dieser Beziehung nichts anhaben kann, weil wir als Träger derselben ihr nicht all zu keck ins Gesicht sehen können — wir suchten uns gegenseitig einander näher zu rücken, übersahen freisinnig die Schranken, welche politische Grenzen uns legen wollten und wählten das deutsche Athen, das wissenschaftliche Leipzig als Een- tcalpunkt unseres auch durch gemeinschaftliche Gesetze geregelten Staa tes. Dort baute man dem Buchhandel einen Palast, Börse genannt, und dieses auf Einigkeit gegründete System schien die schönste Zukunft zu verheißen; allein zu viel war es von deutschen Buchhändlern ge fordert, so lange den angeerbten Neigungen und dem Eharacter des ganzen Volkes zu widerstehen. Bald regte sich da und dort der Egoismus und unsrer Zeit war es aufbewahrt, das Erwachen aus die sen schönen Träumen zu beobachten. Noch schwebt das schöne Wort „Einigkeit" von tausend Lippen, aber man sieht es den Lippen an, wie sie sich dabei verzerren, wie sie das Wort als Deckmantel für allerlei Kunstgriffe des Egoismus aushauchen, wie sie dadurch nur zu erbitterterem Streite, zu schrofferer Absonderung anfachen möchten. Aufopferung kleinlicher Vortheile, oft nur gewohnter Bequemlichkeiten für das Wohl des Ganzen sind aus der Mode gekommen; jeder Einzelne, oder jeder der jetzt bestehenden Vereine bemüht sich zu seinem Privatvorlheil den Andern entgegcnzu- treten und hilft auf jede mögliche Art, das lockere Band vollends auf- lösen, das uns noch zusammenhält. Unsre Vorfahren traten be scheidener auf mit ihren Forderungen, überschätzten ihre Rechte dem Ganzen gegenüber nicht, ließen sich daher eher eine kleine Beschränkung gefallen wenn es dem gemeinsamen Wohl förderlich war und errichte ten auf solch einfache Weise den herrlichen Bau, den wir jetzt aus allen Kräften zu zerstören suchen, natürlich unter dem Schein des Ge- gentheils. Nicht ohne weise Vorsicht und Ueberlegung gründeten sie den Leipziger Börsenverein, der,.von uns an Größe und Einfluß erwei tert und mit gesetzgebender Macht belehnt, allein mehr bewirken könnte, als alle die kleinen Vereine, welche in neuerer Zeit entstanden sind. Ich stelle nicht in Abrede, daß die Gründer dieser Vereine die löblichsten Zwecke im Auge hatten, allein ich erlaube mir dennoch zu bemerken, daß diese Herren dabei ganz irrigen Ansichten huldigten. Wir Buchhändler sollten bei Allem was öffentlich ausgeführt werden soll nur die Wirkung, welche dasselbe auf das Ganze üben kann, im Auge behalten —- die Vereine thun aber sehr oft gerade das Gegentheil. Man ! cher Th eil. versammelt sich, hält stürmische Vorträge, saßt Beschlüsse, ohne sich nur im geringsten darum zu kümmern ob das, was man für das Stückchen Land, welches man zu beglücken sucht, in Ausführung bringen will, auch für die übrigen Theilhaber des großen Bundes ersprießlich sei, dem anzugehören man sich doch zur Ehre schätzen muß. — Einwerfen wird man mir, daß ja diese Beschlüsse das Gesammtinteresse oft gar nicht berührten und daß dieselben, wenn dies dennoch der Fall sei, nur darauf hinzielten, die gesunkene Größe des deutschen Buchhandels wie der zu heben, die alte Ehrbarkeit, den alten Glanz unserm Geschäfte wieder zuzuführen —> sehr wohl! aber das Alles könnte noch viel besser, viel kürzer und gewisser erreicht werden, wenn Alle daran Theil näh men, d. h. wenn man damit anfangen wollte, daß man den Börsenver ein durch Al lgem ei n-Be sch luß zum obersten Gericht des Buch handels und das Börsenblatt noch umfassender zu seinem Organe machte — dann wäre es möglich zu beschließen, daß kein Schleuderer, kein Un wissender, kein starrer Egoist, der wie ein Wolf in des Andern Gebiet fällt, dem Buchhandel angehören dürfe, man würde einen solchen aus schließen und da jedes Glied des Bundes schon durch die Pflicht der Selbsterhaltung darauf hingewiesen wäre, dem Edict des Präsidiums Folge zu leisten, so würde dieser Verstoßene verlassen dastehen als ein unnützes Glied der großen Körperschaft, um unter der Last dieses Bannes zu verkümmern. Ein solches Beispiel würde die arglistigsten Egoisten genügend abschrcckcn, und den Muth der Gutgesinnten neu be leben. Zur Vervollkommnung dieser Macht des Börsenvereins wäre ferner unumgänglich nöthig, daß dieser noch vor dem Staate die Gewalt besitzen müßte, die Bürger des Buchhandels zu creiren, und durch strenge Prüfung der Fähigkeiten, der Mittel und der Zeugnisse jedes neu Ein- tcetenden des Vertrauens der Eollegen würdig zu erachten. Dadurch würde dann dem so oft wiederkehrendcn Falle vorgebeugt, daß ein offen geschenktes Vertrauen getäuscht wird, daß, nach kaum einjährigem Be stehen, dem gutmüthigen Ereditor durch Verlust seiner Forderung die Augen geöffnet, so wie auf der andern Seite, daß wirklich verdienstliche Männer, die Kraft und Willen haben sich mit Ehren zu behaupten, durch langes Ereditverweigern in ihrem Fortkommen zurückgehalten, ja öfters sogar dadurch zu Grunde gerichtet werden. Nicht großer Beweise bedarf es, daß solche Zwecke durch unsre kleinen Vereine durchaus nicht erreicht werden können, obgleich die Mit glieder derselben jetzt noch daran glauben. Nehmen wir nur an, daß ein solcher Verein einmüthig beschließt: es darf kein Schleuderer, kein Unwissender, kein Habsüchtiger, der des Andern Kunden widerrechtlich an sich zu bringen sucht, unter uns sein. — Wirs wird man nun thun, wenn sich dennoch ein solcher erkühnt, den ebrenwerthen Verein durch seine Gegenwart zu beflecken? — Man wird mit großer und allgemei ner Indignation beschließen, diesen Unwürdigen sofort aus den Büchern zu streichen und, ist der Jnculpat Verleger, nichts mehr für seinen Verlag zu thun; ist ec Sortimenter, ihm nichts mehr zu liefern, jedenfalls ihn aber durch diese Verachtung zu vernichten. Sehr wohl! dabei giebt es aber zu bedenken, daß sich dieser Verleger mit dem Er trag seiner Schlcudereien, so wie mit dem Absatz der außer dem Bereich
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