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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.01.1845
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 31.01.1845
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- Deutsch
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92 Solchen, die Beides sind, gleicht der Gewinn auf der einen Seite den Lerlust auf der andern aus. Die wenigen Handlungen, welche dagegen den einz'e lnen alten Groschen zu 13 ^ rechnen, haben allerdings die gesetzliche Bestimmung für sich; allein daß es ihnen nicht um Befolgung dieser zu thun ist, mögte wohl unwiderleglich der Umstand beweisen, daß sie 13 (bei Baarpacketen) fordern und nur 12 ^ (auf der Börse) bezahlen. —- Jede der beiden Berechnungsweisen kann dem Commissionair recht sein, aber er kann es gegen seinen Committenten nicht verantworten, wenn er dessen Verlag mit 12 für den alten Groschen sich bezahlen läßt und dagegen bei Einlösung von Baarpacketen für ihn 13 L>. be zahlt. Eine Vereinigung der Leipziger Handlungen zu einer gleichen Reduction ist daher dringend nöthig, um so mehr, da, durch den Thüringer Kreisverein dazu veranlaßt, sich viele Handlungen zur Füh rung der Rechnungen in Thalern und Silbcrgroschen (nicht Ncu- groschen) entschieden, und dadurch dem alten Uebelstande Dauer gege ben haben. Bekanntlich läßt sich der Neugroschen nicht wie der Sil bergroschen mit 3 und 4 theilen, und Preußische Scheidemünze gilt hier nicht; wir sind daher noch immer in der srühern Verlegenheit um reine Ausgleichung gewisser Posten und haben durch Einführung der Silbergr. durchaus nichts gewonnen. Am besten wäre wohl die Annahme der Thalereintheilung in Cents (ä Vi o N-s) gewesen. Leipzig, Januar 1845. — — Die Groschcnschlacht. So lautet die Ueberschrift des folgenden geistreichen Artikels in Nr. 3 der Süddeutschen Buchh.-Zeitung, den wir unfern Lesern nicht wohl vorcnthalten können. „Die Schlacht bei Jena war geschlagen. Wenn achthundert Co- lonnen von Groschen gegen einander Krieg führen, ist es kein Scherz! Da fließt Dinte, da fallen Zöpfe. Der Feldherr der Neugroschen stieg vom hohen Pferd und rief seinen geheimen Secretär. Schmerl, sprach er, ist das Lager verrammelt? Verrammelt, war die Antwort. Keine Maus kann hinein. Daß ein Springer durchhüpfte, ist nicht Schuld meiner, sondern eurer Großmuth. Ich habe sogar eine feindliche Proklamation verkleinert, indem ich sie mit winzigen Buch staben abschcieb. —> Schmerl, wir haben gesiegt. Schreiben Sie es an Enslin, damit ec Berlin illuminiren läßt. Lassen Sie einen Courier nach Stuttgart abgehen an den Seneschall. Ihre Kanzlei soll einen neuen Rock haben. Dreifarbig und doch schwarz. — Aber, mein General,—>—. Stille. Kein Widerspruch. Ich will es so. Die Feinde sollen vernichtet sein, srxo sind sie es. Ich weiß, was Sie sagen wollen. Unsere Armee zählt nur noch 200 Mann, die feind liche 600. Aber das ist mir Alles eins. Der Buchhandel ist des Rechnens so ungewohnt, daß er 250 für mehr hält als 650, wenn ich es ihm versichere. Haben Sie nicht gesehen, daß man den Süddeut schen nicht glaubte, daß sie etwas verlieren, wenn sie 5 für 8 bekommen? Schreiben Sie. Und hier haben Sie einen Orden pour Is inerite. Es ist der zweite, den ich austheile. Sie haben sich wacker gehalten!" * ^ * * * Eines Commentars bedarf Vorstehendes nicht, das ganze und auch unser Verfahren in dieser Angelegenheit liegt zu Jedermanns Beur- theilung klar vor. Es möge indessen ein in Nr. 2 des „Organs" ent haltener Artikel „Erinnerung an die Herren Frankfurter in Betreffihrer Erklärung in Nr. 109 des Vö r se nb l." hier folgen. Er lautet: „Bei dem Uebergange von einer alten Gewohnheit zu einer nöthig gewordenen neuen machen sich nicht nur die Vorangehenden der Ge- sammthcit unbequem, sondern noch viel mehr die zuletzt Zucückbleibcn- den. Das hat man in Stuttgart wohl gefühlt, und bei der dort ab gefaßten Erklärung der drei Herren Steinköpse für alte Groschen ha- 9 ben sich einige Stuttgarter Handlungen in abweichendem Sinne erklärt und mehrere sich schweigend verhalten, vielleicht weil sie nicht gefragt wurden. Dem freien Willen sämmtlicher Frankfurter Handlungen muß es anheim gestellt bleiben, ob sie in dieser Angelegenheit zu den letzten gehören wollen. Aber sie sollten nicht einen Schritt, den bereits etwa 200 Collegen, und darunter mehrere süddeutsche und österreichische, ge- than hatten, für eine Pflichtverletzung erklären; sie sollten bedenken, daß ihnen der Vorwurf, die allgemeine Einheit zu stören noch gemacht werden wird, wenn man die Voreiligen nicht mehr tadeln, ja sie vielleicht loben wird. Wenn die Controle, womit der Leipziger Buchhandel auf Re klamation auswärtiger Regierungen bedroht wird, wirklich in's Leben treten sollte, so wäre es wohl möglich, daß in einigen Jahren in Leipzig die Controle wäre, der Commissionsplatz für den deutschen Buchhandel aber anderswo, z. B. in Frankfurt oder Stuttgart oder Nürnberg. Dann würden wir vernünftiger Weise alle in Gulden rech nen müssen, und hoffentlich würden sich die norddeutschen Buchhänd ler ohne so herzzerreißende Wehklage darein finden. Da aber jetzt noch die allgemeine Abrechnung in Leipzig stattfindet und dort doch wahr scheinlich wird bleiben dürfen, so sollten auch unsre Collegen in Frank furt die Gleichförmigkeit nicht nur rühmen, sondern auch das Ihrige thun, daß sie bald erreicht werde. Die Herren Frankfurter scheinen sich etwas schwer in Bewegung zu setzen. Daher hätte man ihnen ein wenig Brummen und Schelten in dem Augenblick, wo sie sich zu dem mühsamen Schritt entschließen, wohl nachgesehn. Aber auf der Stelle bleiben und doch schelten, das ist etwas stark." Neue Nachkruckcrfindiuig. Unter dieser Ueberschrift gibt die Allgemeine Zeitung in einer Correspondenz aus München Nachricht von einer neuen englischen Er findung, jede Art von Buchdruck oder sonstigem Abdruck unter der Presse, von Zeichnung, Kupferstich oder Lithographie in unbegränzter Menge und in unbegreiflich kurzer Zeit zu vervielfältigen. Jedes Jour nal z. B. könne in zwanzig Minuten von einer einzigen Nummer zum Nachdruck fertig sein und mit der Schnelligkeit der Dampfpresse abge druckt werden. „Von einem französischen Kupferstich, einem Christus kopf Deiaroche's von Blanchard, wurde, wie es scheint als erste größere Probe, eine neue Platte genommen und 4 bis 5000 Abdrücke gemacht, ohne damit an die Gränze der Vervielfältigung zu kommen. Das Originalblatt wurde nebst den Copien einer Gesellschaft Künstler vorgelegt, Malern und Kupferstechern und allen schienen die verschie denen Abdrücke von einer und derselben Platte genommen zu sein, mit dem einzigen Unterschied, daß auf einen Abdruck vor dem andern mehr Sorgfalt verwendet worden. Dieses Blatt ist dem Januarheft des Journals „Art-Union" beigegeben, allein in absichtlich verdorbenen Exemplaren. Der Herausgeber von Art-Union nämlich, weit entfernt, die neue Erfindung auf den naheliegenden, Gefahr drohenden Weg zum Einfall in fremdes Eigenthum zu führen, hatte sich an die französischen Herausgeber von Blanchards Blatt in Paris gewendet um Einwilligung zur Publikation des Nachdrucks in Art - Union, halte aber ihre Ge- gcngründe für so beachlenswerth gehalten, daß ec die Platte beschä digte und die gemachten Abdrücke verbrannte. Von der beschädigten Platte indeß gab er mit Bewilligung der französischen Herausgeber Ab drücke, welche wohl hinreichen, das vollkommene Gelungensein der neuen Erfindung zu bestätigen, nicht aber Blanchards Stich für den Liebhaber zu ersetzen. Art-Union findet sich zu diesem Verfahren noch besonders veranlaßt durch den Hinblick auf den Schutz, welcher in der allerneuesten Zeit von Frankreich gegen Nachdruck englischer Werke ge währt worden. Die neue Kunst betreffend, deren Erfinder ein engli scher Kupferstecher ist (sonderbarerweise ist sein Name nicht genannt, da der des Jos. Wood in einer Note angeführte sich auf den Drucker
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