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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.05.1850
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 06.05.1850
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- Deutsch
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wird cs noch besser werden. Wir werden dos bisherige ober einreißcn, wenn wir dos onnehmen, wos die Commission verschlägt, und wir werden dann Jahre lang suchen müssen, um wieder eine ebenso gute Form für unsere Verhältnisse zu finden. Ich bin dafür, daß nur in der Ablehnung der Grundsätze, wie sie Herr Simion vertheidigt, Heil zu erwarten ist, und stelle daher jetzt förmlich den Antrag: „Die Versammlung wolle den Statutcn-Entwurf der Dresdner Commission als Ganzes ablehncn und die Commission beauftragen, neue Vorschläge zu machen." Noch eia Wort in Beziehung auf die Kreisvereine. Ich erkenne cs als ein ganz besonderes V.rdicnst unsers Freundes Frommann, daß er die Idee der Kreisvercine so richtig erfaßt, und dieselbe zunächst ins Leben gerufen hat. Ich glaube, wir müssen vor Allem diese Idee festhalten und weiter ausbilden. Wenn derartige Vereine je nach den Verhältnissen modificirt, geschaffen werden, sich kräftigen, und von denselben die moralische Unterstützung des Börsenvereines in Anspruch genommen wird, so läßt sich durch dieselben sehr viel erreichen. Wollen Sic aber dem Börscnvereinc eine Executive auf dem Papiere zuschreiben, die er in Wirklichkeit nicht hat, so werden Sie erst das befördern, wos Sie vermeiden wollen, den Ruin des Deutschen Buchhandels. Vorsteher:.Ich weiß nicht, ob cs sich für mich, als Vorsitzenden dieser Versammlung, geziemt, über den Entwurf, für den ich Partei ergriffen habe, mich auszusprechcn. Ich bin für den Entwurf, weil ich einen tüchtigen Erfolg solchen festen Wollens und gesetzlichen Zusammenwirkens in dem Rhein.-Westphäl. Kreisvercine erlebt habe. Ich muß aber beifügen, daß wir uns am Rhein und in Wcstphalen allerdings in einer glücklichen Lage befinden. Die Mitglieder dieses Kreisvereins sind größtenteils Sortimenter und Verleger zu gleicher Zeit, sie haben keine gesonderten Interessen; hier aber sehe ich, daß die meisten Verleger entschieden widerstreben und fürchte nun, daß wir durch die Annahme gerade das Gegentheil von dem herbeiführen werden, was der Zweck des neuen Statuts war; ich fürchte, daß gerade dann erst die Zerrissenheit eintritt. Ich erkläre daher, daß ich, nicht weil ich die Grundsätze des neuen Statutes nicht für richtig erkenne, sondern, weil die Sache bei dem Widerstreben der Verleger nicht durchzusühren ist, für Ablehnung stimmen werde. (Schluß!) Nolte: Als Sortimentsbuchhändlcr erlaube ich mir zu erklären, daß ich einen solchen Zwang auch für schädlich halte und den Statutenenlwurf nicht als unbedingt wünschenswerlh empfehle. Vorsteher: Die Versammlung scheint den Schluß der Verhandlung zu wünschen. (Wird bejaht.) Der Herr Antragsteller hat noch das Wort. Berichterstatter Simion: Ich hätte gewünscht, die verschiedenen Einwendungen zu widerlegen, denn ich kann Ihnen offen sagen, daß die Einwendungen, so tüchtig und gründlich auch gesprochen worden ist, mich nicht überzeugt haben, wiewol ich mit dem übereinstimme, was Herr Bädeker geäußert hat, wenn er sich überzeugt hat, daß die größten Handlungen, Verleger wie Sorti menter, nicht unserm Vereine beitretcn würden, so habe ich ebenfalls die Ueberzeugung, daß sich die Sache nicht durchführen läßt; ^ sie ist darauf gebaut, daß sowol die größeren wie die kleineren Buchhändler sich von der Zweckmäßigkeit des neuen Statuts überzeugen und daß Jeder imJntcresse dieser, seiner Ueberzeugung dem Gemeinwohle gern dos Opfer bringt, einzelne seiner eignen Interessen dem Gesammtwohl unterzuordncn. Wenn, was Herr Bädeker gesagt Hot, in der Thot zutrifft, so gebe ich zu, daß sich das Statut nicht durchführen läßt, es würde aber dann auch keine U Majorität sich dafür aussprecben. Ich möchte cs daher für überflüssig halten, noch den übrigen Einwendungen entgegen zu treten, und muß anheimstellen, da Herr Bädeker, der gewissermaßen in der Commission den Ausschlag gegeben hat, zurücktritt, ob überhaupt dieses ganze Commissionsgutachtcn als ein Solches betrachtet und zur Abstim mung gebracht werden kann. (Nach einigen kurzen Bemerkungen zur Fragstcllung wird der Brockhaus'sche Antrag von dem Vorsteher verlesen, und hierauf von der Versammlung durch Stimmenmehrheit angenommen.) H. Brockhaus: Es könnte die Frage entstehen, ob cs nicht besser wäre, einen neuen Ausschuß zu wählen. Ich gestehe aber, daß ich cs für besser halte, wenn die Sache bei dem jetzigen Ausschüsse verbleibt, da dieser die ganze Materie doch einmal durch- grarbcitct hat und sie genau kennt. Theissing: Ich erlaube mir den Vorschlag des Herrn Brockhaus zu unterstützen, mit dem Zusätze, daß das Ergebniß dieser Commission gedruckt jedem Mitgliedc des Börsenvercins zugesnndt werde, mit der Aufforderung, bis zu einem gewissen Termine seine Zustimmung oder Ablehnung dem Vorstande anzuzeigen. Die Versammlung möge sich darüber aussprechen, ob, wenn die Ma jorität sich schriftlich dafür erklärt, das Statut für bindend betrachtet werde, oder ob cs der künftigen Generalversammlung unterbreitet werden soll. Simion: Ich muß mich gegen den Antrag des Herrn Brockhaus erklären und entschieden dafür, daß Sie eine neue Commission wählen, denn ich mache darauf aufmerksam, daß Sie denjenigen Mitgliedern in der Commission — abgesehen von Einzelnen, die für das Princip gewesen sind — unmöglich zumuthen können, eine, das Princip verleugnende Abänderung des Statuts zu berathcn. Ich habe in der vorgeschlagencn Abänderung das einzige Heil erwartet, was irgend wie aus einer veränderten Organi sation erwachsen kann. Ich unterwerfe mich der Majorität, meine Ueberzeugung ist jedoch durch die Discussion nicht geändert worden; Sie werden daher mir nicht zumuthen können, meine Zeit für Etwas zu opfern, was von vorn herein meiner Ueberzeugung ent gegen ist. Nach meiner Meinung ist das Schicksal des Börsenvercins als solchen entschieden, allerdings keineswegs das des Buch handels. Ich habe die Ueberzeugung, daß der Börsenvercin auf den Buchhandel keinen Einfluß mehr üben wird, sondern daß dieser einem neuen Umschwünge cntgegengeht. Ich glaube, daß noch einige Mitglieder der Commission diese Ueberzeugung mit mir thcilen; man kann aber bei einer solchen Ueberzeugung unmöglich noch weiter an Etwas arbeiten, was man für lebensunfähig erklärt. Ich bitte S>c, einen neuen Ausschuß zu wählen, und den Antrag des Herrn Brockhaus zu verwerfen. G> Wigand: Ich theile auch die Ansicht, daß die alte Commission nicht abermals mit dem Aufträge betraut werden kann; ich bin aber auch gegen die Wahl einer neuen- Ich glaube, da es sich nur um Revision, um Beseitigung des nicht mehr Haltbaren 80*
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