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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.12.1844
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 06.12.1844
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- Deutsch
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3723 106 3724 diesem Angriff des Ritters die versteckte Schmeichelei, daß e^ dem Thüringer Buchhändler-Verein zutraut, Urheber der vielen Millionen Neu- oder Silbergroschen zu sein, die man jetzt in Deutschland steht, und die im Allgemeinen gar nicht die ausregende Wirkung haben. Daß dieser Sturm losbrechen würde, konnte wohl jeder einsehen, als der Thüringer Verein seine Erklärung abgab. Aber sollten die angesehenen Stuttgarter Buchhandlungen, welche schon vor einem Jahre geneigt waren, den unver meidlichen Ueberganq von der Rechnung in einer veralteten zu der in üblicher Münze nicht hinauszuschieben, bis die größte Unbequemlichkeit sie dazu zwingen muß, sich wirklich vor dem gellenden Geschrei fürchten? Was würde wohl rin Kaufmann zu dieser Furcht sagen, und was zu der Mono manie für alte Groschen und dem ungeberdigen Toben beim Verschwinden derselben? Man könnte mit dem Artikel der Süddeutschen Manchem, der von dergleichen keine Ahnung hat, einen vergnügten Tag machen. Hoffentlich wird er wenigstens den Lesern des Börsenblattes nicht vorenthalten werden *). *) Er möge der Kürze halber gleich hier folgen: ,, Wieder einmal von den Ncugroschen Aufruf. Ein Circulär der Thüringer Krcisversammlung vom 2. September rührt die Neugroschenfrage von Neuem auf und verlangt, daß der Buchhandel durch Unterzeichnung eines gedruckten Zettels seinen Ansichten bcitretc, — um geringfügige Dinge kurz abzumachen eine vielbewährte Methode! Man hat das Groschenkapitcl zum Ucberdrusse debattirt. Der tbatsächliche Beweis ist geliefert, daß die große Mehrzahl der deutschen Buch händler die Neugroschen nicht will. Ändere Gründe für die selben als die hundert Mal gehörten und widerlegten schöpft auch das Thüringer Circulär nicht, und von den Gcgengründcn nimmt cs eben so wenig Notiz als seine Vorläufer. Ein östreichischer, ein süddeutscher Buchhändler, eine Vergangenheit, die nur in guten Groschen rechnete, eristirt nicht für die Herren, die sich in den Kopf setzen, daß cs bequemer für sie wäre, den Lhaler in 30 Theile zu theilcn als in 24. Sie fragen wenigstens nicht darnach, ob die Buchhändler der Guldenländer beim Eincrerciren der Neugroschen cs noch so schlecht haben. Das ist kollegialische Freundschaft. Freilich, die Kosten zahlen nicht sie, sondern wir. Aus fremder Haut Riemen zu schneiden ist ein Spaß. Der süddeutsche Buchhandel ist gegenwärtig, und mit der sichern Aussicht des Gelingens, damit beschäftigt, seine Glieder in einen, Alle umfassenden Verein zu sammeln. Ueberlassen wir Buch händler Süddeutschlands die Entscheidung der Frage, ob wir fortfahren, in Thalern zu 24 Groschen zu rechnen, die sich un serem Münzsystem anbequemcn, oder in Thalern zu 30, die ihm zuwider sind, oder ausschließlich in Gulden, wobei wir wenig stens unsere Ansprüche auf gleiches Recht nicht vergeben, dem Ausspruch der ersten Generalversammlung dieses Vereins. Alle Meinungsverschiedenheiten werden voraussichtlich darin ihre Ver treter haben. Die Aumuthung an den süddeutschen Buchhandel, eine, seine Interessen so tief berührende Frage, nachdem die Debatte eine lange Zeit geruht, im Sturm durch Subscriptions- zeltcl zum Entscheid zu bringen, ist für die, an welche sie ge richtet wird, einfach beleidigend. Der Thüringer Verein hat nicht die Aufgabe, sich als klugen Vormund des deutschen Buchhandels zu gebaren. Er hat an sich gedacht, das ist ihm nicht zu ver denken, aber nicht an uns, das verdenken wir ihm sehr, und für uns hat er gar nicht zu denken, das werden wir schon selbst. Hat man in Gondershausen nichts für die Beibehaltu g der alten Rechnungsweise zu sagen gewußt, so wird man in Heidelberg um so mehr wissen. Zeigen wir den Herren im Thü ringer Walde durch Ablehnung ihres Antrags, daß wir unser Recht und unser Geld uns so wenig durch glatte als durch schroffe Worte entwinden lassen!" Das Kremnitzer Weiß. Wohl Jeder, der in Gegenden wohnt, wo Braun- oder Steinkohlen als Feuerungs-Material benutzt werden, kennt die Wirkung des, beim Verbrennen jener Kohlen erzeugten Schwefelwafferstoffgases auf solche Farben, bei denen Krem nitzer Weiß (Bleyweiß) angewandt wird, namentlich also aus lichtgelbe, lichtgrüne und die verschiednen weißen Farben, die sämmtlich schmutzig, braun oder bleygrau werden. Die ser verdrießliche Umstand tritt natürlich auch bei vielen bun ten Papieren, so wie bei illuminicten Kupfern und bei lichten Bücherschnitten ein, und wird darum Bücherlicb- habern und Buchhändlern lästig. ES ist dies aber ein Uebelstand, dem in den meisten Fällen leicht abzuhelfen sein dürfte, wenn die Fabrikanten von Farben und bunten Papieren statt des Kremnitzer Weiß (Bleyoxyd), was, weil es das wohlfeilste Material ist, vor zugsweise bei Grundirung lichter bunter Farben und bei Fertigung weißer angewandt wird, wenn sie, meine ich, statt dessen Spießglanz- (Antimon-) Oxyd, oder wegen grö ßerer Wohlfeilheit, Zinkoxyd (IXiKil ulbum) benutzten. Die Differenz im Preise ist nicht so bedeutend, als daß die Fa brikanten sich deshalb vor der Anwendung desselben zu scheuen hätten. Und sollte dies der Fall sein; so würden andernseits die Käufer sich eine im Ganzen nur geringe Er höhung des Preises gern gefallen lassen, sobald dadurch eine so große Unbequemlichkeit beseitigt werden könnte. Die Benutzung jener Brennmateriale wird immer allgemeiner; desto wünschenswerther also ein Mittel, vermöge dessen elegante Einbände und kostbare Kupferwerke vor jenem An laufen geschützt werden können. Der Zweck dieser wenigen Zeilen ist, diejenigen meiner Herren Collegen, welche mit Fabrikanten von Farben und von bunten Papieren in näherer Verbindung stehen, zu bitten, diese Herren gefälligst auf das hier Erwähnte auf merksam machen zu wollen. Vielleicht ließe sich dadurch mancher Fabrikant bewegen, statt des Bleyoxyds, Spieß glanz- oder Zinkoxyd zu wählen; und schwerlich zu seinem Schaden, da man einen solchen Fabrikanten beim Einkauf vorzugsweise berücksichtigen würde. Halle, d. 30. November 1844. Eduard Anton. Literatursreuude ohne Zahlung. Berlin, den 21. November. Heute Morgen kam in eine hiesige Buchhandlung ein wohlgckleidetcr Herr, verlangte Bul- wer's Pilger am Rhein mit Stahlstichen, ließ sich dann meh rere illustnrte Werke zur Ansicht vorlegen, fand aber Nichts nach Wunsch — in demselben Auacnblick kamcn zwei andere Herren, die den jungen Mann im Gewölbe nach verschiedenen Werken zu Geschenken für Damen befragten und zu beschäftigen suchten, fanden aber ebenfalls Nichts. — Die Herren empfahlen sich, zu erst die beiden zugleich Eingetrctenen, dann der Dritte — und mit einem von den Dreien Herders Cid, illustrirtc Ausgabe, in blauen Prachtband gebunden. Zndem der Dame beim Empfange dieses gewiß billigen Geschenks recht viel Vergnügen ge wünscht wird, werden aber auch alle Antiquare und Bücherhänd ler aufgefordert, wenn ihnen ein Eremplar Herders Cid, blau gebunden, angeboten wird, den Besitzer anzuhaltcn und der Ex pedition dieses Blattes anzuzcigen. lBerl. Voss. Zelt.) Verantwortlicher Redacteur: I. de Marie.
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