^ 11, 15. Januar 1916. Künftig erscheinende Bücher. Börlmblatt d. Dischn. Buch»and-I. L81 behalt unternommen, daß er sich um militärische Frage» nicht kümmern und nickt einmal W mit Persönlichkeiten Fühlung nehme» wolle, die in der feindlichen Politik eine Rolle Z spielen. Er wollte nichts „erkunden" und niemand „aushorchen". Vlur aus den Ereignissen des öffentlichen Lebens der feindlichen Völker, die vor jedermann im Lande, auch vor jedem Vleutralcn, frei am Tage liegen, wollte er fick mit offenem und unbe fangenem Blick ei» Urteil darüber bilden, wie es im kriegerischen Europa jetzt aussieht. Auf diesem schlickten Wege isi es ihm gelungen, das zu sindcn, was gerade W im Rriege in mehr als einem Sinne das größte und wichtigste Geheimnis genannt U W werden kann, nämlich — die Wahrheit. W W Es ist im Rricgc doppelt schwer, auch dem Feinde Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Z Aber es ist doppelt notwendig, denn cs bildet die Voraussetzung auch für die richtige W Erkenntnis der eigenen Lage und damit für alles erfolgreiche Handeln. Aus diesem Grunde ist es von Bedeutung, daß die Berichte des Verfassers, wie in den W W „preußischen Jahrbüchern" gesagt wurde, „das Gepräge der Wahrheit an der Stirn W W tragen". Sie bilden in leidenschaftlich bewegter Zeit ein Beispiel deutscher Mbjektivität und werden um so lieber gelesen werde», als sie mit frischer und lebendiger Dar- W stellungskraft anschauliche Bilder von dem Leben und den Stimmungen der feindlichen W Länder entwerfe». W I Leopold von wiese s j Staatssozialismus I I In Papp band z Mark W Staatsfozialistifcke Gedankcngänge sind so allgemein geworden, daß es notwendig war, W den Begriff des Staatsfozialismus neu zu durchdenken und feine wöglichkeiten und W Schranken fcsizusiellcn. Leopold von wiese ist nickt der Wenning, daß Vorstellungen, W die in der Plot der Stunde geboren sind, in all ihrer Ungcklärtheit und Vorläufigkeit W W auck für die Zukunft Geltung haben können. Die Belastung der Staatslcitung mit wirt schaftlichen Aufgaben ist heute so groß, daß die Erwerbsständc, die ja alle zugleich Pro duzenten wie Ronfumcntcn sind, sich fragen müssen, wie bei fortschreitender staatlicher W Produktionsleitung der kostbare Schatz der privaten Initiative erhalten bleiben kann. M W Die Sckrift versucht Rlärung dieses ungeheuer wichtigen Problems und ist bemüht, das Gebiet für staatsfozialistifcke Vleuerungen so abzugrcnzen, daß ein genügend breiter Tummelplatz für die private Initiative übrig bleibt und die Gesamtheit des unfckätz- W bare» Vorteils der schöpferischen und anregenden Einzclperfönlichkciten nicht verlustig W geht. Hält man diese Sckrift gegen die staatsfozialistifcke Literatur der Rathederfozialiften W der siebcnziger und achtziger Iahrc, so wird man sich des Unterschieds der Zeiten und des Fortschritts der Entwicklung bewußt. Es wird kaum eine Schrift geben, die die politische W und die Wirtfchaftswelt stärker anregt als diese. W I S. Fischer. Verlag. Berlin ß