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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.08.1844
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 16.08.1844
- Sprache
- Deutsch
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2391 74 2392 würfe zu machen, wie kürzlich in d. Bl., und zwar mit vol lem Rechte, mehrmals der Fall gewesen ist. Einen großen Uebelstand im geschäftlichen Verkehr bil den die in neuerer Zeit überhand nehmenden Baarpackele, die zwar thcils eine Folge des Mangels an Eredit, nicht minder aber ein Beweis sind, daß manche Verlagsgeschäfle ohne die erforderlichen Geldmittel betrieben werden. Es sind dies Spekulationen auf den Geldbeutel der Sortiments- Händler, die sehr getadelt werden müssen- Es ist die Frage aufgeworfen worden, ob Zinsen gefor dert werden sollen? Ich glaube, die Berechtigung dazu ist vorhanden, sobald der Termin, welcher für die Zahlung be stimmt war, verstrichen ist, und cs wäre wohl zu wün schen, daß eine Zinsberechnung allgemein eingeführt würde. Warum soll der prompt Zahlende dem Unordentlichen nach- stchen? Da die Herren Verleger übrigens heut zu Tage gern Alles kaufmännisch einrichtcn, so sollten sie auch bei Baar- zahlungen Disconto geben, wie es jeder Kaufmann seinen Eollegen bei baarer Zahlung gewährt. Mancher Sorti mentshändler würde dadurch veranlaßt werden, von Zeit zu Zeit Baarverschreibungen zu machen, um dadurch einige Vortheile zu erzielen, die ihm bei den vielen auf seinem Geschäfte lastenden Unkosten wohl zu gönnen wären und ihm einige Entschädigung für Ladenhüter, schlechte Zahler und Verluste mancher Art gewähren würden. S. Also wäre die alte Sitte der neuen Mode doch vorzuzichen? Die alte Sitte in unsren Rechnungen waren zwei Linien für Ordinair und Netto,- die neue Mode, von kaufmännischen Notirungen hergenommen, verlangt nur eine Linie und setzt Alles netto, mag es nun mit i/a oder U Nabbatt gegeben werden. Der kaufmännische Gebrauch läßt sich aber auf uns nicht so ohne Weiteres anwenden, weil bei uns vom Verleger der Verkaufspreis vorgeschrieben, vom Fabrikanten oder Großhändler aber dem Kleinhändler die Bestimmung desselben überlassen wird. Durch Weglassung der Ordinair-Linie wird unsre Buch führung nicht vereinfacht und nicht erleichtert, sondern verwickelt und erschwert, denn die unausbleibliche Folge der einfachen Netto-Linie sind entweder Groschen-Brüche (wo nicht gar Pfennige) oder unbequeme Laden-Preise, wie 3 As, 9-s, weil der Verleger durch die Nolhwcndigkeit, jeden Artikel einzeln zu rabbattiren, in Bestimmung des Ladenpreises beengt ist. Nächstdem wird durch den Netto-Ansatz aller Artikel, sie mögen nun mit 1/3 oder U Rabbatt gegeben werden, das Auszeichncn nicht wenig erschwert, indem man immer erst ausrechnen muß, ob man ein Buch mit oder ^ Rab batt geliefert bekommt, bei ungenauen Auslieferern, die leider nicht selten sind, obendrein oft nicht weiß, ob man auf den Netto-Ansatz ^ oder Vs schlagen soll, weil der La denpreis nicht angegeben ist, niemals aber die ^ und U Artikel so auf den ersten Blick unterscheiden kann, als wenn sie durch die verschicdnen Linien bezeichnet sind. Da das Auspacken und Auszeichnen immer Eile er fordert, so ist dieß nicht gleichgültig und das Soctiments- geschäft ohnehin schon mühselig genug, um es nicht un- nöthiger Weise durch vermeintliche Verbesserungen noch mehr zu erschweren. Alle diese Uebelstände treten am Störendsten hervor beim Remittiren, wo die bei der Versendung mehrerer Exem plare künstlich vermiedenen Brüche in lieblicher Buntscheckig- keit hervortreten, so daß ich z. B- einmal beim Summiren einer solchen Remittenden-Faktur 99/120 As bekommen habe. Das fehlte wahrhaftig noch, daß man beim Remit tiren ein halbes Schock Brüche auf einerlei Nenner zu brin gen hätte! Und dieß tritt hauptsächlich ein bei Artikelchen zu 1—3 As Ladenpreis, mit denen man ohnedieß mehr Scheercrei hat, als sich verlohnt, selbst wenn man so glücklich ist, sie zu verkaufen. Am schmerzlichsten vermißt man die Ordinair-Linie bei den Handlungen, die in Neugroschen rechnen, weil sich 5, 10, 15, 20, 25 NAs — also die gewöhnlichsten Laden preise — ohne Bruch weder mit 3 noch mit 4 theilen lasten; daher die Preise von 4, 6, 8, 12, 18, 24 und 27 NAs, die selbst in den Ländern, wo der Thaler in 30 Groschen gerheilt wird, unbequemer sind, als die alten, die sich trotz einiger Brüche besser summiren und zu dem umlaufenden Gelbe besser passen, in den Gutegroschen- und Guldenländcrn aber noch weniger gern gesehen werden dürften. — Nun ist aber aus andern Gründen unvermeidlich, daß wir doch endlich unsre Rechnungen, die in Leipzig ausgeglichen werden, in ganzen und halben Neugroschen führen, und da sollten zu gleicher Zeit jene Handlungen, die sich der Ordinair-Linie cntschlagen haben, aus billiger Rücksicht auf das Publikum und den Sortimentshandcl wieder zu derselben zurückkehren. Der Ucbergang von der einen Thalertheilung zur andern würde dadurch weit weniger grell und beschwerlich werden. Fr. I. Frommann. Musikalien-Schleuderci. In mehreren Städten besteht unter den Kausteuten der Brauch , böse Schuldner einander anzuzeigen und zur War nung auf eine schwarze Tafel zu notiren; die Sorti mentsbuchhandlungen sollten in ähnlicher Art die Verleger vermerken, welche mit Umgehung der berechtigten und thä- tigen Handlungen durch Privaten Geschäfte mit dem Pu blikum machen. Auf eine solche Tafel wäre auch zu setzen: Herr I 0 s. Ant. L ö h r in Frankfurt a. M. Nicht genug, daß dieser Herr überall hausiren geht und den Leuten seinen Verlag aufdringt, er sucht auch zum Han del Nichlberechtigte zu gesetzwidrigen Handlungen zu bewegen. Durch einen Brief, der in meinen Händen ist, bietet er nämlich einem Musiker hier ein „Commissionslager sei nes Verlags" unter folgenden Bedingungen an: 1) Sic erhalten vom Ladenpreis 50A, Rabatt, also alles zur Hälfte. 2) Die nicht verkaufte Musik nehme ich später alle zurück. 3) Jeden April und October zahlen Sie mir das Ver kaufte an baar. 4) Das Porto nach dorten tragen Sie, das hierher trage ich. 5) Jedes halbe Jahr schicke ich Ihnen dasjenige zu, was bis dahin neu bei mir gedruckt wird. F.
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