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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.07.1844
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.07.1844
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- Deutsch
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1915 62 1916 war dem Hrn. De. Fr. Siegmund Müller von hier übertragen. Die Verhandlungen begannen mit der Vorfrage, ob man die Begründung eines allgemeinen Süddeutschen Buch händler-Vereins den Umstanden und den Bedürfnissen der Zeit für angemessen und zweckdienlich erachte, und nachdem dieses Vorhaben die allgemeine Zustimmung erhalten, ging man zu der Ausdehnung über, welche man dem Verein zu geben beabsichtige. Es ergab sich, daß man denselben mit Zuziehung der Schweiz auf die bereits oben genannten Lan der ausgedehnt zu sehen wünsche, daß man aber, wenn der Verein dereinst constituirt sein würde, auch die Oesterrei- chischcn Staaten zur Thcilnahme einladen solle, deren An schluß jedoch natürlich von den dortigen eigenthümlichcn Verhältnissen abhängig bleibe. Was die mit Deutschland handelnden Buchhändler des Elsasses und der Niederlande betrifft, so sei cs denselben überlassen, sich mit den ihnen am nächsten liegenden Rayons von Baden und Rheinprcu- ßen über ihre Thcilnahme an dem Verein zu verständigen. An diese Verhandlung knüpfte sich nun die Frage über die Zulässigkeit zu diesem Verein, welche dahin entschieden wurde, daß, da es die Absicht sei, eine besondere Eommis- sion niedcrzusetzen, welche mit dem Entwurf der Statuten des Vereins beauftragt werden solle, derselben die schärfere Erörterung dieser Frage zu überlassen sei; einstweilen glaube man, daß sich die Zulässigkeit auf alle diejenigen erstre cken könne, welche sich des ordnungsmäßigen Betriebs des Buchhandels nach den bestehenden Usancen unterziehen. Es wurde nun über die Bildung der oben erwähnten Commis sion debattirt, welche mit dem Entwurf der Statuten be auftragt werden soll, und die Stimmenmehrheit entschied sich dahin, daß dieselbe aus 19 Mitgliedern, nämlich 3 aus Baiern, 3 für Württemberg, 2 für die Schweiz, 3 für Rhcinpreußen, 2 für Hessen-Darmstadt, 2 für Baden, 1 für Kurhessen, 1 für Nassau, 2 für Frankfurt erwählt und an einem noch zu bestimmenden Termin zusammentrcten solle, um ihre Arbeiten zu beginnen und dieselben seiner Zeit der Gesammtbeit zur Prüfung vorzulegen. Einstweilen kamen jedoch die Anwesenden dahin überein, einen ord nungsmäßigen Termin fcstzusetzen, an welchem künftig Ab rechnung und Zahlung stattsinden sollte, und es wurde be schlossen, sich in dieser Beziehung der von Stuttgart aus- gcgangenen Proposition anzuschlicßen, wonach der dritte Montag im Monat Juni jedes Jahres als dieser fest ste hende Termin angesehen werden soll. Zum Schluß kam nun noch die Wahl des Orts zur Sprache, wo durch die persönliche Anwesenheit der Bethciliglcn künf tig die Geschäftsregulirungcn statthaben sollten, und nachdem man auch dieses der Wahl der Gcsammtheit des Vereins überlassen, gaben die Anwesenden ihre Abstimmung vorläufig dahin ab, daß sich die Meisten für Frankfurt er klärten und sich nur 9 Anwesende einstweilen ihrer Abstim mung enthielten- Die Sitzung wurde nun geschlossen und die Versammlung begab sich nach den Mülhensschen Hause auf der Eschenheimer Gasse, um in dem dortigen Lokal ihre Vereinigung durch ein festliches Mal zu feiern. Bei dem selben brachte Herr Karl Zügel von hier den ersten Toast in folgender Weise aus: „„Erlauben Sie mir, meine Herren, den ersten Toast aus zubringen auf das Wokl der freien Stadt Frankfurt und unsers Hohen Senats, unter dessen Schuh wir uns hier versammelt sehen. Es ist nicht zum erstenmale, daß sich in hiesiger Stadt Männer unseres Standes aus nahen und ferneren Gegenden vereinigt finden. Die Erinnerungen an den hier blühenden Buchbandel gehen bis zu den Jahren 1478 hinauf, wo be reits Peter Schösser von Gernsheim mit seinen Verlags- werkcn hieransehnlichen Handel mit anderen seiner Eollegcn trieb. Der spätere Großhandel mit Büchern, der sich zu regelmäßig wiederkehrenden Messen ausbildetc, begann hier bereits in den Jahren 1550, wo auch schon Bücher-Ver- zcichnisse nach Art der jetzigen Meßkataloge erschienen, welche Georg Draud 1611 vereinigt in drei Ouartbänden hcraus- gab. Diese Büchermesscn, auf denen die Firmen Aubry, die Gebrüder de Bry, Feyerabcnd, Merian, Paltenius, Ruhland u. a. eine so glänzende Rolle spielten, währten bis zu den Jahren 1650 und selbst noch später und gingen erst in den Wirren des 30jährigcn Kriegs unter. Sie sehen, meine Herren, daß wir hier auf eine glän zende Reihe von Ahnen unseres Geschäfts zurück blicken können, statt deren wir jedoch gegenwärtig nur unser red liches Bemühen und unser ernstes Bestreben in die Wag schale legen wollen, das Wohl unseres Handels zu fördern, so viel es nur immer in unfern Kräften steht. Wir sind überzeugt, meine Herren, daß, sollte uns die Bestimmung zu Theil werden, für den süddeutschen Buchhandel wieder eine ausgedehntere Thätigkeit ausüben zu können, wir da bei von Seiten unseres Hohen Senats und der verehr!- Bürgerschaft auf den liberalsten Schutz und die kräftigsten Unterstützungen rechnen können. Darum vereinigen Sie sich auf diese Hoffnung hin mit uns ein Hoch auf ihr Wohl auszubringen— die freie Stadt Frankfurt und ihr HoherSenat! Hoch!"" Heute haben nun im Lokal der alten Börse die Abrech nungen der anwesenden Buchhändler begonnen, die zwar für jetzt persönlich noch nicht sehr zahlreich versammelt sind, aber doch durch Bevollmächtigungen in pecuniärcr Beziehung sehr bedeutend repräsentirt zu sein scheinen. Wir wünschen dem ganzen auf Ordnung und Regel mäßigkeit der Geschäfte abziclcnden Unternehmen das schönste Gedeihen." Nochmals über den Nachdruck von Werken, deren Verfasser außerhalb Deutschland leben» Der Aufsatz des Herrn A. H. in No. 58 dieser Blätter giebt auch uns Veranlassung, den obigen Gegenstand noch mals hier zur Sprache zu bringen. Das Bedürfnis im Buch handel, über denselben klar zu werden, wird immer drin gender. Die Fälle, wo die bis jetzt nur vereinzelt dastehende Frage sich in den Weg legte, mehren sich und verlangen eine Entscheidung dieser Frage. Es fällt uns nicht bei, eine solche hier zu bringen: wir geben unsere Ansichten und unser Dafürhalten und bemer ken nur in Bezug auf den Aufsatz des Herrn A. H., daß i wir nicht pro ckowo schreiben und daß wir bei der Frage
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