3855 108 3856 Schluß-Erklärung. „und Frechheit ist der Lüge stärkste Waffe". Die III 105 d. Bl. enthaltene Erklärung des Hrn. C. Kocnitzer setzt dem von ihm verübten, in d. Bl. hinlänglich besprochenen Streiche vollends die Krone auf. Wenn Herr Koenitzer, welcher sich natürlich nicht weiß zu waschen vermag, glaubt, in seiner schmutzigen Angelegenheit an die „Gesinnungen" der Kollegen appclliren zu können, so ist dies eine arge Blasphemie derselben; denn wohl in keinem Stande werden Handlungen, wie die von ihm verübte, Anklang finden, son dern können nur der tiefsten Verachtung begegnen. Als Herr K. Eingangs erwähnte Erklärung schrieb, war ihm übrigens bereits das nunmehr auch von hies. hochlöbl. Polizei-Gerichte erfolgte, ihn vcrurtheilende Erkenntniß publicirt worden, und wird dasselbe dem nächst in d. Bl. ex offieio bekannt gemacht werden. Dieser Umstand dürfte wohl bei dem großmüthigen Ent schlüsse, mir im Voraus das „letzte Wort" zu überlassen, von Einfluß gewesen sein. Frankfurt a/M., den 10. Deccmber 1843. Joseph Baer. AA-Wiederholte Bitte. In Bezug auf mein Circulär vom 8. September d. I. (B.-Bl. No. 84) bitte ich wiederholt: 1) mir durchaus nichts mehr unverlangt zu senden, weil ich sonst ohnfehlbar die Her- und Iurückfracht bei den Rctourpaketen n ach » c h me n werde, indem ich für das kopf lose Arbeiten so mancher Herren Erpcdientcn, die sich nicht an die Buchhändler-Adreßbücher halten, nicht länger bü ßen will; 2) mir außer den noch als re st mir gutkommendcn Zeit schriften ohne crncucte Bestellung nichts zuzuscndcn, da ich von I6i4 an den größten Thcil des mir bcnölhigtcn Sorti ments von Herrn I. D. Sauerländer in Frankfurt beziehen werde z 3) bitte ich, vom 1. Januar 1844 an alle Bestellzettel auf meinen Verlag an Herrn I. D. Sauerländer in Frankfurt zu richten, welcher denselben an nord - und süddeutsche Handlun gen für seine eigene Rechnung ausliefert i 4) mir durchaus nichts zur Disposition zu stellen, sondern Alles zu remittircn, was zurückgegebcn werden kann. Ich werde bei dem Rechnungsabschlüsse keine Disponcn- den anerkennen. 5) was ich als Fortsetzung bereits angefangcncr Werke bedarf, werde ich ausdrücklich erinnern- Wo diese erneute Be stellung unterbleibt, wolle man die Fortsetzung zurückhal ten , da ich solche durch meinen Frankfurter Herrn Kommiss,o- nair beziehen werde- Kreuznach, am 1. Dccember 1843. L. b. Kehr. 8 25 ) Erklärung. Da noch immer viele meiner Herren Colle ge» der Dorp ater Handlung in Folge des Ver kaufs derselben an Herrn Model das früher geschenkte Vertrauen entziehen und ich dadurch natürlich schmerzlich berührt werde, da man fer ner meine Handlungsweise und somit meinen Character trotz meiner Erklärung in Nr. 86 dieses Blattes zu verdächtigen sucht, so erkläre ich hier mit, daß ich für das Dorpater Geschäft in der nächsten Ostermesse mit zehntausend (10,000 Thlr.) Pr. Cour, dergestalt Garantie leiste, daß alles was Hr. Model an seinem Meßsaldo nicht zah len sollte, bis zu jener Hohe von mir bezahlt wird und daß ich erbvtig bin, in der darauf folgenden O.-Messe (also O.M. 1845) wiederum und unter gleicher Bedingung mit obiger Summe zu caviren, wenn Herr Model, woran ich nicht zweifle und worüber sämmtli- chen Herren College» sogleich nach abge machter Messe öffentlich Bericht erstat tet werden soll, den Meßsaldo von 1844 al lein und rein ausbezahlt und so seine Rechtlich keit und seinen guten Willen documentirt hat. Nach dieser Sicherstellung, hoffe ich, wird mm keiner der Herren Kollegen mehr Anstand nehmen der Dorpater Handlung den vollen Cre dit wieder zuzuwenden und mir die Gerechtigkeit wiederfahren zu lassen, daß kein mir anvertrau tes Eigenthum gefährdet ist, ich erwarte demnach mit Bestimmtheit, daß die Zusendungen nach Dorpat, sowohl Novitäten und Fortsetzungen als Verlangtes nach wie vor ihren Fortgang haben werden und daß mit dieser eingegangenen Garan tie alle Jnconvemenzen ausgeglichen sind. Ans diesem Grunde ersuche ich denn auch noch zum Schluß, daß die Dorpater Conti hinsichtlich der Disponenda und des bis zum 17. Juli Geliefer ten (welche einige Herren Collegen ans mein Moskauer Conto zu tragen gesonnen waren) un- geändert bleiben und die mancherlei Forderungen alle Disponenda sofort zurückzuschicken, zurückge nommen werden mögen. Moscau, d. 10. Nov. 1843. Mit Achtung Friede. Severin.